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Thema: Werewolf by Night - Classic Collection

  1. #1
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Werewolf by Night - Classic Collection

    Werewolf by Night – Classic Collection



    Da ist er also, der Band der schon alleine als Begründung für den Kauf eines Leseknochens herhalten kann. Ihr wisst nicht was ein Leseknochen ist? Kein Problem, komme ich nachher nochmal drauf zurück. Die von Panini gelieferte Selbstverteidigungswaffe mit dem haarigen Hauptdarsteller umfasst mächtige 1.176 Seiten und wiegt stolze 3,74 Kilo, kann also durchaus auch als Trainingsgerät herhalten. Bislang der dickste Comic-Einzelband, den ich gelesen habe, aber vielleicht wird das gute Stück noch dieses Jahr von Grant Morrisons Doom Patrol abgelöst, die schlägt mit satten 1.292 Seiten zu Buche. Optisch passt die Aufmachung des Bandes zur Dracula Classic Collection, sowie zum etwas dünneren Pendant zu Frankensteins Monster, die kleinen Problemchen, die Panini bei den ersten Omnibus-Ausgaben zu Conan mit vereinzelten Knicken am oberen Rand einiger Seiten hatte scheinen vollkommen abgestellt zu sein, dafür riecht der Band nicht so gut, wie die farbigen Bände mit dem Barbaren, aber das ist ja eher persönliche und subjektive Wahrnehmung, also werfen wir lieber mal einen Blick auf den Inhalt.


    Diese Masse an Heften wurde in dem Band versammelt.


    Es ist ja jetzt doch schon einige Monate her, dass ich den Band beendet habe, und gelesen hatte der sich auch nicht gerade in zwei Tagen. Zu den einzelnen Heften habe ich mir keine Notizen gemacht, denn häufig war ich so im Fluss, dass ich sowieso gleich mehrere Hefte am Stück verschlungen habe, was ein gutes Zeichen ist. Wer wissen will, welche Ausgaben im Detail enthalten sind, der kann die entsprechenden daten dem obigen Spoiler entnehmen. Auf jeden Fall werde ich aus diesen Gründen jetzt nicht auf jedes Heft oder jeden kleinen Storybogen eingehen, sondern meine Eindrücke eher allgemein zusammenfassen.

    Kennengelernt hatte ich unseren bepelzten Freund ja schon bei seinem Crossover mit unserem Fürsten der Finsternis bei „Tomb of Dracula“, genau wie dort sind auch hier beide Hefte, die zu der Geschichte gehören enthalten. Da hatte ich also auch schon einen ersten Eindruck über die Optik gewonnen, aber irgendwie stechen diese beiden Ausgaben auch etwas heraus was das Artwork angeht und so war ich zu Beginn von „Werewolf by Night“ ehrlich gesagt etwas erschrocken, denn das Werwolf-Design fand ich ehrlich gesagt ziemlich hässlich – und das ist nicht positiv gemeint! Okay, das hat sich nach und nach noch etwas geändert, aber viel besser wurde das meines Erachtens ehrlich gesagt nicht wirklich, da sah Lon Chaney Jr. ja schon deutlich besser aus.


    Hier nochmal der Inhalt in schriftlicher Form.


    Apropos Lon Chaney Jr.: Eines der wichtigsten Merkmale eines Werwolffilmes ist ja seit jeher die Verwandlungsszene. Ich habe nahezu jeden Streifen zu dem Thema gesehen, den man in unseren Gefilden bekommen kann, und sei er auch noch so schlecht, und da gibt es echt so einige kreative Highlights, selbst bei vergleichsweise billigen Produktionen. Die Künstler am „Werwolf by Night“ scheinen sich da aber auch häufig eher schwer getan zu haben, das finde ich auch nicht immer so gelungen. Weitere Schwierigkeiten sind die häufigen Wiederholungen und das oft hirnlose Verhalten unseres Hauptdarstellers und seiner Freunde. Da werden immer und immer wieder die gleichen Vorsichtsmaßnahmen vor der Verwandlung getroffen, oder – noch besser – es wird scheinbar regelmäßig vergessen, wie der Mondzyklus ist und man wird SCHON WIEDER von der Verwandlung überrascht! Da hätte ich mir intelligentere Skripts erhofft. Auch die zeitlichen Abfolgen gehen nicht immer so astrein auf. Manchmal zieht sich eine Nacht über zig Hefte und was da alles in der Zeit erlebt und geschafft wird, man glaubt es kaum! Dann, und das ist häufiger der Fall, ist eine Nacht oder ein Verwandlungszyklus nach einem gefühlt 10-Minütigen Fight vorbei. Was ist mit dem Rest der Nacht? Ideenloser Autor?

    Jetzt aber genug gemosert, denn im Grunde machen die Abenteuer unseres unfreiwilligen Teilzeitraubtieres wirklich mächtig Spaß, wenn man über diese Unzulänglichkeiten an der ein oder anderen Stelle einfach hinwegsehen, oder schmunzeln kann. Schmunzeln musste ich zum Beispiel gleich auf den ersten Seiten, als ich den Namen unseres Protagonisten erfuhr. Jack Russell. Echt jetzt? Na da wohl einer wirklich Humor gehabt! Der zieht sich übrigens durch die komplette Reihe. Klar gibt es da viel Action, abenteuerliche Passagen, ganz viele Grusel- und Horror-Elemente der alten Schule mit massig Reminiszenzen an die großen Klassiker des Genres, aber auch massenweise trashige und abgefahrene Ideen. Ein Werwolf als Stuntman in einer Westernstadt? Na logo! Ein Werwolf-Cop, der UNSEREM Werwolf auflauert, um durch dessen Tod wieder zum Mensch zu werden? Why not? Schaurige Voodoo-Rituale, hirnlose Zombies, gigantische Golems und allerlei Ausgeburten der Hölle machen dem Werwolf zu schaffen.


    Massives Gerät!


    Ab und an bekommt er Unterstützung, oder auch Widerstand, von bekannten Gesichtern aus der Marvel-Riege wie etwa Spider-Man, Moon Knight, dem Ghost Rider, Man-Thing, Morbuis und sogar Iron Man. Der größte Trumpf der Reihe ist meines Erachtens aber tatsächlich ihr menschlicher Hauptdarsteller. Der ist nämlich an sonnigen Tagen nicht nur per Definition ein Mensch, sondern auch im besten Sinne voller Menschlichkeit. Jack Russell ist einfach ein unglaublich sympathischer junger Mann, der das Herz am rechten Fleck hat und mit dem man einfach Mitleid haben muss, bei all dem was ihm da widerfährt, ohne dass er es kontrollieren kann. Man möchte ich direkt in die Arme schließen und beschützen, so schnell hatte ich ihn in mein Herz geschlossen. Das wiederum hat er Lon Chaney Jr. gemein, dessen Werwolf ja auch eine zutiefst tragische Figur war. So sind mir die liebsten Szenen beim „Werwolf by Night“ auch die mit einem gewissen Soap-Anteil, wie die Zeit in der Jack in seiner kleinen Single-Mietbude im Colden House lebt, dort mit den Nachbarn verkehrt und mit der Hausverwalterin Sandy anbandelt, oder später, wenn die schöne und gütige Topaz mit ihren Gedankenkräften an seiner Seite hat. Da hätte man meines Erachtens noch mehr rausholen können.


    Unter dem Schutzumschlag gibt es schlichtes, elegantes Schwarz.


    Ja, es war insgesamt schon eine sehr schöne Zeit mit dem Werwolf und auch, wenn sich so mancher Szenenablauf häufig wiederholt hat, so gab es dennoch auch massig Abwechslung in den Hauptthemen, Gegenspielern und Schauplätzen. Mal lustig, oft ein wenig absurd, mal eher stimmungsvoll mit Gruseltouch, dann wieder grellbunt und insgesamt natürlich mit deutlich höherem Trash-Anteil als bei der „Gruft von Dracula“, was ja nichts Schlechtes sein muss. Das Artwork gewinnt keine Preise, ist aber abgesehen vom Werwolf selbst auch nicht schlecht, und um sich an dessen Optik zu gewöhnen hat man ja genug Zeit. Insgesamt ein schöner Band und eine tolle Veröffentlichung, die ihr Geld auf alle Fälle Wert ist, auch wenn inhaltlich nicht nur Highlights geboten werden, aber auch - oder gerade – mit den etwas abgedrehteren und „bescheuerten“ Episoden kann man viel Spaß haben.

    7,5/10

    Wie versprochen hier noch ein kleiner Nachtrag zum sogenannten Leseknochen. Das ist ein vergleichsweise festes Kissen, grob in der Form eines Knochens, welches beim Lesen als bequeme Unterstützung dienen soll. Dazu gibt es verschiedenste Einsatzmöglichkeiten. Man kann es sich unter den Nacken schieben, wenn man auf dem Rücken liegend lesen möchte, wenn man auf dem Sofa sitzt kann man es als Ablage für den Unterarm/Ellbogen neben sich legen, man kann es als Buchständer nutzen, wenn man am Tisch oder auf dem Bauch liegend lesen möchte. Ich persönlich habe es im Lesesessel oft auf dem Schoß, wenn ich ein größeres oder schwereres Hardcover lese, das ruht dann auf meinem unteren Bauch und lehnt am Leseknochen an, so habe ich die Hände besser für Erdnüsse oder Whisky frei.


    Leseknochen.


    Leseknochen mit Buch.



    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  2. #2
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    Der steht noch ungelesen bei mir, wird aber angegangen sobald ich den dritten "Gruft von Dracula" durch habe.
    Das deutsche "Füllheft" habe ich mir natürlich auch besorgt.
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  3. #3
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Zitat Zitat von Spiro Agnew Beitrag anzeigen
    Wäre schön, wenn Panini aus der Man-Wolf Complete Collection auch so ein schönes HC Buch machen würden, wie sie es bei Frankenstein gemacht haben. 408 Seiten hat der Band.
    https://www.marvel.com/comics/collec...rade_paperback
    Absolut! Hätt ich Bock drauf!
    VERKAUFE COMICS
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