Ich mochte den Hauptcharakter, weil ich feminine Protagonisten mag - ist aber auch stark ausgeprägt, also wenn einem die nicht gefallen, sollte man gleich die Finger von lassen. VampireNaomi hat ja schon gesagt, dass sich Teile wie eine Parodie lesen und den Eindruck hatte ich auch. Der Protagonist mag Shoujo-Manga und seine Erwartungen für sein Liebesleben basieren darauf und besonders am Anfang wird das alles ein bisschen karikiert. Ich mag Parodien, auch solche von der Art hier, aber hier war's mir auch ein wenig zu dick aufgetragen. (-> obligatorische "Northanger Abbey als Gothic Horror-Parodie"-Werbung)
Die Geschichte an sich fand ich am Anfang gut, im Mittelteil recht langatmig (Jyanome ist ja generell etwas dialoglastiger und das merkt man hier), aber ich mochte den Schluss. Ich dachte mir zuerst "Was sollen diese unpassenden Kapitelcover mit diesen cringigen Zitaten? Kommen die vielleicht in einem Film vor, den die später drehen?" - tun die auch, aber die Zitate waren aus einem Gedicht, dass der Protagonist in der Mittelschule verfasst hat und sollen so melodramatisch klingen wie sie's tun - und da kam in mir 'ne Extrapartie Sympathie vor - mein Tagebuch mit meinen pseudointellektuellen Faseleien (noch schlimmer als heute!) liegt immer noch in meinem Zimmer rum. Dafür fand ich das Booklet nicht so gut wie meine Vorrednerin - nur ganz ok für mich.
Ich hol' mir die Reihe auch weiter, aber gleichzeitig denke ich das Gleiche, was ich mir bei der Reihe und manchen anderen immer denke: Würde mir wahrscheinlich als Uni- statt Schulgeschichte besser gefallen.
Übrigens interessant, dass der Protagonist auch davon redet, mal toppen zu wollen. Meine Vorliebe zu festen Rollenverhältnissen kämpft da mit meinem Faible für feminine Semes und gap moe, zumindest ab und zu~. Aber das kommt in BLs jetzt häufiger vor; zumindest dass darüber geredet wird oder es impliziert wird, dass es in Zukunft mal passiert. Echtes, gezeigtes Switchen gibt's natülich in Japan auch schon, mal schauen, wann wir's mal lizenziert bekommen~.
