Ein Latsch geht um die Welt - der Römer und sein Schuhwerk (von Orlando)
Vom Mosaik zu lernen heißt lachend zu lernen, diese Lebenseinstellung pflege ich nun schon seit einem halben Jahrhundert und die hat bislang noch nichts von ihrer Richtigkeit verloren. Wer jedoch denkt man könne heute seinen Horizont mit unserem Lieblingscomic nicht mehr erweitern, der hat die Hefte der Römerserie nie mit Orlandos Augen gelesen. Aber notfalls reicht es auch schon, sich seine amüsante Abhandlung zum Römer und sein Schuhwerk zu Gemüte zu führen. Alles andere als verstaubt, die alten Sandalengeschichten!
Wer also zu Hause nichts zu lachen hat (wenn er die alten Römerlatschen an die Fersen schnallt), der greife unbedingt zum Digedon 9, Seite 16-21 und ziehe sich alle notwendigen Hintergrundinfos und Argumentationshilfen zu diesem Thema rein. Nebenher gibt es wieder zu jeder Abbildung einen lustigen Spruch zum Ablachen mit mehr oder weniger zutreffendem Inhalt. Und da man ja sonst an diesem Beitrag nichts zum rummeckern findet, eine Rezension aber davon lebt auch mal etwas Kritisches anzuführen so fällt mir auf, dass die Hafengarde unter Centurio Barras mit geschlossenen Boots ausgestattet ist. Warum nur, am Wetter kann es nicht liegen denn das gemeine Volk kommt barfüßig daher …
In diesem Sinne würde ich dann darauf bestehen, dass in der Abbildung Seite 16 nur 2x Sandalenspitzensteher und 1x Wildsaulosungsauswurfschachtzuhaltersandalen zu sehen sind. Interessant an diesem Bild ist für mich weniger Digs hohe Reitkunst der "Römischen Post", als mehr die Standhaftigkeit der drei Spitzensteher.
Auf Seite 19 finden wir eine der merkwürdigsten römischen Schuhschöpfungen, die geflügelte "Feldpostsandale". Wer denkt, das sei nicht aus dem Leben gegriffen oder längst aus der Mode gekommen, der kann ja die Stichworte "sandalen flügel" in seinen Internetbrowser eingeben ….
Dem Auge des Betrachters sei es allerdings überlassen sein, ob Gaul und Postillion tatsächlich nach links schauen. Ich selbst fühle mich so in das Mosaikgeschehen gezogen, dass sie bei mir nach rechts blicken. Reim-technisch macht es jedoch keinen Unterschied wenn es dann hieße: "Es schaut nach rechts der Postillion, der Gaul tut's sowieso ja schon."
Danke für den unterhaltsamen Beitrag, Orlando …. bei dir ist nie weniger mehr ….