Für die Kölner unter uns vielleicht nicht uninteressant:
Herr Kleist gibt sich am 28.09. im "Blue Shell" die Ehre.
http://www.blue-shell.de/events/nick...on-me-carlsen/
Druckbare Version
Für die Kölner unter uns vielleicht nicht uninteressant:
Herr Kleist gibt sich am 28.09. im "Blue Shell" die Ehre.
http://www.blue-shell.de/events/nick...on-me-carlsen/
@Schninkel: Selbstverständlich Sparmaßnahmen, wir verbieten nun den Zeichnern, farbig zu arbeiten ;)
Spass beiseite, Reinhard wählt seine Sujets und die Umsetzung derselben, für Nick Cave stand schnell ein expressiver, schwarzweißer Strich fest. Ich finde es grafisch großartig. Als wir dann die Outtakes und Einzelillus gesehen haben (in Farbe), war klar, dass wir noch ein Artbook machen werden - dann das aber in Farbe.
Hier sind weitere Tourdaten (einige leider auch schon vorbei).
@ Klaus: danke Dir - dumm, habe die Septembertermine in Hamburg verpennt. Wäre von Lüneburg aus ein Katzensprung gewesen.
Haben "Frölich & Kaufmann" inkl. "Merkheft" eigentlich als Einizige die limitierte VZ vom Artbook im Programm? Sie wird nicht mal auf der Carlsen Webseite beworben.
Ich habs auch dort her und noch nirgends sonst gesehen.
Hier eine aktuelle Besprechung auf Comicgate:
http://comicgate.de/rezensionen/nickcave/
Nick Cave-Mercy on me von Reinhardt Kleist (Carlsen)
Eine Biografie, eine Biografie! Oder doch nicht?
Eigentlich mag ich Biografien, vor allem wenn sie von Personen handeln die mein Leben begleitet haben und Nick Cave ist so einer. Seit Birthday Party und vor allem mit den Bad Seeds hat er mich musikalisch doch länger begleitet, allerdings so gegen Let love in, wie bei vielen wie ich hier lese, wars dann auch mal gut- Da kam dann leider nicht mehr viel was mich begeistern konnte. The Mercy Seat ist für mich heute noch eins der besten Musikstücke ever.
Kleist nimmt uns mit auf eine Reise durch Nicks Leben und zeigt in 5 Kapiteln einen Abriss von dessem Schaffen. Was sehr früh auffällt, Kleist hält sich nicht an die "Regeln" einer Biografie sondern zieht seine eigene Erzählung durch. Diese ist sehr stark von den Werken Caves geprägt und so bekommen wir grafische Umsetzungen seiner bekanntesten Lieder und seines ersten Romans. Laufen die meisten Biografien zeitlich recht geornet ab und erzählen meist von Privatem, mit gerne mal eher unbekannten Tatsachen, läßt uns Kleist eher am Werk Caves teilhaben. Privates gibt es nicht all zu viel. Und das ist für mich leider das große Manko an dem Band.
Ja, es ist gut umgesetzt wenn Kleist sich The Mercy Seat, Red Right Hand und das etwas unsägliche Where the wild roses grow grafisch zur Brust nimmt und in starken s/w Zeichnungen aufs Papier bringt aber Hintergründe werden eher verhalten angesprochen.
Kleist zeigt Cave öfters mal in Zweisprache mit Euchrid, den "Helden" seines ersten Buches oder auch anderen fiktiven Gestalten aus Caves musikalischem Werk. Allerdings gibt es kaum oder fast kein eindringen in das Privatleben, so werden Hochzeit, Freundinnen, Kinder oder auch die Freundschaft zu Blixa Bargeld und später Warren Ellis (nein, nicht DER Warren Ellis :D) enorm vernachlässigt. Stärker wird auf Caves Drogenproblem eingegangen. aber das wars dann auch mit Privatleben. Das ist schade, denn Caves Privates war und ist durchzogen von Tragödien aber auch vielem interessantem das man eher dem positiven zureichen kann.
Auch seine "Filmkariere" wird hier mit kaum einem Wort erwähnt, was gerade in Hinblick auf Ghosts of the Civil Dead wo er Mitdrehbuchschreiber und Darsteller war, Sinn gemacht hätte, wenn man sich schon eher auf das Werk des Künstlers festlegt.
Ja, ich gebe es zu, ich habe etwas anders erwartet. Mehr privates, mehr den Menschen Cave ausserhalb seiner Karriere. Auch mehr Umfeld, die mesitesn Lebensbegleiter Caves werden fast nie namentlich erwähnt, man erkennt zwar zeichnerisch oftmals wer, wer sein soll, aber das ist halt auch nur für Kenner ersichtlich, für jemandem der mit Cave bisher eher wenig Berührung hatte wirds dann leider zu oberflächlich.
Zeichnerisch ist das schon toll, Kleist kann mit seinem tuschigen s/w Stil gerade die düstere Stimmung gut einfangen und deshalb ist der Band auch sehr gut zu lesen. Wenn man zufrieden ist was man bekommt! Ich bemerkte gegen Ende dann doch ein gewisses Desinteresse bei mir und wollte die letzen 30-40 Seiten dann nur noch hinter mich bekommen.
Liest sich gut, schränkt sich allerdings zu stark auf das Werk und Schaffen Caves ein, welches dann leider auch mit fehlenden Facetten aufwartet, privates bleibt viel zu viel aussen vor oder findet keinerlei Erwähnung (zB der Tod seines Sohnes).
Für Nick Cave Fans reichts grad noch für eine Empfehlung allerdings mit Abstrichen. Unbedarfte sollten erst mal ein paar Lieder hören und/oder Und die Eselin sah den Engel lesen um einen Eindruck von Nick Cave zu bekommen.
Ich seh das genauso, aber bekomm immer einen drauf, wenn ich diese Meinung Cave-Fans gegenüber äussere. Ich kann mit der immer schwülstig-kitschiger werdenden Caveschen Gefühlsduselei der letzten gut 15-20 Jahre echt nix mehr anfangen.
Hab mir auch nur das ArtBook zugelegt, den Comic nicht.