Rezension von: Marcus Koppers

Arkham Asylum: Madness kommt ohne einen Auftritt des dunklen Ritters aus. Daher ist die Aufschrift Batman eine geschickte Marketingstrategie. Das hätte die Geschichte über die Krankenschwester Sabine jedoch gar nicht nötig. Sam Kieth entwickelt hier ein verstörendes Psychogram um die Insassen und Bediensteten der berüchtigten Heilanstalt. Bereits 2005 veröffentlichte Panini mit Arkham Asylum, eine Graphic Novel von Grant Morrison und Dave McKean, die das Sanatorium in den Mittelpunkt stellt. Ließ Morrison noch Batman durch die dunklen Gänge schleichen, so sieht man das Chaos und den Irrsinn nun aus den Augen einer jungen Frau, die sich für ihre Familie zum Spielball der Psychopathen macht und die Schikanen der Vorgesetzten hilflos über sich ergehen lässt.

Schnell nimmt der Leser eine emotionale Bindung zu Sabine auf und taucht ein in die verstörende Welt des Arkham Asylum, in der es neben Sabine keinerlei Sympathieträger gibt. So vergnügen sich Krankenschwestern mit Ärzten im Wandschrank, Pfleger schikanieren die Insassen und untermalt wird das Ganze vom unaufhörlichen Ticken einer Uhr.
Sam Kieth benutzt erstaunlich viele Geräuschworte. Das Tic Tic der Uhr ist allgegenwärtig aber auch ansonsten ächzt und knarrt das Gebäude an allen Ecken und der Künstler erzeugt so eine bedrohliche Atmosphäre, die dem Gebäude im weitesten Sinne eine Stimme gibt.

Optisch präsentiert sich die Geschichte in einem ungewöhnlichen Stil. Sam Kieth vermischt cartoonartige Zeichnungen mit fotorealistischen Computerbildern. Seine Bilder verschmelzen so zu Collagen, die den verwirrten Geist der Insassen reflektieren. Zu Beginn wirken die Panels noch als wären sie Bestandteil eines Kinderbuchs, doch mit Fortschreiten der Handlung werden die Bilder düster und gipfeln in dem Furcht einflößenden Gesicht des Jokers. Die Kolorierung ist gelungen und betont den verstörenden Einfluss des Arkham Asylums. Es wirkt dreck [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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