Wenig weltmeisterlich hat sich die deutsche Mannschaft angestellt - wie titelverdächtig ist dieses Büchlein?

Immer nur lächeln: Donald bringt einen Strahlemann von Bestsellerautor an seine Grenzen. Sehr geradlinig, und der Schluss lädt zum Gähnen ein, aber die thematische Klammer von Anfang und Ende ist recht gelungen (Troelstrup hat Ähnliches ja auch in "Die Chroniken von Faarfort", LTB 504, verwendet). Ferraris' Zeichnungen sind in Ordnung.

Fahrschule zum Ruhm: Die Zeichnungen gehen so, aber die Handlung ist wirklich gelungen und wie bei den Holländern durchaus nicht unüblich, schön unvorhersehbar. Daisy als Fahrlehrerin, die zufällig in den Filmdreh von Pit Brett gerät, während Donald als sein Double Dicky, Dacky und Ducky im Hotel empfängt - lustig!

Fußball auf vier Füßen: Gleich noch mal Geradts, allerdings ist die Geschichte noch mal deutlich durchgeknallter, was man durchaus kritisch sehen kann. Ein Pferd auf dem Fußballplatz? Immerhin wird das Ganze noch schlüssig aufgelöst, während andere Autoren aus der Situation wahrscheinlich nicht viel mehr als Chaos geholt hätten.

Es kracht bei Nacht: Die erste Geschichte aus dem Mausiversum ist gleich die beste, obwohl Micky gar nicht vorkommt. Pluto beim Kampf gegen nächtliche Ruhestörer: Sehr lustig und mit einem geradezu bizarren Schlussbild!

Der große Wurf: Nein, der große Wurf ist das hier nicht! Donald, der mit einer Düsentrieb'schen Erfindung Mist baut und nach Timbuktu fliehen muss... langweilig! Sehr schön dagegen die Zeichnungen von Fabian Erlinghäuser - detailliert und dynamisch; schade, dass ein solches Talent nicht bessere Skripte bekommt.

Fehler im System: Wenn man schon der Meinung war, dass die sechs Seiten der vorigen Geschichte ein bisschen arg knapp waren, dann gibt es mit diesem Zweiseiter eine Geschichte, die dermaßen gestrafft ist, dass es fast schon wieder lustig wäre, wenn es nur nicht so schade wäre: In der guten alten Zeit hätte man aus der Grundidee eine lange, mitreißende Sache gemacht. Heutzutage gibt es Fastfood.

Die Trophäe: Chaos-Panzerknacker, zudem gefallen mir Ferraris' Zeichnungen hier nicht so sehr. Immerhin ein akzeptabler Schluss.

Kurzzeitig König: Diese Geschichte hat schon fast rosaeske Momente (S. 59 unten rechts!), was u.a. daran liegt, dass Vicars Zeichnungen ziemlich detailliert (aber auch ziemlich steif) sind. Nicht der ganz große Wurf, aber nicht schlecht.

König des Dschungels: Micky (in kurzer Hose) zum Ersten. An der Hose liegt es nicht, dass die Geschichte nervt, auch nicht an den akzeptablen Zeichnungen von Peter Härdfeldt. Aber hypnotisierte Personen (hier Goofy), die Chaos anrichten, kann ich einfach nicht ab.

Nadel im Heuhaufen: Tatsächlich ein guter Einseiter, der das Sprichwort kreativ umsetzt.

Glück im Spiel: Wie war das noch mal mit "Figuren mit Handicap"? Okay, mehr als drei Seiten könnte man aus der Ausgangslage "Tick, Trick und Track wollen mit Jungen spielen, der im Rollstuhl sitzt" schon noch herausholen. Aber sympathisch, zumal Gustav sehr positiv eingesetzt wird.

Für die Gäste nur das Beste: Die Geschichte erinnert ein wenig an "Rabenliebe" oder die alten Micky-Sonntagsseiten - Micky wird gewissermaßen an den Rand des Wahnsinns gebracht. Dass es mir nicht gefällt, liegt aber vor allem an der misslungenen Charakterdarstellung durch die McGreals und González' unsympathischen Zeichnungen. Nicht die schlimmste KuHoMi-Geschichte, aber nichts, was man nachdrucken musste.

Der Überflieger: Inhaltlich mit das Beste im aktuellen MMT! Donald als "Meister seines Fachs", aber nur scheinbar mit der naheliegenden Katastrophe am Ende. Miltons Zeichnungen erinnern durchaus an Barks, sein Zorngiebel sieht allerdings seltsam aus.

Die kleinen Schwestern: Strolchi von 1968, schön gezeichnet, inhaltlich ganz nett.

Rettet den Sieger: Interessante Figurenkonstellation (das Fähnlein gegen Gustav), die auch unvorhersehbar aufgelöst wird. Leider ist Gustav arg hochnäsig, und die Übersetzung ist schlecht: "Mit meinem Mega-Massel erschnüffelt mich ohnehin kein Köter." Laut Duden wird das Wort "Massel" vor allem in der Gaunersprache verwendet - warum sollte Gustav so dermaßen "out of character" sprechen? Mal ganz abgesehen davon, dass wohl die wenigsten Kinder das Wort kennen dürften.

Höhenflug: Zwei Seiten Micky, diesmal voll bekleidet. Nicht wirklich weltbewegend, aber schon lustig - wenn auch bedenklich. Das "Magic Exe Studio" heißt übrigens, glaube ich, eher "Magic Eye Studio"...

Mondfahrt mit Maus: Schon wieder Paul Halas, aber diesmal wirklich gut - eine der besten Geschichten, die ich von ihm bis jetzt gelesen habe, Rotas Zeichnungen tun ein Übriges.

Klug auf Knopfdruck: Auch an dieser Goofy-Kurzgeschichte gibt es eigentlich wenig auszusetzen - dass Snejbjerg (zumindest manchmal...) gute Geschichten schreiben kann, wissen wir ja, und Joaquíns aktuelle Zeichnungen gefallen mir mal wieder sehr gut. Aber wer bitte ist auf die beknackte Idee gekommen, zwei Comics mit exakt derselben Grundidee direkt hintereinander zu drucken?!

Glücksnummer: Eher nervig. Maximinos Zeichnungen sind steril und leer, und Donald verrennt sich mal wieder.

Übergewicht: Noch ein Einseiter, diesmal mit Micky und Goofy. Eigentlich ganz lustig, als Teil einer längeren Geschichte wäre es aber noch besser gewesen. Was ist denn nun mit der Safari?

Der magische Spiegel der Medusa: Am Schluss ein 14-seitiges Dagobert/Gundel-Abenteuer von John Lustig und Wanda Gattino, das recht wenig Wünsche offenlässt. Dass Donald und Dagobert in mehrere Teile zerbrochen werden, finde ich aber nicht ganz so geglückt.

Ingesamt ganz ordentlich - keine echten Ausfälle dabei, allerdings sind die beiden D-Mickys mit das Schlechteste. Dass das Mausiversum häufig vorkommt, begrüße ich prinzipiell, aber die Auswahl muss besser werden!