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Thema: One Apple A Day...

  1. #1
    Mitglied Avatar von Lupo
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    One Apple A Day...

    Ich bin konvertiert!
    Nach langen Jahren unerschütterlicher Treue auch in schlechten Zeiten – und die gab es zur Genüge – habe ich die Fahnen gewechselt. Ich habe mir einen Apple-Computer zugelegt.

    Die Entscheidung fiel mir alles andere als leicht. Nicht nur wegen des ungleich höheren Preises. Schließlich bin ich sozusagen vom Beginn meiner Karriere als Computeruser mit Windows sozialisiert worden (wenn man von ersten Gehversuchen auf dem Amiga absieht, aber das war ja eher ein Spielzeug als ein Computer). Ja, meine Herrschaften, ich bin einer der Veteranen, die noch Windows 3.1 kennen, wo man auf der DOS-Ebene Befehle in einer Sprache eingeben musste, die kein normaler Mensch verstand. Ich kenne noch das unbeschreibliche Glücksgefühl, als man in Windows 95 erstmals bunte Bilder als Desktop-Hintergrund nutzen konnte. Jahrelang fand ich mich mit den Tücken und Unzulänglichkeiten meines Betriebssystems ab, nahm es hin, dass neuere Versionen trotz oder gerade wegen ihrer Qualität mit älteren Programmen nichts mehr anfangen konnten, und selbst Vista mit seinem unstillbaren Ressourcenhunger und zur lieben Gewohnheit gewordenen Systemabstürzen konnte mich nicht schrecken. Was blieb einem auch anderes übrig?

    Als mein altes Notebook nun endgültig vor den notwendigen Speicheranforderungen kapitulierte und es Zeit für ein neues Arbeitsgerät war, entschloss ich mich für ein gewagtes Experiment und besorgte mir ein MacBook. Jeder, der einen Apple-Computer sein eigen nennt, schwärmt davon, wie toll das doch funktioniert, und da wollte ich es zumindest ausprobieren. Natürlich war mir klar, dass ich es noch vor Ablauf der 14-tägigen Widerrufsfrist wieder zurückgeben würde, ohne die ich es mir gar nicht erst geholt hätte.

    Und dann stand es vor mir. Schneeweiß, als könnte es kein Wässerchen trüben, mit nichts als einem angebissenen Apfel auf dem Deckel und viel zu wenigen USB-Steckplätzen. Ich zögerte lange, es in Betrieb zu nehmen, das gebe ich zu. Als aufgeklärten Zeitungsleser war mir doch völlig klar, was für ein perfides Spiel diese ominöse Firma treibt. Gibt sich als kleine, innovative und von kommerzieller Gier völlig unbeleckte Nischenfirma, während sie heimlich, still und leise den Weltmarkt unterwandert mit ihren iPhones, iPods, iPads und iWaswasweißichnochalles. Und dieser Steve Jobs der seit 10 Jahren die gleiche ausgewaschene Jeans und den gleichen schwarzen Pulli trägt, ist mir auch nicht sympathischer als Bill Gates. Der gibt wenigstens zu, dass er nur hinter meiner Kohle her ist.

    Mit mir nicht, meine Herren. Euer sogenannter Computer kann gar nicht so toll sein, wie alle sagen. Wenn es so wäre, dann hätte ihn doch jeder. Vermutlich strahlt das Ding irgendwelche Hypnostrahlen aus, die den User einer Gehirnwäsche unterziehen, was all die kritiklose Schwärmerei zumindest erklären würde.

    Bestimmt komme ich ohnehin nicht mit dem System zurecht. Wie soll ich mich nach 20 Jahren vom altbewährten Windows auf etwas komplett Neues umgewöhnen? Ich bin und bleibe ein Sklave von Microsoft, ob es mir nun passt oder nicht. Aber zumindest einschalten werde ich es. Dann werde ich schon gleich sehen, dass Apple und ich nicht füreinander geschaffen sind.

    Und dann ist es so weit. Mein erster Kontakt mit einer neuen Welt steht bevor. Bestimmt dauert es eine Ewigkeit, bis das Ding erst mal eingerichtet ist. War bisher bei jeder Neuanschaffung so. Deshalb habe ich mir auch extra den Nachmittag frei genommen.

    Ich schalte ein. Nach knapp 5 Sekunden staune ich nicht schlecht, als ich mich selbst auf den Bildschirm erblicke. Wie ist das möglich? Ah ja, klar. Eine integrierte Webcam blinkt verstohlen über dem Bildschirm und fordert mich auf, einen Schnappschuss zu fertigen, der künftig bei all meinen Mails mein Bild über den Globus schicken soll. Netter Trick, Freunde. Aber so leicht kriegt ihr mich nicht.

    Dann der Desktop, der hier anglizismenfrei als Schreibtisch daherkommt und auf dem nichts liegt als eine Menüleiste und ein Festplattensymbol. Na ja, der wird schon noch voll, schließlich braucht man jeden Tag Dutzende Programme, die man dort ablegt, weil man sie sonst in den Tiefen des Systems nicht mehr findet.

    Ich probiere ein bisschen an den Menüprogrammen rum. Na ja, ganz ordentlich, auch wenn es mich wundert, dass alles trotz Erstbetrieb sofort und völlig ohne Sicherheitsabfragen funktioniert. Die Buttons zum Schließen und Minimieren der Fenster sind links oben. Wer denkt sich so etwas aus? Daran gewöhne ich mich sicher nie. Aber immerhin – wenn man ein Fenster schließt, dann ist das Programm trotzdem noch geöffnet. Wo bleibt da der Spaß, wenn man gar nichts mehr versehentlich vor dem Abspeichern löschen kann?

    Ich schließe meinen Drucker an und suche nach der Installations-CD. Als ich sie gefunden habe, schaue ich auf den Bildschirm. Nichts ist passiert. Diese blöde Kiste hat anscheinend noch nicht einmal bemerkt, dass ich sie mit dem Drucker verbunden habe. Ich wusste es. Scheißkasten. Gleich pack ich dich ein und schick dich zurück. Aber als ich dann den Explorer – Entschuldigung – den Finder öffne, erlebe ich eine Überraschung. Während meiner Suche nach der CD wurde der Drucker nicht nur erkannt – er ist bereits fertig installiert! Ohne Treibersoftware! Ich gebe eine Testseite in Auftrag und kann es nicht fassen, dass diese tatsächlich gedruckt wird. Wie einfach das Leben sein kann.

    Mit jedem Programm, das ich installiere, wird das Erstaunen größer: Anstatt die einzelnen Dateien irgendwo abzulegen, wo sie niemand findet, mit Hunderten Verbindungen zu Systemdateien und Verknüpfung auf dem Desktop – so wie man es gewohnt ist und zu schätzen weiß - legt dieser Mac doch tatsächlich alles genau da ab, wo ich es vermuten würde. Und wenn ich etwas nicht mehr brauche, dann ab in den Papierkorb, und weg ist es – ohne Deinstallationsprogramm, ohne rumliegende und die Festplatte vollmüllende Datenfragmente.

    Die Widerrufsfrist ist gestern abgelaufen. Mein MacBook ist noch da. Ich gebe es auch nie wieder her. Kein Windows soll fortan mehr meinen Schreibtisch beflecken, ich habe schon viel zu viel Lebensenergie in diesen Mist investiert. Natürlich musste ich mich von einigen Gewohnheiten trennen. Früher schaltete ich zum Beispiel meinen PC ein und ging dann zur Toilette oder holte mir einen Tee. Es dauerte ja seine Zeit, bis Windows hochgefahren war und alle Autostart-Programme inklusive Virenschutz angelaufen waren. Die Zeit, die MacOS zum Booten braucht, reicht nicht mal, um mich umzudrehen und das Zimmer zu verlassen.
    Auch die netten kleinen Botschaften, die Windows mir immer wieder mal sandte und die mit Worten wie „wollen Sie wirklich...?“ oder „Das hätte nicht passieren dürfen“ begannen, habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Und die Standard-Tastenkombination „Strg+Alt+Entf“ habe ich vollkommen verlernt.

    Wenn ich jetzt vor einem Windows-PC sitze, muss ich manchmal schmunzeln. Dann bedaure ich die armen Menschen, die mit einem so unpraktischen System arbeiten müssen und nicht wissen, wie einfach es sein könnte. Über die unpraktischerweise rechts oben angebrachten Buttons zum Schließen und Minimieren rege ich mich kaum mehr auf – auch wenn ich es natürlich anders gewohnt bin.

    Und jetzt endlich verstehe ich auch den tieferen Sinn des Spruchs: „One Apple a day keeps the doctor away“. Mir jedenfalls hat mein Apple in der kurzen Zeit er jedenfalls schon viel Stress erspart.

    Ach übrigens: Neulich habe ich über Steve Jobs, jenen wirklich kreativen und äußerst modebewussten Wohltäter der Menschheit gelesen, dass das Jahresgehalt, das er von Apple bezieht, nur einen Dollar pro Jahr beträgt. So sieht wahrer Idealismus aus!

    Freitag ist Freutag - ist Fix-und-Foxi-Tag

  2. #2
    Mitglied Avatar von Marko
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    Und für so einen Werbekram machst Du einen Thread auf? Jaaa, Apple ist toll, Windows ist doof ...


  3. #3
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Was heißt hier Werbekram? Ich werde weder von Apple bezahlt noch verdiene ich sonst etwas daran. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich jetzt endlich einen Computer habe, der das macht, was ich will.

    Und soweit ich weiß, darf man im OT doch schreiben, was man will... und wem es nicht passt, der braucht es nicht lesen. Tut mir leid, dass ich dir deine wertvolle Zeit gestohlen habe.
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  4. #4
    Mitglied Avatar von Marko
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    Zitat Zitat von Lupo
    Was heißt hier Werbekram?
    Dann lies Dir Deine Lobhudelei nochmal durch.

    Zitat Zitat von Lupo
    Und soweit ich weiß, darf man im OT doch schreiben, was man will...
    Klar, aber ich darf doch genauso auch sagen, wie das auf mich wirkt, oder?

    Mal im Ernst, ich nutze beide Systeme, und wie man mit dem einen so abkacken und das andere so hochjubeln kann, ist mir schlichtweg ein Rätsel.

  5. #5
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
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    Ein weiteres Opfer! Die Hypnosestrahlen wirken...

  6. #6
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Konvertiten sind doch immer etwas zu euphorisch. Allerdings hab ich selten gelesen, daß Umsteiger vom MAC auf Windows (geschieht ja oft aus eher profanen Gründen) dieses Mitteilungsbedürfnis haben.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  7. #7
    Moderator D.O.N.R.O.S.A. Avatar von DonHergeFan
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    Mich hast du überzeugt, Lupo.

  8. #8
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Wozu denn das?
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  9. #9
    Mitglied Avatar von Jot
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    Apple ist voll die Fascho-Sekten-Firma und kann nur durch komplette Ablehnung beigekommen werden.

  10. #10
    Mitglied Avatar von Krompi
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    Sehr schöner Bericht Deiner Begeisterung. Meine Erfahrungen mit Apple beschränken sich ja lediglich auf Itunes und Ipod touch, aber ich stimme voll und ganz zu: Apple Produkte funktionieren einfach, ohne viel Hick Hack und möglicherweise intuitiver als andere Systeme.

    Solange man alles so macht wie es Apple will. Wehe man will etwas anderes machen als es Apple vorgesehen hat. Aber warum sollte man das auch machen, Apple weiß es ja besser als der Benutzer.
    Beispiel: jede Freeware-Musikverwaltung überwacht Dateiordner und aktualisiert seine Musikbibliothek, wenn neue Musik in die Ordner gelegt wird. iTunes? Nein. Warum auch? Der Benutzer soll gefälligst alles über iTunes machen, dann funktioniert auch alles.
    Und wenn Apple sagt, dass kein Flash auf dem iPod/iPad funktioniert braucht ihr auch kein Flash.

    Schon vor dem Aufruhr wegen der Standortspeicherung hat Apple übrigens schon einen Big-Brother-Award bekommen.

    Und 1$-Gehälter machen sich natürlich gut in der Presse, sind meiner Meinung nach kein Zeichen von Idealismus. Bei einem Vermögen von 6 Mrd arbeite ich auch für lau. (übrigens haben auch die Google Gründer 1$-Gehälter)

    Bitte nicht falsch verstehen, ich gönne Dir Deine Freude von Herzen und wie schon gesagt, das Apple OS ist mit Sicherheit ein nettes System. Solange man bereit ist sich in den Golden Apple-Käfig zu begeben.

    Viel Spaß mit deinem Mac und nichts für ungut, aber wenn ich Loblieder auf Apple lese könnte ich mich immer in Rage schreiben

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