Ich finde "Möhrenstein" vor allem nicht besonders originell, denn es gab ja schon den Namen "Rübenstein". "Rübenstein" und "Möhrenfels" dagegen wären sich gut ergänzende Pendant-Namen für die beiden Ritterfamilien gewesen, wenn man die zwei Burgen mal gegenüberstellt und sich anschaut. Allerdings ist es sicher wohlklingender von den "Möhrenfeldern" als den "Möhrenfelsern" als Rittergeschlecht zu sprechen, vielleicht auch deshalb die Namensänderung. Denn in einem Geheimarchiv fand ich folgendes altertümliche Gedicht, was belegt, daß die Möhrenfelder ursprünglich anders hießen oder heißen sollten. Darunter noch ein ähnlicher Fall aus der jüngeren Vergangenheit.
Daß Geistes Dunkel Licht erhellt:
warum der Name Möhrenfeld?
Die Ahnen einer jungen Möhre,
wovon ich ebenda just höre,
das waren Ritter - Gott vergelt's -
aus dem Geschlecht zu Möhlenfels.
War deren Burg, bekannt bis Sachsen,
'ne Felsenmöhre, hochgewachsen?
Bestes Pendant zum Rübenstein
mocht' sie auf ihre Art wohl sein.
Für euch, die ihr da richtet:
der Name "-Fels" verpflichtet.
Wer so heißt, stets die Schlacht gewinnt,
bei noch so hartem Gegenwind.
Nur einer, davon hört' ich,
erwies sich nicht als würdig.
Bei einem Kreuzzug, sagt' man heute,
ließ er zurück die ganze Beute,
suchte aus Furcht sehr schnell das Weite.
Doch alsbald - hinterm Meer -
da schämte er sich sehr.
Ein harter "Fels" ist weich geworden,
man weiß es bald in Süd' und Norden!
Es bleibt, eh' andre richten,
freiwillig zu verzichten.
"Eh' sich entlädt ein Zorn,
tritt an die Flucht nach vorn!"
Dies hat er zu sich selbst gesagt,
als er sein zweites Ich befragt.
Der Name "-Fels" wird abgelegt,
so das Gewissen reingefegt.
Ein Buchstabe wurd' ausgetauscht,
ich hab den Amtsakt wohl belauscht.
Seit dem war er in Stad und Land,
als Möhrenfelder nur bekannt.
Auf's Neu' die alte Leier:
ein Mann heißt beixer.
Hier wieder ganz das alte Spiel:
ein Buchstabe, das ist nicht viel!
Es war mal früh um Viere,
der Säufer saß Biere,
als in der Vorstadt es miaut,
daß Schläfern es im Traume graut;
der Mann tritt vor die Türe,
des Morgens, früh um viere,
und biß ins nvieh,
daß es noch lauter schrie.
Auf seinem Raubzug, sagt' man heute,
ließ es zurück die ganze Beute,
suchte schnell wie der Wind das Weite.
Der Mann - von ungefähr -
bald schämte er sich sehr.
Es bleibt, eh' andre richten,
freiwillig zu verzichten.
"Eh' sich entlädt ein Zorn,
tritt an die Flucht nach vorn!"
Dies hat er zu sich selbst gesagt,
als er sein zweites Ich befragt.
Ein kleines "x" wird abgelegt,
so das Gewissen reingefegt.
Ein Buchstäblein fiel untern Tisch,
so wird das Leben wieder frisch!
Seitdem war er in Stadt und Land
als nbei-er nur bekannt.
(Der hat gejazzt und ausgeflippt
mal mit U. Brühning rumgezickt. )
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