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Thema: Martyrs

  1. #1
    Vielserienschauer Avatar von Filmfreak
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    Martyrs

    [align=center]


    Verleihstart:
    01. April 2009

    FSK:
    Ab 18 Jahre [ kommt UNCUT ]

    Trailer:
    http://www.traileraddict.com/trailer...tional-trailer









    Was wurde Horrorfans in den vergangenen Jahren nicht alles versprochen. Seit Eli Roth mit seinem Metzelfilmchen Hostel Hostel im Jahr 2005 die aktuelle Folterwelle losgetreten hat, giert die Klientel nach mehr. Noch härter, noch blutiger, noch krasser lautet die Devise. Vor allem unsere französischen Nachbarn empfehlen sich seit einiger Zeit als Experten für grimmigen Realo-Horror. Ob nun Alexandre Ajas High Tension, die degenerierte Nazifamilie in Frontier(s) oder der Schwangerschafts-Schocker Inside – jedes Mal versprechen uns die Macher, dass das aber nun wirklich „der härteste Film aller Zeiten“ sei, der Dinge zeige, die man so vorher noch nicht gesehen hat und ganz sicher auch nicht wieder vergessen werde und überhaupt, bla bla bla, schon klar. Letztendlich konnten auch die jungen französischen Wilden ihre vollmundigen Versprechen nur bedingt halten – und der hart gesottene Genrefan wartet noch immer auf „diesen einen Film“, der sich endlich traut. Der weiter geht als alle anderen. Der Tabus bricht, Grenzen überschreitet. Der sich tief in den Magen und die Seele bohrt und dort ein blutiges Chaos aus Entsetzen und Verstörung hinterlässt. Pascal Laugiers „Martyrs“ ist nun „dieser eine Film“. Zartbesaitete Sensibelchen können direkt weiter klicken, denn „Martyrs“ meint es ernst. Todernst. Weiterlesen auf eigene Gefahr.

    Und dabei fängt alles so konventionell an: 1971 schleppt sich ein junges Mädchen, brutal zusammengerichtet und am Ende seiner Kräfte, durch ein verlassenes Fabrikgelände irgendwo in Frankreich. Schließlich wird die Kleine von der Polizei aufgelesen und als Lucie (Jessie Pham) identifiziert, die seit mehr als einem Jahr als vermisst gilt. Eine Untersuchung im Krankenhaus ergibt, dass Lucie während ihrer Gefangenschaft sexuell nicht missbraucht wurde. Aber warum wurde sie dann so lange an einem geheimen Ort festgehalten? Und von wem? Das völlig verängstigte Mädchen kann oder will keinerlei Angaben zu seinen Entführern machen, die Hintergründe der Tat bleiben im Dunkeln. Nachdem sie von den ratlosen Beamten in ein Waisenhaus überführt wird, freundet sie sich dort vorsichtig mit der gleichaltrigen Anna (Erika Scott) an. Ihr gegenüber gibt Lucie zögernd ihr Geheimnis preis: Ein Kreatur verfolge sie, hierher ins Waisenhaus, und tue ihr weh. Zum Beweis zeigt sie ihre zerschnittenen Arme.

    Zeitsprung. Rund 15 Jahre später macht sich die mittlerweile erwachsene Lucie (Mylène Jampanoi) auf den Weg zu einem hübschen Einfamilienhaus, eine geladene Schrotflinte in der Hand. Sie klingelt an der Tür, der Hausherr öffnet ihr. Wenige Augenblicke später liegt er mit zerfetztem Brustkorb im Flur. Doch damit ist ihr Rachedurst noch nicht gestillt, sie lädt die Waffe durch und tritt in die Küche. Eiskalt erschießt sie jedes Mitglied der Familie, verschont weder die flehende Mutter noch die beiden Kinder. „Weißt du, was deine Eltern damals getan haben?“, fragt sie den halbwüchsigen Sohn, bevor sie ihn tötet. Offenbar glaubt sie, ihre Peiniger gefunden und sich für das ihr zugefügte Leid endlich gerächt zu haben. „Ich hab’s getan!“, schreit sie ins Telefon von Anna (Morjana Aloui), die im Auto auf Nachricht von ihr wartet. Am Tatort angekommen, bietet sich Anna ein grauenvolles Blutbad; sie ist entsetzt über die Kaltblütigkeit ihrer Freundin. Wie kann Lucie nach 15 Jahren so sicher sein, keinen tödlichen Fehler gemacht zu haben? Waren das wirklich ihre Folterer von damals oder hat sie im Wahn eine unschuldige Familie ermordet? Was ist vor all der Zeit nur geschehen, das so ein Massaker rechtfertigen könnte? Und dann taucht im Haus plötzlich eine Kreatur auf, die Lucie nur zu gut kennt. Es ist noch nicht vorbei....

    Hier weiterlesen

    Quelle: Filmstarts.de [/align]

  2. #2
    Mitglied Avatar von Kayka
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    Martyrs

    Lange nicht mehr so einen beschissenen Film gesehen. Ich kann ja kaum in Worte fassen wie scheiße der ist, ganz ehrlich. Aber ich versuchs trotzdem. Im Grunde genommen bietet der Film extrem viel Gore und Blut um nichts. Derbdumme Story, 2D Charaktere mit echt deepen Problemen(alles auf dem Niveau von schlechten Psycho-Animes), pseudo-deepes Konzept und alles sowas von eklig. Gott im Himmel, das war die reinste Freakshow. Manchmal hatte ich so ein ganz komisches Gefühl in der Genitaliengegend, so eklig war das. Falls sich jemand den ganzen Film über fragen sollte ob das jetzt total beschissen dämliches pseudo-Zeugs ist oder tatsächlich intelligentes komplexes Stück Film: Am Ende wird deutlich das ersteres der Fall ist, so beschissen endet der Rotz. Alles Pseudo-Scheiße. Da sind ja meine Fan Fics deeper. Und ich fand ja Hostel schon ziemlich beschissen, aber der wusste ja wenigstens das er nur dämlicher Torture-Porn ist und hat nicht so getan. Aber diese frechen Franzosen! Mann Mann Mann wat ein Hirnfick, ehrlich. Und wenn man nachher gar nicht mehr schlafen will vor Wut auf diesen gotterbärmlichen Film, dann geht man nachm Schauen auf die IMDB Boards und zieht sich die prätentiösen Kackvögel rein die in 95 Minuten Bullshit den tollsten Film der letzten elfhundert Jahren rein interpretieren. Vor Rage ist mir ein Äderchen im Auge geplatzt.

    0/10

    ps: Nicht mal die Nippel konnte ich genießen, so eklig war das alles.

  3. #3
    Mitglied Avatar von crowenhaft
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    Interview mit Martyrs-Regisseur Pascal Laugier

    Leider findet man kein deutschprachiges Interview mit dem Mann hinter dem Film, seinen Beweggründen einen Film auf die Leinwand zu bringen, der verdammt schwer zu ertragen ist, doch niemanden kalt läßt. Habe ein englischsprachiges Interview vor Jahren entdeckt und stelle es hier in deutscher Übersetzung einmal vor.



    Eine Geschichte über die Liebe zwischen zwei psychisch verletzten jungen Frauen, ihre Rache an denjenigen, die eine von ihnen missbraucht haben, und ganz allgemein über den intensiven Schmerz des menschlichen Lebens. Martyrs ist sicherlich ein Horrorfilm, aber ein Film, in dem der Horror aus einer tiefen existentiellen Verzweiflung entspringt. Regisseur Pascal Laugier nimmt sein Thema, seine Schauspielerinnen und die Vorurteile des Publikums so weit wie möglich mit, und wenn der Film nicht immer überzeugt, dann deshalb, weil er so furchtlos ins Unbekannte springt. Die Meinungen sind heftig geteilt und Martyrs ist seit der Vorstellung auf dem Festival in Cannes im vergangenen Jahr von Kontroversen geplagt. Obwohl die Entscheidung schnell rückgängig gemacht und das Zertifikat auf 16 herabgestuft wurde, gab es in Großbritannien nur eine begrenzte Kinoauswertung auf der ICA in London im März.


    Virginie Sélavy: Martyrs als Horrorfilm zu beschreiben, erscheint zu reduzierend, da er so ungewöhnlich und unberechenbar ist. War es Ihre Absicht, einen Horrorfilm zu machen?

    Pascal Laugier: Ja, denn ich mochte das Genre schon immer. Vor allem in den 70er Jahren entstanden sehr eigenwillige Arbeiten von Filmemachern, die damit sehr persönliche Dinge und eine gewisse Weltsicht zum Ausdruck brachten. Wir sehen John Carpenter heute als Autoren, im europäischsten Sinne des Wortes. Ich wollte mich bescheidenerweise wieder mit diesem Geist verbinden und einen Film machen, der, unter Verwendung der Codes und Archetypen des Genres, so unerwartet wie möglich sein würde. Horrorfilm sollte ein Raum der Freiheit sein, ein Experimentierfeld. Doch was passiert, ist oft das Gegenteil. Ich hatte genug von Formelfilmen, die nur die Klassiker kopieren, ich dachte, die ursprüngliche Bedeutung sei verloren gegangen. Das Genre war politisch korrekt geworden, so sicher wie jedes andere Genre, während sein Ursprung in der Tat in der Überschreitung liegt. Ich habe versucht, einen unbequemen, unberechenbaren Film zu machen. Ich weiß nicht, ob mir das gelungen ist, aber das war die Absicht.

    VS: Was hat Sie dazu bewogen, einen so extremen, exzessiven Film zu drehen?

    PL: Ich habe eine schwierige Zeit in meinem Leben durchgemacht. Ich war in einer sehr düsteren, pessimistischen Stimmung. Unsere Epoche ist nicht sehr glorreich. Es gibt keine Utopien, Ideologien sind zusammengebrochen und unser Glaube an die Zukunft mit ihnen. Ich weiß, dass es nicht sehr originell ist, das zu sagen, aber ich glaube wirklich, dass die westliche Welt krank ist. Die Ängste jeden Individuums sind auf einem Höchststand, jeder lebt in einer ständigen Angst auf niedriger Ebene, es fühlt sich an, als würden wir gegen eine Mauer prallen, es gibt etwas sehr tödliches in unserer heutigen Gesellschaft. Das Horrorkino hat es mir ermöglicht, dies sehr direkt auszudrücken. Martyrs ist fast ein Werk prospektiver Fiktion, das eine sterbende Welt zeigt, fast wie eine Präapokalypse. Es ist eine Welt, in der das Böse vor langer Zeit triumphiert hat, in der das Gewissen unter der Herrschaft des Geldes ausgestorben ist und in der die Menschen ihre Zeit damit verbringen, sich gegenseitig zu verletzen. Es ist natürlich eine Metapher, aber der Film beschreibt Dinge, die nicht weit von dem entfernt sind, was wir heute erleben.

    VS: Im Mittelpunkt des Films steht die Definition des Wortes Märtyrer, die das extreme Leid erklärt, dem die Charaktere ausgesetzt sind. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

    PL: Für mich stellt der Märtyrer denjenigen dar, der, da er keine andere Wahl hat, als zu leiden, es schafft, etwas mit diesem Schmerz zu tun. Natürlich ist es eine extreme Projektion, völlig desillusioniert, von dem, was ich Ihnen über die heutige Welt erzählte. Da wir an nichts glauben, da die Welt immer mehr zwischen Gewinnern und Verlierern aufgeteilt wird, was bleibt den Verlierern übrig, als etwas mit ihrem Schmerz zu tun? Tief im Inneren geht es um das, worum es in dem Film geht.

    VS: Es scheint eine Faszination für das Leiden im Film zu geben, sei es physisch oder psychisch, sei es mit denen, die ihn verursachen oder denen, die ihm unterworfen sind.

    PL: Es ist nicht wirklich eine Faszination, sondern eine Befragung. Der Film ist eine persönliche Reaktion auf die Dunkelheit unserer Welt. Und ich mag das Paradoxon im Horrorfilm: Nimm das Schlimmste aus dem Menschsein und verwandle es in Kunst, in Schönheit. Es ist das einzige Genre, das diese Art von Dialektik anbietet, und ich fand diese Idee immer sehr bewegend - mit den traurigsten, deprimierendsten Dingen, die es gibt, Emotionen zu erzeugen. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass Horror ein melancholisches Genre ist.

    VS: Es gibt auch viel Zärtlichkeit im Film zwischen Lucie und Anna, die sehr bewegende Charaktere sind. Wie wichtig ist ihr Verhältnis zum Film?

    PL: Das war ein entscheidendes Element für mich. Es hat mir nicht viel Spaß gemacht, diesen Film zu drehen. Alles, vom Schreiben des Drehbuchs bis zum Editieren, war aus verschiedenen Gründen sehr schwierig. Was mir die Kraft gab, diese Geschichte zu erzählen, zwei Jahre meines Lebens in einer so dunklen Welt zu verbringen, war die Liebesgeschichte zwischen Anna und Lucie. Es war das, was mich innerlich mit dem Film verband. Es ist eine Liebe, die nicht geteilt wird. Anna liebt Lucie bedingungslos und diese Liebe wird sie töten. Das ist etwas sehr Reales, das wir alle erleben: Sich in die falsche Person zu verlieben, in diejenige, die, ohne es bewusst zu wollen, dich zerstören wird. Nur weil sie sind, was sie sind. Anna liebt absolut, und in diesem Sinne ist sie eine Art moderner Heiliger. Sie gibt alles von sich selbst und sie wird dafür sehr teuer bezahlen. Die Welt und ihre triviale Realität sind für Menschen wie sie tödlich....

    VS: Den Film zu sehen ist eine zutiefst beunruhigende Erfahrung, da wir auf die gleiche Schmerzreise geführt werden wie die Hauptfiguren. Welche Art von Reaktion wollten Sie im Publikum provozieren?


    PL: Ich schwöre, dass es nie meine Motivation war, das Publikum zu ekeln. Wenn Kritiker den Film als Schlachterei bezeichnen, als eine Darstellung von Eingeweiden und Zwietracht, macht mich das sehr traurig. Ich sehe meinen Film als eher zurückhaltendes Werk. Und ich möchte, dass es die Zuschauer berührt, sie in einen Zustand tiefer Melancholie versetzt, wie ich es bei meinen Dreharbeiten getan habe - denn ich denke, dass Martyrs wirklich ein Melodrama ist. Hart, gewalttätig, sehr verstörend, aber trotzdem ein Melodrama. Ich hoffe, dass es eine mächtige Erfahrung für diejenigen sein wird, die es sehen werden, denn ich habe alles, was ich hatte, in ihn gesteckt.

    VS: Wie war die Reaktion der Öffentlichkeit in Frankreich und anderswo? Waren Sie überrascht?

    PL: Ich wusste, werde ich so viel dunkle Energie an das Publikum aussenden, muss ich für jede Reaktion bereit sein. Das ist die Regel des Spiels. Ich hatte einige erstaunliche Erfahrungen auf Festivals auf der ganzen Welt. Einige Leute beleidigten mich und waren wütend auf mich, andere reagierten sehr warmherzig. Martyrs zwingt die Menschen, eine starke Position einzunehmen, und das passt mir gut. Horror sollte meiner Meinung nach kein vereinheitlichendes Genre sein. Es muss die Lager spalten, schockieren, Risse in der gewohnten Sicherheit des Publikums und ihrer Neigung zu einem gewissen Konformismus machen. Horror ist von Natur aus subversiv. Andernfalls sehe ich keinen Sinn darin.
    Quelle: electricsheep
    Geändert von crowenhaft (19.03.2024 um 18:10 Uhr)


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