User Tag List

Seite 16 von 43 ErsteErste ... 67891011121314151617181920212223242526 ... LetzteLetzte
Ergebnis 376 bis 400 von 1067

Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #376
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Invasion! (DC Comics Graphic Novel Collection Special 10)



    Im Grunde bin ich ja nicht so der Liebhaber von Superheldencomics, zumindest nicht, wenn sie von den beiden großen Playern kommen. Also abseits von Bats und allgemein der dunklen Seite von DC halte ich mich von diesen Gefilden in der Regel fern. Jetzt hat Panini kürzlich mit dem Grant Morrison Run zur Doom Patrol einen fetten Omnibus rausgehauen, der selbstredend mein Interesse geweckt hat. Durch ein paar Infos im Forum wurde ich schließlich mal wieder verleitet etwas mehr Geld auszugeben und mir diesen Sonderband der DC Graphic Novel Collection zuzulegen, da hier ganz am Rande ein paar Ereignisse abgehandelt werden, die zur Teamzusammensetzung führen, wie die Doom Patrol dann in den Morrison-Run startet. Ja, das muss man nicht unbedingt lesen und ja, solche großen „Krisen-Events“ kann ich im Grunde gar nicht leiden. Aber hey, wenn der innere Monk sagt: „Jetzt weißt Du schon, dass das dazugehört, also lies es auch!“ Dann höre ich natürlich brav auf den. So lasset die Invasion beginnen!


    Das Dominion mit seinen Dominators ist eine äußerst planerische, und in der Eigenwahrnehmung kluge Rasse. Sie haben festgestellt, dass die Erde eine Anomalie in ihrem bekannten Universum darstellt, denn die unglaubliche Menge an Superhelden, die unsere Welt hervorbringt, ist einfach nicht normal. Schuld sind hauptsächlich Marvel und DC. Nein, quatsch, natürlich geht es hier nur um DC, aber da in Invasion! keine Metaebenen eingeflochten wurden (obwohl sich das angeboten hätte), wird ein anderer Grund gefunden. Ein ganz spezieller Bestandteil unseres Genoms, der in vergleichsweise vielen Menschen verankert ist, sorgt im Falle von außergewöhnlichen Gefahr- oder Stresssituationen für eine sprunghafte Mutation, die oftmals gerade den negativen Einfluss umkehrt, der den Stress bzw. die Gefahr verursacht hat, und in eine Superkraft verwandelt.

    Die somit entstandene Überpopulation von Superhelden macht uns in den Augen des Dominion zum gefährlichsten Planeten der Galaxis und darüber hinaus. Wir müssen also gestoppt werden, wozu sich die Dominatoren gleich mit einem ganzen Schwung weiterer Rassen zusammengetan haben, die sie von der Gefahr, die von uns ausgeht, überzeugen konnten. Schwupps, sind wir mitten drin in der Invasion.


    Das klingt alles ein wenig trashig, und mit den Anleihen an alte und neue Filme, wie Alien-Entführungen, Experimenten an Menschen usw. ist es das auch. Zum Glück nimmt sich die Story wirklich nicht allzu ernst, also zumindest hoffe ich das, denn die Dialoge, sowohl auf Invasorenseite, als auch zwischen unseren Helden erinnern zuweilen eher an eine Parodie, als an einen Kampf um das Überleben der Menschheit. So macht es echt Laune, wenn sich die Angreifer untereinander dissen und kabbeln, der Blue Beetle ständig Wonder Woman anbaggert und Green Lantern den rassistischen Großkotz raushängen lässt.

    Der Einstieg in die Story ist in Invasion! 1 sehr stimmig aufgebaut, bringt die Fraktionen zusammen und erläutert deren Motivation. Sehr cool, dass die Helden der Erde dabei erstmal komplett außen vor gelassen werden. Anschließend geht es in die Einzelhefte der am stärksten eingebundenen Helden, teilweise mit parallelen Ereignissen. Da kann ich Justice League International #22 und Wonder Woman Vol.2 #25 positiv hervorheben, macht richtig Laune und behält den Trashfaktor bei. Sups Vol.2 #26 glänzt mit Voodoo-Puppen und die Doom Patrol harmoniert in Doom Patrol Vol. 2 #17 einwandfrei mit Aquaman, äußerst kurzweilig! Power of the Atom #7 konnte mich nicht so wirklich mitreißen und ausgerechnet Bats macht in Detective Comics #595 die mieseste Figur. Langweilige Story, in der auch noch Ami-Typisch Kuba ganz schön runtergemacht wird.


    Darauf folgt dann in Invasion! 2 das vermeintliche Finale, die große, actionlastige Schlacht um den blauen Planeten. Da kracht und knallt es an allen Fronten, storymäßig wird nicht mehr viel geboten, dafür geht es mächtig vorwärts und die Seiten fliegen nur so dahin. Doch Überraschung, in Invasion! 3 nimmt das Ganze dann doch noch mal eine schöne Wendung. Allerdings wird aus dem Twist meines Erachtens nicht genug gemacht, die interessanteste Dominion-Figur wird nicht wirklich in den Fokus gerückt und das Finale zu schnell abgehandelt.

    Insgesamt ein ganz spaßiges Event, wenn man es nicht allzu ernst nimmt. Ich hoffe das war damals auch schon so gedacht, kann mir nicht vorstellen, dass 1989 noch so naiv geschrieben wurde, ohne dass dahinter ein dickes Augenzwinkern steckte, und als kleine Hinführung zur Doom Patrol von Morrison würde das ja ebenfalls ganz gut passen, denn da erwartet mich sicher noch deutlich abgefahrenerer Stoff. Das Artwork ist zumeist brauchbar, streckenweise sogar überraschend detailliert, hat aber auch Ausreißer nach unten und vor allem die Kolorierung wurde häufig in den Sand gesetzt mit deutlich übermalten Linien und übergroßen Klecksen, wo eigentlich Feinheiten sein sollten.

    6,5-7/10

    Neben Invasion 1-3, erschienen Januar bis März 1989, enthält der Band noch folgende Hefte:



    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (21.10.2021 um 09:11 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  2. #377
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Hellblazer 2 – Stadt der Irrlichter (Rebirth)



    Die Djinn (ja, die aus 1001 Nacht) wollen die Welt für sich zurückerobern. Von glücklicher, friedlicher Koexistenz hält Marid, der Obermacker der mächtigen Zauberwesen herzlich wenig, weshalb es dringend Zeit wird, dass Constantine etwas gegen die Sache unternimmt. Zwar scheinen die Djinn selbst sich in dieser Frage auch uneins zu sein, warum sonst hätte der finstere Marid wohl seinen Bruder Adnan in eine andere Dimension verbannen und einsperren sollen, aber das allein hat der Menschheit in diesem ungleichen Kampf noch keinen Bonus verschafft.

    So kommen John und seine Verbündete, die süße Mercury nach Paris, der Stadt der Irrlichter, äh… der Liebe. Sie glauben hier herausfinden zu können, wie die Djinn besiegt werden können und außerdem hat Mercy noch eine kleine Extraaufgabe, die Swampies Freundin Abby und die Fäule betrifft. Wie man den Hellblazer so kennt läuft quasi gar nichts nach Plan und so landet er nicht nur zwischenzeitlich im Knast und die allgemeine Bedrohungslage wird eher verschlimmert als abgemildert, es werden auch wieder gänzlich Unschuldige mit in die Misere gezogen, wie das halt meistens so passiert, wenn man sich in der Nähe des Tricksters rumtreibt. Und was hat es eigentlich mit dieser Expedition auf sich, die in den 30er Jahren tief in die arabische Wüste vordringt?


    Im Grunde hat der Band alle Zutaten, die es braucht, um eine hervorragende Hellblazer-Story abzuliefern. Fiese und mächtige Gegenspieler, coole Sidekicks wie Mercury, ehemalige Freunde und Feinde wie Papa Midnight und all das wunderbar miteinander verstrickt. Dazu gibt es von mir einen fetten Bonus für die beiden Hauptschauplätze Paris und die Rub Al-Chali, die größte Sandwüste der Welt. Beides durfte ich schon besuchen und war maximal begeistert und verzaubert. Eine Horde Werwölfe darf auch mitmischen und die Viecher finde ich schon seit Lon Chaney Jr. cool. Also alles tutti, ein fettes Paket.

    Nur leider zündet das alles nicht so richtig. Die Story ist leider nicht packend genug erzählt, ist für einen Hellblazer auch viel zu zahm, richtiggehend zahnlos. Da fehlt Blut, Dreck, schockierende Wendungen, bitterböse Dialoge mit schwärzestem Humor und eine fette Portion Egoismus. Dazu kommt wieder allerlei „kindliches“ Zauberzeugs wie fliegende Schuhe, richtige Zaubersprüche usw. Nein, das ist vielleicht ein netter okkulter Abenteuer-Flick, aber von einem waschechten Hellblazer-Run doch meilenweit entfernt.


    Optisch fängt das Ganze mit Philip Tan, den ich supergerne sehe, absolut hervorragend an (sicher nicht jedermanns Stil, aber ich feiere den Mann seit ich ihn an Spawn erleben durfte), lässt nach dem zweiten Heft aber leider auch wieder stark nach. Simon Oliver finde ich nicht so geil, sorry. Optisch also Durchschnitt, Story nett aber nicht mehr, dazu fehlt der Hellblazer-Drive, Bonuspunkt für Paris und Rub Al-Chali, sonst würde ich wohl noch einen Punkt niedriger landen.

    6/10

    Ach, bevor noch einer fragt: Ja, das ist dieser fast schon „legendäre“ Band mit dem pixeligen Cover. Da hat wohl jemand Mist gebaut und es wurde bei Erscheinen (das war vor meiner Comic-Zeit) wohl ziemlich breitgetreten bzw. hochgekocht sein. Ja, schön ist anders, aber hey, ich lese meistens IM Comic und schaue mir nicht stundenlang das Cover an.

    VG, God_W.





    Conan der Barbar 2 – Liebe und Tod (2012)



    Die zweite Runde mit einem etwas jüngeren Conan bringt zwei abgeschlossene Erzählbögen, sozusagen zwei Etappen im Lebensweg des Barbaren mit sich. Ich habe zwar noch nicht alle Originalgeschichten von Robert E. Howard gelesen, meine aber, dass für diese beiden Stories keine Vorlagen des Meisters existieren. Korrigiert mich gerne, wenn ich hier falsch liege!


    Als erstes geschieht etwas, was ich bei Conan so noch nie gelesen habe und womit ich auch nicht gerechnet hätte. Conan kehrt in seine Heimat zurück und zwar mit seiner von ihm angebeteten Gefährtin Belit im Schlepptau. Doch das Widersehen mit alten Bekannten läuft alles andere als herzlich ab, denn die Schatten der Vergangenheit scheinen Conan einzuholen. Irgendein brutaler Tunichtgut zieht durch die Lande, macht ein Dorf nach dem anderen nieder und gibt sich dabei als Conan aus. Das will der wilde Cimmerier selbstredend nicht auf sich sitzen lassen und zieht los, um den Hochstapler aufs Korn zu nehmen. Währenddessen wird Belit von allen argwöhnisch beäugt und hat ihre liebe Mühe damit sich den harten, und vor allem kalten Lebensumständen so hoch im Norden anzupassen. Ja, das Schiffsdeck an der schwarzen Küste ist selbst bei stürmischer Witterung noch ein weit wärmerer Ort als die schneebedeckten Felsen von Cimmerien.

    Die zweite Hälfte des Bandes ist tragisch, bedrohlich und melancholisch, geht es doch um eine schreckliche Krankheit, die an Bord der Tigerin um sich greift. Wird es Conan gelingen ein Mittel gegen diesen unsichtbaren Feind zu finden? Wo Schwerter versagen ist der abergläubische Krieger ja oftmals schnell mit seinem Latein am Ende. Das Wechselspiel aus glühender Leidenschaft und schleichendem Horror wusste mich sofort zu packen, ganz starker und auch harter Tobak.


    Na, wenn das nicht mal einen guten Schwung frischen Wind in die Geschichten rund um den berühmtesten aller Barbaren bringt! Ich bin äußerst angetan von der erfrischend freien Interpretation und des fesselnden Schreibstils, den Brian Wood bei seiner Arbeit an Conan an den Tag legt. Auch das Artwork kann ich bei diesem Band wieder durchgehend nur als äußerst gelungen bezeichnen. Alle drei Künstler haben einen recht kantigen und eigenwilligen Stil, der dennoch untereinander starke Unterschiede aufweist und viel Widererkennungswert bietet. Das ist nicht 08/15 und polarisiert sicherlich, ich finde es super und freue mich schon, denn wie ich lesen durfte sind sowohl der Autor als auch einige der Zeichner bei den Northlanders vertreten, die ich in Kürze bei einem Lese-Run zum Thema Wikinger und dergleichen in Angriff nehmen will.

    8,5/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  3. #378
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Doom Patrol von Grant Morrison – Deluxe Edition



    Da liegt er also, der massivste Brocken, den Panini Deutschland bislang rausgehauen hat. Mit annähernd 1.300 Seiten und über fünf Kilo Gewicht sicher nicht ganz easy im Handling, aber mit einem Leseknochen (siehe meine Rezi zum Wewolf by Night) kann man es sich beim Lesen doch ganz gut gemütlich machen und die abgefahrene Freakshow auf sich wirken lassen.

    Schon während des Vorwortes merkt man, der Mann (Morrison) ist etwas, äh, ich sag mal „speziell“. Allerlei abstruser Lektüre, seltsamer Weltbilder und bewusstseinserweiterten Mitteln scheint er recht aufgeschlossen gegenüberzustehen, das Versinken in psychedelische Gedankenwelten scheint zu seinem Alltag zu gehören und er lässt keinen Zweifel daran: Die Doom Patrol ist das Werk, in welches er diese besondere Art von Energie und Kreativität einfließen lassen wird (bzw. jetzt ja schon hat). Also, bereit für einen wilden Ritt? Auf geht’s…


    Zum Glück wurde während des, die gesamte DC-Welt überspannenden Events Invasion! bereits der Grundstein für Grant Morrisons Doom Patrol gelegt. Der Großteil der Teammitglieder ist also entweder tot, verletzt, in der Klapse oder hat keinen Bock mehr mitzumachen. Ideale Voraussetzungen also. So starten wir in den ersten Vierteiler, in welchem ein Roboter-Mann mit seiner Psyche zu kämpfen hat, aber wieder Stabilität in sein gestraucheltes Leben bekommt, als er einer Lady mit mannigfaltigen gespaltenen Persönlichkeiten hilft diese zu katalogisieren und kennenzulernen. Wo drei Entitäten zu einer verschmelzen, ein ehrgeiziger Rollifahrer niemals aufgibt bei seinem Vorhaben, eine schlagkräftige Heldentruppe gegen die ganz besonders speziellen Bedrohungen unserer Welt zusammenzustellen, und wo es schließlich tatsächlich gelingt einen(!) Typen mit wirklichen echten Superkräften für die Patrouille zu gewinnen.

    Zum Glück kam die Truppe gerade noch rechtzeitig zusammen, denn als eine in sich selbst als Paradoxon geschaffene Welt droht sich in der unsrigen zu manifestieren, mit dieser zu verschmelzen und unsere dabei scherenschnittmäßig aus ihrem Dasein zu tilgen, gibt es nur eine abgefahrene Heldeneinheit, die vielleicht in der Lage wäre uns alle zu retten…

    Auch ohne Schutzumschlag ein schickes Büchlein:


    Das war doch exakt so ein Einstieg, wie ich ihn mir erwartet und erhofft hatte. So haben sich die Dinge während der ersten vier Hefte (#1 9-22) also weitgehend zusammengefunden und es wird Zeit, dass wir endlich ein paar Schmetterlinge fangen gehen. Bzw. gehen wir den Schmetterlingssammler besuchen, der hat nämlich Hochzeitstag und sich ausgerechnet das komatöse unter den Doom Patrol-Mitgliedern zur Gattin erwählt. Das findet der Rest der Truppe natürlich gar nicht gut und versucht die Schließung dieses Bundes zu unterbinden. Das ist gar nicht so einfach, haben sie es mit Jack doch in dem von ihm gebauten Haus zu tun, oder auch mit Jack the Ripper, oder auch mit Gott höchstselbst – wer weiß das schon so genau? Währenddessen zieht ein kleines Mädchen ins Hauptquartier der Doom Patrol ein. Dorothy ist eine Mischung aus der gleichnamigen jungen Lady aus dem Zauberer von Oz und Frankenstein, dem Schrecken mit dem Affengesicht (falls hier jemand diesen grandiosen Kaiju-Klassiker kennt). Klar hat sie auch ein paar ganz besondere geistige Fähigkeiten, die sind vorerst aber eher gefährlich statt nützlich.

    Nachdem Rhea wieder zurückgeholt wurde, noch immer im Koma liegend (oder ist das ein Verpuppungszustand?), und die Party mit Dorothys imaginären Freunden so langsam ausklingt wird es Zeit, dass wir endlich etwas mehr über Mister Nobody erfahren, denn der trat in den vorangegangenen Heften schon öfter mal am Rande in Erscheinung, und scheint alles andere als ungefährlich zu sein! Schließlich bekommt es unsere illustre Heldentruppe nicht nur mit ihm alleine zu tun, nein, der… äh, … was ist der eigentlich? Egal, auf jeden Fall hat er eine ganze Organisation aus seltsam anmutenden Individuen zusammengeklaubt, die auf den furchterregenden Namen „Bruderschaft des Dada“ getauft wird und für unsere Welt eine maximale Nonsens-Gefahr darzustellen scheint.

    Hier nochmal im Detail der Inhalt des Bandes:



    Als es dieser gefährlichen Bruderschaft schließlich gelingt „Das Gemälde das Menschen Frisst“ in ihren Besitz zu bringen, aus diesem Kunstwerk „Das Gemälde das Paris verschlingt“ macht und scharf drauf zusteuert „Das Gemälde das die Welt verschluckt“ zu etablieren, bleibt der Doom Patrol nichts anderes übrig als in die, aus unendlich vielen Ebenen bestehende, Bilderwelt hineinzuspringen, um die Vernichtung der Welt aufzuhalten. Klingt Gaga? Ist aber „Dada“ Und trotz all des Nonsens richtig unterhaltsam, spannend und vor allem ausgeklügelt zu lesen. Da werden verschiedene Kunststile interpretiert und überraschend sinnvoll in die Geschichte eingeflochten. Das Abgedrehte Universum folgt sichtlich ganz eigenen, aber in sich schlüssigen Regeln, was gerade in so einem Fall für die Glaubwürdigkeit enorm wichtig ist. Der finale Fight gegen einen Reiter der Apokalypse ist fulminant, die Gastauftritte von Sups, Animal Man, Blue Beetle und co. sind spaßig und die herausragenden Cover von Großmeister Simon Beasley, mit denen die Doom Patrol ab diesem Story-Arc erstmal aufwarten kann sind eine wahre Augenweide.

    Der harte Finalkampf zur Abwendung der letzten Bedrohung hat auch Opfer gefordert, was uns im Folgeheft (#33) den idealen Vorwand bietet zusammen mit Cliff in die wundersame Welt von Janes innerer U-Bahn vorzudringen und einige ihrer Persönlichkeiten näher kennenzulernen. Anschließend erstrahlt Cliff in völlig neuem Glanz und ein neuer – wer hätte es gedacht - sehr abgefahrener Gegner, scheint sich gegen die Doom Patrol zu stellen. Wo Licht ist, da ist auch Schatten und black ist bekanntermaßen beautiful, so ist Cliff über seine neue Rüstung ziemlich happy, bis uns Morrison im Schnelldurchgang eine abgefahrene Variante der „Maschine entwickelt Bewusstsein“-Geschichte präsentiert. Wenn der eigene Körper plötzlich einen eigenen Willen entwickelt, kann das schon nervig sein. Vor allem, wenn man sich gerade gar nicht darin befindet, sondern in einem mit Nährflüssigkeit gefüllten Reagenzglas, und jetzt um seine Existenz diskutieren muss. Ganz nebenbei kommen noch zwei Widersacher, vermutlich bereits aus der alten Doom Patrol bekannt (?) hereingeschneit, was die Trash-Granate perfekt macht, denn sprechende, schwer bewaffnete Gorillas sind einfach immer ein Joker im Kartendeck.


    In den Heften #35 und #36 wird es dann richtig weird! (Nein, hatten wir ja bislang noch gar nicht) Während Teile der Doom Patrol noch dabei sind ihre Fähigkeiten zu erforschen und andere Crewmitglieder mit ihrer Psyche und ihrem Selbstwertgefühl hadern, schart ein ultranormaler Normalmensch die „Männer von N.I.R.G.E.N.D.W.O.“ um sich um alles Merkwürdige, Anormale, Exzentrische und Seltsame auf der Welt zu eliminieren. Erstes Ziel ist die lebendige (also tatsächlich mit Eigenleben ausgestattete) Straße Danny. Deren Eliminierung kann die Doom Patrol natürlich nicht zulassen. – Aber Moment – ist die Patrol selbst nicht auch ein „klein wenig“ merkwürdig und exzentrisch?

    Was hab ich gelacht bei den beiden Heften. Teilweise war es sogar recht traurig und man konnte richtiggehend Mitgefühl mit den Patrol-Mitgliedern entwickeln, wenn es halt nur nicht so verdammt witzig wäre und ich nicht einen „dezent“ schwarzen Humor hätte. Einige Passagen mit den „Normalo-Heile-Welt-Typen“ haben mich dann auch noch an die ersten Folgen von Marvels WandaVision erinnert, die fand ich ja auch absolut großartig.


    Der Schläfer ist erwacht! Nein, wir sind nicht bei der neusten Verfilmung von Frank Herberts Sci-Fi Klassiker Dune angelangt (die übrigens ganz hervorragend geworden ist), nein, es ist ein Mitglied der Doom Patrol, welches nach langem Koma/Schlaf/Verpuppung/Wasauchimmer wieder im Wachzustand durch die Gänge des Hauptquartiers der Truppe wandelt. Spärlich bekleidet und mit feuerroter Mähne wäre Rhea auch so schon ein faszinierender Anblick, doch ihr durchaus als stoisch zu bezeichnender Gesichtsausdruck, sowie ihre beiden übergroßen Augen, eines auf der Brust über dem Busen und eines als Arschgeweihersatz, sorgen für eine ganz besondere Ausstrahlung.

    Um dem frisch entpuppten Schmetterling bei der Selbstfindung zu helfen besucht die Doom Patrol Rheas ehemaliges zu Hause, einen etwas absonderlichen Zirkus mit Freakshow. Doch ihr Erwachen hat ebenso die Aufmerksamkeit anderer Parteien erregt. Die Geomanten und die Anathematiker befinden sich seit ewigen Zeiten in einem absolut sinnbefreiten Krieg (als wäre das nicht bei allen Kriegen so, aber hier wird es nochmal ganz enorm verdeutlicht), auf der Erde befindet sich die wichtigste Pilgerstätte beider Parteien (kommt das noch jemandem bekannt vor?) und Rhea ist irgendetwas zwischen Messias, allmächtiger Waffe und Schlüssel zum Sieg, so zumindest der Glaube.


    Wem das noch nicht abgedreht genug ist, der darf in einer ganzen Reihe kurzer Prologe mysteriösen, Puzzleteilartigen Ereignissen beiwohnen, die Straße Danny, seines Zeichens Transvestit mit Teleportationsfähigkeiten, wird diesmal von den RICHTIGEN Männern von N.I.R.G.E.N.D.W.O. gejagt (ja die vorherigen waren wohl nur Fake) und ein Typ namens Flex Mentallo, der in Danny der Straße wohnt, gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, da scheinen noch so einige Geheimnisse versteckt zu liegen. Den Typ hatte ich eigentlich als unwichtigen Nebencharakter abgetan, aber da hat mich Grant Morrison mal wieder eines Besseren belehrt, denn nichts passiert in seinen Geschichten ohne Grund. Das große Finale ist dann ein Morrisonsches Gehirnverwindungsgeschwurbel allererster Güte. Am Faszinierendsten ist, dass es dem Mann gelingt, dass ich beim Lesen tatsächlich glaube den Sinn dahinter zu verstehen, Wahnsinn! Davon abgesehen ist „Dunstköter“ aber auch einfach eine geile Wortschöpfung und der brachiale Fight gegen diese Biester führt immerhin zu einer maximal coolen Metamorphose eines Mitgliedes der Patrol.

    Damit ist zwar eine Krise abgewendet, aber das nächste Weltuntergangsszenario wurde mit den Prologen ja bereits angetriggert, und wird auch weitergesponnen. Derweil bezieht die Doom Patrol ihr neues Hauptquartier in einer lebendigen Straße, die sich *schwupps* an jeden Ort der Welt beamen kann. Geiler geht ja wohl nicht! Die Origin von Flex Mentallo, der sich als abgehalfterter Superheld herausstellt, ist dermaßen freaky, ich hab mich ja bald weggeschmissen, ganz zu schweigen von seiner enormen Superkraft! Auf jeden Fall lernen wir, dass es nicht möglich ist das Pentagon einfach durch Anspannen seiner Muskeln in ein rundes Gebäude zu verwandeln. Apropos Pentagon, dass sich darunter etwas ultrageheimnisvolles und mindestens ebenso Gefährliches verbirgt wurde in den vergangenen Heften schon mehrfach anklingen lassen, jetzt begeben wir uns in die Eingeweide dieser Geheimbasis. Mein Lieblingszitat aus Heft #43 :

    „Das ist unser sogenannter Déjà Vu-Raum“
    „Ich glaub ich war hier schonmal“




    Weshalb das Pentagon fünfeckig ist bleibt vorerst ungeklärt, doch das Geheimnis um die Herkunft von Flex Mentallo wird schließlich endgültig aufgeklärt. Das hat mich dann sogar etwas an The Unwritten erinnert, die für mich beste Vertigo-Serie, die ich bislang lesen durfte. Umso wichtiger auf jeden Fall, dass es der Doom Patrol gelingt die Auslöschung aller Exzentrizität und Irrationalität auf unserer Welt zu verhindern, denn das ist die Bedrohung, die aktuell ins Haus steht und Alexander Graham Bell ist daran nicht ganz unschuldig! (Der hat das erste Telefon zum Patent angemeldet, ob er auch der Erfinder war, darüber darf gerne diskutiert werden).

    Heft #45 ist dann ein waschechter Horror-Schocker – zumindest für Vollbartträger wie mich, denn der „Beard Hunter“ macht gnadenlose Jagd auf Bärte, wie sein Gürtel voller Trophäen eindrucksvoll beweist. Die Träger selbiger werden vor der Extraktion der Beute nicht selten endgültig ausgeschaltet. Kann man ja schon beinahe als Slasher bezeichnen das Heft! Dennoch kann ich dem Autor zu der intelligenten Einbindung dieser vollkommen abstrusen Idee nur gratulieren, denn sowohl die psychologische Seite des Ganzen wird fein herausgearbeitet, und der Kniff den Bartjäger als bezahlten Attentäter zu verdingen schlägt eine Astreine Brücke zu unsrer Heldentruppe.


    Puuuh, von dem Schrecken erstmal erholt, nochmal mit vollem Bart davongekommen, ist die folgende Runde Happy Ends geradezu Balsam für meine Seele. Aber natürlich wären wir nicht bei der Doom Patrol, wenn das nächste Desaster nicht schon vor der Tür stehen würde. Tatsächlich hat sich das durch einen Move von Dorothy schon unter dem Pentagon bei den Telefon-Jungs im Ameisenbau angekündigt. Währenddessen kapiert Cliff in Sachen romantischer Avancen mal wieder gar nix und ein gänzlich neuer, rätselhafter Charakter namens Dr. Silence tritt auf den Plan. Keine Ahnung wer oder was das ist und welche Absichten er hegt, aber während alldem kommt Professor Caulder mit der Inbetriebnahme seines „Think Tanks“ (was für ein geiles Wortspiel bei der Schwimmbad-Optik!) zügig voran. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier gerade Grundsteine für massenweise Storystränge gelegt wurden und ich habe keine Ahnung wo die hinführen sollen. Ja, vermutlich hat das der Autor genau so beabsichtigt.

    Um das jetzt nicht allzu sehr zu spoilern sei nur gesagt, dass Dr. Silence offensichtlich ein ausgesprochener Kunstliebhaber ist, was im Verlauf von einigen Heften zum Widersehen mit alten Bekannten führt. Bei Rebis gibt es Schicksalsschläge zu verdauen, die seinen Freunden offensichtlich mehr Kummer bereiten als ihm selbst, Jane lässt mal wieder ein paar neue Persönlichkeiten an die Luft und auch der Tod persönlich schlendert mal vorbei.


    Die Sex-Men mit den blauen Brustwarzen sind auf Janes neue Charaktereigenschaften nicht allzu gut zu sprechen, ein Mister Evans mit Hirn-Periskop wollte jedoch exakt diesen Zustand erreichen, was selbstredend zu Meinungsverschiedenheiten führt. Da wird neben abgedrehten Ideen auch mal wieder fetzige Action mit reichlich Blut und nebenher sogar ein Ausflug in die schwimmende Stadt geboten. Ich will auch mal nach Venedig! Davon abgesehen ist Heft #48 mit reichlich Anspielungen an Filmszenen und Popkultur allgemein gespickt, davon hat mir die Reminiszenz an Der blaue Engel am besten gefallen, was könnte bei dem aufreizend-erotischen Grundthema denn besser passen?

    In Venedig bleiben wir noch eine Weile und dort verschmelzen Kunst, Mode, Handschuhe und das Fahrrad des LSD-Erfinders, welches exakt wie diese Substanz wirkt, zusammen mit einer illustren Gemeinschaft aus neuen und alten Antagonisten, von denen einer bald Präsident der US of A werden möchte, zu einem wunderbaren Trip, wie man ihn ohne Pillen sonst wohl kaum irgendwo geboten bekommt. Bunt, laut, freaky und zum Feiern lustig, gespickt mit abwechslungsreichem Artwork von vielen Gastzeichnern und kleinen Goodies wie der Venus von Milo führt uns die Jubelnummer #50 über in einen grellbunten Gaga, äh… Dada-Wahlkampf-Roadtrip voller psychedelischer Momente und freigeistiger Ideen. Da sind sich die Mitglieder der Doom Patrol sogar mal uneins, wie sie mit der Sache denn am besten umgehen sollten und ich bin total überrascht, dass mich das gar nicht überrascht hat (kleiner Insider, den Ihr nach dem Lesen versteht ).

    „Jeder kann malen, man muss nur die Kritiker ignorieren. Oder in Brand stecken.“




    Dann wird es deftig brutal und die Pentagon-Misere meldet sich nochmal zu Wort, bevor wir Zeuge des übelsten John Constantine-Auftrittes alles Zeiten werden! Oder durften wir doch nur miterleben wie es ist, wenn transvestite Straßen träumen? Wie auch immer, Heft #54 ist dann wieder ein hammerharter Selbstfindungstrip in Morrison-Reinkultur, also wenn er von der Leine gelassen wird. – I love it!

    Dass sich die Pentagon-Geschichte, bzw. die Art, wie die Situation damals gerettet wurde, noch rächen wird war ja abzusehen, und jetzt ist es langsam aber sicher so weit, dass die Doom Patrol die Rechnung präsentiert bekommt. Im Grunde steht hierbei Dorothy im Kern der Erzählung, aber die Reise in die Vergangenheit, die Jane vollzieht ist ganz harter Tobak mit noch heute hochaktuellem, todernstem sowie Wut und Trauer auslösendem Thema. Umso krasser spitz sich die Lage zu, als sich auch innerhalb der Doom Patrol ein ganz langsam gewachsenes Krebsgeschwür des Verrats urplötzlich Bahn bricht, und eine meiner früheren Vermutungen schreckliche Realität werden lässt.


    Mehr kann ich jetzt bis zum Ende von Morrisons Doom Patrol gar nicht schreiben, ohne massiv zu spoilern und den Spaß zu verderben, denn die jetzt folgenden Hefte #54 bis #63 sind dermaßen eng verzahnt, dass ich da mit jedem Satz nur eine wahnsinnige (im Wahrsten Sinne des Wortes) Erfahrung schmälern würde, die jeder selbst machen sollte. Es ist kaum zusammenzufassen, was da sowohl an weltlichen, als auch „abseits“ gelegenen Themen eingearbeitet wird, wie jeder Charakter nochmal sein eigenes, ganz persönliches Trauma zu durchleben hat - und wir mit ihm -, wie grundlegende Fragen über die Menschheit und unsere Gesellschaft angeschnitten werden.

    Als Nachklapp steht dann noch der „Der Tag des Gerichts“ (Judgement Day), das Doom Force Special #1 vom Juli 1992 auf der Speisekarte. Das wirkt wie ein spätes, absolut auf die Spitze getriebenes Over-the-Top-Revival einer gealterten bzw. neu erfundenen Doom Patrol. In der Darstellung von Sexismus absolut schon im Karikatur-Bereich. Ich fand das wahnsinnig witzig, aber kann mich bitte einer aufklären, war das WIRKLICH der Start zu einer neuen Reihe? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.


    Was lässt sich jetzt abschließend über die nahezu 1.300 Seiten Doom Patrol sagen? Ganz einfach: Vorzügliches, herrlich weird und unangepasst erzähltes Comic-Kino für Erwachsene oder sehr reife Jugendliche. Von Morrisons „Standard“-Superheldenkost (oder besser „Mainstreamarbeiten“?) Kenne ich bislang nur ganz wenig Batman (da soll ein großer Lese-Run 2022 folgen), den Start seines Animal Man, und One-Shots wie Klaus oder WE3. Richtig abgedrehtes Mindfuck-Geschwurbel durfte ich bislang erst einmal bei Nameless erleben, das hat mich wahnsinnig geflasht und zum Grübeln gebracht, habe über kein einen Comic so viel mit Freunden diskutiert wie über diesen. Die Doom Patrol vereint diese beiden Welten meines Erachtens perfekt, ist manchmal dichter am Mainstream, wenn auch niemals wirklich, zu ihren besten Momenten aber auch ganz tief irgendwo zwischen Kleinhirnrinde, Zirbeldrüse und unendlich weitem Äther angesiedelt, ohne jemals ganz so kryptisch und Fragezeichen generierend wie Nameless zu werden. Dabei vor allem immer eins: Großartig unterhaltend!

    Großen Respekt auch, wie „normal“ und unaufgeregt Meister Morrison schon damals mit homo- oder transsexuellen Charakteren umgegangen ist. Wenn das wirklich mal thematisiert wird, steht dann der Kollege, der sich daran stört als Sonderling und Vollarsch da. Das war Ende der 80er und Anfang der 90er sicher noch nicht Gang und Gäbe.

    Bleiben also nur noch zwei Fragen zu klären:

    1. Hat tatsächlich jemals dieses geheime Projekt über einen Gorilla von goldener Farbe das Licht der Comicwelt erblickt?

    2. Sollten wir wirklich alle die Doom Patrol lesen?

    Mit Frage Nummer eins könnt Ihr mir hoffentlich weiterhelfen, Frage Nummer 2 lasse ich ein Zitat aus Heft #63 beantworten:

    „Das ist blöd“
    „So was hat uns bisher noch nie zurückgehalten.“

    In diesem Sinne, macht Euch auf in eine Welt, wo man Gegner nur aus dem Augenwinkel sehen kann, wo aus Straßen ganze Welten erwachsen und wo man – wenn alles Andere keinen Sinn mehr ergibt – zumindest die grandiosen Cover von Meister Simon Bisley (Sláine – Der gehörnte Gott [Dantes Verlag]) bestaunen kann, also wenigstens von Heft #26 bis #48 , danach leider nur noch vereinzelt.

    9/10

    Ich werde mich jetzt mal dran machen und der Doom Patrol-Serie auf Prime Video noch eine zweite Chance geben, die hatte ich beim ersten Versuch nämlich nach der Hälfte der ersten Staffel abgebrochen. Der Start war da also nicht direkt so famos wie bei diesem Band hier, aber wenn die später raus auch nur halb so originell weitergeht wie das hier Gebotene, und wenigstens ein paar wenige Ideen aus dem Morrison-Run aufgegriffen werden, kann sie eigentlich nicht wirklich schlecht sein. Wenn ich mir die Titel der Folgen so anschaue, die da noch kommen, wurde da ganz viel aus diesem Wälzer mit reingepackt und da die Show gerade um eine vierte Staffel verlängert wurde, scheint die Fanbase ja nicht allzu klein zu sein. Ich freu mich jetzt richtig drauf!

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (23.10.2021 um 21:17 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  4. #379
    Mitglied Avatar von berlepsch
    Registriert seit
    05.2020
    Ort
    nahe Ulm
    Beiträge
    276
    Mentioned
    19 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Cool. Bin bei dem Teil bisher erst bis zum sechsten Heft gekommen. Ich lese es nicht an Stück, sondern ab und zu immer ein Kapitel.

    Mir gefällt's bisher auch. Wobei ich immer das Gefühl habe, die Story zwar grundsätzlich zu verstehen, aber irgendwie auch manches nicht...
    Ging's Dir auch so?

  5. #380
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ha! Am Stück hab ich den Brecher natürlich auch nicht gelesen, aber die letzten 350 Seiten oder so gingen nahezu in einem Rutsch.
    Also das Meiste hat sich mir dann doch erschlossen, manches erst im Nachgang ein paar Hefte später, aber das Teil ist ja stellenweise auch so gespickt von Anspielungen an alles Mögliche, da habe ich sicher nur einen Bruchteil mitbekommen. Allerdings tut das dem Spaß an der Sache keinen Abbruch und an der ein oder anderen Stelle muss man einfach für sich selbst entscheiden, wie man das interpretieren will - fertig. Da gibt es kein richtig oder falsch.

    Viel schlimmer ist das bei Nameless! Kennst Du das?
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  6. #381
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Conan der Barbar 3 – Der Fluch der Teufelsbänke (2012)



    Ein Heer von Soldaten und Söldnern schleppt sich durch die sengende Hitze der Wüste von Shem. Es herrscht Krieg zwischen den Stadtstaaten und so branden die Massen von Kriegern nach einem erbarmungslosen Marsch gegen die unnachgiebigen Mauern der Festung Ramah En Ram. Hierher kommt man nicht um Ruhm zu erlangen oder reich zu werden, hier kämpft man ums nackte Überleben. Unter den Mannen des Heeres herrscht eine desolate Moral, niemand glaubt an einen Sieg, ein einziger Gedanke hält die Männer am Leben und gibt ihnen Kraft, ein Ereignis, welches jeden Tag Wert macht noch einmal alle Kraftreserven zu mobilisieren, noch einmal zu Kämpfen, alles zu geben, um sie zu erblicken: Die Frau auf der Mauer.


    Jeden Morgen zeigt Sie sich auf den Zinnen, ein wesen von außergewöhnlicher Gestalt und Schönheit, wie der Geist der Festung, die Rose von Ramah En Ram. Dieser Anblick fesselt die Kämpfer, gibt ihnen Kraft und Antrieb, verleitet sie zu Träumen, Geschichten um die geheimnisvolle Schönheit zu ranken, und immer weiter zu kämpfen. Nur ein Krieger in ihrer Mitte sieht in der wilden, exotischen Schönheit etwas Anderes. Es ist Conan, der Cimmerier, der inmitten dieses Söldnerheeres die Moral oben hält und nicht bereit ist aufzugeben, denn er sieht auf den Zinnen dieser scheinbar uneinnehmbaren Festung etwas Anderes als seine Kameraden. Er sieht seine einzige, seine wahre Liebe, er sieht Belit.

    Wie es dazu kam, und wie die Geschichte weiter geht erzählt uns Autor Brian Wood in der ersten Hälfte dieses Bandes, wo neben gewaltigen Schlachten und blutigen Wüstenabenteuern auch Belits Vergangenheit vor uns ausgebreitet, und die Kraft der Verbindung zwischen der Piratenkönigin und dem Barbaren ausgelotet wird.

    In der zweiten Hälfte kommen wir schließlich zum namensgebenden Abschnitt, dem „Albtraum von den Teufelsbänken“. Die Geschichte startet mit einer großen Portion wilder Leidenschaft, wandelt sich aber schnell in einen intensiven Horrortrip, dem Cimmerier stehen große Kämpfe und Schlachten bevor, bis er schließlich das größtmögliche Abenteuer eines Lebens miterleben darf, die Gründung einer Familie! Wobei sich das Beschützen selbiger im hyborischen Zeitalter oft als gar nicht so einfach erweist. Doch was bleibt, wenn man nach einem langen Kriegerleben zurückblickt? Ein schöner Abgesang, der zeigt was werden könnte, was vielleicht kommt, oder doch schon war? Oder sind wir gemeinsam mit Conan einer Illusion aufgesessen?


    Erneut zwei bärenstark geschriebene Stories, die erste der beiden von Mirko Colak und Andrea Mutti hervorragend in Szene gesetzt. Das Artwork von Davide Gianfelice bei den Teufelsbänken konnte mich leider nicht gänzlich überzeugen. Die Panelgestaltung und die Szenenabfolgen sind super, die Bilder selbst, vor allem die Personen und Gesichter, empfinde ich als unschön. Zu einfach, zu weich, zu plakativ. Keine Ahnung wie ich das beschreiben soll. Sieht irgendwie nicht nach viel Aufwand aus und gefällt mir einfach nicht.

    8/10




    Hellblazer 3 – Der Tod und der Trinker (Rebirth)



    Da liegt man im Bett, draußen graut der Morgen und einem selbst graut es vor dem Schädel, der nach dem Aufstehen kaum durch die Tür passen wird. Ein Kater vom anderen Stern begleitet von nur noch bruchstückhaft vorhandenen Erinnerungen an den Vorabend, also alles beim Alten bei John Constantine, dem Hellblazer. Dazu kommt an diesem ganz speziellen Morgen aber ein weiteres Problem, welches die Leiden in einem solchen Zustand noch um ein Vielfaches verschlimmert. Brütende Hitze! Die scheiß Zentralklima macht Krach ohne Ende, aber kalt wird es nicht. Also hochgequält und zu dem Mistkasten hingeschleppt. Ein harter Schlag gegen den Schacht und *splat* ist man überzogen mit einem Brei aus Blut und Gedärmen – was für ein Start in den Tag!


    Und was für ein geiler Opener für diesen dritten Band des Rebirth-Hellblazers! Allerdings ging es ab da leider nur noch bergab. Okay, das war jetzt vielleicht ein wenig überspitzt, aber die detektivische Rekonstruktion der Ereignisse der letzten Nacht, und einiger weiterer Nächte, die weitaus ferner in der Vergangenheit liegen, ist zwar nicht ganz langweilig, bietet aber auch nicht viel Neues. Dämonenstories gab es ebenfalls schon viele, verflossene Liebschaften des Hellblazers, die irgendwie in eine schreckliche Sache verstrickt sind (zumeist durch seine Schuld) sind auch altbekannt. Neu ist die Einbindung der nordischen Götter- und Sagenwelt, die ich ja sehr gerne mag, aber ich finde die passt nicht wirklich zum Hellblazer. Fragt mich nicht warum, empfinde ich halt so. Dazu diese krampfhaft gezwungen wirkenden Gastauftritte der gesamten DC-Superheldenriege. Die hat da nichts verloren und geht mir ungemein auf den Sack!

    Eine Augenweide war hingegen das hervorragende Artwork von Jesús Merino. Äußerst charakterstark, detailreich, grandioser Schatteneinsatz. Das versprüht einen Hauch von Lee Bermejo und passt super zum Tricktser! Für die zweite Hälfte des Bandes „zeichnet“ dann Davide Fabbri verantwortlich. Dessen Arbeit krankt vor allem an langweiligen, detailarmen Gesichtern. Der Rest mag noch durchschnittlich sein, stinkt im direkten Vergleich mit Herr Merino aber gewaltig ab. – Moment – Gerade nochmal durchgeblättert, der Rest der Zeichnungen ist auch lahm bis lächerlich. Sorry.


    Die dreiteilige Geschichte „Blut im Bargo“ selbst lockt leider auch niemanden mehr hinterm Ofen hervor. Hexenzirkel und Dämonen in lächerlichster Optik, diesmal vor Buddhistisch geprägtem Hintergrund (haben wir bald alles durch?) spicken eine lahme und austauschbare Story, von der ich das Meiste direkt nach dem Schließen des Buches schon wieder vergessen habe. Echt schade, hoffentlich weiß das Finale in Band 4 mehr zu überzeugen.

    4,5/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  7. #382
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Prinz Eisenherz Band 9 - Jahrgang 1953/1954




    Ich hab heute nur wenig Zeit und was soll ich auch groß Aufhebens machen, denn wer bis Band neun dabeigeblieben ist hat längst erkannt welche Meisterschaft Hal Foster an seinem Eisenherz, sowohl erzählerisch, vor allem aber auch bei den wunderschönen, äußerst detaillierten Zeichnungen an den Tag legt. Auch die Jahrgänge 1953 und 1954 stehen dem bisherigen Abenteuer in nichts nach, allenfalls werden die behandelten Themen noch abwechslungsreicher als sowieso schon.

    Den Anfang macht ein historisch verbrieftes Thema, wo christliche Missionare versuchen den Nordländern ihren Glauben näher zu bringen, Druiden darum kämpfen ihre Schäfchen im Stall zu behalten und Eisenherz irdische Götzenbilder zerschlägt. Was davon jetzt richtig oder falsch, was gut oder schlecht war, diese Entscheidung überlässt Autor Foster im Großen und Ganzen ganz geschickt dem Leser. Auch familiäre Konflikte kommen nicht zu kurz, so sind die Abenteuer, die aus Sicht des Prinzen Arn erzählt werden wieder zuckersüß, aber dennoch spannend und strotzen vor Gefahr! Mindestens ebenso gefährlich wird es, wenn Eisenherz sich seiner Gattin widersetzt, oder sie gar „dick“ nennt! :angst: Was ist denn nur in den gefahren!


    Zurück in seiner Wahlheimat muss der tapfere Krieger erstmal seinen König Arthur unterstützen und das Land gegen die Sachsen verteidigen und wird anschließend zu diplomatischen Verhandlungen entsandt. Nach all diesen realistischen Herausforderungen fand ich es wunderbar auch mal wieder ein paar Legenden näher betrachten zu dürfen. Wenn wir orte besuchen, wo die Lady vom See einst lebte, wo Arthur Excalibur empfing, wenn der Zauberer Merlin finstere Vorahnungen weissagt und erneut die wunderschöne Nimue, an die er sein Herz verloren hat erblicken darf, ja da wird mir ganz warm ums Herz, denn das weckt Kindheitserinnerungen, als ich Thomas Malory las und zum ersten mal Excalibur, das Meisterwerk von John Boorman sah.

    Später lernen wir auf den grünen Wiesen Irlands noch St. Patrick höchstpersönlich kennen (ja, den vom St. Patricks Day), Eisenherz muss seine geliebte Frau Aleta dabei unterstützen eine Intrige abzuwenden und die Herrschaft über die Nebelinseln zurückzuerlangen, wir begeben uns gemeinsam mit ihm, dem tapferen Gawain und dessen Knappen auf eine abenteuerliche Pilgerreise ins heilige Land nach Jerusalem und Betlehem, wo Ärger mit den römischen Kohorten selbstredend auch nicht ausbleibt. Was für ein maximal abwechslungsreiches Gesamtpaket diese zwei Jahre geboten haben, es ist der Wahnsinn!


    Im wie immer sehr lesenswerten Vorwort geht Bocola einmal mehr auf Fosters gesamtheitliche Arbeit an den Sonntagsseiten ein, zum Beispiel den Einbezug der späteren Kolorierung, schon beim Zeichnen der Panels. Davon abgesehen ist für mich als Cineast auch die kleine Abhandlung über Eisenherz‘ ersten großen Auftritt auf der Kinolandwand, der 1954 stattfand, äußerst interessant gewesen. Den Film müsste ich mal wieder schauen und ein paar Kindheitserinnerungen wecken. Bis ich die Scheibe irgendwo günstig finde kann ich mich zum Glück schon an den zehnten Eisenherz-Band von Bocola machen, denn das lohnt sich immer!

    9,5-10/10

    Ach shit, doch wieder länger geworden und jetzt isses auch schon wieder ziemlich spät, aber es ist einfach jedes mal verdammt beeindruckend und ein riesiges Vergnügen so einen Foster-Band in Bocola-Qualität zu lesen!

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  8. #383
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Aufgrund verschiedener privater Verpflichtungen komme ich aktuell leider mal wieder nicht dazu ausführliche Rezis zu schreiben, aber hier wenigstens in aller Kürze ein Abriss zu den Bänden, die ich in letzter Zeit beendet habe, bevor ich mich in meinen Grusel-/Horror-Stuff und Nordic-Wikinger-Run stürze.



    Fables: The Wolf among uns – Der Wolf geht um 3



    Spannend, magisch, blutig und brutal gehen die Ermittlungen weiter. Die Noir-Stimmung geht leider ein wenig verloren, dafür wird es actionreicher und der tragische Nebenplot um Bloody Mary entwickelt sich zum beinharten Pageturner. Ich habe nichts gegen Gewaltspitzen und Action, aber trotzdem war mir die Oldschool-Kriminalermittlung des ersten Bandes etwas lieber.

    7/10



    Hellblazer 4 – Die gute alte Zeit (Rebirth)



    Vampire und Dämonen, darunter auch ein paar alte Bekannte, geben sich ein Stelldichein. Die Story um die sexy Polizistin, eine von Constantines vielen Verflossenen, ist auch nicht wirklich langweilig, aber allein schon das grausig schlechte Artwork reißt mich ständig wieder raus. Selten so etwas billig Wirkendes gesehen, neben der Detailarmut teilweise noch mit unpassenden Proportionen und so weiter. Insgesamt bietet der Band auch kaum Neues und die Verbindung zum DC-Universum mag mir bei seiner Solo-Serie auch nicht richtig schmecken, auch wenn Huntress da sicherlich schon eine der passenderen Schnittmengen war. Ich trauere der Rebirth-Zeit am Hellblazer auf alle Fälle nicht hinterher.

    3,5-4/10



    Conan der Barbar 4 – Das Lied von Belit (2012)



    Nach einem schaurig schönen, aber nichtsdestotrotz blutigen Opener gelingt es Autor Brian Wood gespickt mit brutalen Kämpfen, mystischen Weissagungen, und einem Spritzer heißblütiger Leidenschaft den Weg des Barbaren und seiner Gefährtin zurück zu großen Abenteuern und dem Ringen um großartige Schätze zu führen. Gleichzeitig schlägt er den Bogen zur berühmten Vorlage von Robert E. Howard und so schließt sich mit dem „Lied von Belit“ der Kreis, nachdem Wood uns den Cimmerier mal von einer ganz anderen Warte aus hat kennenlernen lassen. Das Ende ihrer gemeinsamen Reise ist dann vergleichsweise dicht an der Vorlage gehalten und wird durch einen bitteren Epilog ergänzt, der mich direkt an den Beginn von Stallones Rambo 3 erinnert hat. Passt perfekt für Conan zum Verarbeiten seiner Trübseligkeit, bevor er seiner Zukunft entgegenschreitet.

    Feiner Abschluss einer ganz tollen, erfrischenden Reihe, ein starker Run, den ich sicher bei Zeiten nochmal zur Hand nehmen werde. Wenn Wood immer so schreibt freue ich mich umso mehr auf die Northlanders, die in Kürze bei mir anstehen. Das Artwork der drei wechselnden Künstler weist natürlich deutliche Unterschiede auf, aber jeder für sich liefert hier astreine, ideal zur Story passende Arbeit ab.

    8,5/10



    Fables: The Wolf among uns – Der Wolf geht um 4



    Das Finale des Spin-Offs bietet leider nur wenige Überraschungen und wie schon beim Vorgänger gibt es von Noir-Flair keine Spur. Insgesamt ist die Story packend erzählt, aber allzu viel Blut und seitenlange Actionszenen mit kaum Text schaffen es nicht darüber hinwegzutäuschen, dass die Story offensichtlich doch zügig auserzählt war und man hier und da versucht hat ein wenig zu strecken, um den Umfang auf das geplante Maß zu strecken. Ist dennoch sehr unterhaltsam und das Ende sehr interessant und ein bisschen böse.

    7/10



    Lustiges Taschenbuch Classic Edition – Die Comics von Carl Barks 5



    Krümelchen und ich haben uns natürlich auch weiter an den Barks Klassikern gütlich getan. Diesmal waren auch ein paar schöne Weihnachtsgeschichten an Bord, die wir jedoch alle schon von den beiden Hardcovern „Weihnachtsgeschichten von Carl Barks“ kannten und deshalb teilweise übersprungen haben, die beiden wunderbaren Bücher hatten wir ja erst im vergangenen Jahr zur Adventszeit gelesen.

    Auch der Rest des Bandes konnte sich aber sehen lassen! Die Einseiter waren zumeist gelungen und unter den Zehnseitern waren eigentlich keine „lahmen Enten“ mehr auszumachen, dafür aber einige absolute Hochkaräter. Gleich die ersten beiden „Seltsames Ferienerlebnis“ und vor allem „Wer suchet der findet“ waren großartig! „Wie gewonnen so zerronnen“ war toll und „Hilfreiche Tiere“ äußerst einfallsreich. Die Geschichte um den Turnierfrosch war witzig und Barks‘ Hommage an den „Serum Run to Home“ ein richtiges Kleinod und fabelhafter Abschluss des Bandes.


    Hier die enthaltenen Stories:




    Herzstück waren aber die großen Geschichten, die allesamt perfekte Unterhaltung boten! Ob den großen Klassiker mit den viereckigen Eiern, dessen Fortsetzung ich ja bei Don Rosa schon sichten durfte, die wunderbare „Segelregatta in der Südsee“, oder der stimmungsvolle Part, wenn sich der Zombie durch die Stadt schleicht. Aber auch die Nordpolfahrt der Familie Duck und der Verkauf von Dampforgeln im nördlichen Kanada stehen dem in nichts nach. Was für ein Vergnügen!

    9/10



    The Unwritten – oder das wirkliche Leben 7: In der Unterwelt



    Einfach Wahnsinn. Was in diesem über 300 Seiten starken Mammut-Paperback alles passiert in ein paar Zeilen zusammenzufassen ist nahezu unmöglich. Wichtig ist, dass e sin der Welt der Geschichten drunter und drüber geht seit Leviathan verwundet wurde und das Chaos sich auch in unserer (der realen?) Welt ausbreitet, ebenso wie der Kult um Tommy Taylor.

    Zu Beginn des Bandes war ich total gerne mit dem Tinker unterwegs, allerdings trifft der zügig auf Pauly Bruckner (in Hasengestalt), und der ist recht fragwürdigen Charakters. Nach einem stimmigen Start wird es dann vorerst streckenweise etwas verwirrend und es werden Charaktere ins Zentrum der Erzählung gerückt, bei denen man noch nicht versteht, weshalb die so immens viel Screentime bekommen. Das löst sich dann erst später, teilweise sehr viel später auf, aber gerade dieser umfassende Schreibstil, bei dem ein großer Plan von langer Hand vorbereitet wird ist es, was ich an Careys Arbeit so schätze. Einfach wunderbar wie da alles ineinandergreift und zusammenspielt. Was war ich Glücklich zwei ganz besondere Charaktere aus Band zwei wiederzusehen (will nicht spoilern) und dazu erneut die ganzen „Gastauftritte“ verschiedenster literarischer Werke und Figuren.

    Diese Liebe zu Geschichten und dem Erzählen selbiger tropft quasi aus jeder Seite heraus. Werke wie Moby Dick, Alice im Wunderland, die Münchhausen-Geschichten, die Artus-Sage, Jud Süß, die Geschichten von Kipling und aus 1001 Nacht, das Gilgamesch-Epos, all das und noch viel mehr hält Einzug in „The Unwritten“ und zeugt von der unbändigen Kraft, die Geschichten in sich tragen. Genauso kraftvoll ist die Geschichte in diesem Band, wenn man sich darauf einlässt und sich hineinsaugen lässt, in die Welt von Tommy Taylor, dem in der zweiten Hälfte des Bandes eine brandgefährliche Reise bevorsteht, eine Reise mit ungewissem Ausgang, bei der die Rückkehr äußerst fraglich ist.

    9,5/10



    Tank Girl – Colour Classics Band EINS 1988-1990 VZA



    Ich oute mich mal, ich mochte den Film mit Lori Petty damals total gerne als der zum ersten mal im Free TV lief. Ich kannte sie damals nur aus Free Willy, einem meiner Lieblingsfilme in Kindertagen, und freute mich sie in einer so abgefahrenen Rolle wieder zu sehen. Die Comics kannte ich nicht, wusste aber schon damals, dass es sich um eine Comicverfilmung handelt.

    Jetzt hat sich Kult Comics der Sache angenommen und in diesem Band die ersten Comics um die Punk-Lady mit dem Kettenfahrzeug zu uns geholt. Äußerst abgedreht, deutlich mehr als der Film, und zum größten teil nur lose verknüpft präsentiert sich ein Sammelsurium aus wilden Kurzgeschichten mit äußerst coolem und wildem Artwork. Ob hinter der ganzen Prämisse tatsächlich ein tieferer Sinn mit Subtext steckt, wie es im Nachwort angedeutet wird, oder ob man einfach sein 16-jähriges Ich herauskramen und die grauen Zellen ein Stück weit abschalten muss, um mit der leicht bekleideten Lady, die bevorzugt den ganzen Tag am Bier saufen und Vögeln (mit einem Känguru) ist, reichlich Spaß zu haben, das darf jeder für sich entscheiden. Probleme mit Gewalt oder Fäkalhumor sollte man auf alle Fälle nicht haben.


    Hier die Rückseite und der signierte Kunstdruck der VZA:



    Ob es bei den neueren Tank-Girl-Stories gesitteter zugeht werde ich demnächst mal austesten, da hat Kult zeitgleich ebenfalls einen Band veröffentlicht. Ach ja, im Nachgang hab ich mir den Film nach vielen Jahren mal wieder angeschaut. Der ist leider gar nicht ganz so abgedreht, wie ich ihn in Erinnerung hatte und irgendwie auch nicht wirklich gut, kann aber mit vielen bekannten Namen aufwarten und kann schon als eine Art kleines Kuriosum für sich stehen.

    7,5/10



    Fables 24: Unwritten Fables



    Also die Grundidee ein Cross-Over zwischen den Fables und The Unwritten zu starten finde ich ja äußerst spannend und absolut sinnig, denn bei Unwritten geht es durchweg um Geschichten und Märchen und Fabeln gehören zu den meisterzählten Geschichten der Welt, perfekt! Die Art wie Tommy Taylor und seine Freunde in die Fables-Welt gelangen, mit dem schönen kleinen WTF-Moment fand ich auch äußerst gelungen, das hat richtig Spaß gemacht!

    Bei allem Weiteren sah das dann allerdings ein Stück weit anders aus. Die Ausgangssituation ist noch ganz spannend, mit dem unterjochten Bigby, Mister Dark als starkem Bösewicht, der sich zu großer Macht aufschwingen konnte und so weiter. The Unwritten blitzt bei den ganzen Anspielungen auf Herr der Ringe, Narnia usw. durch, aber irgendwie ist das erzählerisch alles etwas unausgegoren. Die Geschichte wirkt zu keinem Zeitpunkt so dicht und faszinierend erzählt wie in der Unwritten-Hauptreihe, das ist leider wirklich ein bis zwei Nummern schwächer. Wenn ich das Ganze von der anderen Warte aus betrachte und mit den stärksten Fables-Bänden vergleiche, dann kommt man da auch nicht wirklich ran. Nur ganz wenige Szenen versprühen den Charme und die Chemie zwischen den Charakteren, welche die Hauptreihe versprüht.

    Insgesamt also einerseits ein typisches Cross-Over, denn es ist wohl leider fast immer so, dass in solch einem Fall die Stärken der Einzelteile nicht erreicht werden (Ausnahmen bestätigen die Regel), andererseits aber alles Andere als ein schlechter Comic. Problem ist nur, dass die beiden Einzelreihen für sich genommen sehr stark (Fables) und richtiggehend genial (Unwritten) sind, da lag die Messlatte einfach zu hoch.

    6,5-7/10



    Lustiges Taschenbuch Classic Edition – Die Comics von Carl Barks 6



    In Band #6 werden die Zehnseiter massiv zurückgefahren, es gibt fast ausschließlich längere Stories, die zum größten Teil auch ganz hervorragend gelungen sind. Okay es gibt ein paar Stellen wo ich mir gedacht habe, das hätte man etwas straffen können, oder er wurde NOCH etwas mit in eine Story gepackt, was es nicht zwingend gebraucht hätte um rund zu wirken, aber ist schon Rumkritteln auf enorm hohem Niveau.

    Da Krümelchen Einhörner liebt war der Einstieg gleich perfekt gewählt, wenn’s um viel Sand und alte Tempel geht, gepaart mit Ritualen oder Experimenten, bin ich Feuer und Flamme, „Vor Neugier wird gewarnt“ war dann also exakt was für mich. Ich kann jetzt nicht auf jede Story eingehen, aber „Der zählende Papagei“ war ein absolutes Gag-Feuerwerk, hat mich komplett abgeholt. Die Ferienfahrt war nicht super super geschrieben, sondern hat auch eine schöne Botschaft vermittelt, überraschende Abwechslung gab es mit Franz Gans in der Hauptrolle einer Story und mit der magischen Sanduhr ging es wieder in meine heiß geliebte Wüste.


    Hier das Inhaltsverzeichnis des Bandes:



    Zirkusgeschichten mochte ich schon immer, die Weihnachtsbeiträge sind wieder über jeden Zweifel erhaben und neben Papagei Jacob war die Spionagegeschichte „Gefährliches Spiel“ mein absolutes Highlight. Der Schlangenbeschwörer bot die perfekte Mischung aus Witz und Abenteuer und von den beiden Zehnseitern hinten raus war zumindest der Letzte äußerst gelungen.

    9/10



    The Unwritten – oder das wirkliche Leben 8: Apokalypse



    Apokalypse – wenn das kein endgültiger Titel für ein Finale ist, dann weiß ich auch nicht. Viel kann ich nicht schreiben ohne zu spoilern, und Zeit habe ich auch kaum, aber eins sei gesagt: Selten war ich nach dem Schließen eines Abschlussbandes dermaßen zufrieden wie bei The Unwritten. All die wunderbaren Charaktere, ob gut, böse, seltsam oder irgendwas dazwischen (oder eine Kombination) mit ihren ganz eigenen Motivationen und Zielen werden hervorragend weiterentwickelt, das Artwork sprüht nochmals geradezu vor Abwechslung und Charakter, da bekommt jede Passage ihren eigenen, wie die Faust aufs Auge passenden Stil verpasst, und wie schon während der ganzen Reihe wird eine Liebeserklärung nach der anderen für große und kleine Geschichten rausgehauen. Vermutlich konnte ich nur einen Bruchteil davon zuordnen, beim Rest habe ich einfach das tolle Storytelling und die wunderbaren Bilder genossen. Alleine die ganzen Kriegs- und Invasions-Stories, von den Weltkriegen über Fantasy und Sci-Fi, von Narnia über H. G. Wells und Tolkien bis zu Shakespeare, den großen Franzosen und Sherlock Holmes, historische Stoffe sind genauso eingebunden wie Zombiehorden und die Grals-Suche aber auch der Fiedelnde Grashüpfer und das hässliche Entlein bekommen ihren Raum. Einfach ein fulminantes, 12-teiliges Finale (immerhin wieder knapp 300 Seiten), welches nochmal alle Stärken der wunderbaren Reihe aufs Tablett packt und wirklich jeden Erzählstrang, und das waren bei weitem nicht wenige, zu einem packenden Höhepunkt an meinem Lieblingsschauplatz zusammenführt. Absolut perfekt!

    10/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (21.11.2021 um 15:18 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  9. #384
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Heute mal nix mit Comics:

    Ich habe in den letzten Wochen wieder mal enorm Lust bekommen „normale“ Bücher zu lesen, so lese ich aktuell seit langem auch mal wieder zwei Sachen parallel. Das erste Buch habe ich gerade beendet, und wie soll es anders sein, ich habe mich mal wieder in die sandigen Gefilde des Wüstenplaneten gestürzt. Den alten Lynch-Film sehe ich als Klassiker, der zwar (zurecht) viel Kritik einstecken durfte und von Lynch selbst (ebenso zurecht) als der einzige seiner Filme betitelt wurde, mit denen er nicht zufrieden ist, dennoch ist der Streifen ein faszinierendes Werk mit ganz eigenem Ton und Style, und ich kann ihn mir immer wieder mal anschauen.

    Als 2000 dann die Neuverfilmung als dreiteilige TV-Miniserie anstand habe ich mich auch darauf gestürzt und ja, da war auch nicht alles Gold was glänzte. An Geld und schauspielerischem Talent hat es hier und da etwas gefehlt, aber dennoch spürte man die Liebe zum Detail und zur Vorlage. Nicht umsonst bis heute die SciFi-Channel Eigenproduktion mit den höchsten Einschaltquoten.

    Damals entschied ich mich dazu endlich mal die Vorlage zu lesen, was ich kurz darauf während meiner Bundeswehrzeit auch tat, und was soll ich sagen, ich war schlicht begeistert, und von den Verfilmungen ein klein wenig enttäuscht, so faszinierend und ambitioniert sie auch sein mögen. Die ersten drei Fortsetzungen las ich damals auch noch, jedoch erschienen zu dieser Zeit ebenfalls die ersten Bände der Vorgeschichte zum ersten Wüstenplanet-Roman.

    Frank Herberts (Autor der ursprünglichen sechs Wüstenplanet-Bücher) Sohn Brian hatte sich mit Sci-Fi-Autor Kevin J. Anderson zusammengetan und, teilweise auf Notizen des berühmten Vaters basierend, eine umfangreiche, dreiteilige Vorgeschichte zum Hauptbuch verfasst. Das Ganze reicht qualitativ und erzählerisch nicht an Frank Herberts Arbeit heran, dazu sind seine Fußstapfen wahrlich zu groß, und auch der Schreibstil ist ein gänzlich anderer. Viel einfacher gehalten, und auch etwas moderner, was Neueinsteigern den Lesefluss sicherlich etwas erleichtern wird. Ich hatte zuvor in den 90ern einige von Andersons Star Wars Romanen gelesen, kannte seinen einfachen, zugänglichen Schreibstil also und mochte den ganz gerne. Von daher wusste ich in etwa worauf ich mich einlasse und wurde nicht enttäuscht.

    Die Vorgeschichten-Trilogie genannt „Der Wüstenplanet - Die frühen Chroniken“ las sich wie geschnitten Brot und hatte viele spannende Passagen aus den Leben der Haupt- und Nebenfiguren, die in „Der Wüstenplanet“ noch wichtig werden sollten zu bieten. Die Einzelbände waren nach den wichtigsten Häusern benannt. „Band 1 – Haus Atreides“, „Band 2 – Haus Harkonnen“, „Band 3 – Haus Corrino“.

    Bis ich damit durch war, ich hatte angefangen als die alle drei schon draußen waren, hatten die beiden ob des enormen Erfolges bereits begonnen eine weitere Trilogie, diesmal eine VORGESCHICHTE zur Vorgeschichte zu veröffentlichen. Also klar, die Cash-Cow und das Erbe vom Papa wollen ordentlich gemolken werden. Mir dessen bewusst hatte ich dennoch weiterhin Lust Abenteuer auf dem Wüstenplaneten und in der Welt drumherum zu lesen, also begann ich auch mit dieser Trilogie, genannt „Der Wüstenplanet – Die Legende“, bestehend aus den drei Bänden „Butlers Djihad“, „Der Kreuzzug“ und „Die Schlacht von Corrin“.

    Davon las sich der erste Band noch recht gut, wenn auch nicht mehr so flüssig wie „Die frühen Chroniken“, aber beim zweiten Band war die Luft dann für mich irgendwie raus und ich brach die Sache irgendwann ab. – Bis vergangenes Jahr die neue Verfilmung von Denis Villeneuve angekündigt wurde. Da bekam ich plötzlich wieder Lust auf „Dune“ und las erneut Frank Herberts Original-Roman, quasi als Einstimmung auf das neue Leinwanderlebnis. Wie Ihr sicher mitbekommen habt hat mich das dann, als es nach etlichen Verschiebungen ENDLICH in die Lichtspielhäuser kam, auch absolut geflasht (war dreimal im Kino, die Blu ist vorbestellt), und so habe ich mal geschaut, was es in Sachen Wüstenplanet auf dem Buchmarkt mittlerweile so gibt.

    Brian Herbert und Kevin J. Anderson waren fleißig. Sie haben einen Band mit von Frank Herbert begonnenen Erzählungen und Kurzgeschichten rund um das Dune-Universum beendet und veröffentlicht (Träume vom Wüstenplaneten), sowie zwei Bände um den von Frank Herbert erdachten Hauptzyklus (er starb ja nach 6 Bänden, es hätten aber 8 werden sollen) in seinem Sinne zu Ende zu bringen („Die Jäger des Wüstenplaneten“ und „Die Erlöser des Wüstenplaneten“). Dann haben sie noch zwei Bände erdacht, die zwischen den Einzelbänden vom Papa spielen, die werde ich aber komplett auslassen. Das wird in Herbert Seniors Werk alles einwandfrei erläutert, auch wenn da zwischen den Einzelbänden auch mal ein paar Jahre vergangen sind, da muss ich nicht noch etwas breitgetreten und vorgekaut bekommen. ABER auch eine WEITERE Vorgeschichten-Trilogie, die zwischen der „Legende“ und den „frühen Chroniken“ angesiedelt ist wurde veröffentlicht. Bei „Der Thron des Wüstenplaneten“ geht es wohl um die Bene-Gesserit-Schwestern, bei „Die Mentaten des Wüstenplaneten“ eben um die Mentaten und dreimal dürft Ihr raten, um wen es bei „Die Navigatoren des Wüstenplaneten“ geht.

    Diese Idee finde ich grundsätzlich gar nicht so schlecht, denn zwischen den Legenden, die wirklich sehr früh spielen, und den frühen Chroniken liegen ja mehrere Tausend Jahre. Diese Bände habe ich also in meinen Lese-Run aufgenommen. Ganz aktuell erscheinen noch zwei Bände über den Herzog (Leto) von Caladan und seine Herzogin (Lady Jessica, Pauls Mutter), die unmittelbar vor den Ereignissen in „Der Wüstenplanet“ spielen, also zwischen den frühen Chroniken und dem Hauptbuch „Der Wüstenplanet“ reingequetscht wurden. Ob es das braucht? Da bin ich mir noch sehr unschlüssig, mal ein paar Leserstimmen abwarten. Ich will jetzt also im Grunde die drei Vorgeschichten-Trilogien lesen, wovon ich die am frühesten spielende beim ersten Versuch abgebrochen habe, die mittlere noch gar nicht kenne und die letzte (was den zeitlichen Rahmen der Geschichte angeht), als ziemlich gut in Erinnerung habe. Anschließend die sechs Wüstenplanet-Bücher von Frank Herbert selbst (das Erste habe ich schon zweimal gelesen, die Bände 2-4 einmal, 5+6 werden Erst-Sichtungen), und im Anschluss die beiden Abschlussbände „Jäger“ und „Erlöser“ von Brian Herbert und Kevin J. Anderson. Als Sahnehäubchen hinterdrein dann schließlich die „Träume vom Wüstenplaneten“.

    Ich bin kein sehr schneller Leser und muss auch immer mal was Anderes lesen, brauche also Abwechslung. Ich bin gespannt, wie lange ich brauche, ob ich durchhalte und, ob Villeneuves Trilogie schon über die Leinwand flimmert, bis ich durch bin.

    Hier also nochmal im Einzelnen die geplante Lesereihenfolge:

    - Der Wüstenplanet – Die Legenden 1: Butlers Djihad (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)

    - Der Wüstenplanet – Die Legenden 2: Der Kreuzzug (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)

    - Der Wüstenplanet – Die Legenden 3: Die Schlacht von Corrin (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)


    - Der Thron des Wüstenplaneten (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)

    - Die Mentaten Wüstenplaneten (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)

    - Die Navigatoren des Wüstenplaneten (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)


    - Der Wüstenplanet – Die frühen Chroniken 1: Haus Atreides (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)

    - Der Wüstenplanet – Die frühen Chroniken 2: Haus Harkonnen (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)

    - Der Wüstenplanet – Die frühen Chroniken 3: Haus Corrino (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)


    - Der Wüstenplanet (Frank Herbert)

    - Der Herr des Wüstenplaneten (Frank Herbert)

    - Die Kinder des Wüstenplaneten (Frank Herbert)

    - Der Gottkaiser des Wüstenplaneten (Frank Herbert)

    - Die Ketzer des Wüstenplaneten (Frank Herbert)

    - Die Ordensburg des Wüstenplaneten (Frank Herbert)


    - Die Jäger des Wüstenplaneten (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)

    - Die Erlöser des Wüstenplaneten (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)


    - Träume vom Wüstenplaneten (Frank Herbert / Brian Herbert & Kevin J. Anderson)


    Falls jemand mit einsteigen möchte, immer gerne! Band 1 des 18-teiligen Runs habe ich zwar schon durch, aber bei meiner Geschwindigkeit (und meinem übrigen Lesestoff zwischendurch) ist es kein Problem mich ein- oder zu überholen.
    Geändert von God_W. (22.11.2021 um 19:10 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  10. #385
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Der Wüstenplanet – Die Legenden 1: Butlers Djihad (Brian Herbert & Kevin J. Anderson)





    Falls jemand kürzlich den Kino-Kracher gesehen, oder die Erstverfilmung von Lynch kennt, oder die TV-Miniserie, oder nur den herausragenden Sci-Fi-Klassiker "Der Wüstenplanet" von Frank Herbert in Buchform: Wir spulen jetzt mal gaaaaaanz weit zurück, und zwar roundabout 10.000 Jahre vor den Ereignissen, die in Kino, TV oder eben dem Originalroman dargestellt werden.


    Die Menschheit hat verkackt. So könnte man das Ausgangsszenario auf den Punkt bringen. Wir sind immer träger geworden (so wie in Wall-E) und haben alles Mögliche an Aufgaben unseren Robotern und Maschinen überlassen. Bis es einer Gruppe junger, strebsamer Menschen zu blöd wurde. Denen hat es gestunken, dass die Menschheit keine Träume und Ziele mehr hatte. Die wollten noch etwas erreichen, vor allem Macht, und später ewiges Leben. Klingt ein bisschen wahnsinnig? Jup. So schaffte diese Truppe es ein Computerprogramm zu entwickeln, welches ihnen half die Roboter und Denkmaschinen zu übernehmen und somit die Weltherrschaft (auf der Erde) an sich zu reißen.


    Jetzt blieb noch das Problem mit der Sterblichkeit. Dafür gab es vorerst weit entwickelte Mittel zur Lebensverlängerung, Konservierung und zum Stoppen von Zellverfall. Anschließend baut man sich einen tollen Gehirntank, lässt seine grauen Zellen da rein verpflanzen und diesen Behälter kann man dann, je nach aktueller Situation, in wechselnde Einsatzkörper verpflanzen. Schwupps, hat man alles was man braucht um die Schreckensherrschaft am Laufen zu halten, und das für viele tausend Jahre und nach und nach auch über mehr und mehr Planeten.


    Jetzt machte sich aber auch unter dieser Truppe, die sich selbst die "Titanen" nannten, bei einigen Persönlichkeiten Trägheit breit. So wurden mehr und mehr Aufgaben an die Denkmaschinen (Computer) übertragen, bis ein nahezu allmächtiges Programm plötzlich *schwupps* ganz Skynet-mäßig ein eigenes Bewusstsein erlangte. Tadaaa: Menschen schwingen sich zu Titanen auf, werden zu Halbrobotern (Cymeks), versklaven einen großen Teil der Menschheit und entwickeln Supercomputer (Omnius). Omnius entwickelt Bewusstsein, übernimmt die Herrschaft, kontrolliert (fast) alle Roboter, versklavt die Cymeks und somit auch die Menschen.


    Aktueller Status also: "Die synchronisierten Welten" werden von Omnius mit Hilfe von Robotern und seinen Cymek-Generälen kontrolliert. Die Cymeks können sich ihm nicht widersetzen, haben im Grunde aber ein gutes Leben, denn aufgrund einer Sicherheitsprogrammierung kann Omnius seine Schöpfer nicht töten.
    "Die Liga der Edlen" besteht aus Welten, die bislang nicht von den Maschinen erobert werden konnten, aber immer häufiger kommt es zu bewaffneten Konflikten. Die Verteidigung der Menschheit steht auf wackligen Füßen.
    Davon abgesehen gibt es noch einige freie Welten, die zu keiner der beiden Gruppen gehören. Diese liegen zumeist eher abgelegen, zu ihnen zu reisen dauert mehrere Monate. Dort fangen die Fleischhändler der Tleilax of Sklaven ein. Auf einem besonders weit abgelegenen Staubkorn ist Wasser das teuerste Gut.


    Während Serena Butler, die enthusiastische Tochter des Liga-Chefs Viceroy Butler, zusammen mit ihrem geliebten Xavier Harkonnen versucht die in Angst lebenden Welten der Liga der Edlen zu überzeugen die Verteidigungs- und Pattsituation endlich zu beenden und alles zu tun, um die freien Planeten für sich zu gewinnen und gemeinsam, als verbündete Menschheit gegen die Maschinen vorzugehen macht ein kleiner Sklavenhändler auf diesem abgelegenen, staubtrockenen Planeten eine faszinierende Entdeckung. Eine ganz spezielle Substanz, die die würzig, beinahe wie Zimt schmeckt und drogenähnliche Wirkungen entfaltet. Der name des Planeten ist Arrakis, genannt auch...


    Ja, da wurde im Grunde viel zusammengemixt, was in verschiedenen großen Werken der Science-Fiction schon durchgekaut wurde, aber die Grundideen dazu hatte Frank Herbert alle bereits in seinem Worldbuilding verankert. Das wurde vom Junior und seinem Partner jetzt halt etwas detaillierter ausgearbeitet und ist sogar recht unterhaltsam geworden. Wenn man weiß worauf es hinausläuft gibt es viele spannende Entwicklungen, Erzählstränge und Personen denen man folgen kann. Viele Erfindungen, die hier gemacht werden, begleiten uns noch viele Jahrhunderte und sind quasi "alte Bekannte" aus der Zukunft. Es werden Grundsteine für Völker und Orden gelegt und der Befreiungskrieg der Menschheit beginnt.


    Das ist sicher nicht an allen Stellen durchgehend logisch, vor allem was die Vorgehensweise der Maschinen betrifft, und wichtige, oder nicht ganz so leicht zu schreibende Entwicklungen geschehen, während wir uns gerade andernorts aufhalten. Da haben es sich die Autoren schon recht einfach gemacht. Auch fällt auf, dass viele unbequeme Gespräche einfach im Nachhinein "erzählt" werden, also eher auf deren Ausgang eingegangen wird, statt ein Gespräch wirklich zu schrieben. Das scheint keine große Stärke der beiden Autoren zu sein, denn da gäbe es reichlich Potential. Das andere Buch welches ich gerade ist da ganz anders und das ist auch gut so. Wenn Gespräche, ob in Streit, Diskussion oder auch romantischer Natur gut geschrieben sind verleiht das einem Buch viel mehr Leben und es wird fesselnder.


    Aber okay, bevor ich etwas was ich nicht allzu gut kann eher schlecht mache, besinne ich mich lieber auf meine Stärken. Vielleicht haben sich die beiden Schreiberlinge genau das gedacht, und wenn ich mit dem von seinem Stamm ausgestoßenen Selim alleine durch die Wüsten von Arrakis streife funktioniert das auch ganz wunderbar, denn mit wem soll sich ein einsamer Wüstenbewohner auch unterhalten. Dort wirkt das niemals unnatürlich, weshalb mir diese Passagen vielleicht auch mit am besten gefallen. Andererseits sind das auch die recht seltenen Besuche auf dem Wüstenplaneten in diesem Band, das kann auch ein Grund sein, weshalb diese Abschnitte zu meinen Favoriten gehören.


    Insgesamt sicher keine literarische Großtat, aber über große Strecken doch kurzweilige Science-Fiction mit vielen interessanten Figuren, die Spannung aufkommen lassen wann und wie sich die Ansichten drehen, dieser oder jener Durchbruch stattfindet, oder auch wie lange es dauert bis sich dies oder jenes durchgesetzt hat. Ach ja, und den Wüstenplanet-Bonus natürlich nicht zu vergessen, denn das Worldbuilding des Meisters ist auch hier deutlich spürbar und einer der positivsten Aspekte.


    6,5/10


    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  11. #386
    Mitglied
    Registriert seit
    09.2010
    Beiträge
    112
    Mentioned
    4 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ui, Dune.

    Zu Frank Herberts Romanen würde ich dann zu gegebener Zeit auch gerne meinen Senf dazu geben. Ordensburg und Ketzer könnte ich in den Zuge auch mal wieder auffrischen, weil in der Regel mache ich nach den Gottkaiser Schluss, weil mich der späte Herbert auch nicht mehr so abholt, wie in der Original Trilogie, Gottkaiser aber noch ein herausragendes Buch ist.

    Mit Sohnemans und Kevin J. Andersons Werken kann ich leider gar nichts anfangen. Ich habe mich damals durch Butlers Djihad gequält und es lag nicht nur an den einfachen, um nicht plumpen zu sagen, Schreibstil, sondern auch an ihren fehlenden Talent in Sachen World Building. Cymeks, Titanten, Agamendon, Xavier, Tlaloc ect., generischer geht's schon bei der Namensfindung nicht mehr. An Die frühen Chroniken versuche ich mich jetzt nochmal in Comic Form, da hat mich der erste Band aber auch nicht sonderlich berührt.

    Villeneuves Dune hat mich übrigens 10 mal ins Kino gelockt, ich denke das sagt genug aus. Als großer Fan von Villeneuves Filmograpie und ebenso von Dune, war es ohnehin ein absoluter Glücksgriff für mich. Die BD/3D/4K Steelbooks sind bereits freudiger Erwartung vorbestellt, das Artbook bereits durchgeschmökert. David Lynchs Film mag ich als Zeitdokument auch sehr, obwohl er natürlich ein vollkommen von verschiedenen Interessen zerissenes Werk ist. Mit der Mini Serie von John Harrison.... Ja, brauch ich nicht. Children of Dune war dann ja immerhin ein wenig aufwendiger, aber auch hier, einmal als auch keinmal im Leben reicht auch vollkommen aus. Die nicht zu stande kommenden Verfilmungen von Arthur P. Jacobs/David Lean, Alejandro Jodorowsky und Ridley Scott hätte ich aber alle zu gerne gesehen.

  12. #387
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Wow, 10 mal im Kino! Ist das direkt um die Ecke, hast Du keinen Vollzeit-Job, oder keine Familie? Das würde ich zeitlich gar nicht gestemmt bekommen zwischen Überstunden und frisch gebackenem Schulkind. Aber dreimal ist für mich auch schon enorm viel. War gleich zu Beginn in Originalsprache in einem wunderschönen, klassisch eingerichteten Kino, später dann auf deutsch in einem modernen Kinopolis und zum Schluss zur Matinee im kleinen Salon in unserem schönen Programmkino. Ja, da wurde endlich mal alles richtig gemacht. Ich bin da ganz bei Dir, Villeneuves Schaffen mit seinem Hang dazu sich für die Dinge wirklich Zeit zu nehmen, nicht durch die Einstellungen zu hetzten, die musikalische Komponente perfekt in die wundervoll konstruierten Bilder einzubinden, das passt alles perfekt zur Welt des Wüstenplaneten. Den Making of/Bildband von Panini hab ich mir auch geholt.

    Die frühen Chroniken erschienen ja vor Butlers Djihad und die haben mir damals deutlich besser gefallen als letzteres. Bin gespannt, wie das jetzt, bald 20 Jahre später so auf mich wirken wird, dennoch werde ich jetzt mal bei "Die Legende" dranbleiben.

    Wenn Du irgendwann mit einsteigst wär super! (Wie gesagt, kann bei meinem Lesetempo aber dauern).
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  13. #388
    Mitglied
    Registriert seit
    09.2010
    Beiträge
    112
    Mentioned
    4 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Um die Ecke kann ich leider nicht behaupten, gefühlt sind es zwei Vollzeitjobs (Obwohl ich inzwischen tatsächlich auch wesentlich kürzer trete), aber immerhin habe ich keinen Nachwuchs. ^^ Kino ist tatsächlich auch mein Hobby, ich gehe überdurchschnittlich oft im Jahr (150-200 Kinogänge pro Jahr), es ist sowohl Zeit nur für mich, als auch um Freundschaften zu pflegen. Corona machte das 2020/21 natürlich schwierig das Pensum zu halten, aber trotzdem habe ich versucht, jede Chance zu nutzen. Wenn mich jemand fragt und der Film mir was taugte, geh ich auch durchaus mehrmals in einen Film, 10 Sichtungen für einen Film sind aber auch für meine Verhältnisse sehr viel. Meine Liebe zum staubigsten Fleckchen im Universum hat mich aber angespornt, so viele Menschen ins Kino zu schleifen, wie es nur irgend geht. Recht erfolgreich, durch penetrantes Nerven habe ich vor allem Leute erreicht, die nie oder nur gelegentlich ins Kino gehen. Ich glaube ich war ein ziemlicher Quälgeist, aber alle haben es mir hinterher gedankt. Neunmal war übrigens das IMAX die bevorzugte Wahl, einmal in nen regulären Saal. Ich habe ein ziemlich hochwertig ausgestattetes Heimkino, aber gerade ein IMAX Erlebnis kann es doch nicht ersetzen.

    Blablu, wie dem auch sei. Ich w?nsch dir viel Spaß mit den Brian Herbert Verse. Ich lass da auch deswegen die Finger von, weil ich weiß, dass es überhaupt nicht meins ist und ich es dementsprechend auch niemanden madig reden will. Ehrlich gesagt kann ich auch gar nicht so recht bestimmen, warum es mir so sehr missfällt, weil ich brauch nicht immer einen hochtreibenden Schreibstil um Spaß zu haben, im Gegenteil. Vielleicht kann ich ja anhand der Comic Lektüre ja noch ein klein wenig Senf dazu beitragen, aber wie gesagt bin ich dann spätestens bei den Original Romanen mit dabei. Ich bin schon sehr gespannt, was du von Ordensburg und Ketzer halten wirst. Übrigens würde ich dir die Neu-Übersetzung ans Herz legen. Natürlich bin ich mit der alten Übersetzung aufgewachsen, habe mich aber auch mal die komplette Reihe auf Englisch gelesen. Und die Neu-Übersetzung ist nicht nur sprachlich eleganter und behutsam modernisiert, sondern auch deutlich näher am Originaltext. Ich fühlte mich sofort wieder heimisch, ich glaube besseres kann eine Neu-Übersetzung gar nicht leisten, als es hier der Fall ist.

    P.S.: ich lese gerade erneut Stanislaw Lem und erstmals Asimovs Foundation Zyklus
    Geändert von Noir020 (23.11.2021 um 22:57 Uhr)

  14. #389
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
    Registriert seit
    12.2019
    Beiträge
    570
    Mentioned
    23 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Da der Film nur die erste Hälfte von "Der Wüstenplanet" beinhaltet, will ich erst noch warten, bis dann (hoffentlich) auch Teil 2 irgendwann anläuft und mir dann schön beide Filme zeitlich nah beieinander ansehen. Aber die Wartezeit bis dahin wollte ich dann auch nutzen, um mir zumindest das Buch endlich mal vorzunehmen. Hatte ich sowieso schon ewig vor.
    Allerdings hab ich auch noch unzählige andere Bücher und Comics, die auch noch gelesen werden wollen. Also ... mal schauen. Lesen werde ich es bestimmt, kann aber eventuell auch noch eine ganze Weile dauern. Und ob ich dann auch noch Lust auf die ganzen anderen nachfolgenden Bücher haben werde, wird sich dann natürlich erst noch zeigen müssen.

    Hatte die letzten Wochen auch schon mal etwas gestöbert, was es da so an Übersetzungen und Fassungen von "Der Wüstenplanet" gibt. Aber zum Kauf konnte ich mich noch nicht durchringen. Die alte Übersetzung (Hahn) gefällt mir ja tatsächlich vom Stil her irgendwie ein wenig besser, zumindest so weit ich es anhand der wenigen Text-Beispiele beurteilen kann, die ich so im Internet gefunden habe. Die neue Übersetzung (Schmidt) hingegen wird ja offensichtlich weitaus mehr gelobt, nach dem, was man so an Kommentaren/Rezensionen findet.
    Hat dazu evtl. hier Jemand einen Tipp? Und anbei: Hat Schmidt das Wort "Spice" tatsächlich übersetzt und dann "Gewürz" geschrieben, bzw. ist das auch in der aktuellsten Buch-Fassung noch so?!?

  15. #390
    Mitglied
    Registriert seit
    09.2010
    Beiträge
    112
    Mentioned
    4 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Sowohl in der alten, als auch neuen Übersetzung wird Spice wörtlich als Gewürz übersetzt. Ich würde die Neu-Übersetzung aus oben genannten Gründen empfehlen.

    Auf den zweiten Teil muss man übrigens nicht mehr hoffen, dieser wurde inzwischen offiziel bestätigt. Am 20. Oktober 2023 wird er anlaufen, der Drehbeginn ist auf den 18. Juli 2022 terminiert.

  16. #391
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
    Registriert seit
    12.2019
    Beiträge
    570
    Mentioned
    23 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Oh, du hattest ja schon etwas zu den Übersetzungen geschrieben. Öhmm - hab ich wohl schon wieder vergessen gehabt, zwischen dem gestrigen Lesen deines Beitrags und meiner heutigen Antwort...
    In beiden Übersetzungen heisst es "Gewürz"? Args, das find ich ja ... unschön. Spricht dann aber natürlich auch wiederum eher für die neue Übersetzung.
    Na ich werd' es mal trotzdem noch etwas sacken lassen und vielleicht kommen hier ja auch noch ein paar andere Meinungen.

    Und das mit der offiziellen Bestätigung von Teil 2 hatte ich schon mitbekommen. Aber weil es ja noch eine ganze Weile dauern wird bis dahin, ist das für mich auch jetzt noch etwas vage.

  17. #392
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Wenn man das liest passt das aber auch. Spice ist ja kein Eigenname, sondern wird ja tatsächlich erstmal als Gewürz im wörtlichen Sinne entdeckt und verwendet. In Speisen, zur Verfeinerung von Kaffee oder beim Brauen von Gewürzbier. Die ganzen tollen Eigenschaften wie Bewusstseinserweiterung (für die Bene-Gesserit oder die Raumfahrergilde), Lebensverlängerung für gut Betuchte etc... wurden erst später entdeckt. Es gibt also keinen triftigen Grund, weshalb man das nicht übersetzen sollte. Im Film haben sie es damals entweder so gelassen, weil sie das nicht wussten, oder weil die englische Variante "cooler" klingt. Das hat sich im filmischen Sektor dann halt etabliert und ist bei allen weiteren Verfilmungen so geblieben. Würde die Zuschauer jetzt vermutlich auch stören, wenn bei der dritten Verfilmung plötzlich zu "Gewürz" gewechselt würde.

    @Noir020: Ui, fein! Asimov will ich auch irgendwann mal lesen!

    So oft ins Kino schaffe ich es nicht, auch wenn ich mich schon als Cineast sehe. Ich bin mit meinen 35-40 Kinobesuchen pro Jahr schon der im Freundeskreis, der am häufigsten geht, und das bis auf eine Ausnahme mit gewaltigem Abstand! Im IMAX war ich bislang nur einmal in München, wir haben hier keins in der Nähe. Was 3D auf Scheibe (und auch im Kino) angeht, das hole ich mir nur noch, bzw. schaue ich mir an, wenn ein Film auch wirklich in 3D gedreht wurde. Wenn nachträglich konvertiert wird, wie bei Dune oder den ganzen Marvels macht das für mich wenig Sinn. Ein richtig opulentes Heimkino habe ich auch nicht, da muss eine vernünftige 7.1 Anlage (die ich wegen Frau und Krümelchen sowieso nur selten richtig aufdrehen kann) und der 63" Plasma reichen, bis er irgendwann das Zeitliche segnet, dann sehen wir weiter.

    Wegen Brian Herbert: Klar, wenn Du es angetestet hast, und es Dich nicht zieht, weshalb solltest Du Dich dann durchquälen. Würde ich an Deiner Stelle genauso machen.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  18. #393
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
    Registriert seit
    12.2019
    Beiträge
    570
    Mentioned
    23 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich gehe so etwa 2-3 mal pro Jahr ins Kino.
    Also wirklich nur bei ganz besonderen Filmen - so wie z.B. "Rambo 5" ... Ich glaube das war der letzte Film, den ich im Kino gesehen habe. Musste unbedingt sein, weil ich die Befürchtung hatte, dass es vielleicht die letzte Gelegenheit sein könnte, den guten alten Sly nochmal auf Leinwand in Aktion zu erleben.

    Die Foundation-Trilogie gefiel mir damals (lang ist's her) extrem gut und steht auch noch in meinem Bücherschrank. Ich kann es also nur empfehlen. Ist aber wohl auch kein Buch für Jedermann. Die Geschichte wird doch recht trocken erzählt und Action gibt es praktisch gar nicht. Aber allein schon die Grundidee hinter der Geschichte ist klasse und wohl bis heute auch ähnlich einzigartig wie Herberts Dune. Ich fand das Buch auch erfrischend intelligent geschrieben - damals zumindest - aber da gehen die Meinungen vielleicht auch auseinander.

  19. #394
    Mitglied
    Registriert seit
    09.2010
    Beiträge
    112
    Mentioned
    4 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ach auch mit 2-3 Kinogängen pro Jahr, ist man noch über den bundesdeutschen Durchschnitt von 1,5.

    Bis jetzt gefällt mir die Foundation-Trilogie auch sehr, bin mit den ersten Teil durch. Es gibt ja auch durchaus Parallelen zu Dune, besonders der "Weit über die eigene Generation hinaus denken" Aspekt. Da sind schon sehr viele coole, intelligente Gedankenansätze drin. Bis jetzt kannte ich nur Asimovs Roboter Geschichten, keine Ahnung warum ich da so lange nicht zu gekommen bin, aber im Zuge der Serie auf Apple TV+ hab ich mich jetzt halb endlich rangesetzt. Die Serie ist übrigens auch empfehlenswert, gerade visuell sehr bestechend, wenn auch weit ab vom Buch. Die Namen hinter der Kamera, etwa David S. Goyer und Rupert Sanders, sind nicht wirklich die hellsten Kerzen in der BRanche, aber hier haben sie gute Arbeit geleistet. Eigentlich ist von den Buch (bzw. ersten drei/vier Kapiteln) nicht mehr viel übrig geblieben, bis auf die Grundprämisse und den Handlungsstrang auf Terminus, der aber auch radikal verändert wurde. Gerade letzteren fand ich im Buch wesentlich cleverer (Von "Gewalt ist die letzte Zuflucht, der Unfähigen" ist nicht mehr viel übrig geblieben), aber alles Andere ist wirklich interesanter Scheiß, die Idee mit der Klon-Dynastie ist der Hammer! xD Foundation ist 1:1 ohnehin nicht verfilmbar.

    Aber genug des Off-Topic, jetzt hab ich einfach God W. Thread gekapert. Mea Culpa.

  20. #395
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ach quatsch, alles gut. Interessiert mich ja auch, will ich ja irgendwann mal lesen!
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  21. #396
    Mitglied Avatar von JRN
    Registriert seit
    12.2001
    Beiträge
    2.304
    Mentioned
    164 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zur Übersetzung von "Spice":
    Bitte dran denken, dass die Kolleginnen und Kollegen, die Filmdialoge übersetzen, vor anderen Herausforderungen stehen als unsereins.
    "Spice" ist ein einsilbiges Wort [und wird mit einem deutlichen "ei"-Mund artikuliert], "Gewürz" ist zweisilbig mit Rattenschwanz [also länger als z.B. "Gewü"].
    Kein Wunder, dass "Gewürz" als Kandidat sicher eher schnell ausgeschieden ist.
    "Salz" oder "Wein" oder etwas Ähnliches wäre gegangen ... hätte aber wahrscheinlich auch mehr Stirnrunzeln als Zufriedenheit erzeugt.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  22. #397
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Das stimmt, das ist von der Phonetik natürlich sehr unterschiedlich, hatte ich in dem Moment jetzt gar nicht dran gedacht. Wir wollen ja nicht, dass die Schauspieler im Film aussehen wie die Mädels aus der L'Oréal Werbung.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  23. #398
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
    Registriert seit
    12.2019
    Beiträge
    570
    Mentioned
    23 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ach, darauf hatte ich ja ganz vergessen zu antworten.
    Die Erklärung von God_W., dass es da im Buch auch erst mal eine grundlegende Hinführung zum "Gewürz" gibt, hat mich ja bereits vollkommen beruhigt. Ich kannte ja bisher nur die alte Lynch-Verfilmung, wo das "Spice" und seine Wirkung bereits direkt in der Einleitung vorangestellt wird. Und ich hatte es mir wohl auch einfach ähnlich unpassend vorgestellt, wie die Übersetzung der Eigennamen bei den Game of Thrones Büchern ins Deutsche.
    Aber ja, "Spice" lässt sich auch weitaus fließender und leichter verständlich artikulieren. Das macht natürlich Sinn.
    Für mich hat der Begriff "Spice" wohl auch generell irgendwie eine gewisse zusätzliche Bedeutung, welche über "Gewürz" hinausgeht. Und deshalb tue ich mich damit ein wenig schwer. Aber genau das liegt wohl wiederum auch am großen pop-kulturellen Einfluss des Buches selbst.
    Geändert von Hahlebopp (24.11.2021 um 20:03 Uhr)

  24. #399
    Mitglied Avatar von berlepsch
    Registriert seit
    05.2020
    Ort
    nahe Ulm
    Beiträge
    276
    Mentioned
    19 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich habe hier noch etwas ältere Hardcoverbände von Dune stehen - Übersetzer ist hier Hahn.

    Wenn ich mich recht erinnere, wird hier das Spice häufiger auch als Melange bezeichnet...



    Irgendwie schade, dass es keine schöne neue Hardcoverausgabe gibt...

  25. #400
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von berlepsch Beitrag anzeigen
    ...

    Irgendwie schade, dass es keine schöne neue Hardcoverausgabe gibt...
    Ja, das käst mich auch total an. Will mal an Heyne schreiben was sie sich denken. Riesen-Kinoauswertung, neue Übersetzung parat und dann sowas. Hatte schon bei Weltbild nach einer Sonderausgabe gefragt, aber die haben gemeint da kann nur Heyne was machen.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

Seite 16 von 43 ErsteErste ... 67891011121314151617181920212223242526 ... LetzteLetzte

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher