Ich bin ja jemand, der angefangene Sachen gerne auch zu Ende bringt. In den vergangenen Monaten sind so einige Fortsetzungen und/oder Abschlussbände von Reihen erschienen, die ich von einiger Zeit begonnen habe. Der Fokus soll in nächster Zeit also erstmal darauf liegen, bei diesen Serien wieder auf den aktuellen Stand zu kommen, bzw. diejenigen zu beenden, bei welchen das Finale jetzt verfügbar ist. Einige Welten habe ich sogar so lange schon nicht mehr besucht, dass sich gleich mehrere Bände auf dem Lese-K2 angesammelt haben. Eine dieser Reihen, die mir besonders ans Herz gewachsen ist, macht auch gleich den Anfang:


Geschichten aus dem Hellboy-Universum 11



Band elf der Geschichten aus dem Hellboy-Universum beherbergt erneut vier US-Sammelbände. Sorry an alle, die gerne längere Rezis von mir lesen, aber die Vorweihnachtszeit ist bei mir, wie bei den meisten Menschen, ziemlich stressig, weshalb ich mich jetzt teilweise recht kurz fasse.


In Aufstieg der Schwarzen Flamme erfahren wir viel über die Ursprünge der späteren, umfassenden Bedrohung. Okkulter Horror vor der exotischen Kulisse Siams zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ich liebe diese Mischung aus klassischem Abenteuer und Grusel bis hin zu moderneren Horror-Elementen.


Bei Abe Sapien: Verlorene Leben und andere Geschichten werden uns fünf gänzlich unterschiedliche Stories geboten, die sowohl erzählerisch als auch optisch enorm viel Abwechslung bieten. Mal schauriger Grusel, mal heftiger Body-Horror, hier Vergangenheitsbewältigung, dort Erlangung neuer Erkenntnisse. Jeweils in eigenem Zeichen- und Erzählstil gehalten konnten mich die Shorties nur teilweise überzeugen. Guter Abe-Durchschnitt würde ich sagen.


Habt Ihr Euch auch schon ewig gefragt, was es mit dem Außerirdischen aus den Hellboy-Bänden „Saat der Zerstörung #4 “ und „Sieger Wurm“ auf sich hatte? Nicht? Dann geht es Euch wie mir, denn bis zu dieser Story hier wusste ich gar nicht mehr, dass ein solcher dort damals aufgetreten ist. Hatte ich entweder verdrängt, oder schon damals nicht richtig registriert. Nichtsdestotrotz klärt die Story Der Besucher – Wie und warum er blieb exakt diese Fragen auf – und wie! Für mich das funkelnde Highlight in diesem insgesamt wieder äußerst gelungenen Band. Zeichnerisch eher rudimentär und mit wenigen Details, dafür mit enorm vielen kreativen Ideen und einfach meisterlich erzählt. Gerne mehr davon!


Den Abschluss macht mein Liebling Lobster Johnson mit dem typisch abgedrehten und actionreichen Pulp-Trash-Fest Lobster Johnson – Der Piratengeist und Metallmonster von Midtown. Der Flic erinnert auf wundervolle Weise an die erste Radioausstrahlung von Wells‘ „Krieg der Welten“, nur dass wir diesmal auf der anderen Seite des Weltempfängers mittendrin statt nur dabei sein dürfen. Ein weiteres Highlight und mit dem 30er Jahre Setting nebst einem Hauch Noir-Style auch optisches Schmankerl auf den knapp 600 äußerst unterhaltsamen Seiten der elften Ausgabe der Geschichten aus dem Hellboy-Universum, die erneut auch starkes Bonusmaterial beinhalten.

8/10

VG, God_W.