Allgemeine Diskussion über Veröffentlichungspolitik

[robert 3000]

@Efwe

Sorry. Aber auch wenn du das glaubst oder die sogenannte Marktforschung das glauben. Ich sehe in meinem Bekanntenkreis (in dem viele kleinere Kinder sind) komplett was anderes. Viele Kinder sind Sammler. Und das trifft auf alles zu. Auch auf Comics, Bücher, CD's usw.

Sicher die Jugendlichen sind derzeit massiv digital unterwegs und viele haben das "Sammeln" wieder aufgegeben. Aber das ist nur eine einzelne Gruppe wo ich dir Recht geben kann. (bei dem was ich sehe) Beim Rest (Kinder, Erwachsene ab 30) stimm ich mit dir nicht überein.
Bei Produkten wie TV-Zeitschriften glaub ich auch das du Recht hast.

Und die Marktforschung.. Sorry aber gibt es die für Comics wirklich in einem aussagekräftigen Ausmaß?

[Gutemine]

@jellyman71: Jelly, die beiden KOLJA-Werke sind wirklich super !! - Die schwarzhaarige Frau, um die sich Nosferatu (Klaus Kinski) kümmert, ist übrigens die hinreissende Isabelle Adjani...

[jellyman71]

@jellyman71: Jelly, die beiden KOLJA-Werke sind wirklich super !! - Die schwarzhaarige Frau, um die sich Nosferatu (Klaus Kinski) kümmert, ist übrigens die hinreissende Isabelle Adjani...

Danke für die Info

[FilthyAssistant]

@Jellyman: Schöne Sachen hast du da erworben, Glückwunsch.
(auch wenn mir persönlich seine Comicseiten noch besser gefallen haben...)

[Clint Barton]

Ja, Kolja Schäfer ist schon ein toller Künstler (und supersympathisch).
Hatte mir vor 2 Jahren sein Artbook gekauft (in der VZ mit Druckgrafik) und nicht bereut:

[PhoneBone]

@robert3000
Hinzu kommt, dass in der heutigen Welt und in Zukunft immer mehr Mobilität gefordert sein wird. Von daher wird Besitzdenken immer komplizierter werden. Ich habe auch nicht gesagt, dass alle Jugendlichen so denken, aber die Mehrzahl. Woher ich das zu wissen glaube? Im wahren Leben - abseits vom Comic - verdiene ich mein Geld mit "richtigen" Zeitschriften/Magazinen und habe immer wieder Einblicke in Marktforschungen der Verlage. Gerade im Bereich TV-Zeitschriften wird immer klarer, dass die junge Generation diese Hefte icht mehr benötigt, weil sie nicht linear fernsehen, sich also an keine festen Ausstrahlungszeiten halten, und weil sie eh nicht oft vor der Glotze sitzen, sondern auf Laptops oder Tablets TV und Filme konsumieren.

EfWe

Ja, kann ich für mich bestätigen. Dürfte etwa 4 Jahre her sein, dass ich meine letzte TV Zeitschrift gekauft habe. Lineares Fernsehen kenne ich mittlerweile nicht mehr. Aber all das lässt sich nicht mit Comics vergleichen. Einfacher Grund: Comiclesen macht auf dem Tablet einfach keinen Spaß.

[Clint Barton]

Comiclesen macht auf dem Tablet einfach keinen Spaß.

Dir vielleicht. Ich finde es gut und würde etliche der Print-Platzfresser durch digitale Ausgabe eintauschen - wenn nicht mit Ausnahme von Dani Books zo ziemlicher jeder deutsche Verlag auf den DRM-Scheiss bestehen würde, statt einfach PDFs zum Download anzubieten. Und ich will den Kram schon gerne besitzen und nicht "unbeschränkt mieten" (was dir bei einer Pleite des Anbieters Nüsse nutzt).

[PhoneBone]

PDFs lassen sich halt leicht uneingeschränkt weiterverbreiten.

[Clint Barton]

Und Comichefte/-alben einscannen/kopieren. Trotzdem käme niemand auf die Idee, daß der Verleger verlangen könnte, man möge doch bitte beim Kauf von Buch X auch seinen Wohnungsschlüssel hinterlegen, damit er u.U. vorbeikommen kann, um "seine" Büher mitzunehmen, sind ja schliesslich nicht "meine".
Zum Glück sind ja nicht alle Verlage so borniert/paranoid und zumindest Image bietet auf der eigenen Seite PDFs zum Kauf an. Aber gerade von dene deutschen Verlagen ist es ja schon ein Wundern, wenn überhaupt mal ein Verlag überhaupt digitale Ausgaben anbietet. Denn bei den meisten Verlegern hat man glatt die Befürchtung, die könnten einen falschen Knopf auf der Tastatur erwischen und aus versehen das Internet ausdrucken, weswegen die das mit der neuen Technik eher mal lassen.
Ich wette, selbst ein Hethke würde heute digitale Ausgaben von Wäscher & Co. anbieten. Davon sind seine Albennachvolger noch ein gutes Stück entfernt.

[Mick Baxter]

Und Comichefte/-alben einscannen/kopieren.

Nicht ohne deutlichen Qualitätsverlust. Ist also wie 1977 die Kassetten-Mitschnitte aus dem Radio.

[MacLeod]

PDF ist als Format aber Mist für Comics ...

[idur14]

Ein Trend der nicht aufzuhalten ist aber noch in den Kinderschuhen steckt. zudem gibts Wellenbewegungen, grade wieder etwas nach unten.
Und es gilt nicht für alle Comics gleich, Was sowieso im Kleinformat angeboten wird, lässt sich auch am Tablet lesen, was mit Splashpages im Albenformat daherkommt eher nicht.
Dshalb wird und ist dieser Trend zuerst bei Mangas und den Superhelden angekommen (und zwar dort regional und nicht bei uns).

Das mit der Sammelwut kann ich auch für gewisse Leute bestätigen. Und im Regelfall geht Sammelwut auch mit Besitz einher. Also pauschal ausschließen kann man sowas aktuell sicher nicht, Marktforschung hin oder her. Musst dir nur die Kiddies in KG oder Volksschule anschauen. Da ist Lego, Nerf und Merch von Youtubern in. Und da sprech ich aus leidhafter Erfahrung.

[Pegasau]

Musst dir nur die Kiddies in KG oder Volksschule anschauen. Da ist Lego, Nerf und Merch von Youtubern in. Und da sprech ich aus leidhafter Erfahrung.

Kann ich leider auch nur bestätigen.

[frank1960]

Nicht ohne deutlichen Qualitätsverlust. Ist also wie 1977 die Kassetten-Mitschnitte aus dem Radio.

Manche CDs klingen auch nicht viel besser.

[Mark O. Fischer]

Dünne Comic-Magazine mit Fortsetzungscharakter passen halt nicht mehr in diese Zeit.

Dem stimme ich zu.

Ein Magazin zu produzieren und zu vertreiben kostet Geld. Viel Geld. Wäre ein Verlustgeschäft für die Verlage. Und ob es wirklich was bringen würde? In der Zeit der "Digital Natives"? Wenn diese Leute schon keinen Besitz wollen, sammeln sie mit Garantie auch nichts.

Wichtigster Satz aus Kann man davon leben?: Kinder lieben Serien!

Und der Kiosk spielt auch nicht mehr mit, da landet nicht mehr alles im Verkauf.

Das ist leider das größte Risiko bei dem Konzept.

Wenn die Millionen potentieller Leser bisher nichts von Comics mitbekommen haben, werden sie auch von einem Magazin nichts mitbekommen.

Es ist nicht so, das alle die Comics bis jetzt nicht lesen, Comics doof finden. Würden die mit Stoffen die Sie interessieren auch leichter damit konfrontiert kaufen die das auch. Da reicht ja schon eine Plauderei von mir das der Immerhin 3 Kompendien ohne zu murren auf einen Schlag gekauft hat.

Für Bücher und Alben ist Mundpropaganda optimal. Ein Magazin muss sicher mit einem größeren Marketing-Aufwand gestartet werden, braucht dann aber natürlich auch positive Mundpropaganda, um dauerhaft bestehen zu können.

Mark, so leid es mir tut, aber an den Artikel siehst Du, das Du die Marktbewegungen komplett falsch einschätzst - und genauso falsch sind auch die Überlegungen das eine "Werbebasis via eigenem Comicmagazin" die entsprechenden Comicalbenabverkäufe puschen werden. Effe hat das ja ausführlich an dem Zack Modell beschrieben. Und selbst im Medium DVD/Blu-ray ist das ja nicht der Fall!

Free-TV ist immer noch das meist konsumierte Medium mit der größten Aufmerksamkeit. Ob darüberhinaus dann Filme und Serien über DVD, Download oder Streaming konsumiert werden, ist zweitrangig, weil sich das Medium dabei nicht ändert. Bildschirm bleibt Bildschirm.
Was dem Comic fehlt, ist das Massenmedium. Das Album ist kein Massenmedium, sondern nur eine "DVD".

"Comics", kann man die auch runterladen und auf dem I-Pad lesen? Kein Scherz! Das ist die Zukunft, ob wir wollen oder nicht!

Aber all das lässt sich nicht mit Comics vergleichen. Einfacher Grund: Comiclesen macht auf dem Tablet einfach keinen Spaß.

Die Meinungen mögen auseinander gehen, die Zahlen sind eindeutig. Während eBooks boomen, ist die Bereitschaft für eComics Geld auszugeben gering. Kein Indikator spricht bisher dafür, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Comics sind und bleiben ein gedrucktes Medium. Wenn man sich die rasante Digitalisierung aller journalistischen Printmedien ansieht, werden Comics vielleicht sogar das Printmedium, aber nur dann, wenn die Comic-Fans und -Macher die Vorzüge dieses Mediums erkennen und propagieren anstatt sich hinter anderen Medien zu verstecken oder sogar versuchen diesen nachzueifern.

[eschbachfan]

Während eBooks boomen [...] .

Falsch! Ebooks stagnieren bestenfalls - dies aus Gründen, die wohl noch zu analysieren wären - allerdings von Leuten, die nicht auf Research-Material von vor vorgestern zurückgreifen und die Grundfunktionsweise der beschriebenen Märkte verstehen. Das hier über Film-, TV- und Buchmärkte sinniert wird und das auch noch als Analogie zum Comic-Markt herangezogen wird ist nun wirklich ein Brüller und erklärt die genialen strategischen Entscheide der letzten 10+ Jahre eines gewissen Comic-Verlages.

http://www.theguardian.com/books/201...nds-new-report

[Pegasau]

Das hier über Film-, TV- und Buchmärkte sinniert wird und das auch noch als Analpgie zum Comic-Markt herangezogen wird ist nun wirklich ein Brüller ...
http://www.theguardian.com/books/201...nds-new-report

Nun ja, es werden ja auch Artikel über den britischen Buchmarkt als Beleg bemüht.
Also, was soll's.
Ich bin jedenfalls kein Freund von E-Books.
Die können von mir aus gerne stagnieren.

[jellyman71]

Nun ja, es werden ja auch Artikel über den britischen Buchmarkt als Beleg bemüht.
Also, was soll's.
Ich bin jedenfalls kein Freund von E-Books.
Die können von mir aus gerne stagnieren.

Da wir nicht soooo oft einer Meinung sind...von mir aus auch

[dino1]

Naja, als Vater, Lehrer und Dozent sehe ich einiges, es ist nicht allumfassend, aber ihr Lieben, es bleibt dabei, YouTube, Mobile Devices, Gaming Consoles (auch rückläufig), etc. bieten den Kindern und Jugendlichen eben mehr, oft für lau.
Da braucht keiner mit einem Heft kommen, zum Scheitern verurteilt.

[Jano]

Ist "drübertrauen" wieder so ein dubioser österreichischer Begriff wie "das geht sich aus"? Klingt eher nach horizontalem als nach Printgewerbe.

Es gibt in Frankreich schon noch das monatliche Lanfeust-Mag, wo die Groupe-Delcourt-Sachen vorveröffentlicht werden. Ändert aber auch nichts dran, dass so was bei uns niemandem hinter dem Ofen hervorlockt. Ich hab vor bald 20 Jahren schon immer die Fortsetzungsgeschichten in Yps und dem Micky-Maus-Heft übersprungen, weil's mir zu doof war, das erst in der nächsten Woche weiterzulesen. Seitdem ist hierzulande die Aufmerksamkeitsspanne (und das Interesse an Comics) bei Kindern und Jugendlichen nicht wirklich größer geworden ...

[franque]

Es gibt in F auch immer noch "L'Immanquable", erscheint monatlich, ist dick, bringt Vorabdrucke von Alben aus allen Genres, mit vielen Top-Serien, incl. Graphic Novels. Das ist ein Ableger des Fachmagazins "dbd".

[franque]

Es wird nur im Übereifer immer wieder behauptet, es gäbe auch in Frankreich keine Magazine mehr. Dass dort die Klientel eine ganz andere ist, ist mir klar.

[Nerdy.Tom]

Ist "drübertrauen" wieder so ein dubioser österreichischer Begriff wie "das geht sich aus"? Klingt eher nach horizontalem als nach Printgewerbe.

Dazu fälltmir nur das ein:
https://www.youtube.com/watch?v=o8-mk2EXlI4

[TheDuck]

@robert3000
Hinzu kommt, dass in der heutigen Welt und in Zukunft immer mehr Mobilität gefordert sein wird. Von daher wird Besitzdenken immer komplizierter werden. Ich habe auch nicht gesagt, dass alle Jugendlichen so denken, aber die Mehrzahl. Woher ich das zu wissen glaube? Im wahren Leben - abseits vom Comic - verdiene ich mein Geld mit "richtigen" Zeitschriften/Magazinen und habe immer wieder Einblicke in Marktforschungen der Verlage. Gerade im Bereich TV-Zeitschriften wird immer klarer, dass die junge Generation diese Hefte icht mehr benötigt, weil sie nicht linear fernsehen, sich also an keine festen Ausstrahlungszeiten halten, und weil sie eh nicht oft vor der Glotze sitzen, sondern auf Laptops oder Tablets TV und Filme konsumieren.

EfWe

Stimmt absolut!
Und nicht nur bei den Jugendlichen ist dies der Fall,
auch in meiner Altersgruppe der Mit-30-jährigen nimmt das zu - viele in meinem Bekanntenkreis reduzieren ihre Güter konsequent weil sie berufsbedingt häufig(er) umziehen müssen. In meiner Branche z.B. ist ein Berufswechsel alle 2-3 Jahre z.B. nicht unüblich incl. einem häufigen Ortswechsel weil es nur wenige Branchenvertreter in Deutschland an verschiedenen Standorten gibt. Von einem internationalen Umzug teils in EU oder nach USA mal ganz zu schweigen, was auch wiederum häufiger ist als noch vor 10,20 Jahren.

[TheDuck]

Ja, kann ich für mich bestätigen. Dürfte etwa 4 Jahre her sein, dass ich meine letzte TV Zeitschrift gekauft habe. Lineares Fernsehen kenne ich mittlerweile nicht mehr. Aber all das lässt sich nicht mit Comics vergleichen. Einfacher Grund: Comiclesen macht auf dem Tablet einfach keinen Spaß.

Absolut - ich hab sogar seit Ende meiner Studienzeit gar keinen Fernsehr mehr und schau wenn überhaupt noch digital gezielt via OTR. Comics hingegen müssen für mich immer haptisch sein - is einfach so ^^