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    Deep Beyond von Andolfo/Goy und Broccardo

    Band 1 ist (bedauerlicherweise zu Lasten von „Adventureman“) vorgezogen worden und bereits für Januar 2022 angekündigt, d. h. ab dem 15.12.21 in der Auslieferung. Ich bin gespannt, ob der „Superstar" (splittereigene Werbung) Mirka Andolfo diesmal zumindest als Autorin liefert. In den "Die Chroniken von Under York" hat Frau Andolfo die Frage, weshalb ihr überragende Qualitäten als Zeichnerin/Autorin nachgesagt werden, nicht beantworten können. Das war eine eher unterdurchschnittliche Leistung.

    https://www.splitter-verlag.de/deep-beyond-1.html
    Geändert von Zardoz (19.11.2021 um 17:41 Uhr)

  2. #2
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    Buch 01

    Wir schreiben das Jahr 2085. Eine dystopische Zukunft. Die Welt ist nach einer Umweltkatastrophe aus den Fugen geraten. Die Luft ist kontaminiert. Wer sie einatmet, fängt sich blasenförmige Quaddeln ein. Die verbleibende Lebenszeit beschränkt sich dann auf wenige Stunden. In Nordamerika gibt es nur noch ein paar Kolonien. Die Menschen leben unter dem Schutz von Kraftfeldern und Kuppeln in hochtechnisierten Städten. Die Außenwelt wird beherrscht von riesigen krakenförmigen Monstern mit überdimensionalen Reisszähnen. In der Kolonie B-34 regiert ziemlich autokratisch Eve. Im Hintergrund ziehen aber noch andere die Fäden. Es gibt einen Präsidenten. Es gibt Rebellen. Freiheitskämpfer für die einen, Defätisten, eine Gefahr für die Existenz, den Wohlstand für die anderen. Es ist die Geschichte der Zwillingsschwestern Pam und Jolene. Pam, verheiratet mit Eve, begibt sich auf eine Expedition in die ebenfalls verseuchten Meere, um eine Anamolie zu erforschen, die die Ursache für alle Probleme sein könnte. Die Mission scheitert. Der Kontakt ist abgebrochen. Niemand weiß, was passiert ist, und ob jemand überlebt hat. Jolene, auf der Seite der Rebellen, entführt den Biologen Paul Bailey, der vor Jahren mit Pam zusammengearbeitet hatte und noch immer in sie verliebt zu sein scheint. In einem antiquierten U-Boot machen sie sich auf die Suche in die Tiefen des Atlantiks. Was werden sie finden?

    Der Plot hört sich interessant an. Ist er grundsätzlich auch. Handwerklich und technisch ist es eigentlich auch gut gemacht. Die für das Szenario verantwortlichen Mirka Andolfo und David Goy arbeiten mit Rückblenden, um die Zusammenhänge zu erklären. Nach und nach erfahren die LeserInnen mehr über die Hintergründe der Katastrophe und die Herkunft der Protagonisten. Jedes der vier Kapitel läuft auf einen actionreichen Höhepunkt hinaus und endet mit einem Cliffhanger. Die Charaktere werden ausreichend gut beleuchtet, so dass ihr Handeln einigermaßen plausibel wirkt. So weit, so gut. Trotzdem hat mich die Story bzw. deren Umsetzung noch nicht richtig gefangen. Schwer zu sagen, woran es liegt. Vielleicht, weil der Aufbau dann doch ein wenig zu schematisch, zu künstlich ist. Alle paar Seiten muss ein Höhepunkt her. Die Zeichnung der Charaktere bleibt im Prinzip vorhersehbar und im Großen und Ganzen recht eindimensional. Alles wirkt ein wenig zu en vogue. Eine weiße Oberschicht, ein dunkelhäutiger Protagnonist, ein Lesebenpaar usw. Manchmal manvövriert das Autorenduo die Geschichte in eine Gasse, aus der sie keinen befriedigenden Ausweg finden. In einer Szene zielen 4 Elitesoldaten auf einer Distanz von ca. 2 Metern mit geladenen Waffen auf ihre 3 Gegner. Es kommt zur Schießerei. Eine Person wird verwundet, alle anderen werden nicht getroffen, die drei können entkommen. Das erinnert mich dann doch sehr an „Western von Gestern“. Da wird wie wild aus der Hüfte geballert, aber so gut wie niemand getroffen. Aber vielleicht sehe ich das alles zu kritisch. Ganz zum Schluss hat mich die Story dann doch ein wenig geflasht und ich will wissen, wie es weitergeht.

    Und das Artwork. Nett anzusehen, aber auch nicht so ganz mein Ding. Andrea Broccardo zeichnet ganz im „Andolfo-Style“. Die Personen wirken auf mich jung, nett, freundlich, dynamisch, immer etwas zu stromlinienförmig. Dementsprechend sind mir auch Eve, Pam und Jolene zu „girliehaft“ dargestellt. Zu wenig Ecken und Kanten.


    Fazit:
    Mir persönlich gefallen „dreckige“ Dystopien wie z. B. Kurier deutlich besser. Deep Beyond wirkt auf mich wie nach Marketinggesichtspunkten durchgestylt. Ich werde aber dennoch am Ball bleiben.

    Geändert von Zardoz (26.07.2022 um 18:49 Uhr)

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