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Thema: Fix und Foxi-Geschichten

  1. #1
    Mitglied Avatar von Silly Symphony
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    Fix und Foxi-Geschichten

    Ich habe als Kind in den 70er-Jahren viel und gern Fix und Foxi-Hefte gelesen.
    Nun habe ich mir aus purer Nostalgie via eBay einige Ausgaben aus jener Zeit (1970 - 1978) bestellt und gelesen - und bin, gelinde gesagt, entsetzt, wie schlecht die von Kauka produzierten Comics (Fix und Foxi, Lupo, Oma Eusebia etc.) waren!
    Die Skripts sind schlichtweg grauenvoll, stümperhaft, bar jeder vernünftigen Dramaturgie, von Witz gar nicht zu reden. Die Zeichnungen hingegen gefallen mir teilweise recht gut.
    Bevor ich weitere Hefte bestelle, eine Frage: Hatte ich beim Bestellen Pech oder waren die Handlungen immer so unterirdisch?
    Danke für Eure Antworten...

  2. #2
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    Böse, böse. Weiß nicht, ob du hier im Kauka FANCLUB Forum darauf Antworten bekommst, mit denen du was anfangen kannst.

    Ich würde dir zustimmen: Die FF-Geschichten sind mMn - im Gegensatz zu vielen Disney-Comics und vielem aus YPS - sehr schlecht gealtert, ich kann die heute auch nicht mehr lesen (das gilt für mich für die 80er Jahre, in denen ich auch recht viel FF und Lupo und seine Freunde gelesen habe). Das war auch mein Eindruck bei den Comics, die vor ein paar Jahren in der Kauka-Ausstellung in Oberhausen hingen, und die gingen quer durch die Jahrzehnte.

  3. #3
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    Nach meiner Einschätzung waren die Stories der 60er, ca. zwischen 250 und 627, am besten, was Idee, Handlungsentwicklung und Charakterzeichnung angeht. Aber das war offenkundig vor deiner Zeit. Interessant finde ich, dass, obwohl viele die Hefte ihrer Kindheit auch im Alter noch schätzen bzw. verklären, du deine heute nicht mehr gut findest ... Die 70er waren nach meiner Zeit. Und als ich sie später einmal "durchgesehen" habe, konnte ich nichts dran finden, vor allem die Lizenzserien mochte/mag ich nicht. Gar kein Vergleich etwa zu Pit und Pikkolo.

  4. #4
    Mitglied Avatar von Silly Symphony
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    Danke für Eure Antworten.
    Es ist schon mal tröstlich, dass ich mit meiner Einschätzung nicht allein dastehe...
    Leider sind die Hefte zwischen 250 und 627 auf dem Markt sehr teuer - jedenfalls dafür, um nur in Nostalgie zu schwelgen...
    Ja, meine Ansprüche haben sich deutlich verändert seit damals, und verklären tu' ich grundsätzlich nichts.


    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    ...vor allem die Lizenzserien mochte/mag ich nicht. Gar kein Vergleich etwa zu Pit und Pikkolo.
    Was meinst Du mit "Lizenzserien"? Welche waren das?
    In den Heften, die ich kürzlich gelesen habe, heben sich gerade die zugekauften belgischen und französischen Serien qualitativ deutlich - schmerzhaft deutlich! - von den deutschen Produktionen ab.
    Ah, eine Ausnahme konnte ich feststellen, die hatte ich in meinem ersten Posting vergessen: Einige Pauli-Geschichten waren zum Teil gar nicht schlecht.

  5. #5
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    Ich will nicht sagen, dass die Lizenzserien alle schlecht waren, aber sie waren jedenfalls sehr, sehr anders im Vergleich zu den FF- und Pauli-Geschichten. Gut, das war Pit und Pikkolo irgendwie auch. Diese passten aber doch irgendwie zu den Mischa- und Winnetou-Geschichten, Stichwort "intelligente Abenteuer", die als Mischung von Action und Scharfsinn zu gefallen wussten. Aber z. B. "Prinz Edelhart", "Oma Pfiffig", "Die Sechs", sorry, dafür fehlt mir der Draht. Das war nur mehr knuddelig-niedlich und strapazierter "Witz" und viel, viel Gelaber ... mag ich nicht.

    PS: Die Hefte der 60er sind in mäßigen Zuständen relativ günstig zu bekommen. Z.B. kostet Nr. 338 in der Sammlerecke in Z3 10,50 Euro. Dieses Heft enthält die sehr gute Rummelplatzgeschichte ...
    Geändert von fixundfertig (17.08.2022 um 20:31 Uhr) Grund: PS

  6. #6
    Mitglied Avatar von Silly Symphony
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    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    PS: Die Hefte der 60er sind in mäßigen Zuständen relativ günstig zu bekommen.
    Ah, das klingt vernünftig, ich mach' mich mal auf die Suche. (So ein gut erhaltenes Heft ist aber halt schon was Schönes...)

  7. #7
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    Zitat Zitat von Silly Symphony Beitrag anzeigen
    (So ein gut erhaltenes Heft ist aber halt schon was Schönes...)
    Freilich. Wenn du allerdings jetzt anfangen wolltest, die frühen Hefte der 60er in sehr guten Zuständen zu sammeln, bräuchtest du viel Geld und einige Geduld. Glücklich jene, die ihre Z1-Sammlung bereits in den 90ern fertig hatten. Das waren damals noch andere Preise ...

  8. #8
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Reißer nach unten und oben hat es immer gegeben. Ich kann von meiner subjektiven Wahrnehmung zumindest nicht sagen, dass die Stories der 70er besonders schlecht waren. Eine starke Verflachung ist mir um 1983/84 aufgefallen gegenüber den Jahren zuvor. Dazu muss ich sagen, meine ersten FF-Hefte habe ich überhaupt erst 1980 gelesen und entdeckt. Bei den FF Extra Taschenbüchern war es teilweise umgekehrt - da fand ich die Nummern ab dem 80er Nummern-Bereich deutlich besser werdend als das Material zuvor.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Grundsätzlich verlieren Comics, die man in der Kindheit oder Jugend liebte, im Alter an Reiz. Selbst das Album "Im Tal der Buddhas" von Franquin, das für mich auch bei wiedeholtem Lesen lange Jahre einen unwiderstehlichen Zauber hatte, ließ beim letzten Mal eben diesen vermissen.

    Ich hab mir kürzlich das erste MICKY-MAUS-Heft, das ich gelesen habe und mich seinerzeit den Comics verfallen ließ, besorgt und stellte fest, dass da eigentlich keine Geschichte enthalten ist, die dies erklären könnte. Kein Barks, nur der sehr kurze erste Teil einer Murry-Geschichte, die nur langsam in Fahrt kommt, ein mittelmäßige Strolchi-Geschichte.

    Bei FIX UND FOXI kann ich allerdings nicht mitreden, ich hab nur TIP TOP gelesen, da waren "Lupo" (vorwiegend von Ludwig Fischer) und die "Pichelsteiner" (Rinaldi) fast die einzige Eigenproduktionen (es gab kurzzeitig noch "Düsenengel" von Fischer), und die Sachen hab ich über 50 Jahre nicht mehr gelesen. Die besseren frankobelgischen Geschichten darin sind ja alle als Alben nachgedruckt worden, die anderen ("Augustin, der fünfte Musketier", "Winni, der Wikinger") womöglich zu recht nicht (obwohl, wenn erst mal "Schwarzbart" durch ist, kommt sicher auch "Winni").
    Geändert von Mick Baxter (18.08.2022 um 20:08 Uhr)
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  10. #10
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    ... die anderen ("Augustin, der fünfte Musketier", "Winni, der Wikinger") womöglich zu recht nicht (obwohl, wenn erst mal "Schwarzbart" durch ist, kommt sicher auch "Winni").
    "Winni" ist aber als "Jolle" bei Bastei im Rahmen von "Bastei Comic" von 1972 bis 1975 in Albenform erschienen. Und zwar 4 Bände (Nr. 2, 4, 7 und 15).

  11. #11
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    Schau doch Mal in meinem Thread vom 20.06.2021 "Die Sternstunde des Branko Karabajic" rein. Da findest Du eine Liste von (natürlich aus meiner Sicht) sehr guten FF / Lupo / Pauli Stories.

  12. #12
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    Zitat Zitat von BALCO Beitrag anzeigen
    Schau doch Mal in meinem Thread vom 20.06.2021 "Die Sternstunde des Branko Karabajic" rein. Da findest Du eine Liste von (natürlich aus meiner Sicht) sehr guten FF / Lupo / Pauli Stories.
    Sehr hilfreich - vielen Dank!

  13. #13
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    Ich sammele Fix und Foxi im Grunde auch nicht deswegen, weil die Stories so atemberaubend gut sind, sondern in erster Linie aus Nostalgiegründen, oder weil ich halt gerne komplette Sammlungen mag und keine "Best ofs". Ich lese die Hefte aber ab und an immer noch gerne. Aber es sind halt belanglose Funnies, klar.
    Dass ich Sachen, die mich früher begeistert haben, heute nicht mehr hinter dem Ofen vorlocken, kenne ich nicht nur von Fix und Foxi. Die alten Micky Maus Hefte finde ich teilweise heute genau so langweilig (meine letzte gekaufte MM stammt von 1987). Die Duck Geschichten gingen noch, aber die Micky Maus Krimis fand ich immer sterbenslangweilig (zumal auch der Bösewicht meistens immer der gleiche war mit Kater Karlo).
    Gleiches bei Fernsehserien, die ich früher aufgesaugt habe und beim heutigen sehen nach der Hälfte der Folge ausschalte.

    Letztendlich ist aber alles Geschmackssache und ja, Geschmäcker ändern sich.


    P.S.: Als Kind mochte ich die frankobelgischen Serien auch weniger, als die FF Familie. Haben mich irgendwie nie gereizt und teilweise beim lesen ausgelassen.
    Später, als ich älter geworden bin, habe ich sie nachgeholt, als ich die Hefte nochmal gelesen habe. Aber ein wirklicher Fan bin ich bis heute nicht geworden, so dass ich mir die Alben gekauft hätte.
    Geändert von Taneleer Tivan (19.08.2022 um 14:21 Uhr)

  14. #14
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    Zitat Zitat von Taneleer Tivan Beitrag anzeigen
    Als Kind mochte ich die frankobelgischen Serien auch weniger, als die FF Familie.
    Die FF-Familie ist im Grunde ein lebendiger, charakterlich sehr gut konziperter Haufen mit Pfiff und Charakter. Deshalb hat es mich beim lesen kürzlich derart erschüttert, dass man die Figuren in derart grottig konzipierten Geschichten verbraten hat. Von den bisweilen grauenvollen Dialogen nicht zu reden...
    Zitat Zitat von Taneleer Tivan Beitrag anzeigen
    Die alten Micky Maus Hefte finde ich teilweise heute genau so langweilig
    Die Micky-Maus-Geschichten aus derselben Zeit spielen m.E. in einer ganz anderen Liga; da wurde deutlich mehr Sorgfalt auf die Handlungsverläufe verwendet! Und die kann ich heute noch lesen.

  15. #15
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Ich hab mir kürzlich das erste MICKY-MAUS-Heft, das ich gelesen habe und mich seinerzeit den Comics verfallen ließ, besorgt und stellte fest, dass da eigentlich keine Geschichte enthalten ist, die dies erklären könnte.
    Solche Erfahrungen führen vor Augen, wie man sich mit dem Erwachsen- oder Älterwerden verändert.

    Ich denke, das zeigt, dass diese Geschichten eben nicht schlecht sind, sondern für ein naives, anspruchsloses, weitgehend unkritisches, aber dafür grenzenlos begeisterungsfähiges Publikum aus 8- bis 12-jährigen Kindern geschrieben wurden, und für den schnellen Konsum. Also zielgruppengerecht.
    Horatio

  16. #16
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    Zitat Zitat von Horatio Beitrag anzeigen
    Solche Erfahrungen führen vor Augen, wie man sich mit dem Erwachsen- oder Älterwerden verändert.
    Zweifellos. Am erschütterndsten führt einem dies das Wiedersehen mit dem besten Freund aus Kindertagen vor Augen, mit den man Jahrzehnte keinen Kontakt hatte. Da treffen sich die beiden, verbringen einen ganzen Tag miteinander, reden, reden, reden. Jeder hat Erinnerungen, die beim anderen (seit wie lange?) vollkommen ausgelöscht sind. Und am Ende, der ganze Tag war freundlich, versteht man eigentlich nicht, was man als Kind am anderen gefunden hat. Unterschiedliche Lebenswege haben aus beiden andere Menschen gemacht. Das habe ich so vor ein paar Jahren erlebt.
    Ich denke, das zeigt, dass diese Geschichten eben nicht schlecht sind, sondern für ein naives, anspruchsloses, weitgehend unkritisches, aber dafür grenzenlos begeisterungsfähiges Publikum aus 8- bis 12-jährigen Kindern geschrieben wurden, und für den schnellen Konsum. Also zielgruppengerecht.
    So pauschal stimmt das weder für MM noch für FF. Unkritisch? Hast du völlig vergessen, welches Feedback Kauka bekam? Da war viel handfeste Kritik dabei. Die Actionserie "Texas Bill", fällt mir gerade ein, war recht umstritten (Leserbrief FF 486: "... ist richtiger Schund.") Natürlich hast du recht, dass heutige Kinder insgesamt reflektierter sind als wir damals, und ja, unsere Ansprüche und Erwartungshaltungen waren notwendigerweise geringer: es gab ja nichts vorher und daneben, was der Rede wert war. Die meisten hatten in den 60ern kein Fernsehen, nicht mal einen Plattenspieler. Von Computern, Smartphone und Internet ganz zu schweigen, die eine heutige Kindheit völlig anders aussehen lassen. Kauka hat sich immer sehr bemüht, herauszufinden, was seine jungen Leser sich wünschen. Der Leitartikel, die Leserbriefspalte, der Onkel-Rolf-Habitus ... all das hat zum Erfolg der Serie beigetragen. Und nocheinmal, ja, es gab relativ viele ausgezeichnete Stories, die sowohl zeichnerisch als auch inhaltlich ihren Charme bis heute erhalten haben. Ich liebe auch die MM-Stories der 50er und 60er, und ich kenne die aktuellen MM-Geschichten, die oftmals schlechter sind als die FF-Stories der 60er! Das ist erstaunlich, ist aber so.

  17. #17
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    Sorry, aber Disney spielt generell in einer ganz anderen Liga als die Kauka-Eigenproduktionen. Natürlich war und ist da auch nicht alles Gold, aber alleine die Comics von Barks, aber später z.B. auch Rosa oder Mau Heymans sind doch viel durchdachter, witziger, etc. Auch für Vicar, Branca, Rota und andere wurden in den 80ern zumindest viele gute Geschichten geschrieben.

    Und dass die frankobelgischen Funnys eine Klasse für sich und viel künstlerischer sind als die FF-Familie oder Pauli (in den 80ern!), habe ich damals schon als Kind gemerkt. Nicht umsonst habe ich FF eigentlich hauptsächlich wegen Sammy & Jack oder Rambo & Zambo gekauft (und da war die Zeit der ganz großen FB-Serien wie Spirou oder denen von Peyo in FF ja schon vorbei). Was nicht heißt, dass ich die FF-Comics nicht auch gerne gelesen hätte, aber heute könnte ich mich da nur noch durchquälen (was sicher an den mangelhaften Storys liegt, nicht an den Zeichnern), während ich etwa Barks, Gottfredson sowie Sammy & Jack immer noch sehr gerne lese.

  18. #18
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    Ja, wie gesagt. Ist wahrscheinlich auch Geschmackssache. Ist mir auch schon passiert, dass ich den hochgelobtesten Film persönlich langweilig fand und die banalste Comedy lustig. Schwer zu erklären, ist aber manchmal so.

  19. #19
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Nicht nur Geschmacksache - es ist schon so wie hier schon paarmal gesagt wurde: Die Geschichten wurden explizit für Kinder gemacht und das noch in einer völlig anderen Zeit - und sie funktionierten zweifelos damals. Es gibt einige "Helden" meiner Kindheit aus Comic, Film und Fernsehen, wo ich mich heute sehr durchquälen müsste. Ich lese die FF-Geschichten heute zwar völlig anders als damals, aber immer noch gerne. Vielleicht ist es auch genau das. Würde ich sie dabei nicht analysieren, Zeichner erkennen, Fehler suchen, die Struktur und Aufbau der Hefte und deren Entwicklung erkunden - alles noch mit einer dicken Prise Nostalgie und dran riechen, vielleicht würde ich mich dann auch von naiven, einfachen Geschichten schnell gelangweilt fühlen.
    Geändert von Markus (20.08.2022 um 04:27 Uhr)

  20. #20
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    Lieber Silly Symphony, schau Dir doch mal das Sommer-Sonderheft 1971 an: eine sehr schöne Pauli-Geschichte von Kara, ein wirklich lustiger Lupo von Chierchini, ein guter Tom-und-Biber von Neugebauer und ein Klassiker von Fischer mit Fix und Foxi. Aber auch die liebevolle Aufmachung des ganzen Heftes hat mich damals begeistert. Oder z.B. FF 19.Jg.-45. Wenn Murek FF gezeichnet hat, Kara Pauli (und nicht jemand anderes!), wenn Tom und Biber von Magdic drin war oder wie hier Inspektor Grips und die Schlümpfe, dann war es für mich ein gelungenes Heft. "Die FF-Familie ist im Grunde ein lebendiger, charakterlich sehr gut konziperter Haufen mit Pfiff und Charakter. " Das stimmt- dieses dörflich-Familiäre verbreitete so ein heimatliches Gefühl (Omas Haus mit dem Fachwerk und dem rosenbewachsenen Eingangstor), dazu passte dann wunderbar die "Liebe Freunde"-Kolummne. Dagegen leben die Figuren von MM ja in einer Großstadt... Allerdings haben mich da die Fülle von bösen Figuren fasziniert, die Panzerknacker vorneweg, die Hexen, das schwarze Phantom (solche festen bösen Figuren fehlen ja weitgehend in FF, Lupo ist zwar gefräßig und egoistisch, aber kein Verbrecher) oder auch die Fähigkeiten von Supergoof. (Und natürlich Barks und Murry.)

  21. #21
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    Zitat Zitat von Timpauli Beitrag anzeigen
    Allerdings haben mich da die Fülle von bösen Figuren fasziniert, die Panzerknacker vorneweg, die Hexen, das schwarze Phantom (solche festen bösen Figuren fehlen ja weitgehend in FF, Lupo ist zwar gefräßig und egoistisch, aber kein Verbrecher) oder auch die Fähigkeiten von Supergoof. (Und natürlich Barks und Murry.)
    Ja, wiederkehrende Bösewichte gibt es in FF wenige. Neben Lupo den Schmutzfuß in Tom und Biber und natürlich Paulis ewigen Widersacher Egon. Dafür fetzen sich die "Guten" in FF gerne untereinander, wenigstens in der Blüte der 60er. Onkel Fax, der Pauli-Vater und Opa Nikodemus üben ihre Erziehungsrechte teils recht bösartig aus, bis hin zur Prügelstrafe.
    Naja, und dass Lupo kein Verbrecher ist, stimmt für die 60er einfach nicht. Da stiehlt er so gut wie keine Torten, sondern ein Polizeiauto, angelt Schmuck aus der Luft (in einem selbstgebastelten Luftschiff) und entführt als Assistent eines verrückten Wissenschaftlers ein kleines Kind, mit dem dieser dann irre Experimente macht! Fix und Foxi finden den Vater weinend im Wald! Das waren die unvergesslichen Geschichten, die wohl aufgrund ihrer verstörenden Art in den weichgespülten 70ern keinen Platz mehr hatten. Übrigens waren ja auch ein paar sehr frühe Zeichentrickfilme von Disney von einer teilweise ausgesprochen direkten und brutalen Art. Etwa "The Mad Doctor". Dass sich am Ende das Erlebte als Alptraum entpuppt, beruhigt den Zuschauer nur wenig.
    https://www.youtube.com/watch?v=W-eVtjh-_Es
    Andersrum betrachtet macht gerade das Fehlen fast jeder echten Aggressivität und Gehässigkeit die späteren FF und heutige MM-Geschichten so langweilig. Die meisten der aktuellen Stories in der Micky Maus triefen vor pädagogischem Anspruch: Die Bösen und die Ungeheuer sind am Ende eh lieb, sie waren nur missverstanden und fehlgeleitet. Den Planeten retten wir durch Umweltschutz. Mädchen sind die besseren Jungs. Usw. usf. Mich wundert nicht, dass immer weniger Kinder die Hefte kaufen. Diese Predigten bekommen sie in der Schule täglich, den Kram wollen sie nicht zuhause nochmal lesen. Die Macher kapieren nicht, dass es nicht der Wunsch von Kindern ist, "gute Menschen" zu werden. Sie wollen so viel Geld wie Dagobert, so ein tolles Auto wie Knox und sich mal so viel trauen wie Lupo. Aber was ist zu erwarten von einer Zeit, die den alten Spruch "Sex and drugs and Rock'n'Roll" ersetzt hat durch "Sicherheit, Ordnung und Gesundheit"?

  22. #22
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    Andersrum betrachtet macht gerade das Fehlen fast jeder echten Aggressivität und Gehässigkeit die späteren FF und heutige MM-Geschichten so langweilig. Die meisten der aktuellen Stories in der Micky Maus triefen vor pädagogischem Anspruch: Die Bösen und die Ungeheuer sind am Ende eh lieb, sie waren nur missverstanden und fehlgeleitet. Den Planeten retten wir durch Umweltschutz. Mädchen sind die besseren Jungs. Usw. usf. Mich wundert nicht, dass immer weniger Kinder die Hefte kaufen. Diese Predigten bekommen sie in der Schule täglich, den Kram wollen sie nicht zuhause nochmal lesen. Die Macher kapieren nicht, dass es nicht der Wunsch von Kindern ist, "gute Menschen" zu werden. Sie wollen so viel Geld wie Dagobert, so ein tolles Auto wie Knox und sich mal so viel trauen wie Lupo. Aber was ist zu erwarten von einer Zeit, die den alten Spruch "Sex and drugs and Rock'n'Roll" ersetzt hat durch "Sicherheit, Ordnung und Gesundheit"?
    diese in Watte gepackte Verbniedlichung und die daraus resultierende Langeweile ist von der Beobachtung her sicher nicht falsch und betrifft ja auch die prügelnden Slapstick-Elemente oder die Sprache. Aber "gepredigt" hat Onkel Rolf auch schon in den 50ern und ich würde daraus auch nicht den (Fehl-)Schluss ziehen, warum bei Kindern Comics heute nicht mehr funktionieren. Die haben jetzt schlicht ihre digitalen Spielewelten und tragen dort heute übrigens die gleichen Kämpfe um solche Domestizierungsversuche aus.

  23. #23
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    Wir reden hier ja von den Geschichten. Kauka rief die jungen Leser in den Leitartikeln oft zum vorbildlichen Verhalten auf. Erst im Zusammenhang mit der Kauka-Biographie habe ich aber irgendwo gelesen, dass Kauka sich zwar immer gerne als Erzieher gab und sein Heft von den amerikanischen Schundcomics abgehoben wissen wollte, in den Stories selber sich die Füchse - als primäre Identifikationsfiguren - aber keineswegs immer als brave Buben zeigten. Was auch immer im Kopf Kaukas vorging, eines dürfte unstrittig sein, der Mann war nicht dumm. Im Unterschied zu heutigen Machern wusste er noch, dass man Kindern - in den Geschichten! - nicht so kommen durfte, wie es die Eltern tagtäglich tun. Das "Predigen" Kaukas passierte also um die Stories herum. In diesen selbst wurde in erster Linie das Böse bestraft (und zwar reichlich gewalttätig, wenn man sich an den oft arg zerzausten Lupo oder die Tracht Prügel für Pauli erinnert). Und wenn das Gute eine ausdrückliche Belohnung erfuhr, war es oft Geld! Unvergessen die Schlussbilder, in denen FF mit kleinen Geldsäckchen nach Hause gehen. In heutigen Geschichten ist den Autoren das Gutsein selbst hinreichende Belohnung: man hat verhindert, dass ein Teich einem Parkplatz weichen muss, man hat erkannt, dass Teamarbeit eine ehemals zerstrittene Mannschaft zum Sieg führt usw. usf.
    Schaut man sich andere damalige Comics an, Bessy, Superman, die Wäscher-Comics, haben sie implizit alle einen pädagogischen Anspruch. Die Helden sind moralisch makellos und bekämpfen das Böse. Aber nie hatte ich das Gefühl, dass in den Geschichten "gepredigt" worden wäre. Und um die Bösewichte wird nicht herumgeeiert. Die sind böse und aus (aggressive Indianerstämme oder Banditen in Bessy, Lex Luthor in Superman, Laban in Sigurd). Da wird nicht das Gute "gepredigt", es wird versucht, das Böse zu vernichten. Das ist ein erheblicher Unterschied.


  24. #24
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    @fixundfertig: Wahrscheinlich war doch nicht alles besser in den 50/60-ern und alles schlechter ab den 70-ern… Mir geht die Cancel Culture schon manchmal zu weit, ich glaube, dass Agressionen und Bösewichte eine Geschichte spannender und realistischer machen können. Andrerseits war ja Anfang der 70-er Jahre die Auflage von FF trotzdem sehr hoch und ich habe damals die heimelige Atmosphäre von FF, Pauli oder den Schlümpfen sehr gemocht. Und die Auflage von MM ging eben trotz Bösewichte auch runter. Ich denke, Weichspülung ist blöd, der erhobene Zeigefinger langweilig, aber das Raus-Schmeissen von rassistischen, fremdenfeindlichen oder sexistischen Inhalten ist absolut wichtig. Farbige Menschen als affenähnlich darzustellen geht z.B. gar nicht (siehe Affengeräusche in Stadien) und Mädchen sind eben nicht per se dümmlich.

  25. #25
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    Die 70er waren aus irgend einem Grund eine Hoch-Zeit für Comic-Heftchen wie Fix und Foxi. Die schossen da ja wie Pilze aus dem Boden, erschienen wöchentlich und wurden gekauft (auch ohne Plastikmüll-Gimmicks)!
    Allein Kauka hatte damals gleich mehrere Comic-Heftreihen auf dem Markt, dann gab's nach ähnlichem Muster "Felix", "Das ist Klasse", "Bonbon" - und neben anderen natürlich die "Micky Maus".
    Es wäre mal interessant, zu ergründen, was damals den Erfolg dieser Heftchen derart begünstigt hatte.
    In den Niederlanden hat sich das ja aus irgend einem Grund gehalten. Dort erscheint "Donald Duck" als wöchentliches Heftchen, gänzlich ohne Plastikmüll, in einer Aufmachung ohne Marktschreierei auf den Titelbildern, es erscheinen dort auch regelmässig Comic-Alben wie "Suske en Wiske" (neuste Ausgabe: Nr 363), "Jommeke" (neuste Ausgabe: Nr. 310), "De Kiekeboes" (neuste Ausgabe: Nr. 161) u.v.a.m.
    Geändert von Silly Symphony (26.08.2022 um 14:45 Uhr)

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