Hall of Fame 17 - Dick Kinney und Al Hubbard

[Coolwater]

Ich habe den neuesten Band der Ruhmeshalle heute im Buchladen erworben. Du lieber Gott, ist das ein heilloses Gekritzel! Ich habe die "Storys" noch nicht gelesen, aber ich wage zu prophezeien, daß ich von diesen "dusseligen" Geschichten, die mir schon im TGDD kreuzweise zum Hals heraushängen, nur mäßig amüsiert sein werde. Nun denn, ich hoffe, daß dem Kinney/Hubbard-Fanblock mit diesem Brocken für eine ganze Weile der Mund gestopft ist und die nächsten Bände der Reihe sich wieder richtigen Zeichnern widmen können.


Der Inhalt des Bandes, ein knappes Dutzend Seiten Weihrauchgeschwenke für Dick und Al von Alberto Becattini und David Gerstein als Präludium kommt hinzu:


Der Kanarienvogel (Flock Together, Four Color 279, Juni 1950; Autor: unbekannt, Zeichnung: Al Hubbard)

Aufregende Erlebnisse (Scamp, WDC 208, Januar 1958; Autor: unbekannt, Zeichnung: Al Hubbard)

Braver Typ (Scamp, FC 703, Mai 1956; Autor: unbekannt, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Der Gesundheitsapostel (The Health Nut, S64008, 1964; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Joachim Stahl)

Die Kunst des Webens (Weaving and Ducking, S64024, September 1964; Autor: Dick Kinney, Zeicnung Al Hubbard; Übersetzung: Gerd Syllwasschy)

Volkes Stimme (It's Music?, S64029, Oktober 1964; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Keinen Dunst von Kunst (Pop Goes the Art, S64066, Dezember 1964; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Joachim Stahl)

Heim oder Hasenstall? (A Hutch Is Not a Home, S64092, Dezember 1964; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Party? Kunststück! (Suds in Your Eyes, S64136, Oktober 1965; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Tonnenprobleme (Fall Guy, S65049, 1965; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard)

Zu viel Huhn - was nun? (The Egg and Why, S66148, 1967; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Der Starreporter (The Newspaper, S66174, Juli 1967; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Die größte Flotte der Welt (The Biggest Fleet in the World, S66107, Dezember 1969; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Dusseliger, als die Polizei erlaubt (A Cop's Policeman, S67185, 1968; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Falsches Programm (The Wrong Channel, S68115, Februar 1970; Autor: unbekannt, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Hochzeitswerbung auf dem Lande (Marriage Mountain-style, S68129, Mai 1969; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Verteidigung ist der beste Angriff (The Manly Art of?, S68146, August 1969; Autor: Dick Kinney, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Das Apartment (The Appartement, S69101, September 1971; Autor: unbekannt, Zeichnung: Dick Kinney)

Marktforschung (The Shoppers, S71183, November 1971; Autor: unbekannt, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

[adamriese]

Nach anfänglicher Skepsis finde ich den Stil von Hubbard mittlerweile interessant und habe mich auf den neuen HoF-Band gefreut.

Natürlich würde ich 'Anfängern' zunächst Geschichten von Barks, Vicar, Branca oder dem späten Scarpa präsentieren.

Doch zur Abwechslung mal was von Hubbard - das hat schon was!

Und auch wenn ich absolut kein Fan von Dussel bin, findet sich manch gute Idee unter den Hubbard-Geschichten - und Dussel wird wesentlich liebevoller und weniger schrill gestaltet als in vielen LTB-Geschichten.

Nachdem nun diese Lanze gebrochen ist, lasst uns den Band genießen.

[B.B.Shrooms]

Ich persönlich finde, dass wenn man etwas Hall of Fame nennt, dann sollten dort auch wirklich nur die Besten der Besten reinkommen. Dazu aber gehören Kinney und Hubbard IMO nun wirklich nicht.....

[Ungewitter]

hmmm, also ich mag Hubbard auch. Das gehört nach meinem Gefühl schon in die HoF.

[Frau Wutz]

Das sehe ich ganz genauso. Endlich erfährt dieses sträflich unterschätzte Duo mal eine gebührende Würdigung! Für (Comic-)historisch Interessierte wie mich ist der Band sowieso Pflicht: Er kann mit mehreren Erstveröffentlichungen aufwarten, darunter der erste Auftritt von Habakuk sowie eine Geschichte mit "Hustler Duck", einem mir bisher unbekannten Verwandten (?) der Ducks, der zwar schon in diversen Geschichten vorkam, hier aber erst seinen zweiten Auftritt in Deutschland hat.

Ganz besonders freue ich mich natürlich auch über diese Storys:

Aufregende Erlebnisse (Scamp, WDC 208, Januar 1958; Autor: unbekannt, Zeichnung: Al Hubbard)

Braver Typ (Scamp, FC 703, Mai 1956; Autor: unbekannt, Zeichnung: Al Hubbard; Übersetzung: Michael Bregel)

Falls es jemand nicht wissen sollte: Scamp = Strolchi

Eine Frage noch, @Coolwater: Warum kaufst du dir eigentlich Comics, bei denen du von vornherein weißt, dass sie dir nicht gefallen werden? Fehlgeleiteter Sammeltrieb? Zuviel Geld?

[Coolwater]

Spinn' ich eigentlich, oder ist in dem Erklärtext auf S. 52 tatsächlich ein Bild abgedruckt, das in der Geschichte, wie sie darauffolgend präsentiert wird, gar nicht enthalten ist?

Das Bild gehört doch wohl klar zu dieser Geschichte. Oder haben Kinney und Hubbard die Idee, daß Dussel versucht, Habakuks Gegröle auf Tonband festzuhalten, etwa noch ein weiteres Mal aufgewärmt?

Hat man da aus der Geschichte etwas herausgekürzt? Nicht, daß mich das bei Hubbard aufregte ...

[Coolwater]

Eine Frage noch, @Coolwater: Warum kaufst du dir eigentlich Comics, bei denen du von vornherein weißt, dass sie dir nicht gefallen werden? Fehlgeleiteter Sammeltrieb? Zuviel Geld?

Ich habe alle bereits erschienenen Bände der "Hall of Fame" gekauft, da werde ich jetzt keine Lücke lassen, nur weil man es in Gottes Namen für nötig befand, den angeblichen Klassikern Kinney und Hubbard mit einem eigenen Band Einlaß in die Ruhmeshalle zu gewähren.

Ich rechne damit, daß diese Reihe alle paar Bände mal absackt. Wenn die nächsten vier, fünf Bücher wieder ordentliche Zeichner und Geschichten enthalten, bin ich auch voll und ganz entschädigt. - Mein "Sammeltrieb" ist aber gewiß nicht so fehlgeleitet, daß ich eine Reihe erwürbe, wo nur alle paar Bände ein gutes Buch zwischen lauter schlechten erschiene.

Ich schimpf' ja gar nicht. Die 17 Taler blätterte ich vielmehr mit einem Lächeln hin - auch wenn es mehr dem verzerrten, maskenhaften Grinsen des Jokers glich.

Ich hoffe natürlich, daß der Band kaum Käufer bei denen findet, die sich den Kauf jedes Bandes abhängig vom jeweils vorgestellten Zeichner gründlich überlegen. Ein kaufmännischer Fehlschlag dieses Bandes sollte Ehapa eine Lehre sein und den Verlag davon zurückhalten, uns in ein, zwei Jährchen mit dem Machwerk "Hall of Fame - Dick Kinney und Al Hubbard 2" zu überraschen.

[Saschotei]

Also wenn es mal Geschichten mit einem 90jährigen Dussel geben soll, kann man meinetwegen Al Hubbard fragen. Ansonsten finde ich seine Zeichnungen grausam, im besten Fall gruselig.

[_Dago_]

Also wenn es mal Geschichten mit einem 90jährigen Dussel geben soll, kann man meinetwegen Al Hubbard fragen.

...nur leider hat er bereits vor 25 Jahren das zeitliche gesegnet.

Hubbards Geschichten, die er ohne Enten gezeichnet hat (Filmcomics, Strolchi, Aristocats), finde ich recht gut, die Zeichnungen im allgemeinen mögen ja nicht sehr sauber oder sorgfältig gezeichnet rüberkommen, dennoch ist es auch mal nötig, andere "alte Amerikaner" neben Barks zu "erwähnen" (fände ja HoF-Bände über Kelly und Buettner gigantisch...)

[Hinnerk]

Ein kaufmännischer Fehlschlag dieses Bandes sollte Ehapa eine Lehre sein und den Verlag davon zurückhalten, uns in ein, zwei Jährchen mit dem Machwerk "Hall of Fame - Dick Kinney und Al Hubbard 2" zu überraschen.

Diesen ehrenvollen Wunsch sabotierst du allerdings selber!

[Coolwater]

[...] dennoch ist es auch mal nötig, andere "alte Amerikaner" neben Barks zu "erwähnen" (fände ja HoF-Bände über Kelly und Buettner gigantisch...)

Meiner Ansicht nach kann man keinen der älteren amerikanischen Donald-Duck-Zeichner neben Barks als tatsächlich gut bezeichnen. Deshalb ist es keineswegs angebracht oder gar nötig, einem von ihnen einen Band zu widmen. Ein Band mit Geschichten von Strobl oder Bradbury wäre aber immer noch besser gewesen als einer mit Kinneys und Hubbards Dusseleien.

Im übrigen wurden bereits die Altamerikaner Gottfredson und Murry jeder mit einem Band bedacht.

Diesen ehrenvollen Wunsch sabotierst du allerdings selber!

Kritik an meinem Kaufverhalten aus den Reihen der Antihubbardbewegung kann ich grundsätzlich nachvollziehen, halte sie jedoch nicht für gerechtfertigt. Ich erklärte bereits, daß ich aus Gründen sammlerischer Lückenlosigkeit diese Reihe komplett erwerbe (solange die meisten Bände noch gut sind). Wenn ich für den Hubbardband daher zähnefletschend Talerscheinchen auf den Ladentisch blätterte, mir aber im gleichen Atemzug wünschte, daß möglichst viele Comicfans, die diese Reihe nicht vollständig sammeln, Kinney und Hubbard die kalte Schulter zeigen, ist das ein nicht völlig widersprüchliches oder irrationales Verhalten. Nein, ich bin nicht zum Verräter an den hehren Idealen des Antihubbardismus geworden!

[_Dago_]

Meiner Ansicht nach kann man keinen der älteren amerikanischen Donald-Duck-Zeichner neben Barks als tatsächlich gut bezeichnen. Deshalb ist es keineswegs angebracht oder gar nötig, einem von ihnen einen Band zu widmen. Ein Band mit Geschichten von Strobl oder Bradbury wäre aber immer noch besser gewesen als einer mit Kinneys und Hubbards Dusseleien.

Im übrigen wurden bereits die Altamerikaner Gottfredson und Murry jeder mit einem Band bedacht.

Latürnich, aber beide haben ja eindeutig mehr Mäuse als Enten gezeichnet, und die neuen vierreihigen Mäuse sind ja meist eh unzumutbar.

[Ungewitter]

Kritik an meinem Kaufverhalten blablabla solange die meisten Bände noch gut sindblablabla Comicfans, die diese Reihe nicht vollständig sammeln, Kinney und Hubbard die kalte Schulter blablabla Antihubbardismus geworden!

Aus denselben Beweggründen kaufe ich ja auch jeden neuen Asterix.

[Coolwater]

Aus denselben Beweggründen kaufe ich ja auch jeden neuen Asterix.

Die Ideale des Asterixismus sind bei Dir doch hoffentlich nicht so hehr, daß Du erwartest, Uderzo werde nach dem langen Marsch durchs Tal der Tränen eines Tages zuletzt noch etwas Wunderbares schaffen.

[Ungewitter]

Sicher nicht. Ich fürchte nur, dass ich, wenn er dereinst auf der Bahre liegt, auch die Machwerke seiner Nachfolger unbesehen kaufen werde.

[Coolwater]

Es ist eine Qual. Ich habe mir auch diese verdammten Eisenherzalben von John Cullen Murphy gekauft, obwohl ich bei deren Lektüre Hal Foster jedes Mal dafür verflucht habe, daß er den Prinzen nicht schon in den siebziger Jahren mit Würde sterben ließ.

[Ungewitter]

Ja, es ist eine Qual. Ich weiß schon gar nicht mehr, durch wieviele Zeichner ich mich bei Spirou und Fantasio gelesen habe und warum.

[Frau Wutz]

Tal der Tränen

Es ist eine Qual...verdammten Prinz Eisenherzalben...verflucht...sterben

Ja, es ist eine Qual

Tss, Sammler... Eure Probleme möcht ich haben! Mir macht Comiclesen ja manchmal sogar Spaß. Bin ich irgendwie abnormal?

[B.B.Shrooms]

Tss, Sammler... Eure Probleme möcht ich haben! Mir macht Comiclesen ja manchmal sogar Spaß. Bin ich irgendwie abnormal?

Also ich seh das genauso wie Du

[Ungewitter]

Dass Frau Wutz abnormal ist ???

[Annette Borkes]

Dass Frau Wutz abnormal ist ???

Ich finde diese Äußerung nicht besonders witzig, ehrlich gesagt, auch wenn Frau Wutz sie zuerst gebraucht hat. Mit dem Begriff der "Abnormalität" sollte man eh vorsichtig umgehen...

Frau Wutz ist es jedenfalls ganz sicher nicht!

Annette

[Coolwater]

Tss, Sammler... Eure Probleme möcht ich haben! Mir macht Comiclesen ja manchmal sogar Spaß. Bin ich irgendwie abnormal?

Wenn Du Dich bei den letzten Asterixbänden amüsiert hast wie ein Schneekönig, ganz bestimmt.

Manchmal ist das Comiclesen eben mehr Anstrengung als Genuß ...

[B.B.Shrooms]

Dass Frau Wutz abnormal ist ???

Natürlich, das Comic ja in erster Linie mal Spaß machen sollten und das Ganze auch bei großer Sammelleidenschaft nicht unbedingt in Stress ausarten sollte.

[robin1]

zum Band selbst kann ich noch nichts sagen, da ich ihn erst heute gekauft habe. was mich aber jetzt schon wieder aufregt, ist die ankündigung auf band 18: don rosa #6. mal davon abgesehen, dass ich rosa mag, dieser aber in einer eigenen reihe und auch im DDTG oder dem MMM ständig 'gewürdigt' wird, finde ich diese veröffentlichungsweise doch etwas merkwürdig, zumal er wohl jetzt in jedem zweiten band die hauptrolle spielen darf (14, 16, 18...). da verwundert es fast, das barks nicht schon längst einzug in die hall-of-fame reihe gehalten hat, wo doch sonst jede gelegenheit genutzt wird, den guten irgendwo unterzubringen.

[Coolwater]

was mich aber jetzt schon wieder aufregt, ist die ankündigung auf band 18: don rosa #6. mal davon abgesehen, dass ich rosa mag, dieser aber in einer eigenen reihe und auch im DDTG oder dem MMM ständig 'gewürdigt' wird, finde ich diese veröffentlichungsweise doch etwas merkwürdig, zumal er wohl jetzt in jedem zweiten band die hauptrolle spielen darf (14, 16, 18...).

Das ist noch gar nichts. Bei der Parallelreihe in Dänemark hat man jüngst vier Rosabände hintereinander vom Stapel gelassen (Liste der dänischen HoF-Bände), bei der in Schweden waren es immerhin auch schon drei, die man am Stück servierte (Liste).

Ich habe gar nichts dagegen, wenn man Rosa möglichst schnell durch die Ruhmeshalle winkt. Dann kann vielleicht irgendwann, wenn die Geschichte gegessen ist, einmal eine richtige Don-Rosa-Gesamtausgabe in Angriff genommen werden. So mit lauter Einzelbänden innerhalb einer größeren Reihe und in diesem Format - das ist doch nichts Halbes und nichts Ganzes.

da verwundert es fast, das barks nicht schon längst einzug in die hall-of-fame reihe gehalten hat, wo doch sonst jede gelegenheit genutzt wird, den guten irgendwo unterzubringen.

Das verwundert in der Tat. Barksbände sind immerhin in den skandinavischen Ländern, wo die "Hall of Fame" allenthalben bereits deutlich mehr Bände umfaßt als bei uns, in der Tat längst erschienen.

Der Blick nach Norden vermag im übrigen überhaupt zu zeigen, was uns in dieser Reihe noch so alles blüht. Einen Trost bietet, daß man dort von Kinney und Hubbard nicht allzu berauscht zu sein scheint: In der norwegischen Ruhmeshalle gibt es nur einen Band zu den beiden, in Dänemark und Schweden sind die Leser von den Burschen bis dato überhaupt verschont worden.