Wie beurteilst Du denn das ganze?
Und was Wikileaks da macht, ist das Meinungsfreiheit?
Und sind die sich überhaupt bewusst, was für eine Verantwortung sie sich damit aufhalsen?
Vor ein paar Jahren hätte es hier im Comicforum zu solchen Themen Diskussionen gegeben, die schnell die Zehn-Seiten-Grenze überschritten hätten.
Heute gibt es nicht mal einen Thread zum Thema.
Anyway. Siehe Threadtitel. Wie beurteilt ihr das Vorgehen von Wikileaks?
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Wie beurteilst Du denn das ganze?
Und was Wikileaks da macht, ist das Meinungsfreiheit?
Und sind die sich überhaupt bewusst, was für eine Verantwortung sie sich damit aufhalsen?
Ich sehe hier ähnlich wie dieser Kommentator den Beginn einer gesellschaftlichen Revolution.
Die dezentrale Struktur des Netzes wird genutzt, um etablierte Herrschaftseliten in ihrem Selbstverständnis in Frage zu stellen. "Abschalten" ist angesichts der stetig wachsenden Zahl an Mirror-Seiten kaum möglich. Sofern dem Internet also nicht radikal die Daumenschrauben angelegt werden (was sicher so manchem Politiker ganz recht käme), ist die Verbreitung der Dokumente im Wikileaks-Stil kaum beizukommen. Somit stünde es den Regierungen, gerade jenen, die sich als "demokratisch" betrachten, gut zu, sich mit der neuen Situation zu arrangieren.
Dahinter steht die alte Hacker-Ethik, der zufolge Regierungsorganisationen und Unternehmen möglichst transparent sein sollten bzw. notfalls gemacht werden sollten.
Die Kehrseite der Medaille ist selbstverständlich die Frage nach der Privatsphäre des einzelnen Bürgers. Die klassische Hackerethik grenzt zwischen dem Anspruch des Individuums auf Privatspähre und Transparenz von Firmen und Behörden klar ab, während andere (auch einige Wikileaks-Sympathisanten) hier keine Unterschiede machen.
Bedenklicher ist aber, daß viele Politiker, die gerne das Gegenteil (gläserner Bürger, intransparente Institutionen) hätten, die Grenze in ihren öffentlichen Stellungnahmen bewußt verschwimmen lassen, wie beispielsweise ein gewisser Herr Brüderle, der doch tatsächlich jüngst Wikileaks mit der Stasi (!) verglichen hat. Weil die Stasi ja auch so viele Informationen über die eigene Regierung gesammelt und dem ganzen Volk zugänglich gemacht hat. Janeeisklar.
Geändert von Torsten B. Abel (09.12.2010 um 13:56 Uhr)
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es ist heute schon üblich, dass sich beispielsweise der Hartz4-Bezieher ausziehen muss, durchleuchtet wird und sogar die Zahnbürste zeigen muss doer den Kühlschrankinhalt bei Verdacht während das heilige Bankgeheimis für Steuerkriminelle nur dadurch mal ein wenig erhellt wird, indem mache Bankangestellten in CD's mit Namen ein lukratives Geschäft entdeckt haben.
Für Problematisch halte ich nicht die Veröffentlichungen bei WikiLeaks, sondern was nicht veröffentlicht wird. Wir werden mit belanglosen Depeschen über Westerwelle und "Teflon"-Merkel bei Laune gehalten, anstatt dass die wirklich wichtigen Dinge wie der heute bekannt gewordene Skandal um die Verhaftung des ehem. kroatischen Präsidenten Sanader, der nach Österreich geflüchtet war - im Zusammenhang mit den Korruptionsaffären um die Hypo Group Alpe Adria, in die auch ehemalige CSU-Größen wie Stoiber sowie FPÖ-Haider verstrikt waren bzw. sind.
Bei Wikileaks und besonders bei Assange selber habe ich oft den Eindruck, dass es mehr um die Sensation der Enthüllung geht als um das Enthüllte. Davon halte ich nichts.
Wikileaks als Prinzip, also den Anspruch, den Küngeleien der Mächtigen auf die Finger zu schauen, halte ich dagegen für eine wichtige Arbeit in einer Demokratie. Diplomaten, die damit ein Problem haben, sollten sich um eine Politik bemühen, die der erweiterten Öffentlichkeit im Netz standhält, statt rumzujammern, dass sie jetzt nicht mehr ungestört küngeln können.
Bei den Veröffentlichungen vor einigen Wochen musste ich allerdings schon grinsen. Berlusconi ein Schürzenjäger, Westerwelle unfähig, Merkel nur Oberfläche? Hab' ich alles schon vorher aus der Zeitung erfahren, dazu brauche ich keine Geheimdepeschen. Die Amis wissen das jetzt also auch? Die sollten sich nicht beschweren, sondern sich über den Imagegewinn freuen, denn jetzt weiß die ganze Welt, dass sie nicht völlig hinterm Mond leben.
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Sehr interessant:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzp...734142,00.html
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Hier noch ein interessanter Artikel:
http://www.netzpolitik.org/2010/aus-...nen-openleaks/
Was wikileaks angeht habe ich wie Jähling eher das Gefühl, dass es nicht um das enthüllte an sich geht. Außerdem wäre ich vorsichtig, wikileaks veröffetnlichungen als wahr zu empfinden, nur weil ihr gründer verhaftet wurde und das natürlich so wirkt, als wolle man ihn zu schweigen bringen. Das internet ist, sowie es unverblühmt die warheit verkünden kann fern des einflusses von Staaten, genau so tauglich als gigantische manipulationsmaschiene. Gerade die wirklich brisanten Enthüllungen über das Arabische verhältnis zu den persern liegt doch sehr nahe an amerikanischen interessen.
Wenn ähnliche sensationelle Enthüllungen über Aktienmärkte, Rohstoffgeschäfte und Immobielenskandale bei wikileaks im Großen stil veröffentlicht werden würden - am besten mit ansange - ist die Quelle und Warheitsgehalt dieser enthüllungen zweitrangig, sie werden ihren Effekt haben und Kurse in den Keller schicken und andere durch die Zimmerdecke befördern. Ich fresse meinen Hut, wenn die veröffentlicher dieser bahnbrechenden enthüllungen nicht - oh wunder - rechtzeitig in die richtigen Papiere investiert haben.
Egal ob Israelische konservative aktivisten die Wikipedia aufs korn nehmen und was zB die Palistinenserfrage angeht beschönigend umschreiben, oder Kuba, die nun plötzlich ihre eigene wiki haben oder gar grober Unfug wie "unter falscher Flagge" bei youtube rekordklickraten erzielt, Infos im Internet entwickeln unabhängig von warheit völlig unreflektiert, häufig auch ohne möglichkeit diesen immensen Strom nachzuprüfen, eine eigendynamik und sind nicht automatisch als kampf für die Warheit mit offenen Armen zu empfangen, was aber häufig getan wird, besonders dann, wenn sie ins eigene Weltbild passen und bestätigend wirken. Alle Argumente dagen sind fast automatisch ein zu ignoriendes Geschwafel von einer uneinsichtigen manipulierten Person, die die Warheit nicht sehen will und darum lieber Regierungspropaganda nachplappere.
Sollte das wirklich der beginn einer gesellschaftlichen revolution sein, ist das ausgesprochen bedauerlich, zeigt es doch nur, dass wir noch dümmer, noch panischer und sensationsgeiler werden.
Abschließend würde ich denjenigen Aktivisten, die bei Twitter Kreditkarteninfos von völlig unbeteiligten Privatpersonen veröffentlicht haben - natürlich als Kampf für die verteidigung der informations und meinungsfreiheit (bei der andere meinugen wie angesprochen nicht akzeptiert werden), fragen, wie sie es finden würden, wenn die schwedische polizei plötzlich die Ermittlungsakten in Bezug auf die mutmaßlichen Vergewaltigungen von Assange im Zuge der uneingeschränkten Informationsfreieheit einfach ins netzt stellen würde.
Geändert von Jot (14.12.2010 um 18:02 Uhr)
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Die Reaktionen in der Presse sind ja zuweilen etwas bescheiden ausgefallen. Aber so der ein oder andere Journalist und Blogger hat durchaus auch etwas ausgewogenere, lesenswerte Kritik zu Wikileaks verfaßt. Z. B.
http://carta.info/36236/wikileaks-staatsfeind-nr-1/
Dem Fazit des Autors stimme ich jedenfalls zu:
Dass gerne behauptet wird, dass da angeblich nichts Neues/Interessantes bei den Diplomaten-Depeschen dabei wäre, ist wohl vor allem auch der Präsentation des Spiegels zu verdanken, die ja gerade mit den besonders boulevardtauglichen Bemerkungen über hiesige Politiker losgelegt haben. Sicher, dass z.B. Westerwelle für inkompetent gehalten wird, ist natürlich keine Neuigkeit, (und wird sicher auch von genug Bundesbürgern ähnlich empfunden), ganz anders bewerte ich da etwas, was man schon als Spionageauftrag an Diplomaten von Seiten Hillary Clinton interpretieren könnte:Man darf WikiLeaks deshalb weder überhöhen noch dämonisieren. Man sollte aber durchaus ein wenig dankbar sein, dass es eine Instanz gibt, die andere in Zukunft etwas weniger forsch, etwas weniger selbstherrlich und etwas weniger präpotent agieren lässt – weil sie fürchten müssen, dass es auffliegt.
http://www.guardian.co.uk/world/2010...bles-spying-un
Oder die Vereitelung des Bekanntwerden eines Kinderprostitutions-Service für US-geführten Koalitionstruppen und ihre Söldner in Afghanistan:
http://www.dazzlepod.com/cable/09KABUL1651/
Oder wie sieht es mit der Depesche aus, in dem ein US-Diplomat Druck auf die Bundesregierung ausüben zu versucht, um die Strafverfolgung von CIA-Agenten zu vereiteln, die 2003 Khaled El Masri entführten ?
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33822/1.html
Das hat mE schon ein etwas anderes Gewicht als "Teflon-Merkel". Manches davon hat man bisher womöglich geahnt, manches abseits der deutschen Mainstreammedien, in etwas alternativen Internet-Quellen auch schon gelesen. Sobald das jedoch an anderer Stelle jemanden vorgetragen würde, welcher der amerikanischen Politik freundlich gesinnter ist, wäre das von jenen sofort als Verschwörungstheorie abgehandelt worden. Das ein oder andere Weltbild gerät da vielleicht jetzt doch etwas in Schieflage, wenn man so quasi Schwarz auf Weiß hat, wie weit Anspruch und Wirklichkeit bei den USA aus einander liegen. Und dabei ist bis jetzt nicht mal ein Bruchteil von dem veröffentlicht worden, was vorliegt. Also ich bin schon sehr gespannt, was da noch alles kommt.
Geändert von Frank Castle (14.12.2010 um 18:39 Uhr)
Außerdem wäre ich vorsichtig, wikileaks veröffetnlichungen als wahr zu empfinden, nur weil ihr gründer verhaftet wurde und das natürlich so wirkt, als wolle man ihn zu schweigen bringen.Einverstanden, solange du nicht deshalb so "vorsichtig" bist, weil zu viele Dinge enthüllt werden, die dir ins eigene Weltbild nicht passen.und sind nicht automatisch als kampf für die Warheit mit offenen Armen zu empfangen, was aber häufig getan wird, besonders dann, wenn sie ins eigene Weltbild passen und bestätigend wirken.
Grundsätzlich stimme ich dir schon zu, dass nicht alles geglaubt werden sollte, was im Internet steht, nur weil es im Internet steht. Das ist ganz klar auch ein Problem. Ich erinnere mich da an die abstruse Heilkräuter-Petition von vor einer Weile, bei der eine äußerst unzuverlässige Internetquelle eine Rolle spielte.
Allerdings ist es unabhängig davon immer noch sehr wichtig, sich auf jeden Fall eine eigene Meinung zu bilden. Das schafft man aber schwerlich, wenn man nicht ebenso wachsam an den etablierten Medien zweifelt. Die liefern letztlich auch genügend gute Gründe, nicht alles zu glauben.
Teflon Angie und Arrogant-Westerwelle waren aufmacher, die Präsentation boulverdisch unglücklich, dafür klick und quotengerecht. Aber auch SPON ging im Anschluß detaillierter auf die von dir angesprochenen thematiken ein und crosslinke sie mit vielen weiteren Themen. Man kann es, wenn man höflich ist, als veruch werten die fülle der Informationen der Depeschen zu sortieren und zu kanalisieren, das endergebis ist sogar einigermaßen annehmbar. Das geht dann auch weit über teflon angie hinaus...
http://www.spiegel.de/thema/botschaftsberichte_2010/
an den etablierten Medien darf gerne gezweifelt werden, insbesondere am Öffentlich Rechtlichen Regierungskanal
Ich gebe zu, dass das Internet natürlich eine möglichkeit bietet, auch Menschen einer Dikussion einen eigenen Beitrag beizusteuern und ihn zu kommentieren und einfluss auf die Debatte auszüben, die nicht den üblichen Lobby- oder finanziellen zugang zu den etablierten medien haben. Dennoch ist auch hier immer eine gewisse skeptsis vorraussetzung. Eine Meinung abweichend der etablierten Medien oder Regierung macht sie nicht automatisch wahr.
Der schier unkontrolliere Informationsfluss im Web ist in zweierleich hinsicht riskant.
Erstens ist die Mentalität der User selber, die das internet als hort der warheit ansehen, die sich für unmanipulierbar halten und sich häufig in Theorien honeinsteigern, selbst wenn sie falsch sein sollten. Wie ich schon anmerkte ist die masse an Infos schwer zu überblicken und zu interpretieren und überprüfen, Internetnutzer nicht weniger beinflussbar als Oma und Opa im Sessel beim genuss der Tagesschau. In der Art, in der im Internet debatten stattfinden, mischt sich häufig eine rechthaberische arroganz auf Superteflonniveu Zudem werden die Debatten darauf häufig beleidigend geführt und argumente verlieren im gegenseitigen Angekeife ihren Wert. Falschinformationen werden zum Selbstläufer, wenn sie aufmerksamkeit generieren, wordurch ein Autor informationen von einem anderen Autor abschreibt, in eigene Worte packt (eigene meinungen und ggf. Beleidigungen hinzufügt) und sie durch das stille post prinzip verfälscht. Genau so können richtige informationen unbeabsichtigt verfälscht werden. Sowas kann nahezu lächerliche Formen wie die "Chemtrail" verschwörung annehmen. Bauernfänger lauern nunmal überall und plötzlich bekommt eine kleine werbeagentur vorwurfsvolle briefe, teil der verschwörung zu sein, wegen einem Werbespot, in dem man Kondensstreifen von flugzeugen sehen kann.
Zweitens ist es naiv anzunehmen, dass diejenigen, die die Debatte in den etablieren Medien zu beeinflussen zu suchen, nicht auch das internet als informationskanal für sich entdeckt haben um Informationen in ihrem Interesse zu verstreuen. Natürlich läuft das dann nach einem anderem Prinzip ab und der so wachsame und denkende und vor der manipulation etablierter Medien gefeite internet user ist auf andere weise anzugehen, indem Informationen so gestreut und verpackt werden, dass sie für ihn glaubwürdig sind und von der Bloggerszene der Warheit verbreitet werden.
Zusammenfassend finde ich daher Infofinten im Internet schwerer zu enttarnen, als finten in den klassischen Medien. Sie sind ab einem Punkt eben ganz eichfach nicht mehr nachvollziehbar. Also: Augen auf im Straßenverkehr. Das internet wird die Warheit nicht retten, es werden legendlich mehrere verschiedene Warheiten unters volk gebracht.
Geändert von Jot (14.12.2010 um 19:46 Uhr)
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Mein Eindruck war halt, dass nach der großen allgemeinen Enttäuschung über diese Aufhänger bei einigen gar nicht mehr ankam, dass es da noch ganz andere Sachen zu lesen gibt.
Da würde ich auch nicht widersprechen. Nur ist der Vorwurf mit dem "Weltbild" gerade auch in Internetdiskussionen immer etwas problematisch. Grundsätzlich ist natürlich zu hoffen, dass sich jemand mit den jeweiligen Themen, die zu dem eigenen Weltbild führen, auch ausführlich auseinandergesetzt hat. Man kann ja dann dennoch zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen. Internetdiskussionen verleiten dahingehend schnell dazu sich gegenseitig vorzuwerfen, dass man das Weltbild des anderen nicht teilt. Aber ich weiß jetzt, dass du ganz andere Menschen dabei im Auge hattest. Und gegen diese ist vermutlich auch kein Kraut gewachsen. Ein Schulfach "Medienkompetenz" wäre aber wahrscheinlich eine gute Idee.Erstens ist die Mentalität der User selber, die das internet als hort der warheit ansehen, die sich für unmanipulierbar halten und sich häufig in Theorien honeinsteigern, selbst wenn sie falsch sein sollten. Wie ich schon anmerkte ist die masse an Infos schwer zu überblicken und zu interpretieren und überprüfen, Internetnutzer nicht weniger beinflussbar als Oma und Opa im Sessel beim genuss der Tagesschau.
*sigh*, ja, das Internet ist voll davon.In der Art, in der im Internet debatten stattfinden, mischt sich häufig eine rechthaberische arroganz auf Superteflonniveu Zudem werden die Debatten darauf häufig beleidigend geführt und argumente verlieren im gegenseitigen Angekeife ihren Wert.
SpOn zeigt sehr schön die Zusammenhänge mit einem anderen leydigen Thema auf:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzp...734921,00.html
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Ich erinnere mich dunkel daran, dass das "land of the free" die Netzsperren demnächst bekommen soll. Allerdings ist man da eine Ecke ehrlicher bei uns: Die sagen da direkt, dass sie damit den Zugang zu Filesharing-Seiten erschweren wollen. Wobei das natürlich nicht heißen soll, dass sie dabei nicht auch schon an ganz andere "Internet-Angebote" gedacht haben könnten.
Gibt jetzt auch einen "pro Wikileaks"-Appell der taz, dem sich u.a. die Frankfurter Rundschau, der Freitag und der Tagesspiegel angeschlossen haben.
http://bewegung.taz.de/aktionen/4wik...0571c6b807eb36
Der Text ist da schon eine Ecke besser als bei den "privaten" Aktionen.
Geändert von Frank Castle (16.12.2010 um 16:11 Uhr)
Natürlich ist das Meinungsfreiheit und nichts anderes. Und wenn man sieht mit welchen Mitteln die Regierungen (speziell die USA) gegen Wikileaks vorgehen, wird einem auch schnell deutlich wieviel Angst (angeblich) demokratische Regierungen offensichtlich vor ihren eigenen Bürgern haben.
Geändert von Jot (27.12.2010 um 14:51 Uhr)
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Schließen sich "Persönlichkeitsrecht" und "Regierungsebene" nicht gegenseitig aus? Hier geht's doch unmittelbar um Geheimnisse von Staatsbediensteten in ihrer Funktion als Staatsbedienstete. Das Privatleben beginnt nach Dienstschluß.
Würden politische Entscheidungen jetzt vom Datenschutz erfaßt, sähe ich ein sehr großes Problem auf uns zukommen.
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Genau. Mal davon abgesehen, dass nur in unseren MEDIEN die (despektierlichen) Einschätzungen amerikanischer Diplomaten über das Persönlichkeitsprofil diverser Politiker die Hauptrolle gespielt hat.
Wirklich relevant ist aber eher anderes. Z.b. das saudische Königshaus will lt. diesen Unterlagen die Amerikaner gerne im Iran sehen. DAS ist wirklich relevant. Die Schlagzeilen der Medien sind eher etwas für gekränkte Eitelkeiten.
Übrigens: Wird es vom Persönlichkeitsrecht geschützt ob und was ich WÄHREND meiner Arbeitszeit vertragswidrig oder -schädlich mache? Ich glaub nicht. Und warum sollte das bei Politikern (in deren Job) anders sein?
Abgesehen darf man nicht vergessen, dass Politiker im Grunde genommen unsere Angestellten sind (bezahlt mit unseren Steuergeldern). Insofern haben wir auch das Recht zu wissen, was sie machen.
Aha? Über welche medien informierst du dich denn, dass dir nur sowas über den Weg läuft? Über die berichterstettung der medien und wie sie einzuordnen ist, wurde in vorausgegangenen Kommentaren schon ausführlich eingegangen.
Sie schließen sich nicht gegenseitig aus, im Sinne der von dir und für Alita genannten Gründen kann man darüber streiten, inwieweit man sie missachten sollte. Auf der Gegenseite können nach der veröffentlichung müssen z.b. die Arabischen Staaten mit den Persern bei weiteren Diskussionen nur noch stark vorbelastet miteinander verhandeln, obwohl es sich bei den Veröffentlichungen nur um Einschätzungen der Botschafter handelt, bei dem gesagtes aus dem zusammenhang gerissen wurden könnte. Es könnte von den Botschaftern sogar falsch interpretiert worden sein.
...................
Geändert von Jot (29.12.2010 um 08:57 Uhr)
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Über welche Medien ich mich informiere ist dabei gar nicht relevant. Wenn ich jedoch z.B. meine Eltern besuche, dann läuft dort (immer) RTL, liegt die Bild-Zeitung rum und noch die regionale Tageszeitung. DAS dürfte in vielen Haushalten (wenn man Einschaltquoten und Verkaufsauflage zu Grunde legt) so sein. Und dort war die Berichterstattung so wie von mir beschrieben.
Mit zunehmender Zeit wurde dort dann umgeschwenkt auf den "Assange-ist-ein-Schwerverbrecher" Chor, woraufhin mein Vater heute der Überzeugung ist nur die Todesstrafe sei für Assange angemessen.
Nicht die Wahrheit ist relevant, sondern das was die Leute glauben. Also redet ihnen ein was euch nützt.
Wenn die Medien, die deine Eltern konsumieren für deine Herleitung der Aussage deines Vaters eine Relevanz haben, so weird das umgekehrt auch bei dir der Fall sein. Wenn man einschaltquoten zugrunde legt, ist RTL Aktuell übrigens nicht das meinungsmachende Nachrichtenprogramm. RTL hat seine Stärksten Quoten mit Formaten, die mit Assange überhaupt nichts zu tun haben. Bild ist eine bouleverdzeitung, die von skandal zu skandal hetzt. Der Großteil der Leser wissen das, lautstarke Ausnahmen bestätigen hier aber so oft die regel, dass der eindruck ensteht, alle Bild Leser wären blöd, bzw. der einfluss auf den Durchschnittskonsumenten wird überschätzt.
Dein Letzter satz funktioniert übrigens auf alle meinungsmacher, egal von welcher seite sie kommen.
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Das ist klar.
Meiner Erfahrung nach sind sich viele Menschen nicht darüber im Klaren das Medien häufig Eigen- und Fremdinteressen vertreten und nicht die "Realität" abbilden. Wie oft habe ich schon gehört: "Das haben DIE im Fernsehen gebracht. Dann ist das auch so".
Natürlich sind alle Medien irgendwo Meinungsmacher. Aber wenn ich z.b. über Hartz 4 je einen Artikel in der Welt, der FAZ, der SZ und auf www.gegen-hartz.de lesen würde, dann wäre ich mir jeweils über die politische Weltsicht dieser Medien bewusst und würde die Artikel entsprechend einschätzen und interpretieren können. Viele Menschen können das jedoch nicht. Meine Grossmutter wählte über viele Jahrzehnte die CDU mit dem Argument "als Katholik kann man nur die CDU wählen. Diese ist schliesslich Christlich". Und wenn in ihrer (konservativen) Tageszeitung ein Bericht stand, so wäre sie nie auf die Idee gekommen diesen zu interpretieren, sondern nahm in als Wahrheit auf. Denn: "Warum sollte die auch Lügen?". Und solche Vortellungen gibt es leider bei vielen Menschen.
Diesen Satz habe ich noch nie im Zusammenhang mit der Untermauerung einer eigenen Meinung gehört. Vielmehr wird dieser Ausdruck dazu benutzt, Quellen einer Gegenpartei/Meinung zu diffamieren, nebst den Andersdenkenden als leicht zu beinflussendes Opfer abzustempeln, ohne sich mit den Quellen wirklich auseinanderzusetzen geschweige denn, eigens zu interpretieren um ein Mittel zu den eigenen Quellen zu finden, das wohl näher an der realität sein dürfte, als beide Quellen für sich.
Auch der Audruck "DIE" wird fast ausschließlich mit entsprechenden Zusatz (ggf mit adjektiv) zur Diffamierung der Quelle oder dessen -schlicht ausgedrückt- Zielgruppe eingesetzt.
"Die (gierigen) Reichen"
"Die (faulen) H4-empfänger"
"Die (neoliberal unterwanderten) Medien"
etc
...
Meißt Folge aus einer überheblichen Position heraus, das Spiel der Gegenseite durscchaut zu haben. Das würgt jede Form von Dikurs leider ab und führt nur zu zunehmender Radikalisierung. Andere nationen sind da schon weiter als wir (Tea-Party, Mullah-Regieme, u.a.)
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