Nein. Wir bilden uns das alle bloß ein.
Eine interessante Diskussion findet gerade auf US-Seiten statt:
http://www.longstoryshortpier.com/va...g_about_comics
Und eine ebenfalls interessante Antwort:
http://www.livejournal.com/users/bbarnes/16994.html
Kann es sein, daß das Problem mit dem niederen Image der Comics ein Mythos ist, der in erster Linie von den Comicfans aufgrechterhalten wird? Mit realem Hintergrund, ich stamme selber noch aus einer Zeit, in der Comics in der Schule gedisst wurden, obwohl ich unter 50 bin. Doch ist es heute noch so, daß wir uns rechtfertigen müssen?
Nein. Wir bilden uns das alle bloß ein.
y
Geändert von gunnar (06.01.2013 um 19:23 Uhr)
ich hab mich noch nie dafür entschuldigt. die meisten sind mir eher dankbar, dass ich ihnen endlich mal was gescheites zum lesen gebe!
anni
Und nicht nur der Grillmaster rät: Öfter mal den Spieß rumdrehen!
Gebt den Affen kein Zucker...
http://www.comicgate.de/cesa18.htm
bye Sascha
Mein Deutschlehrer (Oberstufe) hat sich sehr darüber gewundert, dass "ein intelligenter Junge (wie ich) Comics liest". Ich habe ihn wenigstens halbwegs überzeugen können, dass in den "bunten Bildern" mehr drinsteckt als Eskapismus für Halbalphabeten.
Kein Mythos.
Aktuelles in meinem Blog! Oder bei deviantArt.
Ich werde von Arbeitskollegen durchaus belächelt, wenn ich Comics lese, allerdings ist das schlechte Image von Comics mehr und mehr auf dem Rückzug, denke ich. Liegt aber vielleicht weniger daran, dass Comics heutzutage eher als kulturell wertvoll akzeptiert werden als dass pure Unterhaltung einfach ein besseres Image genießt als in den Zeiten, in denen es noch kein Privatfernsehen gab und alle hochnäsig über die kulturlosen Amis redeten. (Na, so viel hat sich da auch noch nicht geändert.)
Comics werden immer stärker auch in der Schule eingesetzt, auch wo man sie nicht unbedingt erwarten würde, z.B. als Präsentationsform von Schülerarbeit im Politikunterricht.
Quatsch, die Jugendlichen haben doch jede Menge Gelegenheit, SMS zu lesen.Zitat von L.N. Muhr
@Sascha: wunderbarer Text.
Ich muß gerade an ein Interview mit Howard Chaykin denken. Der schreibt ja sowohl Comics als auch Fernsehdrehbücher und meinte dazu, ein Problem sei, daß Comics beim Fernsehen nicht als Medium benutzt werden, sondern als Genre. Also, mit dem Begriff werden bestimmte Vorstellungen verbunden, was in einem Comic vorzukommen hat und was nicht. Macht das mal mit Literatur.
Aber das nur am Rande.
Klar, daß Leute, die sich, sei es aus biographischen Versäumnissen heraus oder warum auch immer, nicht mit Comics befaßt haben, da auch kein fundiertes Urteil zu hinkriegen. Teil des Problems in den Fünfzigern war ja, daß die Kritiker keinen Schimmer hatten, wie man so was liest, aber weil sie schon mal irgendwas gelesen hatten und auch schon mal Bilder gesehen hatten, und weil sie ja die Schutzbefohlenen der armen Kinder waren, meinten sie ihren Senf dazugeben zu müssen. Gibt's heute noch, ohne Frage. Leute, die keine Ahnung haben, aber meinen, mitreden zu können.
Karin L. Cross zitiert ein paar nette Exemplare in ihrem offenen Brief an Rezesenten auf bookslut
http://www.bookslut.com/comicbookslu..._10_000736.php :
"But, to be blunt, I'm not someone who cares much about comics. Despite having read and admired works by Art Spiegelman, Los Bros Hernandez, Alan Moore, Chester Brown, Chris Ware and others, I still belong to that tribe of readers who'll pick a thousand words over a picture any day." - und das war aus einer Comic-Rezension...
Nun ja, die Dummheit wächst mit der Entropie.
Aber müssen wir die bedienen?
Saschas Begriff der Rechtfertigungsfalle trifft's ganz gut. UNd das ist auch schon mein Hauptanliegen: in dem Moment, woi wir uns auf diese Form der Auseinandersetzung einlassen, bestätigen wir die Vorurteile. Jedesmal wenn wir sagen: "Aber es gibt auch so Comics wie MAUS und KRAZY KAT", bestätigen wir das Vorurteil, daß da was im Argen liegt und wir uns bemühen müssen, uns davon abzugrenzen.
Die Alternative wäre, die Bildungslücken der übriggebliebenen Gegner so zu behandeln wie jede andere Bildungslücke. Als deren Problem.
Ich glaube jedenfalls nicht, daß wir uns immer noch bei der ersten Solidarisierung gleich am Pranger finden und zusehen, wie Tugendwächter unsere schönen Mint-Edition-Erstausgaben verbrennen. Und ich will die Leute auch nicht auf die Idee bringen.
Ich habe es nun auch endlich aufgegeben andere davon zu überzeugen das Comics und wir als deren Leser vollkommen normal sind.
Selbst mit anspruchsvollen Beiträgen wie dem Vorhalten gewisser Doktorarbeiten u.ä. erreicht man nix ausser: "Werde endlich erwachsen!"
Interessant finde ich allerdings, das mein Bekannten ungefähr meines Alters (22-25 J) überwiegend bis ausschließlich positiv auf Comics reagieren, während 16-20 jährige abwertend und verächtlich reagieren.
Merkwürdig nur, daß diese Personen dann allerdings nie andere Materialien ausser Micky Maus, LTB usw. usf. aufzählen können.
I ask god if what I'm doing is right or wrong. I'm still waiting for an answer.
Micky Muas, LTB... das uralte Muster...
Geändert von Sascha Thau (31.03.2004 um 00:53 Uhr)
bye Sascha
In folgenden Thread gibt es einen Fragebogen zu einer Diplomarbeit in Sozialpädagogik:
http://www.comicforum.de/comicforum/...ad.php?t=60973
In dem Fragebogen stehen dann Fragen wie:
Warum liest du immer noch Comics ?
Oder ob Comics das Verhalten zu Gleichaltrigen (?) verändert hat...
Also wenn ich der Betreuer dieser Diplomarbeit wäre...
Der schieren Neugier halber, was hast du denn geantwortet? Ich hätte vermutlich zurückgefragt, nach dem Motto "Hält der Deutschlandfunk die Leute vom Radiohören ab?" und "Gibt es denn so etwas wie anspruchsvolle Radiosender?" Wenn er's dann noch nicht begreift, ist wirklich Hopfen und Malzbier verlorenZitat von L.N. Muhr
Bis dann,
scribble
neee, du, sowas kann man nicht auf air schicken.
was hab ich geantwortet? oh weh... irgendwie so:
"comics lesen ist egnau so wenig halbes lesen, wie fernsehen halbes sehen ist. wer comics liest, der liest."
"selbstverständlich gibt es anspruchsvolle comics. wie in jedem medium decken auch comics die ganze bandbreite von trash bis hehrer kultur ab."
mei, die üblichen antworten eben, so wahr wie oft gehört. was soll man den sonst sagen?
Zitat von L.N. Muhr
"Nö, bevor ich anfing Comcis zu lesen, las ich nur das allernotwendigste, z.B. Straßenschilder oder das Fernsehprogramm!"
Das wäre bei mir wenigstens die Wahrheit!
Und inzwischen lese ich sogar BÜCHER!
ja, irgendwann sicherlich, die Hoffnung stirbt zuletzt!
Jetzt hab ich mal im Duden geguckt, was 'kasteien' überhaupt ist!
Du Ferkelchen!
Jetzt aber wirklich zurück zum Thema!
...hätte ich den Diplomanden in der Luft zerrissen!Zitat von L.N. Muhr
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