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Thema: Zwei Jahre lang Magdic in Schwarz-Weiß

  1. #1
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    Zwei Jahre lang Magdic in Schwarz-Weiß

    Ab Heft 26 des 21. Jg. wurde das Heft von 40 auf 48 Seiten erweitert. Und das blieb mit kurzen Unterbrechungen auch so bis Heft 28 des 23. Jg. Dieser finanzielle Mehraufwand wurde offensichtlich so aufgefangen, dass ca. 10 Seiten monochrom gedruckt wurden. Am Anfang Lone Wolf und Wowman und einige Figuren der Minibücher, ab Heft 43 aber auch hauseigene Kauka-Serien. Mich hat interessiert, welche Zeichner es vor allem „traf“. Denn die Zeichner werden doch nicht so erfreut darüber gewesen sein, wenn ihr Werk in Schwarz-Weiß erscheint, oder? (Oder war es ihnen egal, aus finanziellen oder Aufwandsgründen? Hätten sowiewo andere getuscht?)
    Für mich als Leser jedenfalls mindert das das Lesevergnügen erheblich, die Farbigkeit ist doch unglaublich wichtig für die Wirkung von Comics. Und ich kann mich nicht erinnern, dass die Konkurrenz, z.B. die Micky Maus teilweise Comics in Schwarz-Weiß veröffentlichte, im Gegenteil, die Farben knallten einem da geradezu entgegen.
    Nun, viele Kauka-Zeichner traf es nur ein-oder zweimal, Kara dreimal (Heft 35, 38 und 39 des 22. Jg., wobei die letzte Geschichte später zum Glück farbig nachgedruckt wurde), Murek 10 mal, Fischer 12 mal, Huth 20 mal (warum?), aber Magdic hatte es geradezu abonniert, nämlich etwa 30 mal.
    (Falls es irgendjemand interessiert und nicht schon längst irgendwo steht, hier mal die Nummern: Jg. 21/ 51- Jg.22/
    1-5-6-7-9-10-12-13-14-15-16-23-24-25-27-28-32-33-36-37-38-50- Jg.23/4-10-12-13-16-20-24 (früher schon in Farbe) -25.)
    Warum gerade Tom und Biber von Magdic? (Zumal in den Sprechblase-Artikeln irgendwo ein Zitat zu finden ist, dass damals von leitender Seite mehr Magdic im Heft gewünscht wurde…) Ist das Zufall oder meinte man, die LeserInnen an monochrome Western gewöhnen zu können? Diese Comics werden wir wohl auch nie mehr in Farbe sehen, vermute ich. Wir können Peter Wiechmann dazu nicht mehr befragen, der ja vermutlich dafür verantwortlich war, vielleicht hätte ihn die Frage auch genervt, weil man später immer klüger ist, aber diese Entscheidung, auch ganz unabhängig von Magdic, etwa zwei Jahre lang 10 Seiten ohne Farbe (zwar bei größerem Heftumfang) zu veröffentlichen, wird der Auflage nicht gut getan haben, glaube ich. Vielleicht war mit dem 21. Jg. einfach schon die goldene Zeit von FF vorbei?

  2. #2
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    Unterwegs ins Nirwana
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    Zitat Zitat von Timpauli Beitrag anzeigen
    Und ich kann mich nicht erinnern, dass die Konkurrenz, z.B. die Micky Maus teilweise Comics in Schwarz-Weiß veröffentlichte, im Gegenteil, die Farben knallten einem da geradezu entgegen.
    Abgesehen von der "Steinzeit" mit den SW-Trickfilmen und Comic-Strips in Zeitungen hatte Disney auch später ein prominentes Print-Produkt teilweise in Schwarz-Weiß, das Lustige Taschenbuch. Bis zur Nr. 118 wurde in den LTB nur jede zweite Doppelseite farbig gedruckt. Das war 1987! In der regulären Micky Maus gab es wohl bis auf evt. Ausnahmen keine SW-Geschichten, dafür war freilich der redaktionelle Mittelteil, die "MMK-Zeitung", bis Anfang der 70er hauptsächlich mit SW-Fotos bestückt. Diese Berichte aus aller Welt haben mich als Kind überhaupt nicht interessiert, weswegen mir das SW egal war. Bei den LTB wiederum war ich so gefangengenommen von den Geschichten, dass ich keine Zeit hatte, das SW zu bedauern ... Aber natürlich waren die Donald Duck Sonderhefte ein spezielles Vergnügen - abgesehen von den Stories auch wegen des Papiers und der Farben. Das fiel mir damals auf, daran erinnere ich mich gut. Die FF-Sonderhefte waren in dieser Hinsicht (fast) genauso gut - bis auf die dünnen Umschläge.

  3. #3
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    Zitat Zitat von Timpauli Beitrag anzeigen
    Wir können Peter Wiechmann dazu nicht mehr befragen, der ja vermutlich dafür verantwortlich war, vielleicht hätte ihn die Frage auch genervt, weil man später immer klüger ist, (...)
    Im Jahre 1973 verkaufte Rolf Kauka seinen Verlag an ein holländisch-englisches Konsortium.
    Vielleicht waren der erhöhte Umfang mit s/w-Seiten die Entscheidung von dem Holländer Peter Tuijnman im Auftrage des Konsortiums?
    Mit dem Verkauf kam für die Redaktion der Umzug vom "Schlößchen" in ein Münchner Bürogebäude - Wiechmann war nicht mit dabei, er gründete mit Kipka COMICON.

    Im übrigen bin ich absolut der Ansicht, daß Comics gefälligst in FARBE sein müssen.

    Ich habe mir in der 90ern die vollfarbigen LTB gekauft, um sie endlich richtig genießen zu können.
    Geändert von nc-schmitt (31.07.2023 um 19:56 Uhr)
    Herzliche Grüße
    nc

  4. #4
    Mitglied Avatar von Horatio
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    Nicht vierfarbig zu drucken war seinerzeit doch gar nicht so unüblich.

    Bastei druckte Hefte auch teilweise in Schwarzweiß oder nur mit Schmuckfarbe. Ich erinnere mich an Kalari zunächst in Schwarzweiß, oder Robin Hood mit Schmuckfarbe. Auch Bastei-TBs.

    Kobra war ja auch teilweise in Schwarzweiß, aber wohl weil die Serien im britischen Original schon so waren.

    Ich behaupte mal, die Leser waren sowas damals durchaus gewohnt.

    Prinz Eisenherz in Prima/Primo war anfangs (?) auch nur mit Schmuckfarbe.
    Horatio

  5. #5
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    Richtig und Superheldenserien wie die Hit Comics (Marvels) oder Top Comics (DC) waren auch jahrelang durchgehend schwarz-weiß. Und Western Comics, wie die Sheriff-Klassiker.
    Ich meine, man kann sich durchaus daran gewöhnen.
    Die Fix und Foxis aus den 50ern, die auch gerade nachgedruckt werden, hatten auch schon schwarz-weiße Seiten (und das bei einem Gesamtumfang von 24 Seiten).

  6. #6
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    Also das sind jetzt doch ziemlich schlagende Gegenargumente, das muss ich eingestehen. (Ich heiße ja nicht Donald Trump) Ich habe viele dieser genannten Serien nicht gekannt, sondern nur mal in die Micky Maus, DTGDD, Felix oder Bessy reingeschaut. Aber natürlich hätten mir die LTBs einfallen müssen, weil ich die verschlungen habe, angefangen mit der geliebten Nr.16. Da ging es mir so wie fixundfertig, die Geschichten waren zu gut, als dass ich das störend empfunden hätte. Dennoch: das Farbige war so unwahrscheinlich wichtig für mich, der ich in meinen „5-Freunde-Büchern“ nur schwarz-weiße Bilder gewohnt war. Und besonders stimmungsvoll hat Kara (neben seinen Zeichnungen) Farbe einsetzen können, z.B. in 19. Jg. Nr. 40.

  7. #7
    Mitglied Avatar von Horatio
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    Da wäre vermutlich zu klären oder zu forschen, ob die Zeichner bei den Kauka-Comics überhaupt Einfluss auf die Farbgebung hatten. Ich glaube, die Kolorierung wurde im Verlag von Kolorist(inn)en separat angefertigt. Aber ich kann mich irren.
    Horatio

  8. #8
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Also von Florian Julino weiß ich, dass er auf alle Fälle explizite Anweisungen bezüglich der Farbgebung (zumindest bei seinen Titelbildern) gegeben hat. Er hat mir auch mal erzählt, dass er die Druckerei mit einem bestimmen Magentaton schier in den Wahnsinn getrieben hätte. Die haben ihn schon verflucht mit seinem "Julino-Rot".

  9. #9
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    "Ein bestimmter Magentaton"? Magenta ist eine Druckfarbe, die mit 100 % gedruckt wird, sonst ist es nicht Magenta.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  10. #10
    Mitglied Avatar von Horatio
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    Naja, ich selber bin da nicht so pingelig, ich hatte schon begriffen, dass ein Magenta-ähnliches Rot gemeint ist. Aber jetzt wissen wir ja Bescheid.
    Geändert von Horatio (12.08.2023 um 07:40 Uhr) Grund: Bild eingefügt, aber wieder entfernt.
    Horatio

  11. #11
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Hier seht ihr mal drei Beispiele für Julinos Arbeit bezüglich der Farbgebung:

    http://www.kaukapedia.com/index.php?...ht1978-001.jpg

    http://www.kaukapedia.com/index.php?...ht1978-002.jpg

    http://www.kaukapedia.com/index.php?...ht1978-003.jpg

    Aber diese Arbeit hat er sich wahrscheinlich wirklich nur bei seinen Titelbildern, Sonderseiten und Poster gemacht. Im übrigen dürfte Horatio recht haben und für die Kolorierung der Seiten der Geschichten an sich waren bestimmt extra Kolorist(inn)en zuständig. Die Farben für die Figuren, Häuser, Autos etc. waren garantiert vorgegeben und für die Hintergründe usw. galt bestimmt auch ein bisschen künstlerische "Freiheit".

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