@ thowi:
und damit wir wieder dorthin können:
im 50. Runkelrübenjahr habe ich schließlich in der MoPed meinen ersten Versuch von Runkels Ahnentafel hoch geladen. Besonders, da die meisten Leser des Pascalifax 14 (Entstehungzeitraum: gut drei Jahre nach besagtem Börsenflyer) diese ja auch nicht in Farbe kennen dürften. Waren halt noch die Zeiten des Schwarz/Weiß-Kopierers. Also computeritterliches Mittelalter. Darf gar nicht daran denken, was wir damals alles unternommen haben, um ein Farbbild so zu disqualifizieren, dass es anschließend nach dem s/w-Kopieren in seinen Grautönen immer noch differenzierbar blieb.
Auch wenn zu Runkel alles schon oft gesagt wurde, kann man es - immer mal wieder, und insbesondere zu Jubiläen - ruhig wiederholen:
Ritter Runkel gehört zum positiven deutschen Kulturerbe der DDR- Ära. Er ist neben den Digedags der bekannteste Protagonist des Hegenschen Mosaik. Seine Bekanntheit reicht in Ostdeutschland weit über die seinerzeitige aktive Comic- Leserschaft hinaus. Schön, dass die Hegen- Ausstellung auch mal in Bonn zu sehen sein wird, und der Bekanntheitsgrad sich dann vielleicht noch ausweitet. Ich habe die Hoffnung auch noch nicht ganz aufgegeben, dass es eines Tages doch mal in Berlin oder anderswo (in Namibia vielleicht) einen Ritter- Runkel- Platz geben wird.
Wem das jetzt zu dick aufgetragen erscheinen mag, dem sei gesagt, dass dieses einer schreibt, dessen erstes selbständig gelesenes Mosaik- Heft als Erstklässler im Mai '64 die Nr. 90 war.
(Gut, alles mag ich damals nicht verstanden haben, z.B. das hier auf S.18:
"Nun tretet sonder Wanken
in des Turnieres Schranken"
'Was zum Kuckuck ist sonder Wanken?' könnte ich mich damals gefragt haben.)
Fünf Jahre lang hat mich im besten Comic- Konsumenten- Alter von 7 - 12 Jahren der Ritter in seinen Bann gezogen. Und er war ja (abgesehen vom Ausrutscher in Heft 148) immer einer von den Guten. Was mich als Kind besonders für ihn einnahm, waren so Heldentaten wie die (unfreiwillige) Gefangennahme des Kapitäns Fiasko durch ihn in Nr. 96, die furchtlose Taucherei nach dem Dogen- Ring in Nr. 102, die letzte Auseinandersetzung mit Carotti, mit Rudern ausgefochten in Nr. 103, die Befreiung von Suleika in Nr. 107, seine eigenmächtige Sabotage des Angriffs auf Pordoslene in Nr. 124, sein Baum- Ausriß in Nr. 131, die erfolgreiche Schatztaucherei in Nr. 137/ 140 ... Da muss man einfach zum Runkel- Fan werden.
Geändert von eddy richard (22.05.2014 um 20:09 Uhr)
Wäre mir im Mai 1964 das Heft untergekommen, hätte ich wahrscheinlich daran die Stelle gesucht, an der ich am besten lutschen kann. So kam mir die 90 erst in Form der 224 in die Finger. Mein erstes eigenes Heft war aber 1968 ein frisch am Kiosk erstandenes Runkelheft, die 142. Mosaik war für mich damals Runkel und die Digedags. Ein Davor kannte ich nicht, und ein Danach gab es noch nicht.
ja Eddy, kann ich sehr gut verstehen, mir ging es ähnlich mit Ritter Runkel!
Mein erstes selbstgekauftes Mosa am Zeitungskiosk in Karl-Marx-Stadt war die Nr. 86 vier Monate früher
Weiß nicht genau, in welche Kategorie diese Aktivität passt, aber ich habe in den letzten Wochen zum ersten Mal die Runkelserie am Stück (und vor allem in der richtigen Reihenfolge ) gelesen. Womöglich habsch damit solange gewartet, weil ich unterschwellig die Befürchtung hegte, mir könnten dabei liebgewonnene Erinnerungen abhanden kommen oder zumindest etwas von ihrem wärmenden Glanz verlieren. Zum Glück war das nicht der Fall *puh* und so freue ich mich nun auf eine Reise durch Amerika und die Entdeckung einer ganz Neuen Welt: den sagenumwitterten Neos.
Ich hab ihn immer um seine Burg beneidet.
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