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Thema: Gibt es eigentlich mittlerweile nur noch politische Extrempositionen?

  1. #1
    Mitglied Avatar von Torsten B. Abel
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    Question Gibt es eigentlich mittlerweile nur noch politische Extrempositionen?

    Mag sein, daß ich mich einfach in den falschen Foren herumtreibe.

    Mag sein, daß die Vetreter extremer Positionen - auf beiden Seiten - einfach so energisch miteinander diskutieren, daß die Vetreter einer moderaten Zwischenposition einfach ignoriert bzw. von jeder Seite der jeweils anderen zugeordnet werden und so schnell frustriert aufgeben.

    Aber ich frage mich doch mittlerweile wirklich, ob unsere Gesellschaft mittlerweile nur noch Extrempositionen kennt.

    Besonders auffällig ist das im Zusammenhang mit der Berichterstattung über islamistische Gewalt und das - als solches wahrgenommene - "Problem" Islam als solches.

    Auf der einen Seite hätten wir rechtskonservative Reaktionäre vom Schlage eines Henryk M. Broder und der "Politically Incorrect"-Truppe. Für diese Menschen gibt es nur zwei Arten von Moslems: Die "ehrlichen", die aus ihren Mordgelüsten gegenüber "Ungläubigen" keinen Hehl machen bzw. diese sogar in die Tat umsetzen, und die "Heuchler", die sich tolerant geben, insgeheim aber ebenfalls an der islamischen Weltverschwörung mitwirken. Leute, die diese Position vertreten, machen keinen Unterschied zwischen islamistischen Selbstmordattentätern und gewalttätigen Jugendlichen mit "Migrationshintergrund", die zufälligerweise ebenfalls islamischen Glaubens sind. Menschen islamischen Glaubens werden verächtlich als "Kulturbereicherer" bezeichnet, Terroristen und Attentätern wird gar die Menschlichkeit abgesprochen, und jeder, der es wagt, das Wort "Verständigung" in den Mund zu nehmen, oder versucht, die Beweggründe kriminell gewordener bzw. als Terroristen aktiver Moslems zu ergründen, oder auch nur allgemein einen Millimeter auf Vertreter des Islams bzw. auch nur Einzelpersonen, die dem Glauben angehören, zugeht, wird als "Gutmensch" oder "Dhimmi" verspottet.

    Auf der anderen Seite hätten wir linksliberale Idealisten vom Schlage Claudia Roth, die tatsächlich dem Klischee von Gruppe 1 verachteten "Kollaborateure" entsprechen. Hier wird nicht nur versucht, die Beweggründe wie auch immer geraterer krimineller Aktivitäten von Menschen islamischen Glaubens zu ergründen, nein, selbst für schlimmste Terrorakte mit hunderten Toten wird Verständnis aufgebracht - ja, die armen Attentäter hatten ja gar keine andere Wahl, als gegen die Provokationen des Westens mit Gewalt zu reagieren. Statt den Opfern eines solchen Anschlags sein Mitgefühl auszudrücken, besteht die erste Handlung dieser Leute darin, die Tat zu relativieren, wenn nicht gar zu rechtfertigen, und sich bei den übrigen Moslems in vorauseilendem Gehorsam für die zu erwartenden Reaktionen von Gruppe 1 zu entschuldigen.

    Das ist nur eines von vielen Beispielen. Auch in anderen Bereichen beobachte ich ähnlich verhärtete Fronten. Sei es nun das Thema Kinderschänder ("Schwanz ab und in die Gaskammer" vs. "Diese Menschen sind krank und benötigen viel Liebe und Verständnis, aber keine Strafe"), Polizeigewalt ("alle Bullen sind Schweine" vs. "Wer aufmuckt, bekommt halt eins aufs Maul, und dazu noch eins in die Rippen"), Raubkopien ("Nieder mit der Musikindustrie, weg mit dem Urheberrecht" vs. "Raubkopierer sind Verbrecher und gehören lebenslänglich in den Knast"), Nahostkonflikt ("Israel is an allem schuld, die Palästinenser wehren sich bloß, die Israelis sollen abziehen" vs. "Erst wenn der letzte Araber die Autorität Israels anerkennt, wird es Frieden geben") oder die China/Tibet-Geschichte ("China ist das Reich des Bösen, ein absolutistisches Regime, das Tibet besetzt hält und die Bevölkerung unterdrückt" vs. "China ist ein wunderbares Land, von dem der Westen noch viel lernen kann, und Tibet ging es vor der Befreiung durch China schlimmer als heute").

    Kann es wirklich sein, daß Deutschland nur noch aus Extremen besteht? Wo sind all die Menschen, die diese Themen differenzierter sehen? Die Terrorakte ungeachtet der Motivation verachtenswert finden, aber dennoch neben militärischen Reaktionen und/oder polizeilicher Aufklärung auch die Prävention durch Verständigung mit Leuten, die noch nicht von den Extremisten vereinnahmt wurden, als Maßnahme sehen, um weitere Anschläge zu verhindern? Die das Urheberrecht an sich nicht verkehrt finden, aber dennoch große Defizite seitens der Industrie sehen, was das Entgegenkommen gegenüber den Wünschen der Verbraucher angeht? Die Polizisten nicht durch die Bank als gewaltlüsterne Faschisten betrachten, aber dennoch bei Fällen von dokumentierter Polizeigewalt dringenden Aufklärungsbedarf sehen?

    Gibt es diese Menschen noch?
    Geändert von Torsten B. Abel (28.12.2009 um 20:47 Uhr)

  2. #2
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    Klar gibt es die!
    Aber in unserer Medienlandschaft hoert man eben nichts von ihnen.

    Wie sieht denn das aus, wenn die kleinen Buerger vernuenftiger reden als die Entscheidungstraeger!
    Sanchez

  3. #3
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    Natürlich gibt es "gemäßigte" Ansichten. Die haben es aber erstens schwer Gehör zu finden, zweitens ist das Internet zum Großteil kein Platz dafür. Siehe z.B.:
    http://www.newyorker.com/arts/critic..._books_kolbert

    Dieser Artikel dokumentiert, dass politisch interessierte/aktive Menschen im Internet sich nur sehr selten auf Seiten bewegen, die ihren Auffassungen zuwiederlaufen. "Progressive" Blogs linken auf andere linke Blogs. Konservative Websites bilden ein Netz von gleichgesinnten Inhalten. Es gibt aber kaum Überschneidungen der Welten. Das heißt dann auch, dass die Leute innerhalb einer Gruppe sich in ihren eigenen Positionen bestärkt fühlen ("aufgestachelt") und dass die Diskussionen in den wenigen Fällen wenn man mal aufeinandertrifft, deutlich härter sind als man es vielleicht erwarten würde.

    Ich habe dann noch die Hypothese, dass Fansites oder Seiten wie das Comicforum, welche politisch neutral sind, eine der wenigen Plattformen sind, wo Leute aus den Extremlagern aufeinandertreffen. Kein Wunder also, dass es dann zu "krassen" Diskussionen kommt...

  4. #4
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
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    Zwischenpositionen gibt es und sie werden auch geäußert, aber sie werden dann sehr schnell einem der extremen Lager zugeordnet - entweder von den Leuten, die mit der jeweiligen Position sympathisieren ("gell, das ist einer von uns") oder von denen im anderen Lager ("Geh doch nach drüben") oder von der Öffentlichkeit, die durch den bisherigen Verlauf der Diskussion ein vorgefertigtes Bild der möglichen Positionen hat.

    Sehr schnell ist es dann völlig unmöglich, noch irgendwas vernünftiges zu äußern, ohne dass die einen die Wand hochgehen und die anderen enttäuscht sind, weil man jetzt plötzlich vom wahren Kurs abrückt. (Die dritten haben sich zu dem Zeitpunkt eh längst ausgeklinkt.)
    Geändert von Jähling (07.01.2010 um 23:29 Uhr)

  5. #5
    Mitglied Avatar von Torsten B. Abel
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    Ganz extrem sind - trotz starker Eingriffe durch die Moderation - die Diskussionen im Forum von Spiegel Online. Dort beobachte ich häufig das, was Jähling sagt - eine Seite versucht sofort, bei Überschneidungen mit der einen Position den betreffenden Gesprächsteilnehmer zu vereinnahmen, während die Gegenseite ihr Übriges tut und denjenigen sogleich ausgrenzt und der anderen Seite zuordnet. Versuche, die eigene Position differenzierter darzustellen, finden dann im günstigsten Fall kein Gehör mehr - im schlimmsten Fall steht man dann zwischen allen Stühlen.

    Sicher, das von Thomas erwähnte Problem, daß sich gleichgesinnte Seiten bevorzugt untereinander verlinken, gab es immer schon - dennoch kommt es mir so vor, als würden sich die Fronten seit einiger Zeit zunehmend verhärten, und beim Aufeinandertreffen auf "neutralem" Territorium (Beispiel Spiegel Online) kochen die Gefühle auf beiden Seiten rasant über. Besonders schön finde ich die hinter oberflächlichen Höflichkeiten versteckten Beleidigungen.

    Mein Unwort des Jahres ist übrigens "Gutmensch". Es mag früher mal in manchen Diskussionen seine Berechtigung gehabt haben. Heute aber wird es inflationär als "Du stimmst nicht meiner radikalen Meinung zu, also bist du ein Weichei, das dem (von mir als solchem wahrgenommenen) Feind durch seine Kapitulation zuspielt".

  6. #6
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Torsten B. Abel Beitrag anzeigen
    Gibt es eigentlich mittlerweile nur noch politische Extrempositionen?
    Nein, es gibt Extrempositionen auch bei Comicsammlern und Fußballfans.

    Auf der einen Seite hätten wir rechtskonservative Reaktionäre vom Schlage eines Henryk M. Broder
    Broder ein rechtskonservativer Reaktionär? Nur bezogen auf seine Einstellung zum Islam oder meinst du das politisch?
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  7. #7
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    Zitat von Torsten B. Abel:
    Auf der einen Seite hätten wir rechtskonservative Reaktionäre vom Schlage eines Henryk M. Broder ...
    Das ist jetzt nicht Dein Ernst ...

  8. #8
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    P.S.: Wenn ich lese, was für eine Einstellung Du Broder in Post 1 zuschreibst, scheinst Du aber auch eher von den Unterstellungen seiner "Gegner" geleitet als Dir ein eigenes Urteil gebildet zu haben.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Torsten B. Abel
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    Broder ist ein Provokateur. Im Zusammenhang mit seinem Lieblingsthema Islam habe ich genügend Texte von ihm gelesen, um eine Tendenz zu erkennen. Meiner Ansicht nach hat der Mensch in erster Linie ein Aufmerksamkeitsproblem. Daß seine Ansichten zum Thema Islam durch die Bank sehr einseitig sind, sollte aber wohl außer Zweifel stehen.

    Aber auch seine Ansichten zum Thema "Bild" und Bildblog widersprechen sehr stark meiner eigenen Auffassung. Und dann wäre da noch diese Geschichte, bei der Broder vor lauter Europhrie (die ich von ihm sonst gar nicht kenne) gewisse Dinge verschweigt. Hat nichts mit seiner politischen Positionierung zu tun, wohl aber mit seiner Glaubwürdigkeit.

    Daß ich mit "rechtskonservativ" kein nationalsozialistisches Gedankengut meine, sollte sich eigentlich von selbst verstehen - das Problem ist in meinen Augen, daß das Feindbild "Islam" heute vielerorts das alte Feindbild "Judentum" abgelöst hat, die Denkmuster dahinter aber dieselben geblieben sind. Daß diverse Vertreter des Islams triftigere Gründe für dieses Feindbild liefern als Vertreter des Judentums, macht grobe Verallgemeinerung nur umso gefährlicher. Wer aber diese Ansicht vertritt, wird leider aber auch sehr gerne mit Holocaustleugnern in einen Topf geworfen, was ich wiederum ebenfalls bedenklich finde.

  10. #10
    Junior Mitglied Avatar von Maligree
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    Irgendwelche Schubladenpositionierungen sind immer reine dialektische Tricks, mit dem einzigen Ziel seinen Gegner zu schwächen, ohne dies dabei argumentativ legitimieren zu müssen.
    Einst galt es z.B. als ein Zeichen für nationalsozialistisches Gedankengut zu propagieren unsere "Gast Arbeiter" würden nie mehr das Land verlassen, Heute wird diese ehemals "Neo-Nazi" Postion von allen etablierten Parteien so vertreten, als sei es schon immer selbstverständlich gewesen.

    Jedes Argument kann alleine stehen, kann in einer ehrlichen Diskussion auch sachlich angegriffen, und verteidigt werden.
    Für die Wahrheit eines Arguments ist es absolut unerheblich, ob dessen Aussage von anderer Seite als "extrem", "nationalsozialistisch", "terroristisch", "reaktionär", "links", "kommunistisch", usw. betitelt wird.

    Das Problem ist nicht die Position an sich, sondern daß diese in den wenigsten Fällen korrekt argumentativ (Wir erinnern uns an die Grundschule: Behauptung - Begründung - Beispiel) vorgebracht wird, und jede Fähigkeit zum logischen Denken abhanden gekommen zu sein scheint.

    Der Großteil der Deutschen ist i.ü. nicht extrem positioniert, sondern gar nicht. Bratwurst und FUßball ist alles was zählt, solange das niemand anrührt ist der Rest gänzlich egal.

  11. #11
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    Zitat von Torsten B. Abel:
    Broder ist ein Provokateur.
    Natürlich.
    Aber Provozieren und Extrempositionen vertreten sind noch immer zwei verschiedene paar Schuhe.
    Aus meiner Sicht sind seine Positionen nicht extrem, was daran liegen mag, dass meine Ansichten - besonders zum Islam - weitgehend mit den seinen konform gehen.
    Nur, wenn man die Positionen Herrn Broders als extrem empfindet, sind's natürlich auch die von Necla Kelek, Hirsi Ali, Ibn Warraq und und und ... und sich in so einer illustren Gesellschaft von "Extremisten" zu befinden, gefällt mir eigentlich ganz gut.

    Zitat von Torsten B. Abel:
    Daß ich mit "rechtskonservativ" kein nationalsozialistisches Gedankengut meine, sollte sich eigentlich von selbst verstehen -
    Hat Dir auch niemand unterstellt ...
    Ich gehöre nicht zu denen, die immer gleich mit dem Nationalsozialismus kommen ... ganz im Gegensatz zu Dir (wenn auch nicht explizit erwähnt):

    Zitat von Torsten B. Abel:
    das Problem ist in meinen Augen, daß das Feindbild "Islam" heute vielerorts das alte Feindbild "Judentum" abgelöst hat, die Denkmuster dahinter aber dieselben geblieben sind. Daß diverse Vertreter des Islams triftigere Gründe für dieses Feindbild liefern als Vertreter des Judentums, macht grobe Verallgemeinerung nur umso gefährlicher.
    Nun ja ... ich halte den Denkansatz, ... denn, entschuldige, mehr ist es nicht ... das Feindbild "Judentum", das eigentlich ein Feindbild Jude ist, mit dem sog. "Feindbild Islam" zu vergleichen, für groben Unfug und nicht kommentarwürdig. Im Übrigen eine Aussage, derer sich die von Dir noch in Post 1 angeprangerten "Generalentschuldiger" nur allzu gerne bedienen.
    Geändert von felix da cat (11.01.2010 um 19:50 Uhr)

  12. #12
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    Hier einige "Extrem"positionen mit denen ich ziemlich gut klar komme: Hamed Abdel-Samad, Frau Kelek, Herr Dell'Agli.

    Alles Moslemhasser?

  13. #13
    Mitglied Avatar von happyunau
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    Der Islam ist jan nun auch ein Thema, der durch seine Emotionalität zu Extrempositionen verleitet. Entweder wird bei jedem Bericht über Muslime ein Bild von "Kopftuchhorden" gezeigt oder autoritäres Denken als Lokakolorit verharmlost. Einerseits war der Islam in Spanien für die philosophische Entwicklung Europas, indem die Lehren Aristoteles mit der Religion vereint wurden (was durch Thomas von Aquin weitergeführt wurde), andererseits sind aktuelle Ereignisse (sowohl politische als auch individuelle) nicht leugnen. Es ist halt leider nicht so einfach, wie manche es sich wünschen. Nachdem ich in häufigen persönlichen Kontakt mit mal mehr und mal weniger gläubigen Muslimen erlebt habe, ist der aufgeklärte Islam (sowie das aufgeklärte Christentum), der Gleichberechtigung, Demokratie, etc.. vertritt eigentlich garnicht so weit weg. Nur muss dies endlich auch in Europa angegangen werden (Ausbildung eigener Imame, Stärkung der Schulen, die wichtige integrative Aufgaben übernehmen, etc...) und nicht aus der Türkei ferngesteuert werden. Man glaubt ja hier (außer in einigen konfessionallen Schulen in NRW) auch an die Evolution, egal was der Bible-belt sagt.

    Die Aussage finde ich schön: "Kelek: «Der Münchner Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samed vergleicht in der Berliner Zeitung »Der Tagesspiegel» vom 5. Januar den Islam treffend mit der Droge Alkohol. In geringen Mengen und in der entsprechenden Qualität genossen kann diese wie jede andere Droge helfend, gar erhellend sein, unkontrolliert konsumiert macht sie irre, süchtig und ist ein Gift.»
    "
    Geändert von happyunau (12.01.2010 um 17:11 Uhr)

  14. #14
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    Zitat von happyunau:
    Die Aussage finde ich schön: "Kelek: «Der Münchner Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samed vergleicht in der Berliner Zeitung »Der Tagesspiegel» vom 5. Januar den Islam treffend mit der Droge Alkohol. In geringen Mengen und in der entsprechenden Qualität genossen kann diese wie jede andere Droge helfend, gar erhellend sein, unkontrolliert konsumiert macht sie irre, süchtig und ist ein Gift.»
    Das Lob kann an Herrn Broder durchgereicht werden. Bereits in "Hurra, wir kapitulieren" hat er darauf hingewiesen, dass sich der Islam zum Islamismus verhält wie der Alkohol zum Alkoholismus.
    Da ich die Herren Broder und Abdel-Samed vor ein paar Monaten gemeinsam für ein Foto posieren sah, darf man voraussetzen, dass die beiden sich zumindest oberflächlich kennen und sehr wahrscheinlich auch gegenseitig schätzen.
    Dies auch noch mal zu der in Post 1 zu lesenden, wirklich üblen Unterstellung gegen Herrn Broder (Herr Abdel-Samed ist allerdings Apostat).
    Zitat von Torsten B. Abel:
    Auf der einen Seite hätten wir rechtskonservative Reaktionäre vom Schlage eines Henryk M. Broder ...
    Für diese Menschen gibt es nur zwei Arten von Moslems: Die "ehrlichen", die aus ihren Mordgelüsten gegenüber "Ungläubigen" keinen Hehl machen bzw. diese sogar in die Tat umsetzen, und die "Heuchler", die sich tolerant geben, insgeheim aber ebenfalls an der islamischen Weltverschwörung mitwirken.
    In diesem Zusammenhang muss einfach mal darauf hingewiesen werden, dass die mitunter sehr schnell in den ehrrührenden Bereich abdriftende Kritik an der Islamkritik an Heuchelei kaum noch zu überbieten ist. Ein mitunter an Absurdität schwer zu toppendes Konvolut von Unsinnigkeiten, das auch bei mir gewisse Beissreflexe auszulösen imstande ist.
    Warum?
    Nun, es ist schon erstaunlich: Früher galten diejenigen, die in Zeitungen und Zeitschriften gegen Religion gewettert, die im Fernsehen und Radio gegen sie kommentiert haben, als progressiv, modern usw. Das galt natürlich nur so lange gegen das Christentum gewettert wurde, insbesondere den Katholizismus.
    Nun aber werden diejenigen, die gegen die reaktionärste, totalitärste aller Weltreligionen, eine Religion, gestiftet von einem Krieger für Krieger, anschreiben, unbesehen als rechstkonservative Reaktionäre abgekanzelt.
    Ist das rational?
    Nein, natürlich nicht.
    Meist steckt darin sogar ein - natürlich ungewollt - rassistisches Moment. Zumindest dann, wenn dahinter der "Schutz"gedanke steht: "Lasst sie (die Minderheit) doch in Ruhe, die sind eben so (unausgesprochen: rückständig) und können/wollen nicht anders!"
    Können sie von Natur aus nicht anders?
    Natürlich nicht, aber dann können sie sich auch ändern.
    Haben sie einen Grund sich zu ändern?
    Sicher nicht, wenn man jede Kritik an völlig offensichtlichem Fehlverhalten mit den Etiketten "Rassismus" oder "Feindbild Islam" zupappt, wenn mit der permanenten, zumindest unterschwelligen Unterstellung gearbeitet wird.

    Schon mal im Koran gelesen?
    Nicht nur die sperrige Ausdrucksweise erfordert starke Nerven.
    Glaubt mir nicht, guckt selber rein.
    Ihr werdet schnell feststellen: Die Theorie ist schon mal Mist (Mohammed ermordet 600 nicht zur Konversion bereite Juden, Mohammed ermordet politische Gegner und Kritiker, Mohammed heiratet eine 9-jähirge: islamische Gelehrte streiten allen Ernstes darüber, ob und wann er die Ehe vollzogen hat usw.).
    Viel entscheidender ist aber die Praxis. Schließlich enthält die Bibel auch sehr viel Unverdauliches, ist aber immerhin durch Aufklärung und Säkularisierung weichgespült worden.

    Die Praxis?
    Das sind Diktaturen, Potentaten in jedem islamischen Land. Korruption, die westliche Maße sprengt.
    Die Türkei ist nur deshalb halbwegs demokratisch, weil Staatsgründer Atatürk ein dem Islam extrem feindlich gesonnener Mensch war, die Religiösen mit mitunter fragwürdigen Maßnahmen in die Defensive gedrängt hat.
    Islam, das ist Geschlechter-Apartheid, unmenschliche Bestrafung, eine ganz spezielle Menschenrechtserklärung, die man gelesen haben muss, um sie zu glauben und und und ...

    Wie? Das soll nicht der "wahre" Islam sein?
    Quark.
    Dann sind die Kreationisten oder der Opus Dei auch nicht das "wahre" Christentum. Merkwürdigerweise kommt bei denen keiner auf die Idee, ihnen die "wahre" christliche Überzeugung abzusprechen ...
    Klar sind die einen genauso Bestandteil der Ideologie wie die anderen.
    Und blöderweise können sich die extremsten Ausleger des Islam am authentischsten auf diesen berufen. Weil er eben in der Theorie schon fürchterlich ist.
    Die Praxis ist also auch Mist.

    Was bleibt?
    Die Möglichkeit, den Islam zu reformieren?
    Sicher, aber ungleich schwerer als das Christentum. Weil der Koran nun mal von Gott geschrieben sein soll (via Satellitenschaltung zu Mohammed, das Original liegt auf einer Wolke). Das heißt: von einem allmächtigen, allwissenden Wesen, dem gegenüber sich ein Mensch nicht anmaßen kann, korrigierend einzugreifen.
    Mit der Bibel war das etwas leichter: sie wurde relativ unstrittig von Menschen geschrieben und Menschen sind fehlbar. Da konnte man ansetzen.

    Wie schwer es auch einem gelehrten Moslem fallen kann, völlig inakzeptable Suren schönzureden, kann man übrigens in dieser Sendung sehen. O.k., sie ist mit einer Stunde ein bisschen lang, aber den wunderbaren Herrn Abdel-Samed zu sehen und zu hören, ist's eigentlich wert.
    Zitat von happyunau:
    Einerseits war der Islam in Spanien für die philosophische Entwicklung Europas, indem die Lehren Aristoteles mit der Religion vereint wurden ...
    Naja, naja, darüber ließe sich trefflich streiten.
    Wie Ibn Warraq in "Warum ich kein Moslem bin" so schön schrieb: Die islamischen Gelehrten waren eigentllich immer Gelehrte trotz des Islam (nicht exakt seine Worte, aber dem Sinne nach).
    Spanien ist hierfür ein Paradebeispiel. Wie heißt's in der Wiki über Averroes, den vielleicht bekanntesten "islamischen" Gelehrten: "Von der islamischen Orthodoxie werden seine Werke bis heute strikt abgelehnt."
    Ich darf hinzufügen, dass seine Bücher nach seinem Tod verbrannt wurden.



    In dieser Situation wäre es eigentlich ganz hilfreich, wenn die Kritiker der Islamkritiker mal etwas kürzer träten. Denn mehr als einmal haben sie die Anstandsgrenze bei weitem überschritten wie z.B. im Fall Redeker.
    Der Mann hat einen islamkritischen Artikel verfasst, es gab die üblichen Morddrohungen, er musste untertauchen. Eigentlich schlimm genug, haben ihn u.a. seine Professorenkollegen noch eins mitgegeben (Motto: selbst schuld, wenn er diese netten Leute reizt) und er wurde gefeuert.
    Nicht, dass ihm jemand Rassismus vorwerfen könnte, er hat nur die Ideologie kritisiert.
    Nur wenige waren mutig und haben sich öffentlich hinter ihn gestellt (siehe Wiki-Eintrag).

    Wie viele Menschen sind mittlerweile eigentlich untergetaucht und trauen sich nur noch mit Bodyguards auf die Straße, weil sie eine Ideologie kritisiert haben??? Sich jemand wegen einer Nichtigkeit tödlich beleidigt fühlt?
    Schon einige Jahrzehnte her, dass es das in Westeuropa gab ... und einige, die in Abwesenheit jeglicher Gefahr mutig herumschwadronierten, sie würden Bedrängten immer zu Hilfe eilen und Totalitarismen die Stirn bieten, strecken jetzt den Finger und schreien "Selbst schuld!" oder halten die Klappe und schauen weg.

    Und zu allem Überfluss fällt anderen nichts besseres ein als sogar noch eine Lanze für diese wunderbare Religion des Friedens zu brechen, in deren Namen all diese Schweinereien passieren.
    Schönen Dank!

    Und es wird noch absonderlicher wie z.B. bei dieser Knallcharge, die über Mohammed-Karikaturist Westergaard allen Ernstes schreibt: "Westergaard wollte bewusst provozieren. Und er provoziert, fern jeder Verantwortung unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit, munter weiter: Für ihn sponsort pauschal der Islam den Terror. Er ist mindestens so verblendet wie sein Attentäter. Deshalb sind beide gefährlich."
    Ein Karikaturist mindestens so gefährlich (d.h. vielleicht sogar gefährlicher) wie sein Möchtegern-Axtmörder!
    "Unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit!"
    Unterirdisch!
    Unfassbar!
    Unbelehrbar!
    Wie schnell manche Leute den Kotau machen!
    Hat nichts besseres zu tun als einem Menschen, dessen Leben von religiösen Fanatikern bedroht ist, noch voll eins mitzugeben ...
    Wer Freiheit so geringschätzt, hat sie eigentlich nicht verdient.



    Und ... wie bei Herrn Broder bestellt, hier der Artikel zu der zumindest von mir keines Kommentares gewürdigten Aussage:
    Zitat von Torsten B. Abel:
    das Problem ist in meinen Augen, daß das Feindbild "Islam" heute vielerorts das alte Feindbild "Judentum" abgelöst hat, die Denkmuster dahinter aber dieselben geblieben sind.
    Herr Broder beschränkt sich auf die Essentials. Es gäbe noch einiges mehr zu diesem unsinnigen Vergleich anzuführen.
    Geändert von felix da cat (13.01.2010 um 21:04 Uhr)

  15. #15
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    Zitat Zitat von Torsten B. Abel Beitrag anzeigen
    Daß ich mit "rechtskonservativ" kein nationalsozialistisches Gedankengut meine, sollte sich eigentlich von selbst verstehen - das Problem ist in meinen Augen, daß das Feindbild "Islam" heute vielerorts das alte Feindbild "Judentum" abgelöst hat, die Denkmuster dahinter aber dieselben geblieben sind.
    Und das erläutere uns mal am Beispiel Henryk M. Broder!
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  16. #16
    Mitglied Avatar von happyunau
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Naja, naja, darüber ließe sich trefflich streiten.
    Wie Ibn Warraq in "Warum ich kein Moslem bin" so schön schrieb: Die islamischen Gelehrten waren eigentllich immer Gelehrte trotz des Islam (nicht exakt seine Worte, aber dem Sinne nach).
    Spanien ist hierfür ein Paradebeispiel. Wie heißt's in der Wiki über Averroes, den vielleicht bekanntesten "islamischen" Gelehrten: "Von der islamischen Orthodoxie werden seine Werke bis heute strikt abgelehnt."
    Ich darf hinzufügen, dass seine Bücher nach seinem Tod verbrannt wurden.
    Das mit den verbrannten Werken wusste ich nicht, danke für den Hinweis. Und sicherlich, es ist eine Sichtweise, dass man trotz einer Religion Gelehrter ist, da Religion an sich einen totalitären Anspruch hat, der sich selten mit Wissenschaft verträgt.

  17. #17
    Junior Mitglied Avatar von Maligree
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    Zitat Zitat von happyunau Beitrag anzeigen
    ... da Religion an sich einen totalitären Anspruch hat, der sich selten mit Wissenschaft verträgt.
    Nein, das gilt nur für die drei abrahmistischen Religionen: Christentum, Judentum, Islam (vor allem das Christentum mit einem staatlich organisiertem, und bürokratischen Dogma).

  18. #18
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    Finde ich auch.

  19. #19
    Mitglied Avatar von Torsten B. Abel
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    Ich würde im Zweifelsfall gerne die Person des Herrn Broder herausnehmen, da dies meiner Ansicht ein wenig am eigentlichen Thema dieses Therads vorbeigeht.

    Statt dessen würde ich gerne ein weiteres aktuelles Beispiel nennen, eine Verwechslung mit Folgen. Fakt ist: Im Iran wurde eine Frau getötet und zur Märtyrer-Ikone der Proteste gegen das Mullah-Regime hochstilisiert. Leider wurde infolge einer Namensverwechslung das Foto der falschen Frau benutzt, was dazu führte, daß eine unbeteiligte Person den Iran verlassen mußte und statt als Uni-Dozentin nun als Asylbewerberin in Deutschland lebt.

    In den Diskussionen beispielsweise auf Welt.de nutzen dies die Aluhüte gleich wieder zum Anlaß, den ganzen Fall (noch mal: Es wurde nur das Foto der falschen Frau verwendet!) als Propaganda-Inszenierung der CIA-Weltverschwörung herunterzuspielen.

    Ich habe langsam wirklich das Gefühl, die Menschheit teilt sich heute nur noch in rechte Verschwörungsspinner, in deren Augen eine unheilvolle Allianz aus linken Medien, liberalen Gutmenschen, unverbesserlichen 68ern, Kommunisten und terroristischen Islam-Fanatikern die Welt bedroht, und linke Verschwörungsspinner, in deren Augen eine unheilvolle Allianz aus rechten Medien, reaktionären Faschisten, verkappten Neonazis, geldgierigen kapitalistischen Ausbeuterkonzernen und machthungrigen manipulativen Geheimdiensten die Welt bedroht. Der Staat Israel wird wahlweise für beide Seiten als zusätzlicher Bündnispartner genannt.

    Beide Seiten haben im Ansatz recht. Mich stört aber in beiden Fällen vor allem die einseitige Sichtweise. Die Rechten sind auf dem rechten Auge blind, und die Linken auf dem linken Auge. Und die vermutete Verschwörungsallianz ist in meinen Augen eine Kombination aus kleineren, real existierenden Zweckbündnissen und unüberlegtem Handeln Marke "Denn sie wissen nicht, was sie tun".

    Ebenso schlimm ist, daß man als (in meinen Augen) kritisch-realistisch denkender Mensch jederzeit Gefahr läuft, mit den Spinnern in einen Topf geworfen zu werden. Wo hört das kritische Hinterfragen der Vorgänge vom 11. September auf und fängt die antiamerikanische Verschwörungstheorie Marke "Bush war's" an? Und wie viele echte (zumeist kleinere) Verschwörungen werden nicht oder nur mit sehr viel Verspätung aufgedeckt, weil sich niemand traut, etwas zu sagen, aus Angst, ebenfalls für einen Aluhut-Spinner gehalten zu werden?

  20. #20
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    Kleiner Nachtrag zur Frage, was Antisemitismus ist, wer ihn praktiziert und ob die Islamkritik diesem ähnelt.
    Und auch zur Frage, welchen Kreisen die momentan gefährlichsten Antisemiten angehören.

  21. #21
    Mitglied Avatar von Torsten B. Abel
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    Und hier mal wieder der Beweis, daß Verbrechen größtenteils von Ausländern begangen werden:
    http://www.bildblog.de/17303/eine-sc...uers-lehrbuch/

  22. #22
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    In diesem Fall wäre es wohl kaum mit einem Verschweigen der Nationalität getan. Die Namen müssten auch noch anonymisiert werden.

    Vielleicht hätte man die drei ja "Thomas P., Rüdiger S. und Manfred L." nennen sollen. Das wäre zwar grob irreführend, aber das Weltbild der Minderheit, die den Zeitungsleser unmündig halten will indem sie ihm unangenehme Teile der Wirklichkeit vorenthält, wäre - ganz im Sinne des Pressekodex - geschützt.
    Geändert von felix da cat (19.03.2010 um 20:07 Uhr)

  23. #23
    Mitglied Avatar von frankoB
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Schon mal im Koran gelesen?
    Nicht nur die sperrige Ausdrucksweise erfordert starke Nerven.
    Glaubt mir nicht, guckt selber rein.
    schon mal die bibel gelesen?
    du hast das recht deinen erstgeborenen zu steinigen...mit einem mann nicht liegen wie mit einer frau...
    willst du mir erzählen wir sollen das wortwörtlich nehmen?

    Ihr werdet schnell feststellen: Die Theorie ist schon mal Mist (Mohammed ermordet 600 nicht zur Konversion bereite Juden, Mohammed ermordet politische Gegner und Kritiker, Mohammed heiratet eine 9-jähirge: islamische Gelehrte streiten allen Ernstes darüber, ob und wann er die Ehe vollzogen hat usw.).
    Viel entscheidender ist aber die Praxis. Schließlich enthält die Bibel auch sehr viel Unverdauliches, ist aber immerhin durch Aufklärung und Säkularisierung weichgespült worden.
    mohammed ermordet politische gegner? vor 1.500 Jahren? echt, hat er das wirklich getan?
    schon einmal etwas von kreuzzügen und "hexenverbrennungen" gehört?
    zum "weichspülen" noch ein wort... wenn ich mir ansehe wie in der katholischen kirche kinder verprügelt und vergewaltigt werden bzw irgendwo in einer blindenschule hat man die kinder auch sexuell missbraucht weil sie sich nicht wehren konnten.. wundert es mich, dass sich die leute hier nicht genauso aufregen wie über den islam? ist doch viel schlimmer? anscheinend finden einige die vergewaltigungen von kleinen kindern weniger schlimm.. als strafe werden solche leute einfach nur versetzt. was hat der islam denn in deutschland so schlimmes verbrochen? und ich meine die religion und nicht irgendwelche irren typen...

    ich finde es ziemlich sinnlos sich anzusehen was vor 1000-2000 Jahren war und daraus zu versuchen irgendwelche schlüsse zu ziehen..

    mal abgesehen davon, dass es keinen Gott gibt und ein jesus bzw mohammed es einfach geschafft haben ihre sekten am besten zu promoten ^^

    hätte hitler immer ein kreuz bei sich gehabt, würden wir jetzt dem christentum die schuld an den all den gräueltaten geben? so wie jetzt viele terror und islam gleichsetzen?

    terror hat meiner meinung nach wenig mit religion zu tun. eher mit armut, mangelnder bildung und ausnutzung der bevölkerung durch andere staaten... man muss sich nur ansehen was die USA mit iran (mit hilfe von saddam hussein) angestellt hat... auch osama bin laden hat man einmal unterstützt... der terror ist auch einfach auf die außenpolitik mancher länder zurückzuführen.. siehe auch chile und salvador allende...

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Kleiner Nachtrag zur Frage, was Antisemitismus ist, wer ihn praktiziert und ob die Islamkritik diesem ähnelt.
    Und auch zur Frage, welchen Kreisen die momentan gefährlichsten Antisemiten angehören.
    auch keine tolle diskussion meiner meinung nach einfach ein extremes bsp zu nehmen und damit irgendetwas beweisen zu wollen. schau dir einfach an was radikale israelis in gaza und der westbank anrichten... da gibts auch genügend bsp. ich frage mich nur was man damit beweisen möchte?

  24. #24
    Mitglied Avatar von Torsten B. Abel
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Vielleicht hätte man die drei ja "Thomas P., Rüdiger S. und Manfred L." nennen sollen. Das wäre zwar grob irreführend, aber das Weltbild der Minderheit, die den Zeitungsleser unmündig halten will indem sie ihm unangenehme Teile der Wirklichkeit vorenthält, wäre - ganz im Sinne des Pressekodex - geschützt.
    Ich hätte kein Problem damit, wenn im Gegenzug auch von "Michael (Deutscher)" oder "Hans (Österreicher)" in solchen Meldungen die Rede wäre. Was genau hat die Nationalität der Täter mit der Tat zu tun? Außer, daß wieder das Vorurteil geschürt wird, Ausländer seien per se kriminell?

  25. #25
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    Hab nicht so viel Zeit, daher den kurzen Beitrag zuerst:
    Zitat von Torsten B. Abel:
    Ich hätte kein Problem damit, wenn im Gegenzug auch von "Michael (Deutscher)" oder "Hans (Österreicher)" in solchen Meldungen die Rede wäre. Was genau hat die Nationalität der Täter mit der Tat zu tun? Außer, daß wieder das Vorurteil geschürt wird, Ausländer seien per se kriminell?
    Dass wohl niemand auf die Idee käme, hinter einem Deutschen namens Michael den Zusatz "Deutscher" zu setzen, liegt wohl daran, dass man hierzulande - in den meisten Fällen nicht ganz zu Unrecht - davon ausgeht, dass sich der Leser die Nationalität bei diesem Vornamen denken kann.
    Den Zusatz "Österreicher" habe ich bereits mehrfach – auch hinter den Namen von (mutmaßlichen) Straftätern – gelesen.
    Dieser Teil des Pressekodex ist ohnehin und auch völlig zu Recht aufgeweicht, dazu braucht es keinen Bild-Blogwart.
    Zudem: Wie will man im Zeitalter des Internet die Nationalität eines auch nur irgendwie in die Schlagzeilen geratenen Menschen geheim halten?


    Es gehört zu den Aufgaben von Zeitungen, an der Meinungsbildung mitzuwirken. Wenn sie Fakten auszublenden, die nicht genehm sind, ist das Volkserziehung à la DDR.
    Wer sollte bestimmen, welche "Erwähnungen (der Nationalität) Vorurteile gegen Minderheiten schüren" wie es im Pressekodex heißt?
    Ich habe mal gelernt, dass eher ein Mangel an Fakten Nährboden für Vorurteile ist.

    Und à propos "Ausländer per se kriminell": nicht jedes negative Urteil ist ein Vorurteil. Dass Berlin z.B. nicht gerade geringe Probleme mit seiner libanesischstämmigen Bevölkerung hat, kann man schwerlich als Vorurteil abkanzeln.
    Hingegen: Habe noch niemanden gehört, der meint, Japaner würden in Berlin größere Probleme bereiten, was mit Sicherheit ein Vorurteil wäre.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass die "Leute" im Allgemeinen weit differenzierter denken als Du befürchtest.

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