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Ergebnis 976 bis 1.000 von 1118

Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #976
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Sind nicht nur paar Hefte, sondern ca 1/3 vom Omnibus. Gut 300 Seiten. ;-)

  2. #977
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Hundert Euro für 300 Seiten ist mir deutlich zu teuer und wie gesagt, ich finde wie Eaglemoss es zusammengestellt hat, ist es eine ganz runde Sache. Da würde ich die fehlende Vorgeschichte von Azrael, die ja im Omnibus nicht enthalten ist, deutlich mehr vermissen glaub ich.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  3. #978
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Das stimmt. Die Eaglemoss Bibliothek war preislich sehr attraktiv. Schade, dass der Laden pleite ging...

  4. #979
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Das stimmt, hätte die Collection gerne beendet gesehen. Aber egal, hier geht's erstmal weiter:


    Knightfall – Der Sturz des Dunklen Ritters: Teil 1 (Batman Graphic Novel Collection)



    Inhalt: Batman #489-494; Detective Comics #659-660

    Ach Du Sch****!!! Habt Ihr es schon gehört? Irgend so ein Irrer hat das Arkham Asylum geknackt, ja, richtiggehend gesprengt und jetzt streifen all die irren Psychopathen, die dort weggesperrt waren, durch Gotham und verbreiten Angst und Schrecken! Ich habe alle Fenster und Türen verrammelt und werde in nächster Zeit höchstens dem Lieferdienst aufmachen, damit ich nicht verhungere. Also nicht wundern, wenn Ihr eine Weile nix von mir hört! Meine „Geschäfte“ werde ich versuchen online am Laufen zu halten. Also Leute, bis demnächst!


    Schon am Ende des ersten Bandes machten sich erste Anzeichen eines körperlichen und geistigen Burn-Outs bei Batman bemerkbar, weshalb Bruce sich jetzt bei der hübschen wie intelligenten Psychiaterin Doktor Kinsolving in Behandlung befindet. Währenddessen muss sich Azrael als „Ersatz-Batman“ Killer Croc stellen, doch diese Begegnung wird von Bane furchteinflößend beendet.


    Nach Killer Croc bekommt es Batman selbst mit einer aufgemotzten Version des Riddlers zu tun auch, wenn er das dank der Unterstützung von Dr. Kinsolving noch ganz gut übersteht erkennt Bane, der jeden Schritt des Mitternachtsdetektivs beobachtet, dass die Fassade langsam bröckelt. Um das Fass zum Überlaufen zu bringen, schmiedet er einen finsteren Plan. Ein LKW voll schwerer Waffen und das Arkham Asylum stehen im Zentrum seines unglaublichen Vorhabens.


    Der erste Teil nach dem „Vorgeplänkel“ liest sich wie ein Who is Who der Batman-Villains. Dabei kommt jede Story für sich ein Stück weit anders daher, es wird also jede Menge Abwechslung geboten. Bane wird bewusst langsam eingeführt, was ich sehr gut finde, was für mich aber ein absolutes Highlight des Bandes darstellt, ist die überraschende Tiefe, die der Charakter von Killer Croc erhält. Ich bekomme ja richtiggehend Mitleid mit dem muskelbepackten, schuppigen Rohling! Das Artwork hat mir hingegen beim Prolog etwas besser gefallen, das war irgendwie mutiger. Hier wird eher guter Standard geboten, mal abgesehen von den herrlich einprägsamen Covern von Kelley Jones, die zwar die Fangemeinde wohl etwas spalten, aber wenigstens durch wiedererkennungswert glänzen.

    7,5-8/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (11.10.2023 um 18:38 Uhr)
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  5. #980
    Mitglied Avatar von #churchi
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  6. #981
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    Test bestanden.

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  7. #982
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    Star Trek – Destiny (Collector’s Edition) (David Mack)

    Das war sie also, die erfolgreichste Star Trek Romantrilogie aller Zeiten. In der Collector’s Edition, die im versilberten Hardcover daherkommt und alle drei Romane beinhaltet, immerhin 1.200 Seiten stark! Ein enormer Umfang und ja, auch wenn man den Brecher am Stück liest, ist es nachvollziehbar, weshalb die Reihe so gut ankam. Umfassend gesehen wird da schon sehr gute, wenn auch vielleicht nicht großartige Unterhaltung geboten. Gerade wenn man die drei Teile als Gesamtwerk liest bekommt man hie und da das Gefühl, dass gestreckt wurde, um wirklich drei Bücher voll zu bekommen, was für ein wenig Leerlauf sorgt, wenn auch nicht viel, und die etwas schematische Gesamtkonstruktion der Story tritt vermutlich deutlicher hervor, als wenn man sich die drei Bücher einzeln, mit einigem Abstand zwischen den einzelnen Bänden, zu Gemüte führt.

    Das ist aber wirklich Kritik auf sehr hohem Niveau, denn erstens gelingt es dem Autoren die Borg, (fast) unser aller Lieblings-Bösewichte aus dem Trek-Universum endlich mal wieder als wahrlich bedrohliche Gegenspieler darzustellen und zweitens funktioniert auch die Cross-Over-Verquickung all der beliebten Crews und Charaktere außerordentlich gut, was bei der Fülle an Personen sicher keine einfache Aufgabe war.

    Mir persönlich haben die Szenen mit Worf und Ezri Dax ausgesprochen gut gefallen, vor allem die Entwicklung letzterer, jetzt als Captain, und ihre Diskussionen mit Picard waren stark. Stark im Fokus war neben Picard und der Enterprise natürlich auch die Titan, wobei mir das Gefühlsgeplänkel mit Riker und Troi teilweise etwas over the Top war, der Rest aber durchaus spannend. Die Szenen in der fernen Vergangenheit konnten mich nicht so packen und ich war immer froh, wenn wir wieder in „hier und jetzt“ angekommen waren. Bei solchen auf mehreren Ebenen und mit mehreren Gruppen spielenden Erzählungen ist es aber ja immer so, dass man sich auf bestimmte Passagen mehr freut, als auf andere (bei Martins Lied von Eis und Feuer war das ganz extrem).

    Auch wenn ich „Die Gesetze der Föderation“ ein klein wenig verteufelt hatte muss ich sagen, dass es hier dann doch ganz schön war, die Präsidentin Bacco schon zu kennen und, wie sie hier ihre diplomatischen Fähigkeiten im Stil einer abgeklärten Pokerspielerin zum Einsatz bringt, ist schon großes Kino und sehr spaßig. „Die neue Grenze“ habe ich nie gelesen, wenn auch eine Zeit lang gesammelt jedoch nie die Zeit gefunden. Dass es sich Mack nicht nehmen lässt auch der Excalibur unter Cpt. Calhoun einen heldenhaften kleinen Auftritt zu verschaffen ist schon schöner Fan-Service, von dem es by the way in der ganzen Trilogie reichlich zu finden gibt.

    Insgesamt also ein actiongeladener und äußerst unterhaltsamer Rundumschlag durch das Star Trek Universum. Trotz einiger weniger Schwächen eine klare Empfehlung für alle Fans. Der große Erfolg ist absolut verdient und nachvollziehbar.

    8,5/10

    VG, God_W.
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  8. #983
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    In 80 Tagen um die Welt (Knesebeck)



    Mit einem abgehetzten Passepartout, der eiligst durch die Straßen Londons hechtet beginnt dieses Abenteuer. Möchte der neue Bedienstete von Phileas Fogg doch um nichts in der Welt zu spät kommen, denn sein neuer Herr ist für seinen Hang zur Pünktlichkeit geradezu berüchtigt. Dementsprechend erwartet der Diener eine Ruhige, äußerst geregelte Anstellung ohne Überraschungen. Dass es gänzlich anders kommen sollte, weiß mittlerweile jedes Kind.


    Seit meiner Kindheit zählt die atemlose Hatz rund um den Erdball zu meinen liebsten Geschichten, ob im Film, Fernsehen, als Animationsserie und später selbstverständlich auch als Roman. Mister Fogg geht eine wahnwitzige Wette ein in 80 Tagen um die Welt reisen zu können, sein Diener Passepartout muss selbstredend mitkommen und der gewiefte Detektiv Fix, der in dem edlen Weltreisenden einen Bankräuber vermutet, ist dem Duo stets auf den Fersen.


    Diese Adaption von Künstler Younn Locard und Autor Jean-Michel Coblence hat mir mal wieder viel Freude gemacht, auch wenn sie sich, wie so oft, eher auf die wichtigen Kernmomente der Erzählung beruft. Das Artwork selbst hat mir ebenfalls gut gefallen, hohe Strichdichte und außerordentlicher Detailgrad können allerdings nicht über eine gewisse, vielleicht bewusste, Ungenauigkeit der Linienführung hinwegtäuschen. Insgesamt dennoch gelungen, hat mir mal wieder Lust auf eine der vielen Verfilmungen gemacht.


    7/10

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  9. #984
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Bei mir wurde Star Trek Destiny auch nicht ganz dem Hype gerecht. Ich war etwas enttäuscht, dass die altbekannten Figuren Picard, Seven usw. zumeist nur noch als Stichwortgeber herhalten durften. Der Band wurde/wird ja immer groß damit beworben, dass dort so gut wie sämtliche Star Trek Generationen aufeinander treffen. Aber für die Handlung wirklich relevant sind dann letztlich doch nur die ganzen neuen Figuren, aus den neueren Star Trek Buchreihen.
    Hätte daher aber auch gedacht, dass es dir dann richtig gut gefällt. Hattest ja davor schon so Einiges aus der Titan-Buchreihe gelesen, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
    In Summe hat der Band so einige Schwächen. Die Abschnitte, welche in der Vergangenheit spielen, fand ich z.B. ebenfalls etwas langatmig, die Protagonistin zum Ende hin etwas sehr übermächtig ... Aber lesenswert ist der Buch natürlich allemal. Die letzten 100-200 Seiten konnte ich das Buch auch gar nicht mehr zur Seite packen.


    Bei "In 80 Tagen um die Welt" warte ich ja immer noch, dass es endlich mal eine adäquate Verfilmung gibt. Die beiden alten Verfilmungen, einmal mit David Niven und einmal mit Pierce Brosnan, haben beide schon einen gewissen Charme und die Hauptdarsteller sind natürlich perfekt besetzt. Aber beide Filme haben leider auch so einige Schwächen ... Beide Filme wirken aus heutiger Sicht, teilweise, leider doch recht "billig" produziert.

  10. #985
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    Exakt meine Meinung. Eine sehr gute Trilogie, es wäre aber durchaus auch mehr drin gewesen. Ich hab zwischendurch überlegt, ob es vielleicht daran liegt, dass ich nicht nach jedem Band mehrere Monate auf den Nächsten hinfiebern musste, sondern einfach am Stück lesen konnte, bin aber zum Schluss gekommen, dass sich die Passagen in der Vergangenheit auch so recht zäh für mich angefühlt hätten, so im Vergleich zum Rest. Aber wie Du sagst, das Finale war dann doch sehr fesselnd und insgesamt war es einfach tolle Unterhaltung.

    Wegen "In 80 Tagen...": Also für ihre Zeit waren die Verfilmungen beide sehr aufwändig, Niven sogar mit teuren Effekten für die Zeit. Brosnan war halt ein TV-Film, da sahen die Budgets damals deutlich anders aus als heutzutage im Streaming-Zeitalter. Dafür ist der Mehrteiler grandios besetzt wie ich finde. Aber hey, es gibt ja noch Jackie Chan.
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  11. #986
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    Knightfall – Der Sturz des Dunklen Ritters: Teil 2 (Batman Graphic Novel Collection)



    Inhalt: Batman #495-497; Detective Comics #661-664

    Ich sag Euch, es ist verrückt, was da draußen so abgeht! Zum Glück hab ich im East End einen Chinesen aufgetan, der bis hierher liefert, die Pizza und Nudeln von dem abgehalfterten, leicht versifften Italiener um die Ecke konnte ich echt nicht mehr sehen. Allerdings kann ich ja schon froh sein, dass überhaupt jemand die Treppen bis hier rauf kommt, um mir was zum Kauen zu bringen! Der Fahrstuhl ist seit geraumer Zeit im Eimer, aber der Techniker scheint sich genauso wenig aus dem Haus zu trauen wie ich.


    Nicht nur, dass noch fast alle Irren vom Arkham-Ausbruch auf freiem Fuß sind und die Stadt ins Chaos stürzen, auch Batman scheint lange nicht mehr so effektiv zu arbeiten wie früher. Die Kerle werden immer dreister, haben sogar den Bürgermeister entführt! Dahinter steckt wohl der Joker, der mittlerweile mit Scarecrow zusammenarbeitet, was man so hört. Immerhin, Robin scheint den Riddler dingfest gemacht zu haben, ein kleiner Lichtblick am Horizont…



    Puh, harter Tobak! Das tut ja beim Lesen fast schon körperlich weh. Hammerhart und erfreulich intelligent, wie der Dunkle Ritter hier Schritt für Schritt zuerst seelisch und mental zerrüttet, und im echt heftigen Finale dann auch noch körperlich gebrochen wird. Das Beste an der Sache ist dann tatsächlich nicht das Knalleffekt-Finale, auf das es ja zwangsläufig hinausläuft, sondern dass odysseeartige Martyrium auf dem Weg dahin, währenddessen ich ständig verzweifelt mitfiebere und hoffe, dass es dem Mitternachtsdetektiv irgendwie gelingt aus dieser Abwärtsspirale auszubrechen. Ich suche überall nach einem Strohhalm, an den ich mich klammern kann, hoffe inständig, dass er sich doch von Alfred oder Robin helfen lässt, doch es ist klar was kommen muss – und das wurde astrein inszeniert, von der Farbgebung vielleicht sogar etwas mutiger als der Vorgängerband.


    9/10

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  12. #987
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    Moby Dick (Bill Sienkiewicz)



    Eine weitere Adaption eines großen Klassikers der Weltliteratur, noch dazu eines meiner absoluten Lieblingsbücher. In beeindruckenden, wuchtigen und vor Kreativität strotzenden Bildern setzt Mister Sienkiewicz Herman Melvilles Meisterstück als kongenial visualisierte Graphic Novel um. Dennoch bin ich nicht restlos begeistert, was zum einen an der Kürze der Adaption liegt, aber auch der recht nüchternen, unterkühlt daherkommenden, und zuweilen etwas sprunghaft wirkenden Erzählstruktur geschuldet ist. Es wird fast durchgehend aus der dritten Person geschildert, wörtliche Rede kommt kaum vor, und durch die oft großflächigen Kunstwerke kann es durchaus vorkommen, dass auf einer Seite vier oder fünf Textfelder sind, aber nur eines davon wirklich Bezug zum Bild hat, im Rest wird „das Blut im Rinnstein“ erläutert, also Geschehnisse textlich dargestellt, die eben nur im Text, nicht in den Bildern stattfinden.


    Dennoch eine spannende Interpretation, eben weil sie so andersartig daherkommt, auch mal den Mut hat alt eingefahrene Passagen nicht zum sechzigsten mal zu wiederholen und durchzukauen, sondern den Mut hat diese einfach mal als gegebenes Grundwissen vorauszusetzen und dafür andere Aspekte hervorzuheben. Grandioses Meisterwerk? Nur optisch, aber dennoch eine absolute Bereicherung mit Daseinsberechtigung unter den vielen Adaptionen dieser epischen Rache-Tragödie.


    7,5-8/10

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  13. #988
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    Knightfall – Der Sturz des Dunklen Ritters: Teil 3 (Batman Graphic Novel Collection)



    Inhalt: Batman #498-500; Detective Comics #665-666; Showcase ’93 #7-8

    Oh mein Gott, es ist einfach furchtbar! Ich hab es in den Nachrichten gesehen. Ein muskelbepacktes Monster namens Bane hat Batman von einem Dach im Stadtzentrum geschmissen und verkündet, dass Gotham jetzt ihm gehört. Batman lag da wie tot, als die Sanitäter ihn in den Rettungswagen geschafft haben. Ich glaube so langsam es war eine verdammt dumme Idee hierher zu ziehen.


    Chuck Dixon (ich liebe ja seine Winterwelt!) und Doug Moench machen sich daran die Fledermaus nach ihrem Absturz wieder auferstehen zu lassen. Dass der Weg zurück kein Leichter sein wird war klar, und so sieht die Rückkehr des Flattermanns auch etwas anders aus, als man es sich vielleicht gewünscht hätte, aber bevor es daran geht gibt es erstmal einen längeren Backflash in dem mit Two-Face einer meiner bevorzugten Bat-Villains im Mittelpunkt steht und als I-Tüpfelchen auch noch Klaus Janson am Zeichenbrett sitzt, den ich ja mittlerweile, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit, sehr zu schätzen weiß.


    Azraels Zeit als dunkler Ritter ist dann nicht nur von viel Action und Brutalität geprägt, es schwebt auch ständig so eine gewisse Spannung in der Luft, fast wie so eine Haare aufstellende, annähernd schon zu riechende Elektrizität. Das liegt daran, dass der ganze Run so eine Art Ritt auf der Rasierklinge ist, da man nie genau einschätzen kann, wann der Typ richtig ausrastet und es einfach maßlos übertreibt, ob er gar gegen Robin vorgeht oder, ob es dem gelingt den ungestümen Racheengel in Zaum zu halten. Andererseits sind die harten Bandagen die der aufzieht vielleicht auch das einzig Richtige im Kampf gegen einen Gegner wie Bane?


    Insgesamt ein würdiger Abschluss, wenn auch Band zwei für mich das erzählerische Highlight der Reihe bleibt. Wie es mit Bruce weiter geht, der jetzt mit Alfred unterwegs ist, um Robins entführten Dad aufzuspüren, würde ich jetzt natürlich schon gerne wissen, auch wenn Azraels Charakter zusammen mit dem Epilog eine schöne Klammer für die Story bildet und der Run insgesamt doch noch rund wirkt. Den Klassikerstatus kann ich dem Arc nur bestätigen. Im Gegensatz zu meinem letzten Durchgang kann ich diesmal endlich erfahren, wie es weiter geht. Wie sich Azrael als Dunkler Ritter entwickelt, wie es Robin (in seiner eigenen Serie) dabei ergeht und, was Bruce und Alfred auf ihrer Suche so treiben. Ich bin schon gespannt!

    8/10

    VG, God_W.
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  14. #989
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    Flash – Der schnellste Mensch der Welt (Die offizielle Vorgeschichte zum Film)



    Eins vorweg, wenn auch wenig überraschend, man muss das Büchlein nicht gelesen haben, um den Film zu verstehen. Es ist ja so, dass Ezra Miller den roten Blitz zwar schon ein paar Jährchen auf der Leinwand gibt, aber durch immer nur recht kurze Auftritte quasi noch immer der Jüngling ist, der gerade erst seine Kräfte entdeckt. In diesem Band wird also anhand von drei in sich abgeschlossenen Stories aufgezeigt, mit welchen Problemchen und Selbstzweifeln der schnellste Mensch der Welt zu kämpfen hat, während er seine Kräfte austestet, entdeckt und die Stadt rettet.


    In der ersten Geschichte bekommt es Barry mit dem Metallgiganten Girder zu tun, lernt bei Bats zu kämpfen und neue Einsatzmöglichkeiten für seine Speedforce. Außerdem stellt er fest, dass auch hinter dem bösesten Wicht ein nachvollziehbares Motiv stecken kann. Im Mittelteil muss Barry an seinem Zeitmanagement arbeiten und bekommt mit Tarpit einen coolen Antagonisten vorgesetzt, bevor im Finale an der Motivationsschraube und am Selbstvertrauen gedreht wird, so wie es der leider etwas blasse Superschurke „The Top“ mit seinen Kreiseln tut.


    Insgesamt recht kurzweilig, aber nicht sonderlich einfallsreich. Das Artwork ist durch die drei Künstler bei jeder Story anders, den Manga-Style bei der ersten Episode fand ich furchtbar, im Finale gibt es vernünftigen 08/15 US-Style und nur das Artwork der zweiten Story fand ich tatsächlich ansprechend. Kann man insgesamt mal lesen, aber ein Muss ist das alles sicherlich nicht, ganz im Gegensatz zum klasse Kinofilm.


    6/10

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  15. #990
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    Der Outsider (Stephen King)

    Ein bestialischer Kindermord führt schnurstracks zu einem Täter, den viele Augenzeugen gesehen haben wollen und identifizieren können, handelt es sich doch um einen bekannten und beliebten Sportlehrer. Der hat allerdings ein ebenso wasserdichtes Alibi. Die Menschen- und Medienhatz beginnt also, obwohl sich der Fall für die Ermittler immer rätselhafter und undurchsichtiger entwickelt.

    Hochspannendes Rätselraten, bei dem der Horror in der Grausamkeit der menschlichen Taten liegt, entwickelt sich nach und nach zu echtem King-Horror. Das hat der Meister wieder hervorragend hinbekommen, vor allem die Charakterisierung aller Beteiligten und deren Beweggründe für ihre Handlungen.

    Ich habe das Buch schon seit etwa 5 Jahren im Regal – man kommt ja zu nix – aber als ein Buddy das Teil letztes Jahr gelesen und mir wärmstens empfohlen hat wanderte es weiter hoch auf meinem King-Lesestapel. Was der Buddy nicht wusste (weil er die Bill-Hodges-Trilogie nicht gelesen hat), und ich auch nicht (weil ich mich vorab nicht groß informiert hab), war, dass ich in der zweiten Hälfte des Buches ein überraschendes und freudiges Wiedersehen mit der Firma Finders Keepers und somit auch mit der großartigen Holly Gibney feiern durfte!

    Was hab ich mich gefreut! Ich liebe die Lady einfach! Wem es offensichtlich noch so geht, ist Stephen King selbst, denn wie ich mittlerweile recherchieren konnte war Holly wohl tatsächlich zuerst nur als Nebenfigur in „Mr. Mercedes“ angedacht, doch irgendwie hat sich der Meister in sie verliebt, weshalb ihre Rolle in den beiden Folgebänden noch ausgeweitet wurde. Hier hat sie jetzt zumindest in der zweiten Hälfte eine äußerst gewichtige Rolle zugedacht bekommen, so als Gamechanger quasi. Im Kurzgeschichtenband „Blutige Nachrichten“ steht sie wohl im Zentrum von einer der vier enthaltenen Geschichten und wie heißt noch der neue „große“ King-Roman? Ach ja, - Holly -. Auf die beiden Bände freue ich mich jetzt schon, „Blutige Nachrichten“ steht schon hier, „Holly“ will noch gekauft werden.

    8,5/10

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  16. #991
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    Da ich zuletzt gesundheitlich etwas Pech hatte, und deshalb viel flach lag, hab ich die zeit auch zum Lesen genutzt. Nach Papa King war mal wieder der Sohnemann an der Reihe...




    Strange Weather (Joe Hill)

    Joe Hill – Ihr kennt ihn alle – liefert nach der Kurzgeschichtensammlung „Vollgas“ hier einen Band mit vier mittellangen Novellen, ganz wie es sein alter Herr auch schon des Öfteren getan hat. Viele seiner Comics finde ich klasse, die Kurzgeschichten aus „Vollgas“ haben mir zumeist auch sehr gut gefallen und auch in Romanlänge konnte mich Mister Hill mit „Christmasland“ schon überzeugen. Jetzt also mal Novellen.

    Los geht es mit der übernatürlich angehauchten Grusel-Story „Schnappschuss“, in der ein technisches Gerät in Verbindung mit einem unheimlichen Mann zur Bedrohung wird. Nicht einzigartig, aber dennoch durchweg spannend und vor allem mit einer gewissen Leichtigkeit versehen bringt Hill die Geschichte über einen „bösartigen“ Fotoapparat aufs Papier. Wie so oft gelingt es ihm auch hier mit der Einflechtung einiger popkultureller Phänomene und Personen einen gewissen Widererkennungswert für den Leser zu schaffen. Toller Startschuss, dieser „Schnappschuss“.

    „Geladen“ ist wohl das Herzstück des Bandes, bei dem ich mir etwas unsicher bin, was uns der Autor damit sagen will. Die Story über den Amoklaufenden Kriegsveteran bringt blanken, erschreckend realistischen Horror auf die Seiten, aber ob der Fokus auf der Ergründung der Psyche des Täters liegt, die Waffengesetze in den Staaten am Pranger stehen, Versehrung durch posttraumatischen Stress verstärkt in den Mittelpunkt gerückt werden soll, oder die großen Probleme mit Rassismus der Kern der Botschaft ist. Ich weiß es wirklich nicht. Auf alle Fälle packend, erschreckend und diskussionswürdig, was Hill hier abgeliefert hat.

    Nach dem harten Tobak liefert „Hoch Oben“ wieder leichtere, weil übernatürliche Kost. Nach äußerst realistischem Einstieg, in welchem Hill mit Höhenangst, Fallangst und deren Auswirkungen spielt, entwickelt sich die Geschichte in einen Bereich irgendwo zwischen Fantasy und Sci-Fi mit Gruseleinschlag. Erinnert in bester Tradition an eine Folge Outer Limits oder dergleichen, auch mit dem Finale.

    Nach wolkigen Aussichten in der vorangegangenen Story bildet der „Regen“ den Abschluss des Bandes. Ein außergewöhnliches Wetterphänomen läutet das Ende der Menschheit ein. Eine apokalyptische Endzeitstory mit reichlich Blutzoll und Augenzwinkern. Außerdem eine verschmitzte Anklage an all jene, die sich immer über Regenwetter beschweren.

    Ein tolles Buch mit vier grundverschiedenen Geschichten, die allesamt mit tollen Charakteren gespickt wurden, deren Gedankengänge, Handlungen und Psyche interessant und Logisch ausgearbeitet wurden. Vier Novellen, die einfach nie langweilig werden und mit einer unbeschwert wirkenden Leichtigkeit geschrieben worden zu sein scheinen, dass es eine wahre Freude ist. Klare Empfehlung von mir.

    8,5/10

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  17. #992
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    Bei nasskaltem Wetter und Schneeregen hab ich mich heut Nachmittag mal schön in der Wanne entspannt. Dazu gab es Lektüre, bei der es nicht allzu schade drum ist, wenn sie ein wenig Wasserdampf abbekommt und keine Angst, ich bin nicht zu weit rausgeschwommen.

    Der Weisse Hai 2 – Marvel-Sonderausgabe #2



    Ein äußerst typischer Vertreter der Gattung „Comic zum Film“ und noch dazu ein Kind seiner Zeit. Insgesamt also sowohl zeichnerisch als auch erzählerisch stets darum bemüht das Mittelmaß zu halten. Wie so häufig kam das Heft sicherlich pünktlich zum Kinostart heraus, weshalb der Comic auf einem recht frühen Drehbuchentwurf basiert, was zu einigen Änderungen im vergleich zum fertigen Fiom führt. Das stört mich allerdings gar nicht, im Gegenteil, bringt etwas Abwechslung in die Sache. Die reißerischen Bilder bieten kurzweilige, wenn auch ziemlich „seichte“ Unterhaltung, passen also perfekt für ein entspanntes Stündchen in der Wanne. Dass in der ein oder anderen Sprechblase ein Wort verschwunden ist finde ich allerdings doch unschön, hat das der Hai weggeknabbert?



    Jetzt hab ich auf alle Fälle Lust den Film mal wieder zu gucken. :hai:

    5,5/10

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  18. #993
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    Batman – Knightfall – Der Sturz des Dunklen Ritters 2 (Deluxe Edition)



    Inhalt: Batman #501-508; Catwoman #6-7; Detective Comics #667-675; Justice League Task Force #5-6; Legends of the Dark Knight #59-61; Robin #1-2 & 7; Shadow of the Bat #19-28; Showcase ’93 #7

    Was für ein Glück! Es scheint so als hätten Batmans Verletzungen schlimmer ausgesehen, als sie tatsächlich waren, denn der Mitternachtsdetektiv ist wieder zurück! Offensichtlich ist er mächtig sauer über das, was in Gotham zuletzt so abging. Bane hat er auf alle Fälle ganz schön plattgemacht, bevor der eingebuchtet wurde. Der Beschützer unserer Stadt fährt mittlerweile auch schwerere Geschütze auf, hat sich eine richtige Rüstung zugelegt und agiert brutaler als früher. Vielleicht ist es genau das, was es braucht, um den Abschaum in den Straßen wieder in seine Schranken zu weisen! Allerdings hat die Fledermaus wohl nicht mehr so viele Helfer wie früher, denn zusammen mit Robin habe ich ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.

    Auch die ehemaligen Arkham-Insassen wurden größtenteils wieder festgesetzt, was mich schon enorm beruhigt, wenn ich abends zu geschäftlichen Treffen aufbreche. Ist teilweise schon etwas unheimlich, aber was soll ich machen? Die meisten meiner Geschäftspartner sind halt erst nach Sonnenuntergang aktiv, und wenn ich was verdienen will, muss ich mich nach der Kundschaft richten…



    Nach den vier Knightfall-Bänden aus der Batman Graphic Novel Collection von Eaglemoss wechsle ich jetzt zu den massiven Omnibus-Ausgaben von Panini. Band eins lasse ich natürlich aus, denn der ist nahezu komplett in den vier Eaglemoss-Ausgaben enthalten, die damals sogar deutsche Erstveröffentlichungen an Bord hatten, wenn ich mich nicht irre. Der Übergang zum zweiten Panini-Omnibus, also quasi „Knightquest“ passt hier nahtlos und lediglich ein Heft (Showcase ’93 #7 ) hab ich jetzt quasi doppelt, da dieses bereits im letzten Eaglemoss-Band enthalten war.


    Neben einem guten Schwung Hefte mit „Standard-Kost“ bietet der Band reichlich interessante Mehrteiler. Die zwei Hefte um Tally Man fand ich beispielsweise äußerst cool und mutig, den optisch und kräftemäßig interessanten Corrosive Man kannte ich zuvor gar nicht und, wie sich der Joker über mehrere Hefte als Regisseur versucht ist ebenfalls ein großartiges Schmankerl. „The Immigrant – Rosemary’s Baby“ ist ein kleines Meisterstück aus der Feder von Alan Grant. Mit Ballistic tritt auch auf der Seite der „Guten“ einer auf, der NOCH fragwürdiger als der Azrael-Batman daherkommt. Rund um Clayface wird ebenfalls ein spannender und charakterlich mit überraschendem Tiefgang ausgestatteter Mehrteiler geboten. Herzstück des 980 Seiten starken Brechers ist – zumindest was Bösewichte angeht – sicherlich die heftige und enorm packende Story um den bestialischen Serienkiller Abattoir. Auf dessen Hefte habe ich mich immer sehr gefreut und die Stories haben sich ein ums andere mal als wahre Pageturner erwiesen. Das Dauergeballer um Gunhawk und seine Bunny ist hingegen eher abgedreht denn mit Tiefgang beseelt.


    Dass Catwoman insgesamt recht präsent vertreten ist finde ich klasse. Die ist natürlich nicht auf den Kopf gefallen und bemerkt schnell, dass da jemand anderer im Bat-Suite steckt. Auch Gordon riecht Lunte und arbeitet ob seiner brutalen Methoden nicht mehr so gerne mit der Fledermaus zusammen, da geht die Vertrauensbasis schnell flöten, denn selbst wenn Azrael nicht selbst tötet, so stirbt es ich in seiner Umgebung doch recht leicht. Dass auch unterlassene Hilfeleistung fürchterliche Folgen haben kann, bekommt auf diesem auch so Mancher der Guten am eigenen Leib zu spüren.


    Währenddessen bekommen wir in größeren Abständen immer mal wieder ein Heft eingestreut, in dem es um Bruce Wayne und Alfred geht, die an exotischen Schauplätzen die Suche nach Robins Vater vorantreiben. Diese Abschnitte fand ich auch immer äußerst gelungen, im Gegensatz zu den eher mäßig interessanten Robin-Heften, in denen der Wunderknabe nach seinem Bruch mit Azrael zumeist alleine unterwegs ist. Das ist auch etwas, was mich am Gesamtkonzept stört, sah es doch am Ende von Knightfall so aus, als hätten sich die beiden halbwegs zusammengerauft und mit der neuen Gesamtsituation arrangiert, was hier gleich zu Beginn rabiat gecancelt wird.


    Das war zwar ein kleiner Bruch, ist für die Gesamtheit der Story und ihren Fortgang aber sicherlich die richtige Entscheidung gewesen. Dadurch, dass Azrael jetzt als Einzelgänger unterwegs ist, kann man sich voll auf seine Story und seine persönliche Entwicklung konzentrieren. Neben seiner Art mit Verbrechern umzugehen, die eine enorme Grundhärte mit sich bringt, werden auch seine inneren Zweifel und die Zerrissenheit toll dargestellt. Ständig kämpft er mit sich selbst auf einem Schmalen Grat zwischen Gerechtigkeit und Rache. Die nach und nach immer stärker und häufiger auftretenden Visionen und Wahnvorstellungen, die seine Konditionierung durch den Orden betreffen lassen eine bedrohliche Atmosphäre des nahenden Wahnsinns über allem schweben und man befürchtet ständig ein Kippen in die falsche Richtung.

    Ohne Schutzumschlag hat der Omnibus ein schönes, umlaufendes Cover:


    Insgesamt also ein enorm unterhaltsamer Band mit viel Gutem, aber bei der Masse natürlich auch einigen durchschnittlichen Heften. Das Artwork finde ich nur zu etwa einem Drittel richtig gelungen, ansonsten ist da auch viel 08/15 Einheitsbrei zu „bestaunen“ und auch einige richtig unansehnliche Hefte sind dabei. Im Gegenzug gibt es ein paar witzige und auch optisch ansprechende Ideen, wie beispielsweise das von der NASA entwickelte Schienen-Batmobil für die U-Bahn.

    7,5-8/10 Mit Tendenz zur acht.

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  19. #994
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    Star Trek – Titan (5): Stürmische See (Christopher L. Bennett)

    Nach dem großen Destiny-Crossover geht’s zurück an die Titan-Hauptreihe. Eigentlich hätte ich ja zuvor noch „Einzelschicksale“ einschieben können, quasi eine Art Epilogband zu Destiny, in dem – wer hätte es gedacht? – die Schicksale einzelner Charaktere nach Destiny näher beleuchtet werden. Das Buch steht aus meiner Sammelzeit sogar noch ungelesen hier im Regal, als ich aber gesehen habe, wer da als Autor fungierte ist es mir gelinde gesagt etwas vergangen. Das ist nämlich Keith R. A. DeCandido, der gleiche Autor wie bei „Die Gesetze der Föderation“, meinem bislang schwersten Kampf was Star Trek-Bücher angeht. Hier also Mut zur Lücke und direkt wieder auf die Brücke der Titan.

    Auch hier werden einzelne Charaktere und ihre Probleme nach „Destiny“ nochmal am Rande beleuchtet, Tuvok beispielsweise. Insgesamt fand ich es aber schön, dass die Titan wohl als erstes Föderationsschiff nach der großen Schlacht wieder in den „normalen“ Status versetzt wird und das machen soll, was die Kernaufgabe der Föderation ist: Forschen und Entdecken!

    So geht es diesmal in bester Star Trek-Manier wieder auf Reisen, und zwar dorthin, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Auf der Wasserwelt Droplet gilt es dann faszinierende Rätsel zu lösen und nicht ganz ungefährliche Erstkontakte zu knüpfen. Riker selbst und ein Crewmitglied, hier Lavena, müssen in Folge eines ihrer gefährlichsten Abenteuer bestehen.

    So mag ich Star Trek. Forschergeist, neue Welten, spannende Geschichten und der Fokus auf einigen wenigen Crewmitgliedern, wobei der Rest am Rande natürlich auch Erwähnung findet und sich deren Geschichten weiterentwickeln, aber eben nicht so wie bei den Hauptakteuren. Ein Buch wie eine tolle Serien-Folge.

    8/10

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  20. #995
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    Alien 3 – Icarus



    Na da werden ja fast ein paar Blade Runner-Vibes verströmt! Auf dem Planetoiden Tobler 9 hatte Weyland-Yutani jahrelang eine Forschungsstation am Laufen, bis – Ihr ahnt es – etwas schief ging, wodurch die Gegend nicht nur verseucht, sondern auch von Xenomorphen überrannt wurde. So weit also alles beim Alten. Jetzt zur Neuerung:


    Eine Gruppe ehemaliger Kampfdroiden hat gegen ihre Besitzer rebelliert und versucht sich nun auf dem abgelegenen Planeten Europa-5 eine Existenz abseits allen Krieges und Horrors aufzubauen. Von der Firma aufgespürt wird ihnen ein Ultimatum gestellt. Entweder sie ziehen für den Konzern in eine letzte Mission, um ein wichtiges Forschungsobjekt von Tobler 9 zu bergen, oder die Siedlung und ihre Bewohner werden vernichtet. Also ziehen die künstlichen Personen los, was sie erwartet könnt Ihr Euch denken.


    Ich muss sagen, nachdem mich die vorangegangenen Bände nur mäßig begeistern konnten, bin ich mittlerweile voll in dem von den Autoren und Zeichnern des Runs geschaffenen Teiluniversums des Alien-Kosmos angekommen. Vielleicht muss ich die ersten beiden Bände nochmal lesen, vielleicht habe ich denen ein bisschen Unrecht getan. Die geschickte Variation altbekannter Zutaten und in dem hier vorliegenden Fall der frische Drive, den eine Erzählung aus Sicht der Androiden mit sich bringt, haben mich hervorragend unterhalten. Wäre jetzt noch das Artwork, abgesehen von den großartigen Heftcovern, nicht so ein langweiliger, mittelmäßiger Einheitsbrei, wäre ich hellauf begeistert.


    8/10

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  21. #996
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    Blueberry – Collector’s Edition 1



    Inhalt:
    - Fort Navajo
    - Aufruhr im Westen
    - Der Einsame Adler

    In letzter Zeit hatte ich mal wieder Lust auf Western, habe so mach älteres und jüngeres Werk filmischen Schaffens aus diesem von mir so geliebten Genre konsumiert, und irgendwann habe ich es dann gewagt – ich habe meinen ersten „Blueberry“ aus den tiefen meines Lese-K2 zu Tage gefördert. Manchmal traue ich mich an solche legendären Klassiker nicht so recht ran, da hat man Respekt vor dem Namen und dem Ruf, und was ist, wenn mir das Ganze dann gar nicht gefällt?

    Da konnte ich aber schnell Entwarnung geben, gefallen hat mir die Lektüre dieser ersten drei Alben um den etwas disziplinlosen Leutnant insgesamt ziemlich gut, das phänomenale Nonplusultra im Western-Genre war es für mich an der Stelle allerdings (noch?) nicht. Dazu aber später mehr.


    Im ersten Album, Fort Navajo“, lernen wir unseren späteren Helden erstmal als vermeintlichen Taugenichts kennen, ist er doch offensichtlich Falschspieler, dem Alkohol nicht abgeneigt und mit Regeln und Befehlen nimmt er es auch nicht so genau. Dass er im Grunde aber von einem klaren Gerechtigkeitssinn beseelt ist und das vor Mut strotzende Herz am rechten Fleck trägt, erfahren wir bereits in dieser ersten Geschichte, in welcher er seinen Freund Graig nicht nur kennenlernt, sondern auch gleich vor einer Dummheit bewahren muss. Denn der will todesmutig die Apachen verfolgen, die vermeintlichen Mörder an unschuldigen Siedlern, die auch noch deren Sohn entführt haben sollen. Natürlich ist alles ganz anders, als zuerst angenommen, aber ein rassistischer und vom Hass zerfressener Major hat nichts anderes zu tun, als einen Krieg mit den Indianern vom Zaun zu brechen.


    Das führt uns zu „Aufruhr im Westen“, der nahtlos anschließenden Fortsetzung, in der die Friedensverhandlungen mit den in Wahrheit unschuldigen Ureinwohnern aufgrund eben dieses Majors scheitern. Die Missachtung der Befehle seines nach einem Schlangenbiss im Delirium liegenden Vorgesetzten, führt zum Verrat an den Häuptlingen und so zum Zusammenschluss der stolzen Stämme, die eine Armee gegen die verlogenen Bleichgesichter zusammenstellen. Blueberry versucht sein Bestes, das zu verhindern, doch das bis aufs Blut beschämte Halbblut Crowe wurde dermaßen beleidigt und gereizt, dass er unseren Helden erstmal schachmatt setzt.


    Fort Navajo ist verloren, doch Blueberry und Crowe ist es gelungen den entführten Jungen aus den Händen der echten Entführer in Mexico zu befreien! Jetzt kommt der Leutnant nach Fort Quitman, von wo aus er einen Waffen-Trek durch gefährliches Feindesland zum Oberbefehlshaber der Truppen bringen soll. Die Waffen sind für den Krieg gegen die Apachen, doch Blueberrys Plan ist es, den General davon zu überzeugen, die Friedensverhandlungen mit Häuptling Cochise wieder aufzunehmen. Auf dem gefährlichen Weg dorthin soll ihm der Indianer-Scout Quanah zur Seite stehen, doch der spielt ein gefährliches Spiel…


    Das waren also die ersten drei Blueberry-Alben. Für mich gab es da ganz viel Licht, aber auch etwas schattigere Regionen sag ich mal. Zuerst einmal hat mir die Story durchweg gut gefallen. Die bietet zwar nichts Neues oder Unerwartetes, denn das hat man alles schon mal gesehen, und zumindest auf der Leinwand hatte man das auch damals zur Entstehung schon alles miterleben können, aber die Mixtur des Ganzen, die Variationen und die Abwandlungen der bekannten Zutaten ist Charlier wirklich gut gelungen. Vor allem haben mich die nahtlosen Übergänge und die Weiterführung der Story über mehrere Alben begeistert, das fühlte sich nach jedem Album so an, als müsse ich direkt weiterlesen, was ich in Kürze auch mit dem zweiten Sammelband tun werde. Auch die Entstehung und sich nach und nach verfestigende Freundschaft zwischen Blueberry und Graig fühlen sich einfach so an, als hätte so kommen müssen und sollen, einwandfrei.


    Optisch ist Giraud die Umsetzung im Großen und Ganzen ebenfalls sehr gut gelungen, aber „ewige Meisterwerke“ oder Ähnliches sehe ich da nicht. Ja, Pferde in Action gelingen ihm immer super, die Landschaften passen auch, wenn auch nicht die ganz großen Augenöffner dabei sind, und auch die Personen gehen insgesamt klar. Die gehen aber eben nur klar, sind meines Erachtens nicht herausragend. Gerade Blueberry, dem ja Belmondo Pate stand, sieht eben nur ab und an wie Belmondo aus, dann mal wieder recht lange nicht, das ist nicht durchgehend stringent, aber vielleicht wird das ja noch besser.


    Erzählerisch ist die Geschichte an sich durchweg unterhaltend und streckenweise richtig spannend. Die Darreichungsform, also der Text selbst, ist aber klar ein Kind seiner Zeit. Es wird deutlich zu viel erklärt und zu viel wiedergekäut, um auch ja jedem begreiflich zu machen, was passiert und niemanden ratlos zurückzulassen. Das mag am Zielpublikum liegen, welches damals vermutlich zumindest teilweise noch etwas jünger war, das war aber zu der Zeit damals auch einfach Gang und Gäbe, da wurde dem Leser nicht allzu viel Mitdenken und selbst entdecken, was geschieht zugetraut. Das störte mich jetzt nicht allzu sehr, weil ich ja gerne mal Klassiker lese und das dort oft der Fall ist, aber erwähnt haben wollte ich es schon. Störender fand ich da eher die doch recht klamaukigen Einlagen, die gerade zu Beginn noch öfter auftraten. Später hat das dann zum Glück nachgelassen, denn für einen „Funny“ ist die Grundstory einfach viel zu ernst.

    Das Bonusmaterial fand ich toll und informativ. Es ist auch äußerst unterhaltsam zu erfahren, wie sich damals nach und nach eine Art „Club“ mit all den heute großen Namen entwickelt hat. Die hingen ja fast alle irgendwie zusammen, diese ganzen franko-belgischen Größen der Comic-Kunst, das vermittelt ein tolles Flair.

    Also ja, prima Westernunterhaltung, aber für mich jetzt im ersten Zug noch kein unerreichbar meisterlicher Klassiker im Western-Olymp.

    7/10

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  22. #997
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    Flash von Grant Morrison und Mark Millar (Hardcover)



    Morrison und Millar, zwei enorm klangvolle Namen im Comic-Business und zwei Autoren, die ich zumeist sehr gerne lese. Von Millar in meinen Comic-Anfängen viel verschlungen (Wanted, Kick-Ass, Superman Red Son, etc…), was mich immer super unterhalten hat, Morrison hat einen sehr eigenen, manchmal etwas verqueren Stil mit absonderlichen Gedankenansätzen, der häufig polarisiert, so wie bei seinem Batman-Run, der jedoch auch massenweise beinharte Fans hat. Ich persönlich fand seinen Bats okay, aber die Serien, bei denen er freier agieren konnte haben mir zumeist deutlich besser gefallen (Doom Patrol, Klaus, Nameless etc…).

    Inhalt und Back-Cover des Bandes:




    Jetzt war ich gespannt wie die beiden sich am schnellsten Menschen der Welt beweisen, denn „Flash“ konnte mich in Sachen Comic bislang noch nicht so ganz überzeugen. Action- und Kurzweil-Meister Millar und Mastermind/Querdenker Morrison, eine explosive Mischung? Für mein Empfinden gibt es darauf ein glasklares Jein.


    Ja, die ein oder andere Idee und die Ausarbeitung des ein oder anderen Antagonisten sind schon speziell und fördern die herrlich andersartige Denkweise Morrisons zu Tage. Ja, auch fette Action und der millarsche Pageturner-Effekt sind zuweilen zu verspüren. Dennoch empfand ich die Gesamtheit des dargebotenen als etwas unharmonisch und, was mich am meisten störte, auch diesen beiden Autoren gelingt es nicht wirklich eine stringente Logik in Flashs Kräften beizubehalten. Das Problem scheinen alle Flash-Autoren zu haben, die mir in der Anthologie, während Flashpoint und im Comic zum Kinofilm bislang unter die Nase kamen. Mal zeitreisemäßig schneller als das Licht, dann weder nicht schnell genug, um ein paar Kugeln auszuweichen (überspitzt gesagt). Ja, das sind Superheldencomics, da sollte man sowas nicht so genau nehmen, mich stört es halt einfach.


    Neben diesen Unzulänglichkeiten, die mich stören, und stark wechselhaftem Artwork (von Klasse bis hin zu lahmer Durchschnittsware alles vertreten) gab es schon einige Storys, die mich insgesamt schon packen und/oder berühren konnten. „Ausgebremst“ mit dem Zeitreise-Kriminalfall um Flashs Ableben war schon geschickt konstruiert, „Immer noch auf der Überholspur“ war ein wehmütiger Abgesang mit hoffnungsvoller Botschaft, hatte mir in der Anthologie schon sehr gut gefallen, „Drei vom gleichen Schlag“ war eher spaßig-seichte Unterhaltung, die nicht weh tut, „Wettlauf der Welten“ war dann wieder ziemlich abgedreht, hatte auch wieder so manches „Fähigkeitenproblem“ aufzuweisen, konnte charakterlich aber überzeugen und der „Black Flash“ ist immerhin ein massiv bedrohlicher Gegenspieler.


    Ich bleibe bei meinem bisherigen Flash-Urteil – kann man lesen, unterhält ganz gut, aber meisterlich fand ich das bislang alles nicht, ist wohl einfach nicht für mich gemacht. Diesmal gab es aber wenigstens ein paar kreative Ideen zwischen Start und Ziel-Linie.


    7,5/10

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  23. #998
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    Phantom #8



    Erneut habe ich mich über ein neues Phantom-heft gefreut und erneut vollkommen zurecht! Der Zweiteiler „Phantom: Hinter der Maske“ von 2010 bietet Actionreiche Trash-Unterhaltung in überraschend stimmungsvollen Bildern in modernem US-Stil. An den Rollstuhl gefesselter Obermotz-Drahtzieher unterhält eine Privatarmee und plant Böses. Neben den mit Hakenkreuzen tätowierten Muskelprotzen findet sich auch eine heiße Blondine mit finsterer Vergangenheit, die meist nicht allzu warm bekleidet ist, dafür aber bald ihr Gewissen entdeckt, vor allem als sie das muskulöse Phantom kennenlernt. Ihr seht schon, wo das hinführt, und exakt so kommt es auch. Unterhaltsamer Action-Flic wie aus einem schönen B-Movie.


    „Die Sünden des Vaters“ ist wieder ein Tages-Strip von 2005. Die etwas naiv erzählte Story hat einen spannenden und enorm unterhaltsamen Kern, in dem mit dem geläuterten Knacki, der sich für seine (noch!) in Freiheit befindlichen Kindern ein besseres Leben wünscht, eine schöne Botschaft vermittelt wird. Klar bringen sich die Bälger erstmal mächtig in Schwierigkeiten, aber mit etwas Unterstützung von der Lila Seite klappt das schon.


    Im abschließenden Tages-Strip „Familienbande“, wieder von 2005, zieht das Phantom dann mit seinen eigenen beiden Kids los in den Dschungel, um sie einigen Prüfungen zu unterziehen die Zeit des Heranwachsens in die richtigen Bahnen zu leiten. Die Geschichte konnte mich dann nicht ganz so abholen wie die vorherige, hat sich irgendwie etwas krampfig und aufgesetzt wirkend gelesen. Trotzdem insgesamt wieder ein schönes Heft, und Nummer 9 ist gerade eingetrudelt.


    6,5-7/10

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  24. #999
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    Flash von Francis Manapul (Deluxe Edition)



    Wenn ein Zeichner gleichzeitig auch Autor ist, wirken die Werke, die entstehen, wenn jemand beides in Personalunion durchziehen darf, oftmals sehr harmonisch und es ergibt sich ein Gesamtbild, welches wie aus einem Guss daherkommt. Da können wahrlich großartige Dinge entstehen. Oft ist es aber auch so, dass ein Künstler und Schreiberling in einer der beiden Disziplinen deutlich besser ist als in der anderen, was dann nicht so ideal ist. Hier haben einen Band, der irgendwo dazwischen anzusiedeln ist.

    Der Inhalt des Bandes und das schicke Rundumcover, wenn man den Schutzumschlag entfernt:




    Nach dem Reset in „Flashpoint“ blieb die Mythologie um den Barry-Allen-Flash im Kern die Gleiche wie zuvor. Kindheitstrauma durch getötete Mama, Paps unschuldig im Knast, Barry geht als forensischer Ermittler zur Polizei, Labor, Chemikalien, Blitz – Supergeschwindigkeit. Alles beim Alten also, allerdings steht Barry hier noch am Anfang, was die Erforschung seiner Kräfte und Möglichkeiten angeht. Wie genau er die Speedforce anzapft, was genau die überhaupt ist un, was er alles kann, das befindet sich noch in einem Schwebezustand mit Fragezeichen drumherum.


    Ganz coole Ausgangssituation, vor allem auch für Neueinsteiger, zu denen ich mich ebenfalls dazu zähle, immerhin ist das hier nach der Flash-Anthologie, dem Morrison-/Millar-Run, Flashpoint und der Comic-Vorgeschichte zum Kinofilm erst mein fünfter Band um den roten Blitz. Spoiler: Es wird auch mein vorerst letzter sein, denn auch wenn das alles nicht wirklich schlecht ist, so kann es mich doch nur mäßig begeistern, trifft einfach nicht so richtig meinen Geschmack.


    Großer Pluspunkt ist die Optik, denn was Francis Manapul mit seinem Co-Autor Brian Buccellato, der hier ebenso für die Kolorierung von Manapuls Artwork verantwortlich zeichnet, auf die Seiten zaubern sieht einfach schön aus. Hell, freundlich, geschmeidig und dynamisch kommt das Artwork daher. Zwar werden keine Pokale in Sachen Detailgrad gewonnen, aber der lebendige, bleistiftartige Strich mit den ausdrucksstarken Gesichtern und der gelungenen Farbgebung, die streckenweise im positiven Sinn an „Ausmalen mit Holzbuntstiften“ erinnert, ist einfach wunderbar gefällig anzuschauen. Dazu die Heft um Heft enorm kreative Einbindung des „Flash“-Schriftzuges, da wurden ja gar eisnersche Spirit-Erinnerungen bei mir geweckt. Großes Kino für die Augen!


    Rein erzählerisch kommt mir der Band zum größten Teil aber etwas seicht vor. Klar, man ist wieder mit einer neuen #1 gestartet, da will man (Neu-)Leser sicherlich nicht direkt überfordern, aber über eine Strecke von insgesamt zwei Jahren hätte ich da zumindest mit der Zeit etwas mehr Tiefgang erwartet. Die Passagen um Captain Cold, Heatwave und allgemein die Entwicklung der Rogues sind erst actiongeladen, später witzig und zumeist sympathisch. Die anfängliche Dramatik, die da reingebracht werden soll, zündet bei mir leider nicht so wirklich. Der Storybogen um Grodd und seine Gorillas bringt dann wenigstens eine spannende, neue Sichtweise der ganzen Mythologie der Affenbande hervor.


    Natürlich bekommt auch der Reverse-Flash einen großen Storybogen spendiert, der durch einige heftige Szenen und massig Speed-Action punkten kann. Am interessantesten fand ich im Kern jedoch die frühe Story um Mob Rule, die Truppe, die aus Abkömmlingen von Manuel Lago besteht, einem Barrys früherem besten Freund, der einer Mischung aus James Bond und Batman nahekommt. Die übrigen „Villain of the Month“-Episoden gehen alle klar, reißen aber nicht vom Hocker, die Überschneidungen mit serienübergreifenden Events und Krisen wie „Forever Evil“ oder „Batman – Jahr Null“ hätte ich sowieso nicht gebraucht, war aber halt auch von Manapul und gehört deshalb in diesen Band.


    Gesamtheitlich gesehen trotz der 772 Seiten Umfang, die knapp 40 Seiten Bonusmaterial in Form von Einleitung, Variantcover-Galerie, Skizzenbuch und Infos über Autoren und Zeichner abdecken, enorm kurzweilige Superhelden-Unterhaltung, die zumeist klasse aussieht (bis auf einige Ausreißer, wenn Manapul mal nicht den Zeichenstift führte), vermutlich aber auch nicht lange im Gedächtnis bleibt, zumindest bei mir. Im direkten Vergleich mit dem Morrison/Millar-Band erzählerisch knapp dahinter, dafür in Sachen Optik (bei mir) eine Nasenlänge vorne.


    7-7,5/10

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  25. #1000
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    Du hast bisher leider echt die falschen Flash-Bände gelesen. Die Runs von Geoff Johns, Mark Waid und zuletzt auch von Joshua Williamson sind in meinen Augen alle deutlich besser. Gerade Johns muss man sich aber etwas mühsam zusammensuchen, da in diversen Formaten und Reihen erschienen.

    Frage mich generell nach welchen Kriterien Panini entscheidet was als Deluxe kommt. Etliches (wie dieser Band oder Detective Comics von David Finch) sieht zwar nett aus, ist inhaltlich aber ziemlich schwach.

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