Spider-Women

Ein kleines Crossover von 2016 um drei Spinnenheldinnen. Wir haben die originale Spider-Woman Jessica Drew, Veteranin im Superheldenbusiness und seit kurzem auch Mutter. Dazu gesellt sich Silk, eine junge Frau, die aus mir unbekannten Gründen für zehn Jahre in einem Bunker eingesperrt war und nun auf der Suche nach ihrer Familie ist. Im Vergleich zu den anderen ist Silk ein recht kreativer Name für eine Heldin mit Spinnenkräften. Außerdem haben wir noch Spider-Gwen, Gwen Stacy aus einer anderen Dimension. Der Name Spider-Gwen fällt jedoch nie und ist eher ihre Bezeichnung auf der Metaebene. Innerhalb ihres Universums wird sie auch einfach nur Spider-Woman genannt.

Das Event umfasst jeweils zwei Ausgaben der Ongoings der drei Heldinnen sowie zwei Sonderhefte. Jede Reihe und die beiden einzelnen Ausgaben haben einen eigenen Zeichelstil. So kommen wir bei gerade mal acht Heften auf fünf verschiedene Artworks. Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Ich hätte kein Problem damit, wenn das Artwork auch durchgehend überzeugen könnte, aber leider beginnt es schon mit einer kleinen Katastrophe. Die Hintergründe sind in Ordnung, aber es scheitert an den Hauptcharakteren. Falsche Proportionen, die manchmal schon zur Deformation von Gliedmaßen u.ä. führen. Begleitet wird dies mit den schlimmsten Gesichtern, die ich seit langem gesehen habe. Da steht dann schon die Frage im Raum, ob dies tatsächlich die Arbeit eines Profis sei. Danach wird es wenigstens besser, aber Kleinigkeiten gibt es immer wieder. Den Stil von Spider-Gwen kenne ich bereits durch ihre Serie. Optisch empfinde ich den Stil von Spider-Woman als ansprechend, gerade weil er im Vergleich zu den anderen so klar gezeichnet ist, wobei hier schon auffällt, dass alle drei Protagonistinnen im Grunde das selbe Gesicht haben.

Der Inhalt ist nur interessant, wenn man mindestens eine der Reihen der Spinnenfrauen liest. Dank Dimensionsreisen, die in einem früheren Event erläutert werden, hängen die drei Spideys ein bisschen zusammen ab. Über Dialoge werden Neuleser etwas abgeholt und erfahren einige Hintergründe zu den einzelnen Charakteren. Schließlich wird ein neuer Antagonist aus Spider-Gwens Dimension eingeführt und bringt ein paar Alternativversionen bekannter Figuren mit. Für das Event an sich ist es keine große Geschichte, aber man hat es geschafft Verbindungen zu allen Spinnenfrauen herzustellen. Im Falle von Spider-Gwen kommt es sogar zu einem wichtigen Ereignis, dass für ihre eigene Serie sehr relevant ist.

Nüchtern betrachtet ist dieses Crossover recht gut, aber tatsächlich hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Vielleicht sollte ich erst noch die beiden mir unbekannten Serien lesen und weiß das Event dann besser zu schätzen.