Kalifornien während des Goldrausches. Eine Zeit, wo es noch kein Recht und Gesetz gab. Dafür eine Menge zwielichtiger Typen, die schnell reich und mächtig werden wollten, und die vor nichts zurückschreckten. Der Held ein desillusionierter Soldat aus der Pariser Barikadenzeit 1848, der begangenes Unrecht rächen will. Die Geschichte enthält viele klassische Westernelemente (Rachemotive; einsamer Held; junger Freund des Helden, der trotz aller Warnungen ein Revolverheld werden will bzw. sich vom Oberbösewicht verführen lässt; zunächst hilfsbereiter netter Mensch, der sich nach und nach als moralisch verkommener Bösewicht herausstellt; dessen mysteriöse Frau, die sich zum Protagonisten hingezogen fühlt ...). Trotzdem kommt die Geschichte noch nicht richtig in Schwung. Bisher bleibt sie seltsam blutleer und oberflächlich, vielleicht weil zu viele Themen angerissen werden und man zumindest glaubt, die weitere Entwicklung vorhersehen zu können.

Angesichts des guten Eindrucks in der verlagseigenen Vorschau hatte ich etwas mehr erwartet, so dass sich ein latentes Gefühl der Enttäuschung einstellte. Allerdings hatte ich davor mehrere Comics gelesen, die das Zeug haben, in meine persönliche ewige Bestenliste aufgenommen zu werden, so dass es Sonora vor diesem Hintergrund von vornherein schwer hatte. Die Zeichnungen sind nicht schlecht, nach meinem Eindruck aber auch nicht herausragend.

Der 2. Band ist bereits in Vorbereitung. Ihn werde ich abwarten, um dann zu entscheiden, ob ich weiterlese oder aussteige.