Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
Aber die späteren Geschichten, vor allem Mu, werden ja nicht länger, weil die Geschichten inhaltlich, also in Bezug auf Plot und Dialog länger werden, sondern bei dem neuen Stil einfach mehr Platz draufgeht. Pratt packt bei den späten Sachen zum einen nicht mehr so viele Panels auf eine Seite, zum anderen hat man viel mehr grafische "Experimente", die raumgreifend sind, aber die Handlung zum Beispiel kaum weiterbringen.
Ja, klar, die Geschichten werden auf jeden Fall ausufernder (wobei die Südseeballade ja nun auch nicht gerade ein Beispiel für effizientes Erzählen war ). Das mit den weniger Panels pro Seite stimmt natürlich auch, wobei "Das Goldene Haus..." bei seiner (abgebrochenen) EVÖ in "A Suivre" ja nur sechs Panels pro Seite hatte. Wenn er das so durchgezogen hätte, wäre der Band schon mindestens genauso dick geworden wie "Mu", ist aber noch wesentlich detaillierter gezeichnet.

Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
Uff. Also im Comicladen standen damals (ca. 1995) Schweizer und Mu, ich habe reingeblättert, hat mir gefallen, aber ich habe halt erst Südseeballade gekauft, weil das die Nummer 1 war. Von daher kann ich so gar nicht nachvollziehen, wie man bei Mu auf die Idee kommen könnte, das hätte einer gemacht, der nicht zeichnen konnte. Hab den Band eben noch mal durchgeblättert. Nee, kann mir wirklich auch mit viel Phantasie nicht vorstellen, wie jemand auf so ein Urteil kommen sollte. Aber freilich geht mein voriges Argument sehr wahrscheinlich an Lesenden vorbei, die zu diesem Urteil gelangen.
Ich sage ja nicht, dass Pratt nicht (mehr) zeichnen konnte, sondern nur, dass man oberflächlich betrachtet diesen Eindruck haben könnte (wenn man die früheren Werke nicht kennt). Ich kaufe mir ja sogar die Klassik-Editionen, um seinen Strich unverstellter genießen zu können.