Vor einiger Zeit ist die Lizenz für Alien (und Predator) Comics wieder zu Marvel, bei uns also zu Panini gewandert. Seit 2021 läuft wieder eine Heftserie in den Staaten, die Panini bei uns als Paperbacks bringt und bei Erfolg besteht vielleicht sogar die Chance auf klassisches Material mit den coolsten Xenomorphen der Galaxis. Ich bin seit jeher Fan der Biester mit Säureblut und schaue mir die neuen Bände selbstverständlich an.


Alien 1 – Blutlinien



Die ein oder andere Brettspielrunde „Nemesis“ hat mir mal wieder richtig Lust drauf gemacht, etwas mit den gruseligsten Exomorphen der Galaxis zu lesen. Gesagt, getan.

Der Band enthält die ersten sechs Hefte der 2021 gestarteten Alien-Reihe. Die Story ist 21 Jahre nach den Ereignissen des zweiten Kinofilms angesiedelt und erfindet das Rad wahrlich nicht neu, was ja aber nichts Schlechtes sein muss, wenn man typische Alien-Sci-Fi-Horror-Action geboten bekommen möchte. Im Zentrum der Geschichte steht Gabriel Cruz, seines Zeichens Sicherheitschef auf einer Raumstation, die dem noch immer mächtigen Konzern Weyland-Yutani gehört. Der Mann ist gerade im Begriff in Rente zu gehen und hat sich vorgenommen, sich zurück auf der Erde wieder mit seinem Sohn zu versöhnen.




Wie man Weyland-Yutani so kennt, werden auf besagter Raumstation „Epsilon“ illegale Genexperimente mit einer uns nicht unbekannten, äußerst aggressiven Alien-Spezies durchgeführt. Cruz‘ Sohn ist insgeheim Teil einer, hmmm, ich sag mal militanten „Öko-Wiederstands-Truppe“, welche die Machenschaften des Konzerns nicht nur aufdecken will, sondern sogar zu terroristischen Gewaltakten bereit ist, um der übermächtig erscheinenden Firma Einhalt zu gebieten. Die noch nicht gelöschten Zugangscodes des Papas kommen da gerade recht, und so nimmt das Unheil seinen Lauf...




An der Storyfront also nicht viel Neues, aber dennoch insgesamt recht unterhaltsam, auch wenn die meisten Ansätze etwas „Neues“ einzubringen eher lächerlich und gewollt wirken, als wirklich zu überraschen. In den eher klassisch angehauchten Passagen funktioniert der Weltraum-Horror-Flic mit Stirb Langsam Touch aber ganz gut. Großes Manko für mich persönlich ist vor allem das Artwork, welches mir so gar nicht zu gefallen mag. Diese glattgebügelten, digital anmutenden Bilder von Salvador Larroca nebst digitaler Kolorierung wollen mir einfach nicht gefallen und sorgen dafür, dass vor allem Personen für mich immer total kalt und leblos rüberkommen. Bei den Aliens passt das allerdings ganz gut und es gibt ein Wiedersehen mit „Bishop“, was mich ebenfalls gefreut hat. Dennoch ist da in allen Belangen noch deutlich Luft nach oben. Sehr durchschnittlich das Ganze.

5,5/10

VG, God_W.