Ich hoffe mal, dass die Nacht von Sonntag auf Montag noch als Wochenende gilt und der folgende Film daher in diesem Thema besprochen werden darf. :D
In besagter Nacht um kurz vor drei Uhr lief "Them - Die den Tod bringen" (nicht verwandt oder verschwägert mit Them) in Fernsehen, den ich komplett ignoriert hätte, wenn mir nicht zufällig ins Auge gesprungen wäre, dass Scott Patterson (bei den "Gilmore Girls" als Luke bekannt) hier die Hauptrolle spielt - und solche Jugendsünden können ja manchmal für den Zuschauer ganz amüsant sein. Tja, mit Jugendsünde war's dann aber leider doch nix - Patterson war offenbar schon erwachsen, als er diese Sünde beging ...
Es handelt sich bei dem Film um einen Mystery-Thriller, bei dem Außerirdische sich heimlich auf der Erde breitmachen, und nur der Meteorologe Simon (gespielt von Patterson) weiß davon. Die Aliens stammen übrigens von einem Planeten mit "fünf bis sechsmal höherer Sauerstoffkonzantration" und sehen eigentlich wie wandelnde Röntgenbilder aus. Wegen der hier herrschenden dünnen Luft verändert sich aber ihr Äußeres, so dass sie auf Erden wie ganz normale Menschen wirken ... genialer Schachzug, Herr Produzent, das hält das Effekt-Budget in Grenzen.
Die Invasoren haben sich aus Tarn-Gründen außerdem irdische Namen zugelegt (Wieso eigentlich? Die haben nie freiwillig Kontakt mit Menschen ...) und sich dabei bei den wichtigsten Metropolen der Welt bedient. So ist Berlin für die Sicherheit der Planetenbesetzer zuständig, Alexandria zickt gerne rum und raucht Zigarren, die sie dann auf ihrer Zunge ausdrückt, und der Anführer ist allein schon deshalb als durch und durch finsterböse zu identifizieren, weil er sich - Trommelwirbel - Chernobyl genannt hat. Ansonsten machen die Aliens sich Menschen untertan, indem sie ihnen Mehlwürmer ins Ohr steckem, benutzen Rottweiler als Späher und können Blitze werfen - selbige benutzen sie nebenbei auch noch als Transportmittel, und das ist dann die zielführende Spur für unseren heroischen Meteorologen Simon, der sich mit seinem anfangs noch ungläubigen Neffen Jake und einer Restaurantbesitzerin auf den eher unspannenden Weg macht, um die ungebetenen Gäste wieder zu vertreiben.
Die lästigen Details des öden Handlungsverlaufs erspare ich uns allen mal, um gleich zum großen Finale vorzuspulen, bei dem uns endlich die Beweggründe der Außerirdischen offenbart werden. Die Leute aus dem All können zwar lichtjahrweite Reisen unternehmen, leben 1000 Jahre lang und können Erdenmenschen in grünen Wackelpudding verwandeln, doch eine Sache gibt es auf der Erde, die sie dringend brauchen. Nein, nicht etwa Sauerstoff, Nahrung oder Gold ... um es in Alexandrias unsterblichen Worten zu sagen: "Zeigt uns, wie man Babies macht!"
Jetzt könnte man die Aliens natürlich einfach in die Erwachsenenabteilung der nächstbesten Videothek schicken, damit sie dort entsprechender "Lehrfilme" :munter: ansichtig werden, zumal sie im Gegenzug anbieten, die Erde von allen Umweltproblemen, Krankheiten und Hungersnöten zu befreien. (Kurzer Einwurf von Neffe Jake: "Könnt ihr das wirklich?" Alien-Antwort: "Ja - denn wir waren es auch, die diese Probleme erst erschaffen haben!") Doch an der Uni hat Simon ja gelernt, Problemlösungen zu finden, also sprengt er lieber die Geheimbasis der Eindringlinge in die Luft ...
Das wär's im Grunde auch schon mit "Them" - wenn nicht ein Cliffhanger, bei dem die überlebenden Außerirdischen stolz auf einen Klon von Jakes verstorbener Mama zeigen, andeuten würde, dass dieser TV-Film mal als Pilot zu einer Serie dienen sollte ... die wurde aber offenbar gottlob nie realisiert.