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Thema: Ist der Comic überflüssig?!?

  1. #1
    Mitglied Avatar von Isi
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    Ist der Comic überflüssig?!?

    Tach!
    Ich interessiere mich sehr für die theoretische Seite von Comics und Kunst allgemein. Deshalb stell' ich mal diese Frage:

    Ist mit der Einführung des Filmes nicht der Comic als Kunstobjekt völlig sinnlos geworden?

    Die Kunst dient lediglich als Brücke zwischen Zeichner und Leser um Gedanken und Gefühle zu übertragen. Der nötige Weg über ein Objekt kann jedoch die Ursprungsintention des Zeichners abändern, weil jener Zeichner vielleicht eine andere Auffassung besitzt als der Betrachter.
    Als letztendliches Ziel der Kunst ist es also, eine direkte Gedankenübertragung aller Menschen zu ermöglichen. Der cOiNTel.de-Macher hat den schönen Ausdruck geprägt "die Hirne melken"
    Auf diesem Weg dorthin hat sich die Kunst immer weiter entwickelt, vom Bild, zur Schrift, zum Comic, zum Film. Jede Kunstform hat ihre eignenen Vorzüge, die sie gegenüber der anderen absetzt. Zum Beispiel ist bei der Schrift die Interpretation jedes individuellen Lesers vollkommen unterschiedlich - und gerade das macht den Reiz aus.
    Jedoch Comic und Film haben in ihrer Sicht nicht die Idee der Phantasie im Zentrum, sondern in erster Linie der Gefühlsübertragung. Sie erzählen Geschichten; die einen auf großem Raum, die anderen in schneller Geschwindidigkeit.
    Ist der Comic da nicht ein wenig veraltet? Der Comic war die erste Möglichkeit in der Geschichte eine Geschichte zu erzählen, nur mit Bildern, für jedermann verständlich. Doch die Faszination des Films überschattete schon die Comics bei weitem. Ich denke der Film ist eine Erweiterung der Comics. Wenn man eine Filmspule in die Hand nimmt und sich anguckt, sieht man ja praktisch noch einen gaaaanz langsamen Comic, abgesehen von Sprechblasen. Mit dem Film ist der Comic uninteressant geworden. Der Film ist viel besser zur Überlieferung von Geschichten geeignet als der Comic. Und vielleicht wird auch der Film mal abgelöst werden durch neuere Techniken, wie zum Beispiel das 3D-Kino- und Fernsehn.


    So, das war's. Was haltet ihr davon?
    Ich glaube übrigens nicht, dass Comics überflüssig sind, aber ich will mal wissen was ihr darüber denkt.

    Tschö und bis denne, Isi
    Comics forever!

  2. #2
    Mitglied Avatar von Bill Cosby
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    ist was wahres dran, aber die meisten Zeichentrickfilme sind nicht so aufwendig gezeichnet, dass sie mit einem Comic mithalten könnten, wäre ja auch zuviel Arbeit, ausserdem ist es schöner sowas in der hand zu halten, und vorallm zu SAMMELN, denn was ist mit Menschen die Bierdeckel sammeln? ich glaube das ist ein trieb. Dann kommt da noch der preis!
    Würde jeden Monat ein Spawn-Zeichentrickfilm (und am besten noch DVD, da die nicht so groß sind) in der Qualität der Comics für 6,45 DM rauskommen, dann würde ich den Comics nicht nachweinen

  3. #3
    Mitglied Avatar von Kenwilliams
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    Da ist ein Denkfehler: Der Film ist älter oder zumindest in etwa gleich alt wie die Comics...

  4. #4
    Mitglied Avatar von Fischkopp
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    Red face

    Comics überflüssig? Ja, bist Du denn des Wahnsinns???

    Ne, also, Comics werden ganz anders konsumiert als ein Film. Beim Comiclesen kann ich mich in einem einzigen Panel minutenlang verlieren, nur um alle Einzelheiten in mich aufzunehmen. Immerhin ist das Bild Teil der Geschichte, enthält Informationen, die aufgrund des Mangels an Platz für Text auf diesem Wege dem Leser mitgeteilt werden.
    Beim Film jedoch werden Informationen zwar auch durch die rasche Bildabfolge weitergegeben, in der Regel aber über die Dialoge.

    Sagen wir mal, als Beispiel, wir würden aus jeder Filmszene ein Bild "rausschneiden", in dieses Bild die Dialoge der Darsteller in Textfeldern und Sprechblasen einfügen: würde dieses Werk als Fotocomic funktionieren? Ich glaube nicht...

    Tja, und als Kunstobjekt überflüssig? Hmmm,...

    Gegenfrage: Ist nach der Masseneinführung der Camcorders (und all der anderen kleinen Filmkameras, natürlich), die jeden Privatmann zu einem kleinen Kubrick machen, nicht auch der Hollywoodfilm überflüssig? Und all die Schauspieler?

    Und was ist mit Theater? Auch überflüssig? Sind Gemälde etwa überflüssig, nur weil ich heute die Möglichkeit habe, ein Stilleben, oder ein Porträt, zu fotographieren, anstatt zu malen?

    Hmm, kniffelig...

  5. #5
    Mitglied Avatar von Manila
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    Mc Luhans "die magischen Kanäle" von 1967 kann ich nur empfehlen, (ich als Bücher-Banause), mit dem hab ich Zwischenprüfung gemacht, es gibt auch ein Kapitel zum Comicstrip, kann ich jetzt aber nicht wiedergeben, aber der wusste in den 60ern schon Dinge, die nicht unbedingt 100% eingetreten sind, aber zu 90 % heute zutreffen. Das Buch verschlingt man, mir gings so:

    Herbert Marshall McLuhan:
    Die Magischen Kanäle >>Understanding Media<<, 1967

    Der Comic wird neben u.a. Radio oder Telefon nie überflüssig sein, s.a. McLuhans Erläuterung zu heissen und kalten Medien, da bei verschiedenen Medien unsere Sinne verschieden stark gefordert sind, wird sich der Mensch immer nach einer Reizüberflutung (er spricht hier sogar von Amputation der Sinne/wie z.B. auch die Beine durch das Rad ersetzt wurden!) durch bestimmte Medien nach einem anderen Medium sehnen, durch die die vernachlässigten Sinne eben kompensieren können. Natürlich geht er dabei genau auf deren Wirkung auf verschiedene Gesellschaftsformen zu verschiedenen Zeiten ein.....oft verschandelt, aber man hörts immer wieder, "das Medium ist Botschaft", also das "wie" ist ausschlaggebend, "nicht das "was".

    Ausserdem kann man in Comics eine Phantasie-Welt erschaffen ohne auf Requisite, semiprofessionelle Darsteller die übers Catering meckern, Budget (wieviel Geld geb ich fürn popeligen Effekt aus?) und launische Regisseure oder schlechte Drehbücher angewiesen zu sein und Millionen Menschen wollen dies nicht missen. Habt ihr schonmal gesehen, wie Trailer zusammen geschnitten werden? Die machen so aus nem schrottigen Actionfilm einen Blockbuster. In einen Comic schau ich rein, einige Bilder, ich kenn die Story und mache mir eigentlich recht schnell ein Bild davon.
    noch n Bsp.:Ich liebe Musik, schaue aber so gut wie nie MTV oder Viva.

    Ich denke wohl, dass Comic und Film viel voneinander gelernt haben, Perspektiven, Erzählstrucktur, usw., aber es bleiben 2 von Grund auf verschiedene Medien, die einander niemals ersetzten können. Das eine kam auch nicht zwangsläufig durch die Exsistenz des anderen.
    Und mit der Filmrolle vorm Licht kann man das nicht vergleichen, in 25 Bilder pro Sek. (ich weiss nicht mehr genau, wieviel das sind, ich sollte sowas wissen, sorry) passiert manchmal gar nix, wenn dann in einer Szene 10 Min lang jemand auf der Veranda sitzt und in den Sonnenuntergang schaut (Helge Schneider's Texas ) nimmste wieder dein Comicheft in die Hand. Du hast im Comic auch viel länger Zeit zu schauen, vor Allem, du kannst selbst bestimmen, wie lange (mit der Zeitlupenfunktion am Videorekorder macht das keinen Spass...) usw....

    Überlegt doch mal, man kann die Liste echt noch lange weiterführen, es gibt so viele essentielle Unterschiede zw. Film und Comic, Rezeptionsverhalten/-Umgebung, Zugänglichkeit, Entstehung....
    (und Theater, keine Theateraufführung ist wie die, am Abend zuvor, aktive Teilnahme der Zuschauer.....blublublub)

  6. #6
    Mitglied Avatar von Kronion
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    Es läßt sich außerdem noch wunderbar darüber streiten, ob ein Comic "Kunst" oder "Kommerz" oder irgendwas anderes ist. Es gibt z.B. sicherlich pornographische oder gewalttätige Comics die nichts mit Kunst zu tun haben...
    Aber das ist ein weites Feld und liefert sowieso Stoff für endlose (und letztendlich fruchtlose) Diskussionen.

  7. #7
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    Ein interessantes Thema mit reizvollem Titel

    Da stell ich eine Gegefrage. Werden Schauspieler sozusagen "obsolete" durch die moeglichkeit "digitale Schauspieler" zu erstellen (wie in Final Fantasy)? Wird Hollywood durch Silicon Valley ersetzt? Ich argumentiere: Nein, es wird immer menschliche Schauspieler geben, eben weil Sie menschlich sind, und noch wichtiger, sie sind Antastbar und Real.

    Die Entwicklung des Films hat auch Theater und Oper nicht ersetzt, sondern zu etwas Sonderbahren gemacht. Mann geht nicht jeden Tag ins Theater - nur wenn Es besonders ist...

    In unserer Welt die mehr und mehr auf Datentraegern liegt, suchen Menschen auch mehr vom Realen. Sachen die mann besitzten kann - im Film kann mann jede Zeichnung, jedes Detail nicht sehr leicht sehen. Es ist die Aktion die Wichtig ist, oder das Schauspiel. Im Comic dagegen, ist das Buch selbst - die vielen bunten Bildern auf dem Papier die es seinen Reiz geben. Es ist anstrengend ein Bildschirm anzustarren und es bleibt sehr wenig der Fantasie ueberlassen. Comics, dagegen ueberlassen immer noch Viel der fantasie, aber Sie sind auch real - mann kann die Bilder besitzen und bewundern ueber Zeit - sie vergehen nicht. Dieser Kontrast ist wichtig. Was zwischen den Panels (im Rinnstein sozusagen) passiert, passiert eigentlich nur in unserer Fantasie. Hierin liegt das Magische an Comics.

    Vielleicht werden Comics weniger werden, aber das sie ueberfluessig sind? Nie und nimmer. Es sei denn mann argumentiert das Alles was nicht direkt zum Ueberleben beitraegt ueberfluessig ist. Das Comic ist ein Medium, genauso wie Buecher, Film, Zeitungen, oder auch Computer. Seine Sprache ist einzigartig, und schon allein diese Tatsache bringt es zur Kunst.

    Fazit, es kommt drauf an wie mann Kunst definiert, und dafuer gibt es schon genuegend Threads....

  8. #8
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    Lesen und Fernsehen zwei, von den Empfindungen her, völlig unterschiedliche Tätigkeiten. Da es eine Aufgabe der Kunst ist Empfindungen und Gefühle zu übermitteln, kann der Künstler die gegeben Vorraussetzungen der Medien nutzen um Gefühle zu übermitteln.
    Das Manko des Films ist, dass es lange dauert ihn zu produzieren und damit teuer ist. Demnach ist es nicht möglich jede einzelne Szene en detail zu choreographieren und kompositionieren. natürlich ist das selbe auch nicht bei Comics möglichen, die einen knapp bemessenen Veröffentlichungsrhythmus haben möglich. Aber selbst in diesem Fall ist leichter eine gute Komposition zu kreieren als in einem Film.
    Die Dialoge in Filmen sind oftmals gehaltlose Lückenfüller. Bei Comics hingegen ist der Platz ja bekanntermaßen knapp bemessen, demnach muss der Text möglichst präzise formuliert werden. Dadurch entsteht gezwungenermaßen ein diesem Medium eigener Schreibstil. Dadurch kann natürlich wieder eine andere Atmosphäre erzeugt werden, durch die die Empfindungen ünbermittelt werden können.

  9. #9
    Mitglied Avatar von MadHatter
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    Ich finde das ist wie ein Vergleich zwischen Buch und Film. das Buch wird immer besser sein als die Filmadaption, weil man ein Buch intensiver wahrnimmt als wenn ein Film an einem vorbei zieht. Man kann selbst bestimmen wie lange man zum Lesen brauch und der Autor kann auf Mehr Feinheiten eingehen als der Film der nur eine betimte Zeitspanne dauern darf. ein Buch ohne bilder regt zudem die Fantasie des Lesers an, der sich die beschriebenen szenen vorstellen muß. und ein comic bietet dem Leser genug Zeit die einzelnen Bilder in ruhe zu betrachten und ihre Feinheiten richtig wahrzunehmen.




    MadHatter

  10. #10
    Verstorben Avatar von Knightfall
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    Comics sind Kunstwerke

    KF

  11. #11
    Moderator ICOM Forum Avatar von ICOM
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    Original geschrieben von MadHatter
    Ich finde das ist wie ein Vergleich zwischen Buch und Film. das Buch wird immer besser sein als die Filmadaption, weil man ein Buch intensiver wahrnimmt als wenn ein Film an einem vorbei zieht. Man kann selbst bestimmen wie lange man zum Lesen brauch und der Autor kann auf Mehr Feinheiten eingehen als der Film der nur eine betimte Zeitspanne dauern darf. ein Buch ohne bilder regt zudem die Fantasie des Lesers an, der sich die beschriebenen szenen vorstellen muß. und ein comic bietet dem Leser genug Zeit die einzelnen Bilder in ruhe zu betrachten und ihre Feinheiten richtig wahrzunehmen.

    MadHatter
    Eine Buchvorlage ist zumeist der Adaption überlegen, weil sie die Erzählform bestimmt, nicht weil das Buch dem Film grundsätzlich überlegen ist. Dann dann müßten Buchadaptionen von Filmen besser als die Filme sein, was wohl zu bestreiten ist.

    Comics haben für den Autor den Vorteil, daß sie alleine und mit realtiv geringen Kosten zu realisieren sind, im Gegensatz zum Film, wo viele Leute mit hohen Kosten (unter einer Million läuft ja gar nichts) zusammenarbeiten. Für den Leser stellt sich das wohl anders dar. Aber wenn er sich dafür interessiert, was ein Künstler zu sagen hat, nicht, was eine Firma für kommerziell erfolgreich hält, wird er sicher bei Comics fündig werden.

    Und hier noch mal mein Lieblingslink zum Vergleich von Film und Comic Montage im Film und im Comic.
    Geändert von ICOM (31.12.2001 um 12:50 Uhr)

  12. #12
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    Ich finde bei diesem Thread die Frage schon irreführend.

    Es ist ein völlig falscher Ansatz, zu gklauben, die Welt bräuchte nur ein Medium zur Zeit, und der Rest wäre jeweils historischer Ballast.

  13. #13
    Mitglied Avatar von Isi
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    Also, is' ja richtig was los hier:

    Ich versuch dann mal jedem zu antworten:
    @Bill Cosby: Das sind alles recht praktische Dinge, die du ansprichst, aber natürlich hast du Recht. Es ist wesentlich einfacher einen Comic zu kaufen, ihn dann zu lesen und schön in ein Regal zu stellen und zu bewundern. Und ich glaube noch ist die Zeit auch nicht gekommen für den Comic "Ade!" zu sagen. Es wird auch noch ein paar Jährchen dauern ... bis man vielleicht einfach in einen Shop gehen kann, ein Implantat für 3,50, innen Kopf schieben und in eine intreaktive Medienwelt abzutauchen. Reizvoll?!?

    @Kenwilliams: Eigentlich hast du Recht; der Comic und Film sind beide etwa 100 Jahre alt. Ich meine aber vielmehr schon die frühen Formen im Mittelalter und solche Dinge wie bei Wilhelm Busch oder Rodolphe Töppfer
    Und weil der Comic fast für jedermann zugänglich und erschwinglich war, unterschied er sich auch noch von dem Kino, welches erst noch eine neue "Sprache" entwicklen musste. Außerdem war die Bevölkerung noch garnicht auf das Kino vorbereitet, meine Uroma ist im Kino bewusstlos geworden bei irgendeinem Jesusfilm.

    @Fischkopp: Auf die Frage zu antworten, ... NATÜRLICH NICHT!! Aber technisch gesehen natürlich schon! Das Problem ist nur das Lieschen Maier eben nicht die Genialität eines Kubricks besitzt. Es wird also immer noch Geschichtenerfinder geben, aber immer mehr. Ich denke fast jeder hat Geschichten zu erzählen, nur jeder auf seine individuell andere Weise. Beim Comic (und auch allen anderen Dingen) ist das Problem, dass du dich nicht einfach hinstzen kannst und sagen "Hallo, ich hab' eine Idee!", sondern du musst eine riesige Ausbildung hinter dich bringen. Das würde sich ändern.
    Zu deinen ersten Aspekten: Da gebe ich dir vollkommen recht. Auch ich hab zum Beispiel gemerkt (als ich in "Planet der Affen" war), die Kinoleinwand ist im Format fest und was vergangen ist, lebt nur noch in deiner Erinnerung. Beim Comic hast du die Möglichkeit immer wieder zurückzugucken und dich an Details aufzuhalten. Und das ist vielleicht der Reiz daran (wie auch an vielen anderen Dingen): die KÜNSTLICHKEIT!
    Der Film kommt vielleicht unserer Realität am nächsten, aber brauchen wir das? Ich denke es ist wichtiger Gefühle zu übermitteln .. und das geht besser über eine ungewohnte und künstliche Sichtweise. Kubrick sagte einmal: "Film ist nicht ein Foto der Realität, sondern das Foto eines Fotos der Realität."

    @Manila: ehmm, tschuldige, aber das mit den eingfrorenen Medien und so, kapier ich leider nicht. Kannste mir das nochma erklären?
    Also zu dem Abschnitt danach: Stimmt! Und auch wieder nicht.
    Beim Comic ist meist einer am Werk (also ganz grob, natürlich auch noch Inker, Letterer undsoweiter ... Scott McCloud "Comics neu erfinden" lesen), beim Film tausende, die horende Summen Geld verschlingen. Zur Zeit! doch wenn wir uns die Entwicklung auf dem Computerbereich mal anschauen, dann werden wir schon bald merken, wie einfach es ist interaktive Filme zu gestalten. Also meine Zukunft von Film ist wirklich so wie eine Art Implantat, was man irgendwo reinsteckt und dann in so Traumwelten abstürzt (klingt jetzt zwar nach Fantasy-schrott, aber ich goff' ihr wisst was ich meine ). Praktisch so'ne Art Droge. Indirekt sind Drogen ja auch eine Kunstform, oder???

    @Nimmermehr: Klar, aber werden diese Differenzen nicht mal uninteressant sein, wenn jeder seine Form selbst bestimmen kann?

    @Kronion: Oh ja, das ist spaßig! Zum Beispiel mit seinen Eltern über Comics zu reden! Hölleluja!

    @The Obsidian: da stecken soviele interessante Punkte drin, das würde hier glaube ich zu lang. Aber nur zu dem Punkt mit den Schauspielernganz kurz:
    Hinter dem Computer sitzt ein Mensch, der an dieser Person bastelt. Hinter einem Schauspieler sitzt ein Leben, das an ihm bastelt. Bei Jack Nicholson merkt man diese "Falten des Lebens" besonders gut. Doch meine Zukunft der Künste sehe ich in einer neuen Technologie: Jeder Mensch kann ein Teil einer Geschichte sein; es ist keine von EINEM erfundene Person, mit der sich MEHRERE Personen identifizieren müssen, sondern jeder Mensch kann sich oder seine Wunschfigur in eine Erzählung einfügen (in ferner Zukunft).
    Und zur Zeit denke ich, Computeranimationen haben den Drang zur Realitätstreue, aber nicht zur Ausstrahlung von menschlicher Wärme. Wenn man sich nun aber Disney-Figuren ansieht, so haben diese Wärme, obwohl sie ebenfalls künstlich sind.

    @derExorzist: Sach du ma Ethan Coen, dass Dialoge nur Lückenfüller sind! Du nennst überwiegend rein praktische Gründe, dazu hab' ich schon vorher etwas gesagt. Guck da mal nen bisschen, was für dich passt.

    @MadHatter, @ICOM: Eignetlich aht ICOM alles gesagt. Aber nur ein Beispiel noch: "2001 - Odyssee im Weltraum" als Film: top! als Buch: najaaa! "Die unendliche Geschichte" als Buch: top! als Film: Kinderverarschung!
    Man kann mit dem Film nicht versuchen, dassselbe des Buches zu sagen. Das besondere am Ausdrucksmittel des jeweiligen Mediums muss genutzt werden.
    PS: ICOM, dein Link klappt nicht!

    @Knightfall: Danke für diesen Beitrag! Natürlich, was denn sonst!!

    @Jähling: Falscher Ansatz? Find' ich nicht. Nur deine daraus resultierende Aussage is' irreführend. Wir brauchen nicht ein bestimmtes MEDIUM, es sollte im Endeffekt kein MEDIUM mehr die Phantasie auf atomare Dinge festnageln. Natürlich bringt jede einzelne Form besondere Dinge hervor. Ich denke aber, sie würden nicht mit dem neuen "Geist" standhalten können.


    So, ich hoffe das reicht für's erste! Tschö und bis denne! Meine persönliche Antwort auf meine Frage gibt's später!
    Guten Rutsch noch, Isi

  14. #14
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    Literaturquelle:
    Clus Pias, Joseph Vogl, Lorenz Engell, Oliver Fahle, Britta Neitzel:
    Kursbuch Medienkultur. Die massgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard S. 45-46
    Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart, 2.Auflage, April 2000.
    I
    SBN 3-421-05310-3.

    Marshall McLuhan
    Heisse Medien und kalte

    Der Siegeszug des Walzers", erklärte Curt Sachs in der Weltgeschichte des Tanzes", war
    das Ergebnis jenes Verlangens nach Wahrheit, Einfachheit, Naturverbundenheit und Ur-
    sprünglichkeit, das die letzten zwei Drittel des achtzehnten Jahrhunderts erfüllte." Im Zeitalter
    des Jazz neigen wir zu leicht dazu, das Aufkommen des Walzers als eine heisse" und
    hochbrisante menschliche Ausdrucksform zu übersehen, die die herkömmlichen feuda-
    listischen Schranken des höfischen und des Gruppentanzstiles durchbrach.
    Es gibt ein Grundprinzip, nach dem sich ein heisses" Medium, wie etwa das Radio, von
    einem kühlen", wie es das Telefon ist, oder ein heisses", wie etwa der Film, von einem
    kühlen", wie dem Fersehen, unterscheidet. Ein heisses" Medium ist eines, das nur einen
    der Sinne allein erweitert, und zwar bis etwas detailreich" ist. Detailreichtum ist der Zustand,
    viele Daten oder Einzelheiten aufzuweisen. Eine Fotografie ist optisch detailreich". Eine Ka-
    rikatur ist detailarm", und zwar einfach, weil wenig optisches Informationsmaterial zur Verfü-
    gung steht. Das Telefon ist ein kühles Medium oder ein detailarmes, weil das Ohr nur eine
    dürftige Summe von Informationen bekommt. Und die Sprache ist ein kühles, in geringem
    Masse definiertes Medium, weil so wenig geboten wird und so viel vom Zuhörer ergänzt wer-
    den muss. Andererseits fordern heisse Medien vom Publikum eine geringe Beteiligung oder
    Vervollständigung. Heisse Medien verlangen daher nur in geringem Masse persönliche Be-
    teiligung, aber kühle Medien in hohem Grade persönliche Beteiligung oder Vervollständigung
    durch das Publikum. Daher hat natürlich ein heisses Medium wie das Radio ganz andere
    Auswirkungen auf den, der es verwendet, als ein kühles Medium wie das Telefon.
    Ein kühles Medium wie hieroglyphische oder ideographische Schriftzeichen hat ganz andere
    Auswirkungen als das heisse und hochbrisante Medium des phonetischen Alphabets. Als
    das Alphabet bis zu einem hochen Grade von visueller Intensität verdichtet wurde, wurde es
    zum Buchdruck. Das gedruckte Wort zerbrach mit der Intensität der Spezialisierung der kör-
    perschaftlich organisierten Zünfte und Klöster des Mittelalters und schuf die extrem indivi-
    dualistischen Formen des Unternehmertums und der Monopole. Aber die typische Umkehr-
    ung trat ein, als extreme Formen der Monopole wieder zur Bildung von Körperschaften führ-
    ten mit ihrer grossen Macht über viele Menschenleben. Das Aufheizen" des Mediums der
    Schrift bis zur Intensität des wiederholbaren Drucks führte zum Nationalismus und den Reli-
    gionskriegen des sechzehnten Jahrhunderts. Schwere und unhandliche Medien wie etwa
    Stein sind zeitenverbindend. Zum Schreiben verwendet sind sie tatsächlich sehr kühl und
    dienen der Verbindung zwischen Zeitaltern, während Papier ein heisses Medium ist, das da-
    zu dient, Räume horizontal zusammenzuschliessen, und zwar sowohl im Reiche der Politik
    wie in dem der Unterhaltung.
    Jedes heisse Medium lässt weniger persönliche Beteiligung zu als ein kühles, wie ja eine
    Vorlesung weniger zum Mitmachen anregt als ein Seminar und ein Buch weniger als ein
    Zwiegespräch. Durch den Druck wurden viele ältere Formen von Leben und der Kunst aus-
    geschlossen, viele aber erhielten eine merkwürdig neue Intensität. Aber unsere eigene Zeit
    ist voller Beispiele für den Grundsatz, dass die heisse" Form ausschliesst und die kühle"
    einschliesst. Als die Ballettänzerinnen vor einem Jahrhundert auf Zehenspitzen zu tanzen
    begannen, glaubte man, dass die Ballettkunst zu neuer Durchgeistigung" gekommen sei.
    Durch diese neue Intensität wurden männliche Personen zunächst vom Ballett ausgeschlos-
    sen. Die Rolle der Frau war mit dem Aufkommen der industriellen Spezialisierung und der
    Zersplitterung der häuslichen Aufgaben in Wäschereien, Bäckereien und Spitäler als Rand-
    erscheinungen der Gemeinschaft ebenfalls aufgeteilt worden.
    Intensität oder Detailreichtum bringt Spezialisierung und Aufteilung im Bereich des Lebens
    und der Unterhaltung mit sich, was wiederum erklärt, warum jedes tiefe Erlebnis vergessen",
    zensiert" und in einen sehr abgekühlten Zustand versetzt werden muss, bevor es in die Er-
    fahrung aufgenommen" oder einverleibt werden kann. Die Freudsche Zensur" ist weniger
    eine moralische Funktion als eine unbedingt notwendige Bedingung der Erfahrung. Wenn wir
    jeden Schock in unsere verschiedenen Bewusstseinsbezirke direkt und im vollen Umfang
    aufnehmen müssten, wären wir bald Nervenbündel mit Spätzündung, die jeden Augenblick
    den Bedienungsknopf für den Schleudersitz betätigten. Die Zensur" schützt unser zentrales
    Wertsystem wie sie unser physiologisches Nervensystem schützt, und zwar ganz einfach
    dadurch, dass das Erlebnis schon im Ansatz stark abgekühlt wird. Für viele Menschen bringt
    dieses Kühlersystem" ihr ganzes Leben lang einen Zustand der Totenstarre oder des Nacht-
    wandelns, den man besonders zu Zeiten des Auftretens neuer Techniken beobachten kann.
    ist nur ne Theorie, ich find aber, sie triffts ganz gut, vielleicht muss man das ganze Buch lesen, um mehr mit anfangen zu können. Hier noch n Link zu Meister McLuhan selbst.

  15. #15
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    Nachschlag:
    Es wurde zuvor gesagt, dass jedes Medium seine charakteristischen Merkmale besitzt und deshalb unersetzbar durch ein neues sei.

    Aber nehmen wir zum Beispiel mal zwei sich verwandte Medien: Film und Theater.

    Film: Der Film ist starr, er ist unveränderbar und (meist) auf eine eindimensionale Fläche gebannt. Es stehen ihm aber nahezu alle Wege der Darstellungsmöglichkeiten offen.

    Theater: Auf der Bühne passiert etwas für den Augenblick, es ist unwiderrufbar, was gesagt wurde ist gesagt. Der Schauspieler spürt den Kontakt zum Publikum. Dennoch wird das Theater eingeschränkt durch die minimale Bühnenkapazität. Es ist keine große Schauplatzänderung möglich, wie etwa beim Film (oder aber auch beim Comic).

    Für sich gesehen sind diese Dinge verschieden und besitzen eine individuelle Charakteristik, aber ich denke nur, weil sie noch nicht völlig ausgereift sind. Als Endziel der Kunst bräuchten wir eine Mischform dieser beiden Künste, die Aktualität des Theaters und die Vielfalt der perspektivischen Möglichkeiten des Films. So glaube ich, sind wir zur Zeit auf einer Stufe angelangt, die noch nicht endgültig ist. Es fehlen noch ein paar Schritte, bis wir das perfekte Medium gefunden haben.

    Leider gibt es nur einen Haken an der Sache, der m.E. die ganze Theorie hier über den Haufen wirft: Der Drang nach Künstlichkeit.
    Kein Regisseur würde je versuchen wollen auf der Bühne einen echten Palast oder Garten zu bauen. Schon allein der Tanz ist eine künstliche Übersteigerung der Bewegung. Und das ist für mich die Aufgabe der Kunst; nicht die Wirklichkeit abbilden zu wollen, sondern Gefühle zu vermitteln, indem man mit künstlichen Mitteln arbeitet. Man kompensiert die Wirklichkeit auf eine schwerpunkthafte Künstlichkeit. Und deshalb finde ich nicht, dass der Film zum Beispiel weiter in der Entwicklung sei als das Theater. Es gibt nur eine Kunst, die versucht durch die Realitätsnähe zu ergreifen und wieder eine, die durch die Einfachheit und Reduzierung auf das wesentliche versucht Gefühle auf einen Punkt zu kompensieren. Und der Comic ist folglich nicht durch Film oder sonstige Medien überflüssig geworden, er scheint lediglich unter dem Druck des Filmes unterzugehen. Und das könnte vielleicht wirklich ein Kritikpunkt sein:
    Der Comic versucht nicht eine Eigenständigkeit aufzubauen, er richtet sich an seine großen Vorbilder, Literatur, Film und Multimedia. All diese Comics, die man an Bahnhofsläden kaufen kann, wie Tomb Raider, Superman oder Batman sind nur Abklatsch ihrer Kollegen der anderen Sparte (ich weiß, Batman- und Supermanfilme kamen erst später raus).
    Jedoch solche Werke wie Art Spiegelmann’s „Maus“ Oder „Das Chi Gong des Chinesen Wie“ von Martin Baltscheit besitzen eine Eigenständigkeit, die nicht durch Film oder sonstiges ersetzbar ist. So darf sich der Comic nicht einfach durch die sequentielle Wirkung durch Räumlichkeit dazu berufen fühlen, eine eigenständige Kunstform zu sein, sondern er muss dadurch ein Erzählpotenzial entwickeln, was kein anderes Medium sonst schafft. Nur wenige Zeichner haben dieses Stadium bisher erreicht.

    Tschö und bis denne, Isi!
    PS: Manila, ich hoffe, dass ich's verstanden hab. Hast dann mit deinem Thread dann natürlich Recht. Ma' gucken, vielleicht leg ich mir das Buch dann auch nochmal zu!

  16. #16
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    Interessante Argumente bringst Du da. Mal sehen, ob ich meinen Senf auf die Schnelle formuliert kriege.

    Für sich gesehen sind diese Dinge verschieden und besitzen eine individuelle Charakteristik, aber ich denke nur, weil sie noch nicht völlig ausgereift sind. (...) Es fehlen noch ein paar Schritte, bis wir das perfekte Medium gefunden haben.
    Vorausgesetzt, das Ziel der Kunst ist eine genaue Sprache. Das klingt mir sehr nach einer mimetischen Absicht, also der idealen Abbildung von Wirklichkeit, oder meinetwegen auch der idealen Darstellung von Wirklichkeiten, um hier nicht in die Realismusfalle zu geraten. Ich glaube nicht, daß es darum in der Kunst gehen sollte. Du gibst als Einschränkung der Bewegung zur Perfektion (quasi als Abzweigung) die Entwicklung der Künstlichkeit an. Laß mich díesen Aspekt anders formulieren: die Entdeckung der Formenvielfalt als eigenem Wert verzweigt die Künste. Sie bewegen sich nicht auf ein gemeinsames Ziel hin (das wäre eine Art Mimesis), sondern im Gegenteil, sie differenzieren sich aus, sie entfernen sich voneinander. Und erst dadurch erhalten sie ihre Charakteristika, die sie zu Medien von eigener Berechtigung machen.

    Am Anfang macht jede Kunstform eine mimetische Phase durch, allerdings nicht unbedingt in dem Sinne, daß sie die Wirklichkeit der einfangen will, sondern indem sie die Wirklichkeit der anderen Medien einfangen will, um ihre eigene Existenz zu rechtfertigen und zu etablieren. Die Fotografie wurde anfangs als bessere, weil präzisere Malerei verkauft, später trennten sich die Entwicklungen dieser beiden Künste, und die Malerei versuchte, eine Wirklichkeit zu erkunden, die der Fotografie nicht zugänglich war (erst die Digitalfotografie shceint diese Lücke aufschließen zu können; wird sich zeigen, was das aus beiden Künsten macht. Der Film wurd erst als Weiterentwiclung der Fotografie gefeiert, später, als klar wurde, was damit zu machen ist, als Weiterentwicklung des Theaters. Die ersten Spielfilme hatten ja auch noch Vorhänge im Bild, die sich am Anfang auftun. Heute noch gehört der Vorhang im Kino zum Ritual. Aber auch Film und Theater haben sich auseinanderentwickelt: Theater wurde abstrakter, und der Film wechselte zwischen Naturalisimus und der Entwicklung einer einzigartigen Bild- Ton-und Schnittsprache.

    Der Comic hatte immer Schwierigkeiten mit der Mimesis. Er wurde immer mit anderen Medien verglichen - Buch, Karikatur, Film - und zog immer den kürzeren. Nicht weil er schlechter war, sondern weil er von allemn Medien nur Teilaspekte weiterverwertete: er war nicht so gut gezeichnet wie die Karikaturen seiner Zeit, weil er eine Erzählform war; er war zwangsläufig nicht so wortreich wie ein Roman etc. Darunter leidet das Medfium immer noch, und deshalb werden in der nicht-Fan-Öffentlcihkeit immer noch vor allem Comics ernstgenommen, die eine besondere literaturnahe oder Malereinahe Qualität haben. Seine wahre Qualität ist aber das Erschaffen von synästhetischen Welten mit einfachen Mitteln.
    Und da hat er seinen eigenen Charakter fast unbemerkt entwickelt, als die ersten Superhelden- und Funny-Animal-Comics erschienen, die einzigen Genres, die wirklich dem Comic entstammten.

    Der Comic ist eine Ausnahme, weil es ihm nie gelungen ist, sich zu etablieren und dann zu emanzipieren wie die Fotografie oder der Film; trotzdem hat es das Medium wie alle anderen vor ihm zu einiger Einmaligkeit gebracht, die ihn unentbehrlich machen.

  17. #17
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    Hm, so richtig auf die Schnelle war das gar nicht, was?

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