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Thema: Anreden in Manga und Anime

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  1. #1
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    Anreden in Manga und Anime

    Zuerst einmal:
    Ich schreibe sowohl im Anime- wie auch im Manga-Forum, da grundsätzlich das Thema bei beiden Bereichen relevant ist. Viele Beispiele werden den Anime-Bereich betreffen, da jedoch Kazé das Manga-Forum wesentlich besser besucht als das Anime-Forum, macht es auch deshalb Sinn, im Manga-Forum auch zu schreiben.

    Mir ist bewusst, dass dieses Thema immer wieder einen grossen Diskussionsstoff bietet. Jedoch gab es letztens ein Interview eines Kazé-Mitarbeiters und da wurde gesagt, dass Kazé ein klares Statement dazu abgegeben hat.
    Auf Nachfrage kam nur vom Manga-/Anime-Magazin (leider nicht von Kazé) eine Antwort, dass dieses im Forum von Kazé zu finden wäre; man hätte jedoch keinen Link hierzu (das Comicforum hatte gerade Leistungsprobleme damals).

    Nach langem Suchen fand ich jedoch nur dieses hier:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5363188


    Außerdem noch mal abschließend etwas zu unseren Übersetzungen: Wir machen Bücher in deutscher Sprache für deutschsprachige Leser. Japanische Namenssuffixe zu verwenden oder Personen sich abwechselnd mit Vor- und Nachnamen anreden zu lassen sind nur zwei Beispiele dafür, wie man Leser ohne Spezialwissen über japanische Etikette konsequent von der Lektüre ausschließt. Das wollen wir aber nicht, es sollen möglichst alle in die Lage versetzt werden, das Gelesene auch zu verstehen. Bei den Übersetzungen der Romane von Haruki Murakami oder Kenzaburo Oe kommt doch auch niemand auf die Idee, darin einen „Fehler“ zu sehen …
    Wir hoffen, das ist ein nachvollziehbarer Standpunkt.
    Dass sich die Personen näherkommen, wird i.d.R. nicht ausschließlich durch den Wechsel Nachname Vorname gekennzeichnet, sondern es gibt viele andere Hinweise, wie zum Beispiel Blicke und Gesten, gemeinsame Unternehmungen etc. Normalerweise zeigt die gesamte Handlung so etwas deutlich an.

    Umgekehrt aber wird jemandem, der die Japanischen Umgangsformen nicht kennt, durch den Wechsel Nachname Vorname nicht automatisch klar, dass hier Nähe entstehen soll.

    Drittens bedeutet der Wechsel oft maximale Verwirrung. Japanische Namen sind für Europäer ungewohnt und schwerer im Kopf zu behalten. Wenn dann bei, sagen wir, gleich 5 Personen die Namen wechseln, muss man sich insg. 10 verschiedene Namen merken und richtig zuordnen.

    Was die Anime-Redaktion betrifft: Dort kann sich (je von Fall zu Fall) die Situation durchaus anders darstellen. Es gibt Animes, bei denen man im Voraus ziemlich sicher sagen kann, dass außer echten Fans niemand zur DVD greifen wird. In solchen Fällen kann es dann schon sinnvoll sein, den Fanwünschen entgegenzukommen und so etwas beizubehalten. Das sind dann wohl Fall zu Fall Entscheidungen. Zumindest bei Projekten, bei denen wir sowohl Anime als auch Manga haben, gleichen wir das aber ab und beide Redaktionen arbeiten zusammen.
    Dieses zusammengepflasterte «Statement» ist bereits über 6 Jahre alt. Zeiten ändern sich. Meine ersten Mangas waren auch alle gespiegelt, weil man damals der Meinung war, dass dies für neue Leser weniger verwirrend ist. Heute sind bekanntlich bereits seit Jahren neu erscheinende Manga-Bände immer in der in Japan üblichen Leserichtung.
    Bereits deshalb ist es sinnvoll, dass man vor vielen Jahren (der Entscheid seitens Kazé wird noch älter sein; möglicherweise über 10 Jahre alt) auch wieder überdenkt und allenfalls neu entscheidet.

    Zuerst einmal was ich über dieses Statement denke:
    Nein, ich sehe dies klar anders und bin nicht der Meinung, dass neue Leser «ausgeschlossen» werden, nur weil die Schüler im Normalfall mit Nachnamen angesprochen werden. Abgesehen davon, dass für neue Leser – sollten sie wirklich keinerlei Vorkenntnisse zur japanischen Kultur haben (und keine Freunde, die ihnen so etwas erklären würden) – gar nicht merken würden, wie sich die Schüler ansprechen, da sie teils gar nicht merken, ob es ein japanischer Vor- oder ein japanischer Nachname ist.
    Abgesehen davon gibt es genug Beispiele aus der westlichen Welt gibt, bei denen ich nicht gehört habe, dass junge Leser/Zuschauer erschreckt wurden, weil sich Schüler mit Nachnamen ansprachen («Angst, Potter?»)
    Interessant btw.: beim James Bond Film «You only live twice» wurde James Bond mit «Bond-san» (z.B. von Aki) angesprochen; auf Deutsch offenbar mit «James». Bereits in den 60er Jahren ging man also bereits davon aus, dass Zuschauer im englischsprachigen Raum nicht verwirrt wird, selbst wenn man Suffixe nutzt; selbst, wenn diese bis anhin wenig bis keinen Kontakt über japanische Gepflogenheiten haben. Offenbar glaubt man bei vielen verantwortlichen Stellen bis heute, dass deutschsprachige Leser/Zuschauer nicht so viel zumuten kann wie Englischsprachigen.

    Aber nun kommen ich den Gründen, warum ich nun schreibe:

    Ende August war ich im Kino für die Kazé Anime Nights (Girls Love Triple Feature). In der Schweiz werden diese seit kurzem auch gezeigt, und zwar auf Japanisch mit deutschen Untertiteln.

    Insbesondere bei «Kase-san and moring glories» ist mir aufgefallen, wie verwirrend es ist, wenn z.B. «Yui» bzw. «Tomoka» in den Untertiteln steht, aber man «Yamada» und «Kase-san» hört. Und dies kommt in diesem Film wirklich sehr oft vor.
    Ich selber kenne den Grund (-> dass in Japan üblicherweise mit Nachnamen angesprochen wird), aber wenn jemand den Film in OmU schaut, der sich nicht auskennt, wird doch hier wesentlich stärker verwirrt. Das Ziel, dass man «neue Leser/Zuschauer» nicht ausschliessen möchte, hat hier aus meiner Sicht genau den gegenteiligen Effekt. Für solche Leute ist es nur verwirrend und sich denken, dass bei den Untertiteln etwas falsch ist oder die Schüler in der deutschen Fassung ganz andere Namen haben und dies Dubtitles sind (somit wirken die Untertitel minderwertiger, was ich auch schade finde).

    Ich verstehe deshalb nicht, warum bei Anime-Untertiteln die Vornamen verwendet werden. Dies verwirrt wie gesagt einfach unnötig. Vielleicht übersehe ich ja etwas, weshalb ich seitens Kazé gerne wissen würde, wie sie – gerade in diesem Beispiel mit «Kase-san» - dies mit den Untertiteln sehen bzw. ob sie Gründe nennen können, warum dies sinnvoll und nicht verwirrend sein soll.

    Wo das Statement leider auch nicht darauf eingeht, sind jene Anime (bzw. auch Manga) Titel, die durch den «Wechsel auf Vornamen» zu grossen Problemen führen und aus meiner Sicht auch den Zuschauer (bzw. Leser) verwirrt. Hier einige Beispiele:

    - Pretty Cure
    Bei der deutschen Synchro sprachen sich die beiden Hauptcharaktere von Anfang an mit Vornamen an (im Gegensatz zum Original). In der 3. Folge (Angaben ohne Gewähr) haben sich beide überlegt, ob man sich nun gut genug kenne, um sich nun mit Vornamen ansprechen kann.
    In der deutschen Synchro macht diese Folge natürlich keinen Sinn, weil man sich ja bereits mit Vornamen anspricht. Man «löste» dies so, dass Anfang der Folge die beiden sich («plötzlich») mit Nachnamen ansprechen, nur um dann am Ende der Folge zu vereinbaren, dass sie sich mit Vornamen ansprechen (was sie in den vorherigen Folgen bereits immer taten). Das ist nun erst recht verwirrend, dass man dies so löste.

    - Card Captor Sakura (die alte Serie)
    Im Original sprechen sich zu Beginn Sakura und Shaoran (sobald er in der Serie erscheint) wie üblich mit Nachnamen an. Auf Deutsch wissen wir: sie sprechen sich mit Vornamen an.
    In der 2. Hälfte der Serie (die nie in einer deutschen Synchro erschien) gibt es wie bei Pretty Cure auch die Überlegungen beider Seiten, ob man sich mit Vornamen ansprechen soll (nachdem Shaoran einmal «Sakura» schrie, als sie in einer gefährlichen Situation war). Dieses Thema war eine Folge später noch präsent.
    Diese Folgen waren auf Netflix zu sehen, jedoch nur in der OmU-Fassung. Interessanterweise hat Netflix offenbar zwar Untertitel erstellt, jedoch keine Synchro. Vielleicht fanden sie keine geeignete Lösung (jene bei Pretty Cure ist ja auch nicht gut), weshalb sie ganz darauf verzichten, weil dies nur verwirrt.

    - School Rumble
    Der wiederkehrende Joke liegt in dieser Serie darin, dass die beiden männlichen Hauptcharaktere glauben, sie wären Rivalen, weil sie vermeintlich das gleiche Mädchen lieben. Jedoch lieben sie jeweils die andere Schwester, wären also keine Rivalen bezüglich ihrer heimlichen Liebe. Da beide Schwestern logischerweise den gleichen Nachnamen besitzen und man in der Schule (im Original) den Nachnamen nennt, kommt es ständig zu diesen Missverständnissen.
    In der deutschen Fassung gehen diese Jokes leider verloren; sowohl im Manga wie auch im Anime. Tokyopop hat hier ein etwas anderes System bezüglich der Namen, jedoch besitzt dies die gleichen Probleme. Da insbesondere die männlichen Schüler die Schülerinnen mit Vornamen ansprechen, gehen diese Missverständnisse verloren; und damit viel Situationskomik. Wenn man den Anime in der OmU-Fassung schaut, muss man die Untertitel besser ignorieren (nur bei dieser einen Sache), damit man eigentlich versteht, warum die Charaktere so reagieren, wie sie es gerade tun. Sonst wirkt es auch etwas verwirrend.

    - We never learn
    Zu Beginn der 2. Staffel spricht Fumino beim Lernen Nariyuki mit Vornamen an, was in der Lerngruppe zu Verwirrung sorgt (da alle Mädels ihn bis jetzt mit Nachnamen ansprachen bzw. mit Nachnamen angesprochen wurden; mit einer Ausnahme). Nach einer Diskussion über «Freundschaft vertiefen» war dies im Original grösstenteils geklärt; Fumino ist es aber noch am Abend peinlich, weil sie ihn mit Vornamen ansprach und muss sich ihrer Gefühle bewusstwerden.
    Bei den Untertiteln wurde dies (Wakanim-Simulcast) ganz OK gelöst und Wakanim ist nicht gerade ein Publisher, der bei der Übersetzung als mutig gilt. So wurden auch schon «Karaage» als «Chicken Nuggets» übersetzt (aus meiner Sicht unnötig) und Suffixe und Ranganreden (wie Senpai oder Sensei) werden konsequent nicht benutzt.
    Kazé hingegen hat bei der Synchro offensichtlich wieder alles mit Vornamen versehen. Wie das Problem gelöst wird, wissen wir noch nicht. Aber es wird hier auch klar sein, dass es für den Zuschauer verwirrend sein wird, weil die Diskussion über «Wir vertiefen unsere Freundschaft und sprechen uns nun alle mit Vornamen an» ja völlig sinnlos ist, wenn man sich bereits ab der ersten Folge der ersten Staffel sich mit Vornamen anspricht.
    Hierbei habe ich Kazé auf Twitter bereits angesprochen, jedoch keine Antwort erhalten, wie der Publisher dieses Problem lösen möchte, ohne dass es verwirrend wird mit den Dialogen.

    - Nicht schon wieder Takagi-san
    Hier ist es ein wenig ironisch, dass die Vornamen beider Hauptcharaktere gar nicht bekannt ist und Kazé hier gezwungen sein wird, den Nachnamen zu verwenden; gegen ihre festgelegte Praxis.
    In der 2. Staffel wird aber das Ansprechen auch bei einer Folge ein Thema. Hier geht es nur um Suffixe (Nishikata möchte Takagi aus dem Konzept bringen, indem er sie nicht «Takagi-san» anspricht, sondern nur mit «Takagi»). Wie üblich geht das ganze in die Hose und er spricht sie – weil es ihm zu peinlich ist ohne Suffix – weiterhin mit «Takagi-san» an. Hingegen spricht Takagi von ihn nun (bzw. ist ein Rückblick, da nicht alles chronologisch ist) mit «Nishikata» an.
    Die Synchro gibt es bereits auf Netflix und dort hat man (auch zu meiner Überraschung) die Suffixe verwendet; natürlich auch bei den Untertiteln. Alles passt damit und die Dialoge sind deshalb plausibel. Natürlich kann man hier sagen, dass ein neuer Zuschauer hier verwirrt sein könnte, weil er diese Suffixe nicht kennt. Interessant ist jedoch, dass mit Netflix ein Publisher aus dem angelsächsischen Sprachraum uns Zuschauern mehr zumutet. Hinzu kommt, dass für Netflix Anime nur ein kleiner Bereich ist. Sie pushen Anime zwar, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit gerade bei Netflix wohl höher, dass «Anime-Neulinge» dort einen Titel schauen als bei AOD/Kazé, Wakanim oder Crunchyroll, die (grösstenteils) nur Anime im Programm haben.

    Mein Fazit:
    Bei «Schul-Anime»-Titeln ist immer wieder die Gefahr gross, dass es Folgen gibt, in denen die Dialoge keinen Sinn ergeben (oder man wie bei Pretty Cure verwirrende «Lösungen» finden muss), weil im Original die Charaktere abmachen, sich nun mit Vornamen anzusprechen, während dies auf Deutsch bereits immer getan wurde.
    Wenn man sicher gehen möchte, dann ist es deshalb bei «Schul-Anime»-Titeln sinnvoll, dass die Charaktere die anderen so ansprechen, wie dies im Original getan wird; ohne Suffix reicht meistens, wenn man aber (wie bei Takagi-san) ganz sicher gehen möchte, dann auch inklusive Suffixe. Denn dann vermeidet man jede verwirrende «Notlösung», um die Dialoge irgendwie noch zu retten.

    Bei «Fantasy»-Titeln etc. kann man sicherlich eine «westliche Lösung» bezüglich Anrede verwenden. Schliesslich ist man gar nicht in Japan, sondern in einer fiktiven Fantasy-Welt, weshalb japanische Gepflogenheiten auch nicht zwingend in dieser Fantasy-Welt üblich sind. Hinzu kommt, dass solche Szenen – wo man abmacht, dass man sich nun mit Vornamen anspricht – in solchen Titeln sehr viel seltener vorkommen (mir kommt jetzt «spontan» auch nichts in den Sinn).

    Was jedoch aus meiner Sicht in Anime zwingend bei Kazé ändern muss, sind die Untertitel.
    Es verwirrt wirklich sehr stark, wenn in den Untertiteln der Vorname steht, man gleichzeitig den Nachnamen hört. Für «Neulinge» ist dies sicherlich nochmals wesentlich verwirrender. Hier sollte man bei der Übersetzung die Namen wie im Original verwenden. Aus meiner Sicht sollte man hier sogar die Suffixe in den Untertiteln verwenden. Selbst wenn man diese als «Neuling» nicht gut kennt («Bond-san»), dann verwirrt dies nicht so, sondern ist sehr rasch sogar eher eine Hilfe (z.B. dass jemand mit Nachnamen «Yuiga» heisst und nicht «Yuigakun»).

    Sobald man «Schul-Anime» schaut, wird ein Zuschauer – auch ein Neuling – mit japanischen Gepflogenheiten in Kontakt kommen. Aus meiner Sicht ist das Verwenden von Nachnamen (und Suffixen) nur ein kleines Thema. Da gibt es in Japan viele kulturelle und gesellschaftliche Punkte, die mich – selbst als «Nicht-Neuling» - viel mehr verwirrte. Hier meine Top 3:

    - Platz 3: Händchenhalten in der Öffentlichkeit gilt als «mutig»
    - Platz 2: Die Existenz von «indirekten Küssen»
    - Platz 1: Frauen, die als Karriereplan «Ich möchte eine Braut werden» sagen

    Und dies ist bei weitem nicht alles, was ein «Neuling» lernen muss. Schuhe bei der Schule wechseln (und dass im Schuhfach auch ein Liebesbrief liegen kann), Reinigungsdienste (und weitere Dienste) in der Schule, Hausaufgaben während den Schulferien, Futons, Onsen, Tempelbesuche zum Neujahr, etc. sind nur wenige Gebräuche, die man hier in Europa nicht in dieser Form kennt, aber zwangsläufig lernen muss, wenn man «Schul-Anime/Manga» konsumiert.
    Da ist es wie gesagt eigentlich eine einfache Sache, dass man sich merkt, dass Schüler sich üblicherweise mit Nachnamen anspricht und nur engere Freunde mit Vornamen; was wie erwähnt auch in englischen Zauberschulen offenbar üblich ist und niemand verwirrt war.

  2. #2
    KAZÉ Redaktion Avatar von Patrick Peltsch
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    Hallo HyperionCH. Vielen Dank für deine Meinung, die ich aufmerksam gelesen und zur Kenntnis genommen habe. Es gibt von mir übrigens auch aktuellere Statements zu diesem Thema, zum Beispiel hier. Ich kann allerdings nur zu unseren Mangas Stellung nehmen und nicht zu den KAZÉ Animes, daher fürchte ich, dass dein Beitrag hier an der falschen Adresse ist. Mit den Untertiteln der Animes hat die Manga-Redaktion rein gar nichts zu tun und ich kann auch keine stellvertretenden Statements abgeben.

    Wenn du Fragen zu unseren Mangas hast, schreibe sie gerne in den Frage-Thread. Dieses Thema werde ich hier in den nächsten Tagen wieder aus dem Manga-Forum löschen.

  3. #3
    Moderator Anime- und Mangaforum Avatar von Meister Yupa
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    Zitat Zitat von Patrick Peltsch Beitrag anzeigen
    Wenn du Fragen zu unseren Mangas hast, schreibe sie gerne in den Frage-Thread. Dieses Thema werde ich hier in den nächsten Tagen wieder aus dem Manga-Forum löschen.
    Da sich hier eine interessante Diskussion entwickelt hat, kann der Thread auch, anstatt zu löschen, ruhig in das Mangaforum verschoben werden.

  4. #4
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    Besten Dank für die rasche Antwort.

    Zitat Zitat von Patrick Peltsch Beitrag anzeigen
    Hallo HyperionCH. Vielen Dank für deine Meinung, die ich aufmerksam gelesen und zur Kenntnis genommen habe. Es gibt von mir übrigens auch aktuellere Statements zu diesem Thema, zum Beispiel hier.
    Das Interview bei Manga Passion war jenes, das ich anfangs erwähnte.
    Wie im Anfangspost geschrieben, habe ich auf Twitter nach den früheren Statements gefragt. Nur Manga Passion hat auf meinen Tweet geantwortet und sie meinten, dass diese im Forum zu finden sei. Da fand ich jedoch die oben geposteten Aussagen.

    Bei Manga Passion gibt es auch keine Stellungnahme zum Thema. Da steht:

    Kritik der Fans nehmen wir uns grundsätzlich immer zu Herzen. Nur ist es ja nicht so, als ob wir den Figuren neue Namen geben würden. Wir fahren lediglich redaktionell eine klare Linie und benutzten konsequent die Vornamen, so wie man sich eben bei uns anredet. Die Gründe hierfür haben wir oft, ausführlich und transparent dargelegt und soweit ich das bisher nachverfolgt habe, wird die Kritik daran nicht von der Mehrheit der Leser geteilt.
    Der 2. Abschnitt betrifft speziell Haikyu!! und man nennt Gründe, warum dort die Kritik grösser war, weil der Anime vorher erschien. Dies ist aber keine Stellungnahme, warum man nur Vornamen verwendet.

    Im Interview (bzw. hier auch im Zitat) wird davon gesprochen, dass man die Gründe "oft, ausführlich und transparent" erklärt wurde.
    Da ich wie erwähnt sehr lange hier im Forum suchen musste, als einziges Statement nur ein zerstückeltes vor über 6 Jahren fand und ich auf Twitter keine Antwort erhielt (habe bezüglich bei einem Tweet von Kazé über "We never learn" nochmals nachgefragt und keine Antwort erhalten), kann ich alle 3 Punkte nicht bestätigen.

    Vielleicht habe ich klarere und jüngere Statements hier im Forum übersehen. Aber dann müsste man Statements über dieses Thema - das ja offenbar immer wieder diskutiert wird - doch einfacher sichtbar/transparenter zu finden sein.

    Zu diesem Interview möchte ich gerne folgendes wissen:

    - Inwiefern soll die Kritik keine (einfache) Mehrheit besitzen? Wie wurde dies ausgewertet? Oder ist dies eher ein Bauchgefühl (sorry, aber liest sich ein wenig aus dem Text heraus).
    Nicht alle, die keine Kritik schreiben, sind mit der Situation zufrieden.

    - Welches positives Feedback zur Verwendung von Vornamen habt ihr bei Nisekoi erhalten?
    Mich würde es ehrlich gesagt wundern, wenn jemand ein Feedback mit dem Inhalt "Ich finde es toll, dass sich die Schüler mit Vornamen ansprechen" senden. Bei Nisekoi war ich persönlich mit dieser Lösung auch nicht zufrieden (sowohl Anime wie auch Manga), habe jedoch keine Kritik dazu geschrieben (wo wir wieder bei der Fragen darüber wären).


    Ich kann allerdings nur zu unseren Mangas Stellung nehmen und nicht zu den KAZÉ Animes, daher fürchte ich, dass dein Beitrag hier an der falschen Adresse ist. Mit den Untertiteln der Animes hat die Manga-Redaktion rein gar nichts zu tun und ich kann auch keine stellvertretenden Statements abgeben.
    Zumindest beim Manga von "We never learn" könntest du natürlich etwas sagen. Denn das Problem besteht ja dort genauso wie im Anime, vermute ich (den Manga habe ich nicht gekauft; ehrlich gesagt ist der Hauptgrund, dass ihr Vornamen benutzt und ich vom Anime weiss, dass es diese Szene geben wird und ich mich nur wieder ärgere, weil solche Szenen vermeidbar sind, wenn man die Praxis der Anreden endlich ändern würde).
    Wie habt ihr diese Szene (im Anime in Staffel 2, Folge 1) gelöst? (bin nicht sicher, ob der Manga bei euch bereits soweit ist)

    Diesen Thread habe ich auch im Anime-Forum geschrieben.
    Aber wie bereits erwähnt betrifft dies beide Redaktionen, da eine Koordination unvermeidlich ist. Es gäbe sonst noch mehr Diskussionen, wenn die Praxis bei Manga anders wäre als bei Anime, wenn Kazé beides veröffentlicht.

    Hinzu kommt, dass es unheimlich schwer ist, die Anime-Redaktion zu kontaktieren.
    Dass ich auf Twitter offenbar auf ignore gestellt bin, macht es bereits schwer (OK, Statements über Twitter ist auch nicht einfach). Im Anime-Forum schaut die Redaktion offenbar seit Jahren nicht mehr rein und über e-mail ist es aus meiner Erfahrung auch schwer, eine Antwort zu erhalten.

    Aber vielleicht kannst du die Anime-Redaktion kontaktieren, damit sie ein Statement abgeben. Dies ist höchstwahrscheinlich die einfachste Lösung.

    Wenn du Fragen zu unseren Mangas hast, schreibe sie gerne in den Frage-Thread. Dieses Thema werde ich hier in den nächsten Tagen wieder aus dem Manga-Forum löschen.
    Die Fragen habe ich zwar bereits hier gestellt, kann diese aber dort nochmals wiederholen.
    Wäre jedoch schön, wenn der Thread hier zumindest so lange aktiv bleibt, bis im Anime-Thread die Redaktion ein Statement geschrieben hat. Sonst wirkt dies so, als ob Kazé nicht antwortet.

    Als BWL-Absolvent und mit mehrjähriger Erfahrung als Product Manager rate ich hingegen dazu, diesen Thread hier nicht zu löschen. Inbesondere wenn in Interviews davon gesprochen wird, dass man "oft" und "transparent" dieses Thema erklärt hat und man im Forum irgendwo versteckt nur ein über 6 Jahre altes kurzes Statement findet, ist es aus meiner Sicht unklug, aktuellere Diskussion zu löschen, die zudem aufgrund des Threadtitels rascher zu finden sind.

  5. #5
    Mitglied Avatar von AnimeGirl
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    Zitat Zitat von HyperionCH Beitrag anzeigen
    Die Fragen habe ich zwar bereits hier gestellt, kann diese aber dort nochmals wiederholen.
    Wäre jedoch schön, wenn der Thread hier zumindest so lange aktiv bleibt, bis im Anime-Thread die Redaktion ein Statement geschrieben hat. Sonst wirkt dies so, als ob Kazé nicht antwortet.
    Da wirst du lange warten können das Kaze im Animebereich antwortet. Da ist seit Jahren keiner mehr aktiv außer artemis der gelegentlich eine Antwort gibt wenn er eine hat. Per E-Mal an Kaze hättest du mehr Erfolg.

  6. #6
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    Zitat Zitat von AnimeGirl Beitrag anzeigen
    Da wirst du lange warten können das Kaze im Animebereich antwortet. Da ist seit Jahren keiner mehr aktiv außer artemis der gelegentlich eine Antwort gibt wenn er eine hat. Per E-Mal an Kaze hättest du mehr Erfolg.
    Ist mir bekannt, jedoch läuft es mit e-mail Verkehr offensichtlich auch nicht wunschgemäss.
    Da gehen ehrlich gesagt langsam die Alternativen aus, wie man die Anime-Redaktion von Kazé erreichen kann.

  7. #7
    KAZÉ Redaktion Avatar von Patrick Peltsch
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    Zitat Zitat von HyperionCH Beitrag anzeigen
    Inwiefern soll die Kritik keine (einfache) Mehrheit besitzen? Wie wurde dies ausgewertet? Oder ist dies eher ein Bauchgefühl (sorry, aber liest sich ein wenig aus dem Text heraus).
    Nicht alle, die keine Kritik schreiben, sind mit der Situation zufrieden.
    Wir bekommen schlicht keine Beschwerden und unsere Bücher verkaufen sich hervorragend. Für mich spricht das für sich. KAZÉ Manga hat sich über die Jahre eine Top-Position unter den großen Manga-Verlagen erarbeitet, ich bin überzeugt, das wäre unmöglich, wenn wir unsere Leser hartnäckig und fortlaufend enttäuschen würden.

    Zitat Zitat von HyperionCH Beitrag anzeigen
    Welches positives Feedback zur Verwendung von Vornamen habt ihr bei Nisekoi erhalten?
    Mich würde es ehrlich gesagt wundern, wenn jemand ein Feedback mit dem Inhalt "Ich finde es toll, dass sich die Schüler mit Vornamen ansprechen" senden. Bei Nisekoi war ich persönlich mit dieser Lösung auch nicht zufrieden (sowohl Anime wie auch Manga), habe jedoch keine Kritik dazu geschrieben (wo wir wieder bei der Fragen darüber wären).
    Die Reihe ist seit über zwei Jahren beendet, daher bitte ich um Nachsicht, dass ich spontan keine Zitate und Wortmeldungen aus dem Hut zaubern kann. Ich kann aber versichern, dass die Aufregung ganz besonders bestand, BEVOR der Manga überhaupt erschienen war. Als sich dann aber die Leser eine Meinung auf Basis der deutschen Übersetzung bilden konnte, gab es praktisch niemanden, der sich daran störte. Auch alle Stellen, von denen im Voraus gesagt wurde, das könne man im Deutschen nie und nimmer sinnvoll lösen, wurden eben doch gelöst, sodass niemand sich schwarz ärgern musste. Die Reihe hat sich ingesamt hervorragend verkauft und war lange ein absoluter Topseller.

  8. #8
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    Zitat Zitat von Patrick Peltsch Beitrag anzeigen
    Wir bekommen schlicht keine Beschwerden und unsere Bücher verkaufen sich hervorragend. Für mich spricht das für sich. KAZÉ Manga hat sich über die Jahre eine Top-Position unter den großen Manga-Verlagen erarbeitet, ich bin überzeugt, das wäre unmöglich, wenn wir unsere Leser hartnäckig und fortlaufend enttäuschen würden.
    Naja, offensichtlich gibt es ja doch Beschwerden, da du im Interview dies auch bestätigst wie z.B. im Fall von Haikyu!! und auch von Nisekoi.
    Das Problem mit den Anreden betrifft auch grundsätzlich nur "Schul-Manga" (meist Genre RomCom), da dies nur dort zu diesen Szenen kommt. Und viele Leser "akzeptieren" es auch zähneknirschend wie z.B. ich bei Nisekoi oder auch nicht wenige Leser von Haikyu!!, wenn ich dort so den Thread betrachte.

    Ich kann jetzt natürlich sagen, dass die Absätze genauso hoch wären, wenn Kazé die Anrede-Praxis auf die japanischen Gepflogenheiten ändert. Denn wenn die Kritiker der derzeitigen Praxis die Bände trotzdem kaufen, ist es sehr wahrscheinlich, dass dies umgekehrt auch der Fall ist (also wenn ihr die japanische Gepflogenheiten übernehmt).

    Ja, das ist jetzt "Aussage gegen Aussage". Jedoch könnt ihr nicht das Gegenteil beweisen, da ihr die Anrede stets "verwestlicht".
    Aber wie bereits erwähnt:

    - Früher wurden Manga gespiegelt veröffentlicht; mit sehr ähnlichen Begründungen. Hat offenbar nicht geschadet, dass man dies irgendwann einmal änderte.
    - Bei Harry Potter hat sich offenbar auch niemand beschwert, dass sich Schüler auch mit Nachnamen ansprechen ("Angst, Potter?"). Und die Harry Potter Bücher und Filme haben sich bekanntlich auch sehr gut verkauft.
    - Im einem James Bond Film in den 60er Jahren fand man es im englischen Orignal selbst mit einer nicht Japan-affinen Publikum offensichtlich zumutbar, dass der Hauptcharakter in Japan mit "Bond-san" angesprochen wird. Ich denke, in der heutigen globalisierten Welt (wo man mit wenigen Klicks vieles über Japan erfahren kann) ist es sicherlich einfacher, so etwas dem Leser/Zuschauer zuzumuten (sogar inkl. Suffixe).

    Die Reihe ist seit über zwei Jahren beendet, daher bitte ich um Nachsicht, dass ich spontan keine Zitate und Wortmeldungen aus dem Hut zaubern kann. Ich kann aber versichern, dass die Aufregung ganz besonders bestand, BEVOR der Manga überhaupt erschienen war. Als sich dann aber die Leser eine Meinung auf Basis der deutschen Übersetzung bilden konnte, gab es praktisch niemanden, der sich daran störte. Auch alle Stellen, von denen im Voraus gesagt wurde, das könne man im Deutschen nie und nimmer sinnvoll lösen, wurden eben doch gelöst, sodass niemand sich schwarz ärgern musste. Die Reihe hat sich ingesamt hervorragend verkauft und war lange ein absoluter Topseller.
    Es klingt leider so, dass es kein Lob gab, dass man Vornamen verwendete.
    Du musst ja auch daran denken, dass es nach der Veröffentlichung der ersten Bände deshalb keine Kritik mehr an euch gelangt, weil das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Man kann also dann als Fan des Titels nichts mehr ändern und kann nur noch entscheiden: entweder den Titel nicht kaufen (oder eine andere Sprachversion) oder es zähneknirschend hinnehmen.
    Offenbar wird oft letzteres getan (da du von guten Verkaufszahlen sprichst), aber dies ist sicherlich nicht die Ideallösung.

    Somit kriegt ihr offensichtlich immer wieder Beschwerden, dass ihr Vornamen verwendet (da dies zu den erwähnten verwirrenden Szenen kommt), aber Lob dafür gibt es keine.
    Umgekehrt gibt es sicherlich von einigen Seiten Lob, wenn ihr zukünftig eure Praxis wie vorgeschlagen ändert (zumindest für "Schul-Anime"/RomComs, da meist nur dort dieses Thema relevant ist). Und ob ihr Beschwerden bekommt, weil sich die Schüler meist mit Nachnamen ansprechen; da zweifle ich ehrlicherweise etwas. Vermutlich wird es sehr wenige bis keine Beschwerden geben; wie dies damals wohl auch der Fall war, als man Manga nicht mehr gespiegelt veröffentlichte.

    Eigentlich müsste man eine Kundenumfrage machen, was aber deshalb wieder schwierig ist, da dieses Thema grundsätzlich nur ein bestimmtes Genre (RomCom/"Schul-Manga") betrifft und eigentlich nur die Leser dieses Genres antworten müssten. Zudem war ja eines eurer Gründe, dass es um neue Leser geht, die man entsprechend nicht befragen kann.

    Die Frage zu "We never learn" hast du übrigens noch nicht beantwortet.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Patrick Peltsch Beitrag anzeigen
    Wir bekommen schlicht keine Beschwerden und unsere Bücher verkaufen sich hervorragend. Für mich spricht das für sich. KAZÉ Manga hat sich über die Jahre eine Top-Position unter den großen Manga-Verlagen erarbeitet, ich bin überzeugt, das wäre unmöglich, wenn wir unsere Leser hartnäckig und fortlaufend enttäuschen würden.
    Ich sehe in dieser Haltung eine gewisse Bräsigkeit, à la "Der Erfolg gibt uns recht", die eine aufrichtige inhaltliche Auseinandersetzung mit der Thematik a priori ausschließt. Aussagen dazu, dass kritische Rückmeldungen redaktionsintern diskutiert werden, halte ich angesichts des im Vornherein festgelegten Ausgangs der Diskussionen für durchaus amüsant.

    Zitat Zitat von Patrick Peltsch Beitrag anzeigen
    Ich kann weder auf wissenschaftliche Untersuchungen noch auf breit angelegte Studienergebnisse verweisen. Alles, was wir haben, sind Erfahrungswerte.
    Wenn ich mich nicht täusche, sind alle, die in deutschen Manga-Redaktionen beschäftigt sind, Akademiker mit fachlichem Hintergrund im sprach-, kultur- und/oder literaturwissenschaftlichen Bereich. Ein gewisser Anspruch, der über das Fischen nach confirmation bias hinausgeht, kann da durchaus an die eigene Arbeit herangetragen werden.

    Zitat Zitat von Patrick Peltsch Beitrag anzeigen
    Die Charaktere sprechen sich deswegen mit Vornamen an, weil es im deutschsprachigen Raum üblich ist, sich mit Vornamen anzureden. Es erleichtert sowohl den Lesefluss als auch das Leseverständnis und verringert dabei die Hürde für Neueinsteiger als auch mögliche Fehlerquellen in der Übersetzung. Selbst unsere Übersetzer und Redakteure, die jeden Tag acht Stunden mit der Materie arbeiten, benötigen Hilfsmittel wie Indexe, wo sämtliche Eigennamen und feststehende Begriffe und ihre Übersetzungen notiert werden. Das wird umso wichtiger, je länger die Abstände zwischen den einzelnen Bänden werden. Das möchten wir Lesern und vor allem Neueinsteigern gerne ersparen.
    Stellt man diese Aussagen neben die Verweise auf den Markterfolg, ergibt sich das Bild einer von der Vermarktungsfähigkeit getriebenen Lokalisierungspolitik der Simplifizierung auf Biegen auf Brechen, die gleichzeitig auf der Annahme einer dümmsten anzunehmenden Leserin basiert.

    Fairerweise muss man festhalten, dass diese Denke sich bei allen anderen Verlagen auch festgesetzt hat. Eine der Blüten der bis in letzter Konsequenz gedachten betriebswirtschaftlichen Verwertungsketten ist etwa, dass die meisten deutschsprachigen Veröffentlichungen einen englischsprachigen Titel erhalten.

    Aber zumindest nach meiner Beobachtung schätzt kein anderer Verlag wie Kazé den literarischen Wert seiner eigenen Manga so gering, und kein anderer Verlag betrachtet seine Veröffentlichungen so konsequent als kommerzielles Produkt. Glückwunsch zur Top-Position im Markt.

    Zitat Zitat von Patrick Peltsch Beitrag anzeigen
    Auch gehört es zum Definitionsbereich unserer Arbeit, also dem Wesenskern, eine deutsche Sprachfassung zu erstellen. Dazu gehört nicht, alle in irgendeiner Form kodierten Begriffe in ihrer Ursprungsform zu belassen und mit einer Fußnote zu versehen. Das wäre ein Fass ohne Boden. Trotzdem werden genau solche Dinge redaktionsintern wiederkehrend besprochen und neu bewertet. Die japanische Kultur erlebt derzeit weltweit einen Boom und gewissen Dinge, die vormals niemand kannte, sind im normalen Sprachgebrauch angekommen. Was ein Onigiri oder ein Onsen ist, muss man heute in der Regel nicht mehr erklären, vieles anderes dagegen nach wie vor. Auch die „so liest man einen Manga richtig“-Seite am Ende der Bücher gehören inzwischen der Vergangenheit an. Es besteht also Hoffnung.
    Strohmann-Argument, garniert mit einer slippery slope.

    Eine gewisse Hoffnung sehe ich aber durchaus in den Zeilen. Auch wenn die Neubewertungen ausschließlich marktgetrieben und nicht inhaltlich begründet sind ("Die japanische Kultur erlebt derzeit weltweit einen Boom") - vielleicht brechen sie den vermeintlichen Determinismus auf, was einer Leserschaft zuzumuten ist und was nicht.
    Geändert von Charon (20.09.2020 um 14:00 Uhr)

  10. #10
    Premium-Benutzer Avatar von Anti
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    Ich persönlich fände es gut, wenn man Nachnamen verwendet, aber ohne Suffixe. Da kann es allerdings auch zu Problemen führen.

    Warum Leute nicht loben, sondern nur Kritik geäußert wird: Leute schreiben i. Allg. nur, wenn etwas stört, und nicht dann, wenn sie etwas toll finden. Man kann jetzt auch nicht ständig hin- und herändern, weil sich nach der Änderung wieder die andere Fraktion beschwert.

    Wenn Patrick Peltsch schreibt, dass sie keine Beschwerden bezgl. der Vornamensverwendung erhalten haben, dann verstehe ich das so, dass anscheinend ein paar Leute hier im CF die Einzigen sind, die sich beschweren. Und das sind auch eher Leute, die Mangas und die Gepflogenheiten in Japan usw. kennen. Bei Nisekoi war es so (in meine Erinnerung), dass in der einen Szene die anderen erfahren, dass Chitoge ein Mädchen aus reichem Hause ist, und sie deswegen mit Nachnamen anreden. Chitoge bittet sie dann, dass sie sich wieder alle mit Vornamen anreden. Ich glaube, dass Leute, die nicht wissen, dass sich Mitschülerinnen und Mitschüler normalerweise mit Nachnamen anreden, sich nichts bei solchen Szenen denken. (Jedenfalls nicht, wenn es so ist wie bei Nisekoi, dass es nur wenig Auswirkungen hat (Szene dauert nur eine Seite oder so, weil die Szene nur eine Seite oder so dauert.)

    Dass es nur eine sechs Jahre alte Äußerung dazu geben soll, glaube ich nicht. Diese Diskussion taucht wirklich bei praktisch jedem Manga, wo so eine Änderung vorkam, wieder auf und ich glaube, dass auch manchmal im Fragenthread wieder nachgefragt wurde und Patrick Peltsch wieder geschrieben hatte. (Ich meine jedenfalls, mich dahingehend erinnern zu können.)
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  11. #11
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    Zitat Zitat von Anti Beitrag anzeigen
    Ich persönlich fände es gut, wenn man Nachnamen verwendet, aber ohne Suffixe. Da kann es allerdings auch zu Problemen führen.
    Ich denke, grundsätzlich müsste das Problem ohne Suffixe die oben erwähnten Probleme lösen, damit es nicht a) die jahrelangen Leser stört (weil vermeidbar) und b) die neuen Leser auch nicht verwirrt werden. Denn ich bin klar der Meinung, dass irgendwelche Lösungen nur noch mehr verwirren.

    Aus meiner Sicht sind Fälle wie bei Takagi-san, wo die Suffixe wirklich wichtig sind in der Szene, eine Ausnahme, weshalb man wohl grundsätzlich auf Suffixe verzichten kann.
    Irgendwie aber doch eine Ironie, dass ausgerechnet bei diesem Fall die Suffixe verwendet wurden und deshalb die Dialoge in dieser Szene somit auch Sinn ergeben haben. Also gerade beim "schwierigsten Fall" (wo die Suffixe relevant sind) hat es geklappt (sofern Kazé für die 1. Staffel nicht eine andere Lösung umsetzt).

    Warum Leute nicht loben, sondern nur Kritik geäußert wird: Leute schreiben i. Allg. nur, wenn etwas stört, und nicht dann, wenn sie etwas toll finden. Man kann jetzt auch nicht ständig hin- und herändern, weil sich nach der Änderung wieder die andere Fraktion beschwert.
    Ich bezweifle, dass sich "die andere Fraktion" wirklich beschweren wird. Wie gesagt hat sich bei Harry Potter auch niemand beschwert, dass z.B. "Angst, Potter?" und nicht "Angst, Harry?" gesagt wurde.
    Aus meiner Sicht wird sich dies ähnlich verhalten wie damals, als man die Spiegelungen aufgab. Die Kritiker sind zufrieden und bedanken sich, der Rest nimmt es zur Kenntnis.

    Wenn Patrick Peltsch schreibt, dass sie keine Beschwerden bezgl. der Vornamensverwendung erhalten haben, dann verstehe ich das so, dass anscheinend ein paar Leute hier im CF die Einzigen sind, die sich beschweren. Und das sind auch eher Leute, die Mangas und die Gepflogenheiten in Japan usw. kennen.
    Ich glaube, da unterschätzt du die Menge etwas.
    Sicherlich melden sich nicht allzu viele, weil viele Leser davon ausgehen, dass der Publisher eh nichts ändern würde ("Servicewüste Deutschland") oder weil man zumindest die Manga-Redaktion hier im Forum (viele kennen CF nicht einmal) recht einfach kontaktieren kann.
    Hinzu kommt, dass man meist nur dann reagiert, wenn es den "eigenen Titel" betrifft. Ich z.B. lese Haikyu!! nicht und die Diskussion damals ging an mir vorbei. Haikyu!!-Leser kaufen sich möglicherweise kein "We never learn"-Manga und eine Diskussion darüber dort, würden sie grösstenteils auch nicht bemerken. Damit werden Diskussionen sicherlich oft von wenigen Lesern geführt, aber bei jedem Titel ist es teils andere Leser.

    Bei Nisekoi war es so (in meine Erinnerung), dass in der einen Szene die anderen erfahren, dass Chitoge ein Mädchen aus reichem Hause ist, und sie deswegen mit Nachnamen anreden. Chitoge bittet sie dann, dass sie sich wieder alle mit Vornamen anreden. Ich glaube, dass Leute, die nicht wissen, dass sich Mitschülerinnen und Mitschüler normalerweise mit Nachnamen anreden, sich nichts bei solchen Szenen denken. (Jedenfalls nicht, wenn es so ist wie bei Nisekoi, dass es nur wenig Auswirkungen hat (Szene dauert nur eine Seite oder so, weil die Szene nur eine Seite oder so dauert.)
    Ja, an so etwas erinnere ich mich (ist auch länger her^^).
    Ehrlich gesagt wirkte mich dies aber auch etwas strange. Hier in Europa spricht spricht man ja einen Schüler auch nicht mit Nachnamen an, nur weil die Familie reich ist.
    Ein "neuer Leser" (der die Gepflogenheiten in Japan nicht kennt) würde also vermuten, dass dies in Japan so sei und das Ansprechen mit Vornamen mehr "in der Arbeiterklasse" üblich wäre. In der Übersetzung hat man also eine in Japan übliche Gepflogenheit (Anreden mit Nachnamen sofern nicht eng befreundet) durch etwas ersetzt, dass gar nicht üblich ist.

    Im Anime wirkte es aus meiner Sicht noch seltsamer und in den Untertitel bestand wieder das Problem, dass die Namen immer mit Vornamen genannt wurden, auch wenn man klar den Nachnamen heraushörte.

    Dass es nur eine sechs Jahre alte Äußerung dazu geben soll, glaube ich nicht. Diese Diskussion taucht wirklich bei praktisch jedem Manga, wo so eine Änderung vorkam, wieder auf und ich glaube, dass auch manchmal im Fragenthread wieder nachgefragt wurde und Patrick Peltsch wieder geschrieben hatte. (Ich meine jedenfalls, mich dahingehend erinnern zu können.)
    Ich vermute auch, dass die Diskussion öfters geführt wird, wobei nicht in allen Fällen Kazé ein Statement abgibt; bei Haikyu!! gab es offensichtlich keines.
    Möglich, dass die Manga-Redaktion öfters ein Statement postete, aber diese im Frage-Thread zu finden (oder in den jeweiligen Manga-Threads), ist dann nicht einfach. "Transparent" ist deshalb anders, auch wenn davon im Interview gesprochen wurde.
    Deshalb finde ich die Idee, diesen Thread bald zu löschen, nicht gerade gut. Es ist wohl sinnvoller, dass man einen Thread für dieses Thema hat, Kazé darin ein (aktuelles) Statement schreibt und bei Diskussionen in anderen Threads darauf verweisen kann.

  12. #12
    Mitglied Avatar von Mia
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    Das mit den Namen in den ut bei Anime hat mich auch immer verwirrt und fand ich auch extrem unpassend.
    (Manch andere erwähnte Namensbeispiele waren ja auch eher von anderen in Synchros verbrochen worden, wo gerade bei älteren wohl auch noch mehr das wissen anderweitig fehlte...)

    Warum man sich so dran festkrallen wollte hab ich sowieso noch nie verstanden, da es ja früher auch weniger ein Problem war (auch wenns mehr zu Zeiten ohne Probleme so gemacht wurde als eben noch weniger Verlage waren).
    In Manga hat man das ja auch nicht wenig dass man eben merkt dass da was falsch ist bei den Namen und einfach manches nicht so passt, dafür braucht man nicht mal unbedingt so eine erwähnte Ansprechszene. Oder auch auf manche geläufige Begriffe usw bezogen. Es war noch nie schwer sowas gleich auf der Seite zu erklären wenn man Angst hätte...(Was ja auch andere Verlage bei manchen Dingen immer mal machen)
    Anders rum hingegen wird man eben genauso leicht mal bei solchen Stellen rausgeworfen aus dem Lesefluss.
    Nur Schultitel betrifft das btw auch nicht mehr, sondern genauso auch andere Alltagstitel, wie wenn welche mal in der Arbeit spielen...klar mag weniger geben, aber gibt sie halt dennoch.

    Und so selten wird das mit den Manga wirklich nicht erwähnt, auch wenn es vielleicht von manchen abgenommen hat weil sie ja eh merkten es brachte nichts. (Mich störte sowas auch immer aber hab irgendwann da auch nichts mehr groß zu geschrieben, oder man merkt es nur mal in Gesprächen in den jeweiligen Threads an...)
    Es gibt ja sogar User die manche Titel deswegen nicht in deutsch holen...aber wenn man sie halt als wenig ansieht findet man solche Fangruppen (obwohl es ja trotzdem nicht nur User hier im Forum sind) halt einfach nicht so wichtig und verzichtbar wenns trotzdem genug läuft.

    Und klar kauft die Mehrheit trotzdem etwas auch mit Inhalten die sie nicht mögen, einfach weil sie trotzdem die Titel mögen...aber danach kann und sollte man ja auch nicht nur gehen.

  13. #13
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    Zitat Zitat von Mia Beitrag anzeigen
    Das mit den Namen in den ut bei Anime hat mich auch immer verwirrt und fand ich auch extrem unpassend.
    (Manch andere erwähnte Namensbeispiele waren ja auch eher von anderen in Synchros verbrochen worden, wo gerade bei älteren wohl auch noch mehr das wissen anderweitig fehlte...)
    Meine Vermtung, warum dies Kazé tut
    Bei jenen Titeln, in denen Kazé sowohl Manga wie auch Anime veröffentlicht, möchte Kazé einheitlich sein, damit Leser des Mangas nicht plötzlich mit "anderen Namen" (den Nachnamen) konfrontiert werden, als sie sich durch den Manga gewohnt sind.

    Da jedoch teils der Manga oder der Anime von einem anderem Publisher veröffentlicht wird, klappt dies auch nicht immer (siehe Haikyu!!).

    Wenn Kazé beides veröffentlicht, macht es natürlich Sinn, wenn man die gleiche Praxis durchführt.
    Was man im Manga aber noch irgendwie "zurechtbiegen" kann, gilt dann aber wie erwähnt spätestens bei den Untertiteln des Anime nicht mehr. Deshalb kann Patrick Peitsch bezüglich den Anime nicht einfach sagen, dass dies die Manga-Redaktion nicht betrifft. Es betrifft in nicht wenigen Fällen beide Redaktionen und eine Koordination ist nötig.

    Ich hoffe, Patrick Peitsch kann die Anime-Redaktion hier ins Forum bringen, da ihr Statement noch fehlt und wie erwähnt eine Koordination nötig ist.

    Warum man sich so dran festkrallen wollte hab ich sowieso noch nie verstanden, da es ja früher auch weniger ein Problem war (auch wenns mehr zu Zeiten ohne Probleme so gemacht wurde als eben noch weniger Verlage waren).
    In Manga hat man das ja auch nicht wenig dass man eben merkt dass da was falsch ist bei den Namen und einfach manches nicht so passt, dafür braucht man nicht mal unbedingt so eine erwähnte Ansprechszene. Oder auch auf manche geläufige Begriffe usw bezogen. Es war noch nie schwer sowas gleich auf der Seite zu erklären wenn man Angst hätte...(Was ja auch andere Verlage bei manchen Dingen immer mal machen)
    Ja, bei Manga hat man mehr Möglichkeiten, um potentielle Verwirrtheit bei neuen Lesern zu vermeiden.
    Ich denke aber, dass man mit jemand "weniger gut befreundet" ist, wenn man ihn mit Nachnamen anspricht, wird man selbst in Bewegtbildern rasch verstehen (siehe Harry Potter).

    Anders rum hingegen wird man eben genauso leicht mal bei solchen Stellen rausgeworfen aus dem Lesefluss.
    Nur Schultitel betrifft das btw auch nicht mehr, sondern genauso auch andere Alltagstitel, wie wenn welche mal in der Arbeit spielen...klar mag weniger geben, aber gibt sie halt dennoch.
    OK, ich sollte vielleicht eher "Alltagstitel" schreiben, das stimmt.
    Mein Ziel war eher, dass man eine Abgrenzung zu "Fantasy"-Titel macht, da diese ja meist nicht in Japan stattfinden und deshalb nicht zwangsläufig japanische Gepflogenheiten vorkommen (und diese "Ansprechsszenen" auch selten bis nie vorkommen). Da kann man es eher "westlich" umsetzen; mit Ausnahme der Anime-Untertitel natürlich, da dies wie gesagt stark verwirrt.

    Und so selten wird das mit den Manga wirklich nicht erwähnt, auch wenn es vielleicht von manchen abgenommen hat weil sie ja eh merkten es brachte nichts. (Mich störte sowas auch immer aber hab irgendwann da auch nichts mehr groß zu geschrieben, oder man merkt es nur mal in Gesprächen in den jeweiligen Threads an...)
    Es gibt ja sogar User die manche Titel deswegen nicht in deutsch holen...aber wenn man sie halt als wenig ansieht findet man solche Fangruppen (obwohl es ja trotzdem nicht nur User hier im Forum sind) halt einfach nicht so wichtig und verzichtbar wenns trotzdem genug läuft.
    Ich kann nur für mich sprechen, aber den Manga "We never learn" kaufe ich nun nicht deswegen; und auch nicht die BD des Anime (zumindest nicht auf Deutsch).
    Vielleicht ist Kazé mit den Verkaufszahlen zufrieden und sieht deshalb keinen Grund, die Ansprech-Praxis zu ändern. Aber sie lassen Potential für einen höheren Umsatz liegen.

    Und klar kauft die Mehrheit trotzdem etwas auch mit Inhalten die sie nicht mögen, einfach weil sie trotzdem die Titel mögen...aber danach kann und sollte man ja auch nicht nur gehen.
    Deshalb denke ich, dass eine Kundenbefragung eine mögliche Massnahme ist, wenn sich Kazé nicht sicher ist, ob sie die Ansprech-Praxis ändern sollen.
    Ich vermute, der Mehrheit wird es egal sein, ein gewisser Anteil würde es begrüssen, wenn die japanischen Gepflogenheiten umgesetzt werden (zumindest ohne Suffixe) und kaum jemand pocht darauf, dass man weiterhin ausschliesslich die Vornamen verwenden soll.

  14. #14
    KAZÉ Redaktion Avatar von Patrick Peltsch
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    Lieber HyperionCH, du schreibst, der Hauptgrund für deinen Beitrag ist deine ganz persönliche Enttäuschung darüber, dass im ANIME "We Never Learn" Vornamen verwendet werden, weil es in Zukunft irgendwann mal eine Szene geben wird, wo das zum Problem werden wird. Ich muss mich daher wiederholen, mit dem ANIME haben wir rein gar nichts zu tun. Zu einer Diskussion über Anime-Untertitel habe ich nichts beizutragen. Ich kenne weder Staffel 1 noch 2 und kann dazu keine Auskunft geben. Ich kann nur sagen, wir hatten bei Nisekoi im Vorfeld ähnliche Diskussionen, die sich in Wohlgefallen aufgelöst haben.

    Gegen Argumente wie "hier steht Aussage gegen Aussage" und "ihr könnt das nicht beweisen" kann ich auch schlecht argumentieren. Einem im Voraus gefällten Urteilhabe ich nichts entgegenzusetzen. Ich kann weder auf wissenschaftliche Untersuchungen noch auf breit angelegte Studienergebnisse verweisen. Alles, was wir haben, sind Erfahrungswerte.

    Als Manga-Verlag sind wir in der sehr glücklichen Situation, praktisch das ganze Jahr über im direkten Kontakt und Austausch mit unseren Kunden zu sein, nicht nur hier im Forum, sondern auch auf zahllosen Messen
    und Conventions, auf Facebook, Instagram, Twitter, Twitch, you name it, we claim it. Tatsache ist ganz einfach, dass das Thema Anreden und Suffixe (zumindest, was Manga angeht) im Prinzip kein Thema ist, das regelmäßig an uns herangetragen wird. Sehr seltene Ausnahmen wie hier bestätigen lediglich die Regel.
    Wenn ihr dieses Thema untereinander weiter vertiefen wollt, verschiebt doch diesen Reiter bitte ins allgemeine Comicforum. Konkrete Fragen beantworte ich selbstverständlich gerne im Frage-Thread. Für Grundsatzdiskussionen oder persönliche Anliegen stehe ich in Leipzig (MMC) oder Mannheim (Animagic) zur Verfügung.

  15. #15
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    Hallo Patrick Peltsch.

    Ich muss dich leider wieder korrigieren, weil ihr nur Erfahrungswerte bei der Verwendung von Vornamen habt, aber keine Erfahrungswerte bei der Verwendung der japanischen Gepflogenheiten (mit oder ohne Suffixe).

    Conventions vermeide ich derzeit wegen COVID-19 und dies wird wohl einige Zeit so bleiben.
    Ich wohne in der Schweiz und hier sind die (wenn auch regional) die Ansteckungszahlen höher als in Deutschland. Würde ich zu Conventions reisen, ist deshalb die Gefahr höher, dass ich die Besucher anstecke, weil ich ohne Symptome erkrankt bin.

    Zudem bezweifle ich, dass an einer Convention genügend Zeit vorhanden ist, dass einzelne Mitarbeiter von Publishern eine längere Diskussion zu führen. Genauso wird wohl auch niemand von Kazé die Besucher am Stand befragt haben, ob sie mit den Vornamen zufrieden sind oder man diese besser wie im Original ändern sollte.

    Mein Hauptgrund ist übrigens nicht der Anime zu "We never learn".
    Den Anime habe ich auf Wakanim als Simulcast geschaut und auch wenn dort die Untertitel noch Potential besitzen, so wurden dort zumindest bei den Untertiteln auch die Vor-/Nachnamen so verwendet, wie sie gesprochen wurde (ohne Suffixe).
    Da ärgerte es mich mehr, dass im Manga nur die Vornamen verwendet werden. Da der Anime ein "eigenes Ende" hat (weil der Manga noch gar nicht soweit ist), hatte ich am Manga Interesse, da dort die Story noch weitergeht.

    Einen richtigen "Hauptgrund" gibt es nicht, sondern mehrere Gründe. Es kamen gerade sehr viele Titel, bei dem dies sehr stark negativ auffiel:

    - We never learn (Manga)
    - Kase-san and morning glories (Anime-Untertitel)
    - Interview mit Manga Passion, bei dem über oft gemachte Statements berichtet wird, ich jedoch nirgends etwas finde als jenes kurzes Statement vor über 6 Jahren.

    Auf der anderen (positiven) Seite sah ich mit der 2. Staffel von Takagi-san, dass es andere Publisher offenbar mühelos hinkriegen (und offenbar hat sich niemand beschwert, dass sogar Suffixe verwendet werden).

    Dass bei den Beispielen mehrheitlich Anime vorkommen, liegt auch daran, dass ich letztens mehr Anime konsumierte als Manga (auch COVID-19 bedingt, da Bücherläden Restriktionen hatten, Anime-Anbieter wie Crunchyroll, Wakanim, etc. nicht) und mir diese Fälle deshalb präsenter sind.

    Natürlich ist mir klar, dass bezüglich Anime auch die Anime-Redaktion zuständig ist (auch wenn wie gesagt auch eine Koordination beider Redaktionen nötig ist).
    Das Problem ist jedoch: ich kann die Anime-Redaktion nicht erreichen. Über Twitter gibt es genauso keine Antwort wie auch im Kazé Anime-Forum. Auch e-mail funktioniert nicht wie gewünscht.

    Ja, du kannst natürlich bei den Anime-Beispiel darauf verweisen, dass in diesen Fällen die Anime-Redaktion zuständig ist. Jedoch müsste sich die zuständige Redaktion dann auch melden.
    Die einzige Option ist deshalb derzeit nur, hier im Manga-Forum (zumal es ja Manga ebenfalls betrifft und die Aussage im Interview von der Manga-Redaktion stammt) nachzufragen und zu hoffen, dass die Manga-Redaktion die Kollegen von der Anime-Abteilung dazu bewegen kann, sich auch zu äussern.

    Die Fragen zu Manga werde ich im Laufe des Tages wohl noch im Frage-Thread nochmals stellen.

  16. #16
    Mitglied Avatar von Manon
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    @HyperionCH
    Ich glaube die Anime-Redaktion will gar nicht erreicht werden. Aber bei FB antworten sie, wenn man ihnen per PN schreibt. Da hättest du vielleicht mehr Glück.
    Vergraule uns aber nicht die Manga-Redaktion, sonst haben wir bald niemanden mehr hier Wenigstens im Manga-Bereich des Forums ist Kaze noch vorbildhaft. Zu der Vornamen-Diskussion kann ich nichts beitragen. Das Thema ging schon immer an mir vorbei.
    Ganz viel für Manga Cult!
    Anime-Empfehlung:

    Yu Yu Hakusho auf Netflix




  17. #17
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    Zitat Zitat von Manon Beitrag anzeigen
    @HyperionCH
    Ich glaube die Anime-Redaktion will gar nicht erreicht werden. Aber bei FB antworten sie, wenn man ihnen per PN schreibt. Da hättest du vielleicht mehr Glück.
    Leider habe ich keinen FB-Account und habe auch nicht vor, (extra hierfür) einen solchen Account zu eröffnen.
    Zumal unklar ist, ob sie dort antworten würden. Schliesslich beantwortet Kazé auf Twitter viele Fragen, jedoch wurden meine Fragen dort nicht beantwortet.

    Vergraule uns aber nicht die Manga-Redaktion, sonst haben wir bald niemanden mehr hier Wenigstens im Manga-Bereich des Forums ist Kaze noch vorbildhaft.
    Ich versuche es zu vermeiden, insbesondere weil ich sehr schätze, dass sich Patrick Peltsch hier sehr stark engagiert. Umso ärgerlicher ist es natürlich, dass die Anime-Redaktion das Thema offensichtlich vollständig ignoriert.

  18. #18
    Mitglied Avatar von Damian
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    Ich finde Kazés Praxis unhaltbar.
    No Gods, no Masters! - Shadman
    The bird of Hermes is my name, eating my wings to make me tame - Alucard
    http://www.blamesphere.de/
    Wünsche: Yu Yu Hakusho, GTO (inkl. Fortsetzung und Spin-off), Planetes, Shimauma

  19. #19
    Moderator Mangaforen Avatar von Shima
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    Um fair zu bleiben:

    Wenn man sich der Aufgabe stellen wollte das grundsätzlich anzustoßen für DE bzw. Schweiz usw. müsste man alle Verlage zur Diskussion bitten - finde aber den Ton den die Diskussion teilweise angenommen hat nicht zielführend für das Anliegen.

    Ansonsten: englische Manga-Umsetzungen halten sich häufig dichter an den japanischen Text, haben meist ein Glossar für beibehaltene japanische Begriffe usw. - schont vielleicht für alle die Nerven wenn man - sofern die Möglichkeit besteht - vor dem Kauf vergleicht welche Übersetzung einen mehr zusagt.
    wünscht sich die Light Novel - Reihe: Haikyu!! Shosetsu Ban!!

  20. #20
    Mitglied Avatar von Nemsengelchen
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    Zitat Zitat von Shima Beitrag anzeigen
    Um fair zu bleiben:

    Wenn man sich der Aufgabe stellen wollte das grundsätzlich anzustoßen für DE bzw. Schweiz usw. müsste man alle Verlage zur Diskussion bitten - finde aber den Ton den die Diskussion teilweise angenommen hat nicht zielführend für das Anliegen.

    Ansonsten: englische Manga-Umsetzungen halten sich häufig dichter an den japanischen Text, haben meist ein Glossar für beibehaltene japanische Begriffe usw. - schont vielleicht für alle die Nerven wenn man - sofern die Möglichkeit besteht - vor dem Kauf vergleicht welche Übersetzung einen mehr zusagt.
    Ich denke so schön es wäre, die werden ihre Meinung nicht mehr ändern. Den Vergleich mit Harry Potter hatte ich auch schon mal aber am Ende interessiert es keinen.


    Ich habe es bei MHA und OP zähneknirschend hingenommen. Bei Haikyuu war ich dann raus. Klar unterstütze ich gerne den deutschen Markt. Aber nicht so. Da bleib ich bei den englischen Bänden. Zählt natürlich auch für künftige Käufe von solchen Serien.

    Vielleicht wirst du ja da eher fündig Hyperion?

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    Zuviel Fan-Girl.


    ??? Wünsche E o. D : Ace 20th Anniversary Manga, Special Episode of Luff, Novel Straw Hat Crew ???
    Tokyo Crazy Paradise, Hanasakeru Seishounen, Skip Beat Novel, Nanatsu no Taizai: Seven Days, Kimi to Kore kara, Honto Yajuu, Gakuen Babysitters, Dororo to Hyakkimaru-den, Trash of the Count's Family Manhwa & Novel, Who made me a Princess M&N usw.

  21. #21
    Moderator Mangaforen Avatar von Shima
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    Zitat Zitat von Nemsengelchen Beitrag anzeigen
    Ich denke so schön es wäre, die werden ihre Meinung nicht mehr ändern. Den Vergleich mit Harry Potter hatte ich auch schon mal aber am Ende interessiert es keinen.


    Ich habe es bei MHA und OP zähneknirschend hingenommen. Bei Haikyuu war ich dann raus. Klar unterstütze ich gerne den deutschen Markt. Aber nicht so. Da bleib ich bei den englischen Bänden. Zählt natürlich auch für künftige Käufe von solchen Serien.

    Vielleicht wirst du ja da eher fündig Hyperion?

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    Ich glaube da auch nicht daran, deswegen habe ich bei einigen Serien die es auch auf deutsch ("günstiger & schöner") gibt mich bewusst für die englische Fassung entschieden, allerdings nicht bei Haikyu weil es mir sehr wichtig ist zu honorieren das man sich nochmal in DE getraut hat einen Sportmanga zu holen.
    wünscht sich die Light Novel - Reihe: Haikyu!! Shosetsu Ban!!

  22. #22
    Mitglied Avatar von Savy
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    Der Vergleich mit Harry Potter passt meiner Meinung nach allerdings nicht so gut. Man muss die Situation in ihren Kontext setzen: Draco fragt Harry, ob er Angst habe, kurz bevor die beiden sich duellieren, um ihn nochmal zusätzlich zu provozieren. Und wenn ich mich richtig erinnere, spricht Draco ihn nie mit seinem Vornamen an. In westlichen Kulturen empfindet man es generell als unhöflich, wenn man eine Person mit dem Nachnamen und ohne Anrede anspricht. Ich habe bisher nur dann erlebt, dass es okay war, wenn man entweder über jemanden spricht (z.B. in Firmen: "Die Müller kümmert sich bereits darum.") oder in älteren Generationen, wo man das als Jugendliche auch gemacht hat, weil es offenbar cooler war.
    Ich denke daher, dass Übersetzer das vermutlich deshalb nicht geändert haben, weil man das hier so kennt und die Situation deutlich gemacht hat, wieso Draco Harry nicht mit seinem Vornamen anspricht. Ich verstehe den Punkt der Verlage schon und störe mich persönlich nicht daran. Ich finde Sternchen und übermäßig vollgepackte Glossare wesentlich unangenehmer, weil es den Lesefluss unterbricht, wenn man eine Erklärung nachschlagen oder am Ende von irgendeiner Seite suchen muss. Oft verschwinden solche Anmerkungen in der Falz des Manga und man könnte sie nur dann lesen, wenn man die Seiten übermäßig knickt. Das Schlimmste, was ich bisher gelesen habe wenn es um Glossare geht, ist die englische Ausgabe von Tsubasa World Chronicle. Dort wurden so viele Begriffe im Original gelassen und in einem Glossar erklärt, dass ich es irgendwann aufgegeben habe und sie am Schluss der Lektüre nachgelesen habe. Das hat allerdings nur bedingt geholfen.

  23. #23
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    Zitat Zitat von Shima Beitrag anzeigen
    Um fair zu bleiben:

    Wenn man sich der Aufgabe stellen wollte das grundsätzlich anzustoßen für DE bzw. Schweiz usw. müsste man alle Verlage zur Diskussion bitten - finde aber den Ton den die Diskussion teilweise angenommen hat nicht zielführend für das Anliegen.
    Dies stimmt natürlich. Wobei ich natürlich auch andere Publisher gelegentlich darauf hinweise. So wurde Wakanim auch darauf hingewiesen (diese "verwestlichen" auch gerne), dass "Karaage" keine "Chicken Nuggets" sind (Ja, haben sie letztens wirklich so übersetzt!).

    Natürlich müssten die Publisher grundsätzlich hier angestossen werden. Dass hier Kazé im Fokus liegt, hat aber auch ihre Gründe:

    - Über e-mail bekomme ich keine Antwort; auch nicht über Twitter.
    - Kazé hatte gerade einige Fälle, die durch ihre Praxis extrem schlecht gelöst wurden (z.B. "We never learn" Manga/Anime und Untertitel von "Kase-san and morning glories"). Zudem gab es auch noch ein Interview von Kazé, bei dem mehr oder weniger darauf eingegangen wurde (eher weniger).
    - Kazé veröffentlicht sowohl Manga wie auch Anime. Das Ganze betrifft ja beides (leider meldet sich die Anime-Redaktion hierzu gar nicht, obwohl der negative Effekt - gerade bei Untertiteln - wesentlicher ist).
    - Kazé macht es aus meiner Sicht am extremsten. Andere Publisher gehen nicht so strickt vor, dass immer die Vornamen verwendet werden (sofern möglich).

    Muss natürlich auch sagen, dass bei den Beispielen Kazé deswegen über vertreten ist, da die Kazé-Redaktionen diese Titel sicherlich besser kennen und so auch mehr dazu sagen können. Da ich letzten kaum Manga-Titel von Kazé gekauft habe, war es mir deshalb auch schwierig, im Manga-Bereich Beispiele von Kazà-Mangas zu nennen. Was leider dazu führt, dass sich die Manga-Redaktion dazu nicht äussern kann und die Anime-Redaktion sich weiterhin nicht meldet.

    Ansonsten: englische Manga-Umsetzungen halten sich häufig dichter an den japanischen Text, haben meist ein Glossar für beibehaltene japanische Begriffe usw. - schont vielleicht für alle die Nerven wenn man - sofern die Möglichkeit besteht - vor dem Kauf vergleicht welche Übersetzung einen mehr zusagt.
    Grundsätzlich möchte ich den deutschsprachigen Markt unterstützen (bei Manga und Anime), weshalb ich eigentlich nur im äussersten Notfall zu englischen oder französischen Versionen greife (z.B. wenn offenbar wirklich keine Lizenz mehr zu erwarten ist).


    Zitat Zitat von Nemsengelchen Beitrag anzeigen
    Ich denke so schön es wäre, die werden ihre Meinung nicht mehr ändern. Den Vergleich mit Harry Potter hatte ich auch schon mal aber am Ende interessiert es keinen.


    Ich habe es bei MHA und OP zähneknirschend hingenommen. Bei Haikyuu war ich dann raus. Klar unterstütze ich gerne den deutschen Markt. Aber nicht so. Da bleib ich bei den englischen Bänden. Zählt natürlich auch für künftige Käufe von solchen Serien.

    Vielleicht wirst du ja da eher fündig Hyperion?
    Wie gerade erwähnt tue dies wirklich nur "im Notfall". Die Lösung, welche gem. Angaben der Manga-Redaktion bei "We never learn" gewählt wurde, ist jedoch aus meiner Sicht sehr unpassend zur Szene, weshalb ich hier wohl die englische Version kaufen werde. Dort habe ich bereits gesehen, dass sich die Charaktere anfangs mit Nachnamen ansprechen.

    Persönlich glaube ich aber an den gesunden Menschenverstand der Kazé-Redaktionen und dass sie deshalb ihre Praxis ändern werden. Sonst würde ich auch keinen Aufwand hierfür betreiben, sondern gleich jeweils die englischen oder französischen Versionen kaufen.

    Zitat Zitat von Savy Beitrag anzeigen
    Der Vergleich mit Harry Potter passt meiner Meinung nach allerdings nicht so gut. Man muss die Situation in ihren Kontext setzen: Draco fragt Harry, ob er Angst habe, kurz bevor die beiden sich duellieren, um ihn nochmal zusätzlich zu provozieren. Und wenn ich mich richtig erinnere, spricht Draco ihn nie mit seinem Vornamen an. In westlichen Kulturen empfindet man es generell als unhöflich, wenn man eine Person mit dem Nachnamen und ohne Anrede anspricht.
    Ein perfektes Beispiel wird es sicherlich nirgends geben. Deshalb könnte man sich ewig darüber streiten.
    Trotzdem muss ich sagen, dass der letzte Satz dann doch widersprüchlich ist, da die 3 Hauptpersonen (Harry, Ron und Hermine) den Wildhüter stets mit "Hagrid" ansprechen, also mit Nachnamen und ohne Anrede. Klar, kann man sagen, dass in den Filmen visuell (durch Gestik) und hörbar ("C'est le ton qui fait la musique!) klar erkennbar ist, dass dies nicht unhöflich gemeint ist, sondern die 3 Schüler mit Hagrid gut befreundet ist. Im Buch fehlt dies Gestik und Tonlage hingegen. Damit müsste dies ja eigentlich schwieriger erkennbar sein als bei einem Anime (Gestik und Tonlage) oder einem Manga (zumindest Gestik klar erkennbar).

    Harry Potter finde ich deshalb ein recht gutes Beispiel (wie gesagt: kein perfektes!), weil auch viele ungewöhnliche Namen vorkommen (gerade auch Vornamen wie "Minverva", "Serverus", "Horace", "Gilderoy", etc.). Und da sich z.B. die Lehrer untereinander mit Vornamen ansprechen, muss man sich dort auch sowohl Vor- wie auch Nachnamen merken. Und das Potter-Universum ist wesentlich grösser als bei so manchen Anime/Manga (alleine schon, weil es jedes Jahr einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste gibt^^). Man muss ich also mehr ungewöhnliche Namen merken, dazu Vor- und Nachnamen und bei den Büchern keine Bilder, die mit Gestik unterstützen könnten, wie die Anrede nun gemeint ist.

    Trotzdem hat man bei Harry Potter die Anreden nicht klarer nach deutschen Umgangsformen verändert, die komplizierten Namen belassen und sonst blieb man bei der Übersetzung recht nahe am Original.
    Dies zeigt leider, dass das verantwortliche Team für die Harry Potter-Übersetzung von seinen Lesern offenbar höhere kognitive Fähigkeiten erwartet als dies Kazé von ihren Lesern (bzw. Zuschauern bei Anime) tut.

    Ich verstehe den Punkt der Verlage schon und störe mich persönlich nicht daran. Ich finde Sternchen und übermäßig vollgepackte Glossare wesentlich unangenehmer, weil es den Lesefluss unterbricht, wenn man eine Erklärung nachschlagen oder am Ende von irgendeiner Seite suchen muss. Oft verschwinden solche Anmerkungen in der Falz des Manga und man könnte sie nur dann lesen, wenn man die Seiten übermäßig knickt. Das Schlimmste, was ich bisher gelesen habe wenn es um Glossare geht, ist die englische Ausgabe von Tsubasa World Chronicle. Dort wurden so viele Begriffe im Original gelassen und in einem Glossar erklärt, dass ich es irgendwann aufgegeben habe und sie am Schluss der Lektüre nachgelesen habe. Das hat allerdings nur bedingt geholfen.
    Wie du sicherlich oben in meinen Beiträgen gelesen hast, verlange ich ja auch keine "1:1 Übersetzung" (was eh nie möglich ist).
    Kazé geht mit ihrer Praxis, nur Vornamen zu verwenden, einen recht extremen Weg der "Verwestlichung" von Anreden. Die genannte Ausgabe von Tsubasa World Chronicle kenne ich nicht, aber es klingt nach dem Extremen auf der ganz anderen Seite.

    Mein Vorschlag war ja, dass man bei Alltagstiteln (meist sind es RomComs in der Schule) jeweils Vor- und Nachnamen benutzt (ohne Suffixe!), so wie dies im Original benutzt wird. Damit würde man viele unnötig seltsame Dialoge vermeiden, wenn es im Original darum geht, dass die Charaktere entscheiden, sich zukünftig mit Vornamen anzusprechen (gibt natürlich Ausnahmen wie "Nicht schon wieder Takagi-san", weil es dort um die Suffixe geht und nicht um Vor- oder Nachnamen -> ironischerweise hat es dort funktioniert; im Anime wie offenbar auch im Manga^^).

    Mit dieser Lösung denke ich, dass man keinen Glossar oder eine Erklärung benötigt.
    Dies ist meist für andere Dinge so (wie z.B. die Erklärung, dass in Japan die Mädchen/Frauen den Jungs/Männern Schokolade schenken). Kann natürlich auch sein, dass ein neuer Leser nicht weiss, was "Onigiri" (oder aktueller Fall: "Karaage") sind. Aber heutzutage haben viele ein Smartphone zur Hand und 1x googeln geht schnell, wenn man unbedingt wissen möchte, was dies ist.

    Obwohl ich sagen muss, dass mir Glossars mit genaueren Erklärungen doch gefallen.
    Schliesslich lese ich einen Manga, der sich in Japan abspielt und bin deshalb auch daran interessiert, wie gesellschaftliche, kulturelle, etc. Normen und Traditionen dort sind.
    Wenn ich z.B. in Japan Urlaub mache, gehe ich auch nicht in ein deutsches Restaurant und esse dort eine Wurst mit Sauerkraut (bzw. da ich Schweizer bin: in ein schweizer Restaurant und Raclette).

    Es würde mich wundern, wenn jemand im grösseren Stil Manga liest, aber jeglichen Kontakt mit der japanischen Kultur und Gesellschaft verweigert. Selbst dann wird eine Person mit gewissen Eigenheiten und Traditionen in Japan zwangsweise in Kontakt gelangen (wie bereits aufgezählt), die man im Manga/Anime nicht weg retuschieren kann. Sehe deshalb keinen Grund, warum man dies bei den Anreden dann tun sollte, nur weil es in diesem Fall (mehr oder weniger gut) möglich ist.

  24. #24
    Mitglied Avatar von nano
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    Zitat Zitat von HyperionCH Beitrag anzeigen
    Mein Vorschlag war ja, dass man bei Alltagstiteln (meist sind es RomComs in der Schule) jeweils Vor- und Nachnamen benutzt (ohne Suffixe!), so wie dies im Original benutzt wird. Damit würde man viele unnötig seltsame Dialoge vermeiden, wenn es im Original darum geht, dass die Charaktere entscheiden, sich zukünftig mit Vornamen anzusprechen (gibt natürlich Ausnahmen wie "Nicht schon wieder Takagi-san", weil es dort um die Suffixe geht und nicht um Vor- oder Nachnamen -> ironischerweise hat es dort funktioniert; im Anime wie offenbar auch im Manga^^).
    Eben dies!

    Ich schreibe auch mal hier weiter, um den Fragenthread nicht vollzuspammen.

    Ja, ich sprach bei meiner Frage aus beruflicher Erfahrung und wollte ganz sicher nichts in Abrede stellen. Da ich hier privat unterwegs bin, möchte ich nicht viel näher darauf eingehen, aber man braucht ja nur mal in den Fehler-Thread bei Carlsen zu schauen. Die Verwendung der Vornamen bei MHA ist dort zu einer enormen Fehlerquelle geworden ...

  25. #25
    Moderator Mangaforen Avatar von Shima
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    Ich finde Glossare klasse (ich lerne vielleicht noch was neues durch meine Lektüre) allerdings blättere ich da nicht während des Lesens sondern danach dorthin.
    wünscht sich die Light Novel - Reihe: Haikyu!! Shosetsu Ban!!

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