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Thema: 032: Der Blitz als Entdecker

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    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Lightbulb 032: Der Blitz als Entdecker

    Der Blitz als Entdecker


    Im Juli 1959 erleben wir die Digedags, wie ihnen Der Blitz als Entdecker eines neuen Super-Metalls, des Digedaniums, zu Hilfe kommt. Haben die Kobolde bislang (was natürlich in der Zeitlinie relativ zu sehen ist) ein bemerkenswertes Erfindertalent an den Tag gelegt, so wurden ihre technischen Entwicklungen zumeist aus einer prekären Situation heraus geboren und hatten ihnen aus einer bestimmten Lebenslage zu helfen. "Not macht erfinderisch", würde Teutobold sagen. Mosaik 32 zeigt einen neuen Aspekt und stellt uns die Digedags nicht als Erfinder, sondern als dienstbare Geister, als die kleinen Helfer der Wissenschaft vor. Großzügig betrachtet, beginnt also schon an dieser Stelle die Erfinder-Serie.
    Und wie bei vielen Entdeckungen der Menschheit ist es der Zufall, der aus einem Marmeladeneimer voller Meeresschlamm ein Metall mit hervorragenden Eigenschaften macht. Doch zunächst, wie sollte es auch anders sein, sorgt die menschliche Natur für ausreichend Konfliktstoff.
    Wobei ist nun der geschätzte Mosaik-Leser Zeuge? Nur weil Dig(kopf) darauf besteht, sich für den Fall von altersbedingten Rheumaschmerzen, (die sich in den Jahrhunderten schon mal zeigen könnten), mit Heilschlamm einzudecken, kommt es zwischen den beiden Gefährten zu einem handfesten Streit und einem beachtlichen Wutausbruch von Dag. Kein Wunder, muß er doch gleich 2x Siebensachen (keine Ahnung, wo die Jungs shoppen waren), alleine tragen. Einem ausgeflippten Tritt gegen den Eimer folgt der Blitzschlag aus gewittrigem Himmel, - fertig ist das Wundermetall!
    Da möchte man doch gleich an andere Zufälle in der Geschichte der Entdeckungen denken:
    • Weil Henri Bequerel eine Fotoplatte mit Uran beschwerte, entdeckte er die radioaktive Strahlung. Hätte er die Platte mit einem anderen Stein beschwert, wäre der Prozess des radioaktiven Zerfalls möglicherweise viel später aufgeklärt worden.
    • Ein im zweiten Weltkrieg benutztes Radargerät schmolz eines Tages des Schokoriegel eines Ingenieurs. Schon war die Idee geboren, das Gerät zum Aufwärmen von Speisen zu verwenden - in einem Mikrowellenherd.
    • Teflonpfannen verdanken wir nicht der Raumfahrt, sondern ebenfalls einem Zufall. Eine im Labor vergessene Gasflasche mit Tetra-Fluor-Ethylen war am nächsten Morgen mit weißem Pulver gefüllt. Die einzelnen Moleküle des Gases hatten sich miteinander verbunden und waren nun zu langen Kunststoff-Ketten polymerisiert.
    Diese - und weitere interessante, zufällige Entdeckungen sind hier nachzulesen.

    Mit dem Tragflächenboot TB-2 zeigt sich Mosaik wie stets technisch auf aktuellem Stand, gleichwohl die Technologie auf ein britisches Patent von 1869 zurückgeht. Als wohl bekanntester Entwickler von Tragflächenbooten dürfte Alexander Graham Bell, der Erfinder des Telefons, zu nennen sein. Er beschäftigte sich zwischen 1906 und 1921 mit diesem Thema.
    Etwas Kurioses gibt es aus der Zeit 1959/60 über ein ganz spezielles Tragflächenboot in der DDR zu berichten - und selbst Unser Sandmännchen machte sich später, in der Folge 37 (1964), mit einem solchen Gefährt auf die Reise von seiner Sandbank zu den jüngsten Fernsehzuschauern.

    Im Labor des Doktor Knilch, der sich von seiner körperbetonten Ehefrau recht leicht zum gemeinen Dieb geistigen Eigentums überreden läßt, erfahren wir am Rande der Experimente mit dem wundersamen Rohstoff, wie aufwendig die Produktion des irdischen Leichtmetalls Aluminium tatsächlich ist.
    Ihre Reize voll ausspielend, schafft es Frau Knilch, die Digedags kulinarisch zu vergewaltigen. Erstmals wird im Mosaik die Männlichkeit der ansonsten eher geschlechtsneutralen Digedags betont. Für ein Date mit der Intrigantin verkleiden sich die Digedags pinguinmäßig. Für Frau Knilch ist es ein Leichtes, die Herren Dig und Dag aus dem Verkehr zu ziehen. Auch der zweite Teil des knilchigen Planes klappt vorzüglich. Des Professors Versuchsvorführung wird sabotiert, und als Schlick beweist, daß Professoren mit hoher Denkerstirn nicht zwangsläufig auch professionell handeln müssen, landet er schneller, als man blättern kann in der Klapse. Pardon, .... er begibt sich unfreiwilling in stationäre Behandlung in die geschlossene Anstalt des Professor Klaps. Dass Wissenschaftler sich sehr schnell in einer Nervenklinik wiederfinden können, ist nicht nur auf Literatur, Comic und das Gestern beschränkt - wie hier gut nachzulesen ist.
    Flucht - Befreiung - Feuerwehr - Haft (mit passender Sträflingskleidung) und Happy End in letzter Minute. Das Heft legt im letzten Drittel noch einmal an Tempo und Dramatik zu und wird auf seinem Backcover mit sachlichen Erklärungen zum Thema Blitz abgeschlossen.


    Beilage zum Heft 32: Auf den ersten Blick .... wie langweilig .... könnte man denken. Aber Die Sportskanone entbehrt nicht einer gewissen Komik. So einen dicklichen Typ, dem im Sportunterricht die Turnhose platzt, haben wir doch auch erlebt. Oder warst du es selbst? Dann hatten nur die anderen was zu lachen. Freilich, eine derartig angenehme Versorgung gab es zu Uhrviechs Zeiten nicht auf dem Sportplatz: Würstchen an der Aschenbahn, Eis am Rand des Schwimmbeckens und Selters-Raketenbausätze griffbereit.
    Die Hälfte des Würstchens schnappt sich ein fremder Hund, der nun vorneweg - und nicht hinter der Wurst herlaufen muß. Hätte sich Bruno für den 2. Teil seines Dreikampfes eine neue Bockwurst in entsprechende Höhe gehängt statt sich 9 Flaschen Selters an den Hintern zu binden, wäre ihm vielleicht der "Fehlstart wie auf Kap Canaveral" erspart geblieben. Beachtenswert dann jedoch seine Wurfleistung. Das glaubt doch wohl der Textautor Lothar Dräger nicht einmal selbst, daß Bruno den Wurstdieb nur versehentlich den Schlagball an den Kopf warf! Lustig dann auch der Schluß. Eltern sollten viel öfter in den Unterricht einbezogen werden.


    Was im Juni 1959 sonst noch so passierte:
    • In West-Berlin wird Heinrich Lübke zum neuen Bundespräsidenten gewählt.
    • Nach der bundesstaatlichen Eingliederung folgt nun die wirtschaftliche Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik.
    • Das Bundesverfassungsgericht korrigiert das sogenannte Gleichberechtigungsgesetz und hebt die Vorrechte des Vaters bei der Erziehung der Kinder auf.
    Weitere Berliner Schlagzeilen des Monats:
    • Gustav »Bubi« Scholz verteidigt in der Deutschlandhalle am Messedamm (Charlottenburg) mit einem Punktsieg über Hanswerner Wohlers seinen Titel als Box-Europameister im Mittelgewicht.
    • Auf Veranlassung des »Grundbesitzer-Vereins Berlin-Frohnau e. V.« wird in der Wiltinger Straße (Frohnau) eine Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges aufgestellt.
    • Der Maler und Zeichner George Grosz verstirbt überraschend im Alter von 65 Jahren. Er war wenige Wochen zuvor aus seiner fast 30 Jahre währenden Emigration in den USA nach Berlin zurückgekehrt.
    • Eine Ausstellung des von den Nationalsozialisten verfemten und von der SED ausgegrenzten Malers Horst Strempel mit Arbeiten aus den Jahren 1926 bis 1929, Landschaften, Porträts und Tuschezeichnungen, wird im Haus am Lützowplatz (Tiergarten) eröffnet.
    • Die erste Ostberliner Selbstbedienungsgaststätte wird im Strandbad am Müggelsee eröffnet.
    • In Berlin wird mit 37,8°C im Schatten der heißeste Tag seit 1830 registriert.
    • Zur Kontrolle der Geschwindigkeitsbegrenzung setzt die Berliner Verkehrspolizei erstmals ein neues, mit einem Photoapparat gekoppeltes mobiles Radargerät ein.



    Wer etwas Dramatisches, Komisches, Lehrreiches, Sonderbares, Wissenschaftliches, Technisches, Geheimnisvolles, Erotisches, Kulinarisches, Ungesundes, Rasantes, Verbrecherisches, Geblitztes oder Verrücktes sucht, sollte in Der Blitz als Entdecker fündig werden.

    Und wer sich die Story aus dem Blickwinkel von Orlando entgehen läßt, bekommt keinen Streifenanzug, denn er ist schon ausreichend bestraft. Im Archiv von Tangentus
    wird der Inhalt wie immer auf den Punkt gebracht und steht zu lesen, was ihm sonst noch so aufgefallen ist.
    Geändert von Uhrviech (17.10.2004 um 10:22 Uhr) Grund: Ein :zwinker: für Lothar Dräger fehlte noch

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