Original von A.nn.A
Also
Transit gefällt mir bis jetzt sehr gut. Der Ich Erzähler ist eine total sympathische Figur, aber das ist natürlich Ansichtssache.
Er hängt im Marseille der 1940er fest. In der ganzen Stadt hat man Angst vor den Nazis und überall wimmelt es von Flüchtlingen aus den unterschiedlichsten Gegenden und alle wollen sie nur eins, nämlich weg aus dem vom Krieg zerstörten und vom Nationalsozialismus vergifteten Europa.
Der Erzähler schwebt geradezu traumwandlerisch durch die chaotische Stadt und begegnet den verschiedensten Menschen, mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten, die meisten davon tragisch. Während alle nur da weg wollen und nur an sich denken, und nur von ihrem Unglück zu berichten wissen, ist er glücklich am Leben zu sein und will Bleiben. Er blickt ein wenig ironisch auf seine hin und her hetztenden Weggefährten, was sich aber ändert, als er sich verliebt und naja, ich will nicht zu weit vorgreifen. Das Buch lebt vor allem durch den nüchternen, fast schon ironisch-distanzierten Blick auf jene Zeit und manche Gedanken des Erzählers sind einfach total schön. Also ich empfehle es weiter, aber ich kenne auch zum Beispiel jemanden, der das Buch schrecklich fand. Aber naja, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Les dich am besten in die ersten paar Seiten rein, wenn du den Sprachstil magst, schlag zu.
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