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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #5576
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    Zitat von JRN, aus Post 5574:
    Aber ich kann beim besten Willen nicht "aus dem Handgelenk" schütteln, wer wo beschrieben hat, wie die von Disney produzierten Filme eingesetzt worden sind.
    Dafür bräuchte ich ein bisschen mehr Zeit, als ich gerade habe.
    Brauchst Du weder aus dem Handgelenk schütteln, noch recherchieren. Steht in meinem Link (Post 5571):
    In 1943, through the Programa Cooperativo de Salubridad y Saneamiento (Health and Sanitation Cooperative Program) of the Secretaría de Salubridad y Asistencia (Ministry of Health and Assistance), the films were shown in health campaigns throughout Mexico.
    Im Rahmen von Gesundheitskampagnen.
    Wahrscheinlich imperialistischen Gesundheitskampagnen.

  2. #5577
    Mitglied Avatar von Black Lantern
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    Joker/Harley: Psychogramm des Grauens Band 1

    Geschrieben von Kami Garcia
    Zeichnungen von Mico Suayan, Mike Mayhew und Jason Badower

    Joker/Harley ist für mich ein richtig guter Psychothriller in der Dr. Harley Quinn als Beraterin und Profilerin für das GCPD arbeitet.
    Gesucht wird ein ziemlich brutaler Serienmörder der seine Opfer auf grausamste Weise verstümmelt und entstellt. Harley hat auch ein persönliches Interesse den Mörder zu schnappen. Es deutet alles darauf hin dass es sich um den Joker handelt dem Harley auf der Spur ist. Angemerkt sei, dass die beiden sich in dieser Story (noch) nicht kennen.
    Das ganze ist sehr schön geschrieben und sehr flüssig zu lesen.
    Die Zeichnungen sind einfach toll und ich konnte mich daran kaum satt sehen. Dieses Überformat eignet sich perfekt für die Zeichnungen.
    Bemerken muss ich allerdings dass die Panel überwiegend in Grautönen sind, was ich aber sehr mag weil es zu der Atmosphäre passt. Das ist aber vielleicht nicht jedermanns Geschmack.
    Bei Rückblicken in die Vergangenheit wird auf farbigen Bildern gesetzt und man denkt manchmal wirklich dass es Fotos wären. Unheimlich toll gezeichnet.
    Harley wird hier als eine sehr taffe, intelligente und selbstständige Person dargestellt. In Rückblicken erfährt man auch einiges über Ihre nicht so schöne Kindheit bzw. Jugend.
    Der Joker wird schon etwas anders dargestellt als in den üblichen Comics. Mehr möchte ich dazu jetzt nicht verraten.
    Joker/Harley ist nicht die typische Origin der beiden. Ob es darauf hinausläuft, dass die beiden wie üblich zusammenkommen bleibt abzwarten.
    Ich war vom ersten Band wirklich positiv überrascht und es hat eine Menge Spaß gemacht es zu lesen. Bin gespannt wie es weitergeht und wo das ganze drauf hinausläuft.
    Von mir gibt es eine Empfehlung.

    Mit der Punktevergabe tue ich mich etwas schwer, daher lass ich das lieber.

    Das ist das erste mal dass ich etwas zu einem Comic schreibe. Habt also Nachsicht mit mir

  3. #5578
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Valentin - Coscinny & Tabary

    Ich muss zugeben, dass ich von der Figur des Valentin noch nie etwas gehört hatte. Von Tabary kannte ich eigentlich nur den famosen Isnogud.
    Dementsprechend bin ich auch eher mit niedrigen Erwartungen an Band 1 der 2 Bändigen GA herangegangen. Die ersten beiden Geschichten, geschrieben vom sonst großartigen Goscinny, haben meine Erwartungen dann auch weitgehend erfüllt. Könnte man unter der Kategorie: „Kann man mal lesen, muss man aber nicht“ einsortieren. Die folgenden beiden Geschichten haben mir dann schon wesentlich besser gefallen, waren aber immernoch weit unter Goscinnys Hochniveau. Ab Story 5 kam dann der Bruch, was mich total überraschte, weil sich ab hier 2 grundlegende Dinge änderten: 1. die Geschichten waren plötzlich albenlang und 2. Goscinny stieg aus und überließ die Serie Tabary alleine. Nun könnte man annehmen, dass mit dem Ausscheiden Goscinnys der Käs endgültig gegessen sei, und man die Serie getrost ad acta legen könnte, doch weit gefehlt!
    Mit Story 5 nimmt die Serie dermaßen Fahrt auf, dass ich aus dem Staunen nicht mehr rauskam. Urkomischer Slapstick wechselt mit rasanten Wendungen, dass einem gar schwindelig wird. Die Figur des Valentin wird einfach mal zur Nebenfigur degradiert und mit Staunen verfolgt man das bunte Treiben um ihn herum. Für die Lacher sorgen fast ausnahmslos die „Nebenfiguren“, die die eigentlich Hauptrolle spielen. Ein großartiger Kniff, der mich wirklich begeistert. Band 2 kann kommen!

    Dafür satte 4/5 Punkten

  4. #5579
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    Die Bombe von Didier Alcante, L.F. Bollee und Denis Rodier

    Ich bin völlig fertig!
    Und das nicht wegen der Hitze in meiner Wohnung, sondern wegen einem Comicbuch!
    Was für ein grandioses Buch! Ich überlege welches "Rating" diesem Band gerecht werden könnte.
    Ich benote mal auf diese Weise: Will Eisner hätte es nicht besser machen können!

    Ich bin noch nie so betroffen gewesen nach dem Genuss eines Comics.
    Dieses Buch ist ein Meisterwerk, und auch wenn man bereits Bücher und Dokumentationen über das Manhattan Project und die Abwürfe über Hiroshima und Nagasaki gelesen bzw. gesehen hat, dieses Buch bringt einem die Tragweite und die Geschichte näher als jede Dokumentation.
    Diesen Band sollte wirklich jeder lesen! Und ich hoffe das die Bibliotheken in Deutschland diesen Band überall zur verfügung stellen.

    Danke an den Carlsen Verlag, das ihr diesen Band so und nicht anders herausgebracht habt.

    (Ich habe diesen Post auch im Carlsen bereich des Forums gepostet, nicht böse sein wegen des Doppelposts.)

  5. #5580
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    Kontrafaktische Expansion mit Eigenleben...






    Cankor (AdHouse Books, 2020) Matthew Allison

    Ein farbloser Anfang. Schwarz und Weiß. Ein Außenseiter. Ein Punkkonzert. Ein Baseballkappie, das überhaupt nicht existiert. Eine Rangelei. Die Lichter gehen aus. Dunkelheit. TRÄUME.

    Es werde Licht. Und der Comic wird bunt. Bonbonfarbene Pastelltöne. Hünen aus Muskelberge. Waberndes Fleisch. Pulsierend, zusammenziehend, transformierend. Mutationen. Leichenberge aus Superhelden. Kabelstränge. Bestromte Leitungen und Drähte. Hirnwindungen. Fließende Elektrizität. GEDANKEN.

    Lernen. Weiterentwickeln. Sich neu erfinden. LEBEN.

    CANKOR!

    Ein Comic, der weder die Gedanken noch die Geschichte seines Schöpfers mittels Text und Bilder transportiert, sondern dies eben genau jenen ganz alleine selbst überlässt, um wiederum eine lebende, sich selbst bestimmende Schöpfung zu erschaffen - mit eigener Dynamik, einem individuellen Metabolismus mit autarker Stimme und visueller Extravaganz in Ausdruck und Ton. Ein ebenso beachtliches, wie auch beachtenswertes Erstlingswerk. 7,5/10


    Impressionen:




  6. #5581
    Mitglied Avatar von El Duderino
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    Infidel (Splitter)

    Bin mal so frei und kopiere meinen Text aus dem Splitter Forum hier rüber. Der Band verdient definitiv Aufmerksamkeit.

    Ich bin ja normalerweise kein großer Horror Comic Fan. Für mich funktioniert dieses Genre eher im Film als auf den bunten Seiten.

    Aber es gibt ja zum Glück doch noch Ausnahmen, denn der Band hat mich komplett mitgerissen.

    Autor Pornsak Pichetshote schafft es, zusammen mit den wunderbar düsteren Zeichnungen von Aaron Campbell, hier eine konstant unheilvolle Stimmung heraufzubeschwören, die ihre Spannung auch vor allem aus der aufgeladenen Stimmung des alltäglichen Rassismus zieht, die ja momentan wirklich brandaktuell ist.
    Ein paar Gespräche aus dem Band hörte man vielleicht schon selbst im Freundes oder Bekannten Kreis, die Geschichte wirkt somit sehr realitätsnah und gerade deshalb umso schockierender, eben wie die besten Horror Storys.

    Hier hat Splitter einen sehr guten Einkauf getätigt, da bin ich vor allem schon gespannt, was von dem Autor der Geschichte als nächstes kommt, dürfte ja seine erste richtige Comic Story gewesen sein.

  7. #5582
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    Schaut ma net so grimmig, sonst bekommen die Kinder ja noch Angst...





    Joker: Killer Smile #1-#3; Batman: The Smile Killer #1
    (DC, 2019/20) Jeff Lemire, Andrea Sorrentino

    Diesmal im Zentrum des Wahnsinns: das mittlerweile etablierte Kreativduo Lemire und Sorrentino. Und auch dieses mal ganz nach dem Motto: ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es auch muss. Gebe stets das Nötigste, um ein gewisses Mindestmaß zu erfüllen, aber halt kein klitzekleines bisschen mehr.

    Eine mit der Hauptstory verwobene Gute-Nacht-Geschichte, ein mäßig überraschender Storytwist und zwei, drei gute Momente, unnötig aufgebläht auf ganze drei bzw. sogar vier Hefte. Und das wars dann auch schon – um hier mal nur das Nötigste zu schreiben. :D

    Kann man sicherlich lesen, Joker/Batman Fans und DC Jünger ja sowieso, und ist an sich ja auch völlig okay, aber das sind Aberhunderte andere Comics eben auch. Ganz knappe 6/10

  8. #5583
    Mitglied Avatar von Unbreakable Cosmo
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    Micky Maus - Café Zombo (Egmont)

    In der Geschichte kämpfen Micky und Rudi gegen Geschäftemacher, die in der Rezession die Arbeiterschaft mit illegalen Mitteln ausnutzen.
    Imho hätte die Geschichte noch besser werden können, wenn die Arbeiter ohne Drogen ausgenutzt würden und statt dessen mit Methoden, aus der realen Welt und dann folgen Gewerkschaften und Streik usw.

    Mein Kaufgrund waren die Zeichnungen und dass Rudi eine größere Rolle spielt. Als Kind fand ich seine Auftritte immer viel zu wenig. Und in dieser Hinsicht bin ich zufrieden mit dem Band.

    Zusätzliche Schmunzler und Verwirrung liefert Loisel mit dem Frauenbild im Comic. So ist Thema, dass Männer ohne Frauen nahezu verwahrlosen und fast verhungern.
    Und Minnie und Klarabella sind sich einig, dass Frauen dazu da sind, für ihre Männer zu kochen und sie ziehen los, die Frauen zurück an den Herd zu bringen.
    Ich rege mich deswegen nicht auf, weil es mich nicht betrifft, sondern lach mir ein's.
    Aber dass man keine negativen Frauenstimmen dazu hört, verstehe ich auch nicht.

    Weiter verstehe ich nicht, dass man die Hommagen so übertrieben teuer bringen muss. In der Form der Lucky Luke Hommagen könnten sich viel mehr Leser an diesen Comics erfreuen.
    Geändert von Unbreakable Cosmo (31.08.2020 um 18:59 Uhr)



  9. #5584
    Mitglied Avatar von Kohlenwolle
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    Liebe ist … nur ein anderes Wort für Hass! Louis &Marty, Panini Verlag

    Klappentext:
    Eine verbotene Freundschaft im von Rassenhass geprägten Louisiana der 1930er Jahre!
    Sie sind Freunde fürs Leben. Nichts scheint Will und Abe trennen zu können – weder die Feindschaft ihrer Familien, noch der hasserfüllte Rassismus, den die gesamte amerikanische Gesellschaft plagt. Als sie sich kennenlernen, hat Will, ein Junge aus der Mittelschicht, gerade erhebliche Probleme in der Schule. Abe dagegen ist sehr gelehrig, aber wegen seiner dunklen Hautfarbe gesellschaftlich geächtet.
    Abe hilft Will durch die Schulzeit und Will steht seinem Freund zur Seite, wann immer es von Nöten ist – gemeinsam trotzen sie über Jahre dem Druck der Gesellschaft, der Gewalt dem täglichen, allgegenwärtigen Rassismus. Aber die Belastungen, denen die Freundschaft ausgesetzt ist, sind enorm und immer wieder nimmt das Leben der beiden dramatische Wendungen.

    Ein beeindruckendes Gesellschaftsporträt aus dem Süden der USA im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts.



    In diesem emotianalen, aber immer realistisch und mitreissenden Oneshoot wird auf bewegender Weise, die Lebensgeschichte von zwei Freunden unterschiedliche Hautfarbe erzählt.

    Diese Freundschaft ist geprägt durch die Liebe ihrer Eltern zu Ihnen, und den Hass der Gesellschaftauf auf die jeweils andere Hautfarbe.
    Die Geschichte läßt sich durchweg mitnehmend lesen ohne dabei jemals kitschig zu wirken.



    Ein Band der mich vom Anfang bis zum Ende mitgenommen hat.


    Auch wenn am Ende der Geschichte Hoffnug aufkommt, zeigen uns doch die aktuellen Ereignisse, das der Rassismus, auch heute noch vorhanden und lange nicht besiegt ist.



    Absolut lesenswert und nur wärmstens zu empfehlen.
    Schöne Grüsse aus dem Kohlenpott


  10. #5585
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    THE MAN OF STEEL Vol. 1 oder Warum Superman der wichtigste aller Superhelden ist.

    Superman ist beileibe nicht mein liebster Superheld. Er ist nicht mal meine liebste DC-Figur (diese Rolle geht an Underdogs wie Green Arrow, Cassandra Cain, Geo-Force, Black Lightning, Jason Todd oder Firestorm), aber während die meisten Fans ja eher den Miesepeter aus Gotham bevorzugen, hatte ich immer mehr eine Affinität für den "Pfadfinder", wie er spöttisch genannt wird.
    Das begann eigentlich im Alter von so acht oder neun, durch eine Handvoll Superman-Taschenbücher aus dem Ehapa-Verlag, die mein Vater in diversen Urlauben zusammengekauft hatte (und die ich auch heute noch besitze, wenn auch durch das wiederholte Lesen in entsprechenden Zuständen). Für viele ist Superman ja langweilig, da er so übermächtig ist. Für mich ist er hingegen der Prototyp, wie Superhelden sein müssen. Er ist der Lichtstrahl der Hoffnung, der moralische Kompass, an dem sich alle anderen Helden messen lassen müssen und zu dem jeder hinaufsieht.
    Leider ging Anfang der 80er-Jahre das Interesse an Metropolis' bekanntestem Bürger stark zurück und ihm Rahmen der "Crisis" wurde er dann einem Reboot unterzogen. Auserkoren dafür wurde der kanadische Autor und Zeichner John Byrne, der sich mit "Uncanny X-Men", "Fantastic Four" und "Alpha Flight" einen Namen gemacht hat und auf dem Zenit seines Ruhmes war (und später "She-Hulk" und "Namor" zu neuen Höheflügen verhelfen sollte). In sechs Heften erzählt er die Entstehungsgeschichte des letzten Überlebenen von Krypton nach, führt behutsam die Nebenfiguren (Freund wie Feind) ein und macht Kal-El gekonnt zur wahrscheinlich menschlichsten Figur aus dem damaligen DC-Universum. Geerdet durch die Erziehung seiner Eltern, sich seiner Macht bewusst, bricht er aus den Zwängen seiner Heimat Smallville aus und geht in die grosse Stadt, da aus grosser Macht grosse Verantwortung folgen muss (*zwinker*).
    Die Hefte sind ein grosser Spass, nicht nur wegen den wunderbaren Szenen zwischen Clark und Lois Lane, der Liebe seines Lebens. Es sind einfach alle Elemente enthalten, die ich von einer guten Superman-Geschichte erwarte und Byrnes Neustart ist auch einfach gut gealtert.
    Auf deutsch erschien diese Miniserie im Handbuch (ein etwas unglücklicher Titel) des Neustarts "Der neue Superman", denn nach 19 Jahren in der Stuttgarter Verlagsheimat bei Ehapa verabschiedete sich ein DC-Recke nach dem anderen von den deutschen Lesern und schlussendlich traf es auch die "Superman-Batman"-Heftserie, die von 1966-1985 (fast durchgängig im 2-Wochen-Rhythmus) erschien. Ein paar der "neuen" Magazine hatte ich damals, so vor ca. 15-20 Jahren, in meinem Besitz und mit grossem Vergnügen verschlungen. Das Handbuch war allerdings nicht darunter und so hab ich mich jetzt seit der Ankündigung von DC - Byrnes MoS nachzudrucken - sehr auf diesen Band gefreut.
    Neben der Miniserie enthält das schicke Hardcover auch noch jeweils vier Ausgaben von "Superman" und "Adventures of Superman", sowie fünf Ausgaben von "Action Comics". "Superman" ist die nahtlose Fortsetzung aus MoS und hier zeigt sich sehr stark, was ein Tuschzeichner ausmacht. Dick Giorano war zweifelsfrei ein Meister seines Fachs, aber John Byrne und sein jahrelanger Stamm-Inker Terry Austin waren einfach ein Dreamteam. Weder davor noch danach sahen Byrnes Zeichnungen jemals besser aus. "Adventures of Superman" übernahm mit der #424 die Numerierung der alten "Superman"-Serie. Geschrieben von Marv Wolfman und gezeichnet von Jerry Ordway sind die Geschichten eher klassisch angehaucht und erinnern an den Pre-Crisis-Kryptonier, wie man ihn von Curt Swan in Erinnerung hatte. Ordway imitiert den Stil dabei in den ersten Ausgaben noch ziemlich, fügt dann aber rasch seine eigene Note hinzu. Byrne übernahm mit der #584 auch noch "Action Comics" und der Name ist hier Programm. Die Action steht im Vordergrund und eine Ausarbeitung der Figuren findet eher nicht statt. Byrne ist hier ebenfalls für Geschichten und Zeichnungen verantwortlich, wobei er vermutlich nur grobe Vorzeichnungen angefertigt haben dürfte, denn Giordano lässt dann nicht mehr allzuviel von Byrnes unverkennbaren Stil erkennen. Aber gut, die zeichnerische Betreung von gleich zwei Serien dürfe selbst für ein Arbeitstier wie Byrne auf Dauer zu viel gewesen sein. So hat jede der drei Serien ihren eigenen Ansatz und Reiz.
    Ein kleiner Negativpunkt ist vielleicht, dass die Serien schon kurz nach ihrem inhaltlichen Reboot gleich in das Crossover "Legends" geworfen wurden. Das unterbricht natürlich die Handlung der jeweiligen Serien und wirkt auch ein wenig wie eine lästige Pflichtübung (Crossover halt). Nichtsdestotrotz ein wunderbar kurzweiliger Band, der für vergnügliche Lesestunden gesorgt hat. Freue mich sehr auf Band 2, der hoffentlicht nicht allzu lange auf sich warten lässt.
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  11. #5586
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    Oh, noch ein Geo Force Fan.

  12. #5587
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Yap. Hatte mir den damals auch einer Signierstunde von Bruno Redondo zeichnen lassen und der hat mich "etwas" verduzt angeguckt.
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  13. #5588
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Durch den Start des Nerd-Room-Baus komme ich kaum noch dazu Rezis zu schreiben, deshalb jetzt mal ein größerer Schwung, wieder in etwas kürzerer Form. Wenn die Bude im Keller fertig ist gibt es auch wieder längere Texte, aber aktuell ist das leider einfach nicht drin.

    Nuork – 1. Das schwarze Kind



    Den französischen Autor Stefan Wul, der die Novelle schrieb, welche die Vorlage für die dreibändige Albenreihe „Nuork“ lieferte, war mir bislang gänzlich unbekannt – dachte ich zumindest! Bei einer kleinen Recherche stellte sich dann doch heraus, dass der Mann mit Herrscher der Zeit und Der phantastische Planet (bei uns auch als „Der wilde Planet“ erschienen) ebenfalls die Bücher zu zwei sehr weithin bekannten Trickfilmen schrieb, an denen teilweise sogar Moebius mitwirkte. Im Sci-Fi-Genre also durchaus kein Unbekannter! Gerade „Der wilde Planet“ habe ich erst vor relativ kurzer Zeit durch eine Ausstrahlung auf arte für mich entdeckt, hat echt einen visionären Touch!

    Nuork, was Wul bereits in den 50ern als Novelle veröffentlichte, schnappte sich jetzt also Autor und Zeichner in Personalunion Olivier Vatine für seine Adaption in die Neunte Kunst. Ganz so visionär kommt der erste Band jetzt zwar nicht daher, aber wenn man bedenk wie alt die ursprüngliche Geschichte ist, und wie brandaktuell die ersten Seiten anmuten, kann man Herrn Wul ein gewisses Vorausdenken nicht absprechen.

    Zeichnerisch voll auf der Höhe zeigt und Monsieur Vatine wie wir die Erde mit unserem Giftmüll verseuchen, bringt eine optisch äußerst ansprechende Tiefseerasse mit ins Spiel, um dann einen fein bebilderten Zeitsprung zu wagen, der an Stanley Kubricks berühmten Schnitt zu Beginn von 2001 erinnert. Schwupps, befinden wir uns in einer fernen Zukunft, wie fern bleibt unklar, die eher wie die Steinzeit anmutet. Haben wir es also geschafft alles zu ruinieren und uns zu naturverbundenem Stammesleben zurückzuentwickeln – vielleicht nicht das Schlechteste? Hier beginnt unser gemeinsames Abenteuer mit dem schwarzen Kind, welches in seinem Stamm bislang einen recht schweren Stand hatte, aber das soll sich bald ändern…

    Toller, wenn auch nicht überragender Start in schicken Bildern, mit ein wenig Mystik, schönem, wenn auch nicht komplett neuem, Worldbuilding und vom All-Verlag in einem schick gestalteten Album mit ordentlich Bonusmaterial untergebracht.

    7,5/10


    Schatten auf dem Grab – Richard Corben



    Und direkt wieder beim All-Verlag gelandet. Warum habe ich den äußerst sympathischen Laden eigentlich so lange nicht, oder nur kaum wahrgenommen? Egal, jetzt bin ich ja dabei! Die 290 Seiten starke Gesamtausgabe von Großmeister Richard Corbens „Schatten auf dem Grab“ ist den Jungs auf jeden Fall äußerst gut gelungen! In gruselig plastischem Schwarz/Weiß brennt Corben mal wieder ein Feuerwerk von 24 bösen, gruseligen, lustigen und trashigen Pulp-Geschichten ab. Ein Fest für die Sinne möchte ich sagen, sofern man mit Horror, Monstern und schwarzem Humor (und der ein oder anderen üppigen Oberweite) auch nur entfernt etwas anfangen kann. Ergänzend gibt es dann noch einen Schwung Einseiter, eine farbige Cover-Galerie und – weil durch den neuen, fetten Band des Taschen-Verlags gerade der Verlag EC-Comics wieder in aller Munde ist – einem launigen Vorwort von Mike Shields, nach dessen Auffassung diese Storysammlung Corbens Vorliebe für ebendiesen Verlag deutlich wiederspiegelt. Also liebe Fans von EC-Comics: Greift zu!

    8,5/10


    Nuork – 2. Die Stadt



    Schon auf dem Cover wird deutlich klar, wo denn eigentlich der Titel der Serie herkommt. Auf den ersten Seiten wird mit dem Aufeinandertreffen der Tiefseewesen und dem Stamm des schwarzen Kindes gleich einen Gang hoch geschaltet und die weitere Odyssee des Jungen in die Stadt ist ein wahres Abenteuer. Dazu kommen allseits beliebte Genre-Zutaten wie Roboter, Hologramme und anderer Zukunftskram, aber auch spannende Wendungen durch die Einführung neuer Charaktere. Gefällt mir richtig gut und macht vor allem auch optisch ordentlich was her! Die Tiefseewesen erinnern mich an den deutlich später erschienenen „Die lebende Tote“, einfach ein grandioses Design! Dazu gibt es erneut schönes Bonusmaterial, diesmal hauptsächlich zur Entstehung des Covers.

    8/10


    Sláine 7 – Die Hexenkönigin



    Also gemeinhin wird ja „Der gehörnte Gott“, das Opus Magnum von Zeichner Simon Beasley, als die beste Sláine-Story hochgejubelt. Klar, die grandiosen Bilder in Verbindung mit Pat Mills intelligenter, stets etwas „strange“ anmutender Schreibe und der rohen Kraft, die sowohl Text als auch Bilder heraufbeschwören lassen diesen Ruf auch bei mir mehr als gerecht erscheinen. So ging ich also mit zurückgeschraubten Erwartungen an den Folgeband „Die Hexenkönigin“ und muss sagen, in meinen Augen steht dieser siebte Band der hervorragend aufgemachten Gesamtausgabe um den wilden Keltenkönig dem Vorgänger in Nichts nach. Selbst das Artwork fällt im Vergleich zum äußerst starken Bisley-Part nicht wirklich ab, es lohnt sich also unbedingt weiter dran zu bleiben!

    9/10


    Nuork – Band 3/3



    Ach wie cool! Ich liebe es ja, wenn es der letzte Band einer Reihe schafft nochmal so richtig zu überraschen. Im ganz großen Stil hat das bei Cross Cults Drifter funktioniert, aber auch der Twist bei Nuork ist nicht von schlechten Eltern und sorgt für den ein oder anderen WTF-Moment! Viel mehr will ich auch gar nicht verraten, es soll ja niemandem die Überraschung verdorben werden, aber durch diesen finalen Band wird die ganze Reihe von schön gezeichnetem, „standardmäßigen“ Endzeitrabenteuer nochmal auf ein innovativeres Level gehoben. Erinnert mich ein wenig an den freigeistigen Science Fiction wie er in den 60ern und 70ern in Filmen öfter mal zu finden war. Apropos, wann ist die Original-Novelle von Stefan Wul eigentlich erschienen?

    Auf jeden Fall ein mehr als würdiger Abschluss und schon ein wenig schade, dass die drei Alben nicht mehr Aufmerksamkeit erfahren haben, sie hätten’s absolut verdient.

    8,5/10

    Wieder mal eine kleine, in sich abgeschlossene Reihe zügig durchgezogen. Als nächster kleinerer Mehrteiler steht demnächst mal wieder ein Manga auf dem Programm. Jetzt gings aber erstmal wieder dem Horizont entgegen…


    Der alte Mann und das Meer



    Ihr wisst ja, in mehr oder weniger regelmäßigem Abstand packt mich die Sehnsucht nach Seemannsgarn, wie Ismael der Drang zur der See zu fahren. Diesmal hat mich mein Gespür zum, leider oft mit zu wenig Aufmerksamkeit beschenken, Knesebeck Verlag geführt, der ein 130 Seiten starkes Hardcover mit sogenannter Weltliteratur geschnürt hat. In charismatischen und melancholischen Bildern bringt Autor und Zeichner Thierry Murat auf wunderschöne Art und Weise Ernest Hemingways großen Klassiker als Graphic Novel zu Papier.

    Ich muss zu meiner Schande gestehen das Original noch nicht gelesen zu haben, kenne den Stoff also bislang nur von den beiden Verfilmungen, die beide wirklich sehenswert sind. Doch auch wenn Anthony Quinns Darstellung im Fernsehfilm aus den 80ern durchaus sehenswert ist, so geht für mich nichts über John Sturges‘ Variante mit Spencer Tracy als gealtertem Fischer. Den Oscargekrönten Animationsfilm von 1999 muss ich auch irgendwann mal sichten.

    Hier geht es aber jetzt um die grafische Adaption von Thierry Murat, die nicht nur toll gezeichnet, sondern auch wunderbar geschrieben ist. Wie bereits erwähnt kann ich nicht beurteilen, wie dicht der Mann dabei an der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Vorlage geblieben ist, aber für mich war das Erlebnis noch intensiver als bei beiden mir bekannten Verfilmungen. Zeichnerisch geht Herr Murat äußerst gefühlvoll vor, ohne je gefühlsduselig zu werden, bringt zu Beginn das kubanische Flair perfekt rüber und später die Einsamkeit auf hoher See in ebenso beeindruckender Weise. Der Text ist dabei erfrischend direkt und lebensbejahend, nicht unnötig schnulzig oder dramatisch, denn die Dramatik kommt von ganz alleine. Ich bin äußerst beeindruckt!

    9/10


    Batman – Jekyll & Hyde (DC Comics Graphic Novel Collection Band 124)



    In aller Kürze: Ich stehe auf klassische Filmmonster und Two-Face gehört zu meinen Favoriten, was Batmans Gegenspieler angeht. Perfekte Voraussetzungen für einen gelungenen Bat-Comic. Das Autor Paul Jenkins allerdings dermaßen tief in die (Psycho-)Horror-Trickkiste greift war für mich dann doch überraschend! Die Zeichner Jae Lee und Sean Phillips haben das Ganze dann noch ordentlich düster und creepy bebildert, ein schauriger Augenschmaus möchte ich fast sagen. Die seelische Zerrissenheit des Antagonisten perfekt herausgearbeitet, ein Band der durchaus auch mit Überraschungen aufzuwarten weiß und vor allem von Anfang bis Ende richtig spannend daherkommt. Für mich einer der sehr guten Vertreter aus der Reihe (zumindest von denen, die ich bislang gelesen habe).

    Als Bonus wartet mit „Two-Face schlägt wieder zu!“ aus Batman #81 von 1954 ein reichlich hanebüchener Vertreter der Golden Age Comics, der mit seinem ultrahohen Grad an Nonsens-Ideen eine Menge Charme versprüht und viel Spaß machen kann, darf man halt nur nicht so ernst nehmen, sondern mit einer gewissen Naivität betrachten und somit als perfekten Kontrastpunkt zur düster-brutalen Hauptgeschichte einsortieren. Passt.

    8-8,5/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  14. #5589
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    Sorry an alle, die gerne längere Besprechungen zu den einzelnen Bänden lesen, aber ich muss jetzt wirklich mal einen Schwung ultrakurze Shorties raushauen, sonst komme ich irgendwann überhaupt nicht mehr zu Rande. Ist natürlich ein großer Vorteil für alle, denen mein Geschwafel sowieso immer zu ausschweifend daherkommt. Davon abgesehen gibt es vom guten @LaLe ja massig ausführliche Reviews zum kompletten DC-Dark Verse, und der ist was das betrifft sowieso viel tiefer in der Materie verankert als ich. Also los geht’s…



    Phantom Stranger 1: Ein Fremder unter uns
    Der Phantom Stranger ist mir zwar im ein oder anderen Comic schon mal als Randfigur über den Weg gelaufen, aber im Großen und Ganzen blieb er für mich genau das – ein Fremder. Mit den sage und schreibe ELF Heften, die Panini in diesem fetten Band versammelt hat sollte sich das ändern, und zwar gewaltig! Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Charakter so viel zu bieten hat! Von Dan DiDio und später auch J. M. DeMatteis packend und mitreißend geschrieben und die wechselnden Zeichner machen immer zumindest einen guten, oft aber sogar einen großartigen Job! Echt starker Band! 8/10

    Animal Man 4: Zersplitterte Spezies
    Irgendwo zwischen tieftraurig, hammerhart und brutal abgedreht liefert Jeff Lemire erneut einen absoluten Top-Band ab. Die Zeichner haben sehr unterschiedliche Qualitäten, passen aber mit ihrem Stil irgendwie immer ganz gut zur Story und haben wie selbige auch ordentlich Charakter und Wiedererkennungswert. Top!
    9/10

    Animal Man 5: Evolution oder Tod!
    Was für ein Hammer Finale einer der besten Reihen aus dem New52-Dark-Verse! Jeff Lemire schafft es mal wieder mich komplett fertig zu machen. Rafael Albuquerque, der mir kürzlich schon an Neil Gaimans Studie in Smaragdgrün hervorragend gefiel macht auch hier einen prima Job, auch wenn er sich an der unabhängigen „Studie“ scheinbar etwas mehr ins Zeug gelegt hat, oder dort etwas mehr Zeit hatte. Zum Finale greift Autor Lemire sogar selbst wieder zum Zeichenstift und lässt es sich nicht nehmen seine Reihe zu einem fabulösen, äußerst ergreifenden Finale zu führen. Der bittere Beigeschmack des vermeintlichen Happy Ends macht das Ganze echt nochmal zu etwas ganz Besonderem unter der „Standard“-Heldenkost.
    9,5/10

    Swamp Thing 4: Der Sämann
    Wow, was für ein klasse Band mit so vielen Facetten, der echt so manche Überraschung für mich bereitgehalten hat und streckenweise, gerade bei der Namensgebenden Sämann-Story, ordentlich Horror-Potential von der Leine lässt. Schon der Starter in der Wüste hat mich komplett abgeholt, üben Wüsten doch eine unerklärliche Faszination auf mich auf, absolutes Highlight war für meinereiner natürlich der Whisky-Baum, und das nicht nur weil mein Hellblazer da mitmischen durfte. Das gibt noch nen fetten Bonuspunkt.
    9/10

    Swamp Thing 5: Der König ist tot
    Also ich gelange so langsam aber sicher zu der Überzeugung, dass mein guter Swampie mit Abstand die abwechslungsreichte der DC-Dark-Reihen anführt. Was hier wieder geboten wird ist für meinen persönlichen Geschmack zwar ganz knapp hinter dem Vorgänger anzusiedeln, aber dennoch weit vielfältiger als viele andere Serien. Das Finale um den Sämann ist wahrlich stark, zwischendurch wird’s geradezu sexy, dazu liebe ich starke Frauenfiguren, wo die französische Kriegerin Capucine perfekt ins Schema passt. Als uns die Story dann auch noch nach Mont-Saint-Michel, dem „Minas Tirith“ Frankreichs führt, bin ich hin und weg.
    8,5/10



    Der nächste Schwung DC-Dark-Bände ist etwas enger verzahnt, da alles in das Trinity War Event reinläuft. Zum Glück hat Lale das im Eingangspost seines Threads fein aufgedröselt, sodass wir hier alle nicht ganz blöd dastehen.

    Los geht es mit den ersten vier Heften aus Constantine 1: Der Funke und die Flamme, die ziemlich cool geschrieben, und vor allem von Renato Guedes richtig geil gezeichnet sind! Direkt im Anschluss wird am Anfang von Heft fünf darauf hingewiesen, dass Constantine und Shazam, die da gerade durch die Tür kommen direkt aus „Justice League 22“ reinstolpern. Man kann das alles ignorieren und sich nur an die Haupt-Trades halten, aber ich, als jemand der es versucht hat, sage Euch: Lasst es. Panini macht das echt gut! Man wird stets drauf hingewiesen, getriezt und gestichelt was da anderswo gerade in unserer Abwesenheit passiert ist und man verpasst, dass es einfach viel weniger Spaß macht, wenn man die „Füllhefte“ weglässt. Lieber bissl was mehr mit reingepackt, glaubt mir!

    Weiter gings also mit dem ersten Heft aus dem Trade Pandora 1: Die Quelle des Bösen. Weit ausholender, interessanter Start. Bin gespannt wo das noch hin führt. Dann direkt der nächste Wechsel zu Justice League 21: Trinity War 1/3 und dem ersten Heft aus Justice League 22: Trinity War 2/3 was mich ehrlich gesagt nur so teilweise mitreißen konnte. Mit den Standard-Charakteren der Justice League bin ich halt in der Regel nicht so unterwegs, diese Teen Titans Story hat mich eher ratlos zurückgelassen und nur die direkteren Bezüge zum Dark-Verse mit dem Phantom Stranger oder auch Superagent Frankenstein haben mir wirklich Spaß gemacht.

    Jetzt wird’s ein bisschen wild, denn es folgt Heft fünf aus Constantine 1, anschließend die Hefte 4 und 2 aus Pandora 1 (in dieser Reihenfolge), dann die zweite Hälfte aus Justice League 22, bevor wir mit Justice League 23: Trinity War 3/3 wieder einen neuen Band zur Hand nehmen, von dem wir aber auch erstmal nur die erste Hälfte lesen. Zum Schluss noch das noch ausstehende dritte Heft aus Pandora 1 und den Rest von Justice League 23. Tadaaa, fertig ist der Trinity War und der Beweis, dass ich solche aufgeblasenen, überladenen Events nicht wirklich mag. Ich steh eher auf charakterbasierte Geschichten mit fesselnden Einzelschicksalen, die zum Mitfiebern, Mitlachen oder Mitleiden einladen. Das bekommt man hier so gut wie gar nicht geboten. Positiv herausziehen kann ich, dass mir Shazam durch seinen kurzen Auftritt viel sympathischer geworden ist, denn den mochte ich zuvor nicht so wirklich (finde auch den Film nicht so doll), und das Finale echt ganz cool inszeniert wurde. Leider geht das Ganze dann auch noch fließend in das nächste Großevent „Forever Evil“ über. Ob mir das besser gefällt? Für das Trinity War Gesamtkonglomerat gibt von mir:
    5,5/10



    Forever Evil, ein weiteres, Serienübergreifendes Großevent, eine fatale Bedrohung für die ganze Welt, ein riesiges Feld an involvierten Teilnehmern und eine Superlative nach der nächsten. Mir schwant Evil, äh, Böses. Aber wenigstens müssen wir hier nicht wieder ständig hin und her switchen sondern könne die Bände nacheinander weg genießen, weshalb ich die auch wieder einzeln bewerten werde.

    Pandora 2: Herrschaft des Bösen
    Pandora selbst ist schon ein cooler Charakter, so hat sie auch dazu beigetragen das Trinity War Dingens über Durchschnitt raus zu heben. Auch dieser zweite Band weiß über weite Strecken zu gefallen, macht ihr Schlagabtausch mit Vandal Savage durch die Jahrhunderte doch echt Spaß, ihr aufeinandertreffen mit Constantine, Swampie und der Nightmare Nurse hat schon was und die Verbindung zu Question und vor allem dem Phantom Stranger ist schon cool. Letzterer und der Hellblazer sind in dem Band auch fleißig vertreten und treten in starken Stories auf. Das Artwork ist teilweise nur guter Durchschnitt, aber gerade Kudranski mag ich ziemlich gerne. Weiß insgesamt also echt z gefallen der Band!
    7/10

    Forever Evil – Herrschaft des Bösen #2
    Die Teen Titans Story bringt mir persönlich wieder nichts, aber als DC-Dark Leser ging es bei dem Heft eh mehr um die zweite Hälfte, dem JLD-Heft zum Creeper. Ja, OK. War ganz cool, aber echt nicht überragend. Die (zumindest mir) nichtssagende Teen Titans Story und das nicht wirklich berauschende Artwork tun ihr übriges.
    4/10

    Forever Evil – Herrschaft des Bösen: Sonderband 2
    Die Sonderbände der Forever Evil Reihe erzählen Einzelstories bzw. Origins zu verschiedenen Antagonisten. Für die Dark-Schiene sind deshalb nur die Sonderbände 2 und 4 relevant. Als ich das so weit mitbekommen hatte fand ich das erstmal ein bisschen blöde, wurde aber ehrlich gesagt schnell eines Besseren belehrt. Schon die erste Story über Superman-Bösewicht H’el (mit dem hab ich ja so gar nichts am Hut!) wusste mich gleich zu fesseln und gerne hätte ich da nach dem Ende des Heftes noch weiter gelesen! Die nächste, tragische Geschichte zu Killer Frost hat mir ob des geilen Settings dann sogar noch besser gefallen, Shadow Thief war ebenfalls cool, Eclipse konnte mich zumindest optisch überzeugen und Solomon Grundy bietet klassischen Old School Horror nach allseits bekannten Motiven. Insgesamt ein echt schöner Band!
    7/10

    Forever Evil – Herrschaft des Bösen: Sonderband 4
    Parasite bietet gleich einen krassen Horror-Einstieg in den Band, Zod als Origin von Supermans Nemesis fand ich leider etwas schwach, Metallo zwar ganz cool, aber zu klischeebeladen. Mit Haley Quinn hat eine meiner Lieblinge „den Karren dann wieder aus dem Dreck gezogen“, auch wenn ich die Story aus der Harley-Anthologie schon kannte. Gejubelt habe ich dann beinahe über den Dial H-Ableger Dial-E – Was für ein Riesenspaß! Die zig Zeichner waren auch total geil, und man kann über den Zeichenstil dieses Mannes sagen was man will, aber Jeff Lemire hab ich sofort erkannt. Deadshot bietet schließlich ein rundes Finale, auch wenn da nicht wirklich Überraschungen geboten werden. Insgesamt ein abwechslungsreicher Band mit einigen Highlights, wechselnd mit Durchschnittsware.
    6,5/10

    Forever Evil – Justice League Dark 4: Blight: Hexenkessel
    Forever Evil – Justice League Dark 5: Blight: Die Waffenschmiede
    Ich frühstücke die beiden fetten Bände, immerhin neun US-Hefte pro Ausgabe, mal gemeinsam ab, denn die sind so dicht beieinander, dass es sich echt nicht lohnt die zu trennen, die Story geht einfach nahtlos weiter.

    Da haben wir es wieder. Übergroße Bedrohungen rufen Teams mit stetig wechselnden Teilnehmern und allgemein eine große Anzahl von Charakteren auf den Plan, die im vorliegenden Fall von Autor J.M. DeMatteis noch nicht mal gut getroffen werden. OK, ich kenn nicht alle wirklich gut, aber Swampie wird zumeist zur Randfigur degradiert und Constantine ist, mal abgesehen von vielleicht einer Handvoll Panels, mal sowas von out of Character wie ich ihn noch nie erlebt hab. Nein, das hat mir echt keinen Spaß gemacht. Dazu fast durchweg „Einheitsbrei-Artwork“ das bestimmt handwerklich sauber gemacht ist, aber halt null Wiedererkennungswert und nur ganz ganz wenige Highlights bietet. Dafür ist gefühlt fast jede zweite Seite mit bunten Energie- oder Magieblitzen gefüllt, Effekte werden von größeren Effekten überlagert und was nicht alles. Der Hellblazer brabbelt Zaubersprüche und schießt magische Blitze aus den Händen? Oh, bitte nicht. Dabei finde ich die Grundidee mit der Waffenmaschine und deren Munition im zweiten Band gar nicht so übel, aber bei beiden Bänden weiß das grellbunte, actionüberfrachtete Finale einfach nicht zu fesseln. Wahnsinnsfetzige Bilder begleitet von langatmigen, hölzern und geschwollen wirkenden Texten. Scheinbar sind DeMatteis und Ray Fawkes kein gutes Autorenteam, zumindest nicht für meinen Geschmack. Klar gibt es auch ein paar coole Szenen oder auch ganze Hefte, die ein oder andere Idee zündet auch (zum Beispiel den Deadman im toten Sea King einzusperren), aber insgesamt empfand ich die Lektüre als sehr durchschnittlich mit einigen ärgerlichen Sachen, die es weiter runter ziehen und kleinen Highlights, die das wieder ausgleichen.
    5/10

    So weit zum aktuellen Stand bei meinem DC-Dark-Read aus der New52 Ära. Ein Wechselbad der Gefühle, vor allem zum Ende hin. Insgesamt aber doch mit deutlich mehr Licht als Schatten, wenn auch so manches mal an unerwarteter Stelle zu finden.

    VG, God_W.
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  15. #5590
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Geht doch.
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  16. #5591
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    Hab ich ehrlich gesagt gestern auch fast bis Mitternacht dran gesessen! Heute morgen um sechs wieder arbeiten. *grml*

    Hab dann vorhin in der Pause noch schnell die Fotos gemacht und - Tadaaa.
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  17. #5592
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  18. #5593
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    Auf zum nächsten Stapel Shorties. Der startet wie versprochen mit dem ersten Band meines nächsten Mehrteilers, den ich in Angriff genommen habe.


    Lady Snowblood 1 – Kind der Rache



    Meine Frau hatte kürzlich Lust mal wieder einen kleinen Rewatch von Tarantinos Kill Bill durchzuziehen. War mal wieder ein enorm cooles Erlebnis und, da ich schon länger wusste, dass der gute Quentin sich teilweise von Lady Snowblood hat inspirieren lassen, bekam ich richtig Lust den Manga, der schon seit geraumer Zeit auf meinem Lese-K2 sein Dasein fristet, endlich in Angriff zu nehmen.

    Hammerharte, absolut fesselnd inszenierte Rachestory wie sie purer kaum sein kann. Wann hat man schon jemals davon gehört, dass ein Kind extra gezeugt wurde, nur um von klein auf darauf hintrainiert zu werden um Rache für das Unrecht zu nehmen, welches ihrer Mutter zuteilwurde? Voller Tragik, Dramatik, äußerst blutig und dennoch wunderschön präsentiert uns Carlsen in diesem ersten von drei Bänden die ersten neun Kapitel des von Meister Kazuo Koike geschriebenen Meisterwerks. Die Zeichnungen von Kazuo Kamimura passen ebenfalls perfekt zu dem brutalen Werk mit erotischem Touch.
    9/10


    Sandman Deluxe 3: Die Zeit des Nebels



    Zurück in der Welt des Traummeisters, wo dieser dritte Band nach einer schönen Einleitung von Sci-Fi- und Horror-Autor Harlan Ellison mit einer Variation von Shakespeares „Sommernachtstraum“ absolut hochkarätig beginnt. Spannende Variation mit tollen Figuren, auch wenn meine Lieblingsadaption weiterhin Michael Hoffmans Film mit Kevin Kline und „Catwoman“ Michelle Pfeiffer bleibt. Ja, den mag nicht jeder, ich find den toll.

    Mit „Fassade“ geht es mal wieder richtig horrormäßig weiter, und zwar Horror wie ich ihn am liebsten mag, mit einem Touch Tragik. Zum Ende darf sich meine liebgewonnene Death von ihrer besten Seite zeigen. Nach einem interessanten kleinen Familientreffen der besonderen Art startet der „Zeit des Nebels“ das Hauptstück dieses dritten Bandes. Es ist schön zu erfahren, dass selbst Dream nicht unfehlbar ist und, wenn auch nach sehr langer Zeit, für seine Fehler geradestehen muss, oder wenigstens versucht diese wieder gut zu machen. Was sein Besuch in Hölle, der zum Geraderücken vergangener Fehlbarkeiten notwendig ist, für einen Rattenschwanz an Schwierigkeiten und Verflechtungen nach sich zieht, davon handeln diese sieben Hefte, die erzählerisch für mich leider zu den schwächsten bislang gehören.

    Klar, das ist jammern auf äußerst hohem Niveau, wird doch wieder ein Füllhorn an Phantastischen Ideen und faszinierenden Welten vor mir ausgegossen. Dennoch empfinde ich alles als ein wenig sprunghaft und unstrukturiert erzählt, manchmal etwas steif und krampfig wirkend, insgesamt unrund und nicht zielführend genug. All diese Empfindungen bleiben recht wage und lassen sich von mir nicht wirklich greifen, oder an bestimmten Punkten festmachen, es ist einfach ein allgemeines Gefühl, und die sind nun mal wichtig, gerade beim Sandman. Aber hey, dafür gab es einen starken Einstieg, die 22 Seiten Bonusmaterial wissen zu gefallen und wirklich schlecht war der Hauptteil ja auch nicht.
    7/10


    Lady Snowblood 2 – Karma



    Band zwei steht dem grandiosen Erstling in nichts nach. Der gnadenlose Rachefeldzug geht auch in den letzten sieben Kapiteln, die in diesem Band versammelt sind, äußerst einfallsreich, spannend und blutig weiter. Rein sexuell gesehen geht es sogar noch deutlich expliziter zur Sache als im Erstling, ist also deutlich an Erwachsene gerichtet. Doch schafft es Lady Snowblood ihre Familie zu rächen, und wenn ja, hat ihre Existenz darüber hinaus überhaupt noch eine Bedeutung? Was soll sie mit ihrem Leben anfangen? Ist sie ein selbstbestimmter Mensch mit dem Recht auf ein freies und erfülltes Leben, oder ist sie dazu verdammt lediglich als tödliches Rachewerkzeug zu dienen?

    Große Fragen, in einem großartigen Werk, dass hier zu einem fulminanten Abschluss kommt. Abschluss? Aber da gibt es doch einen dritten Band! Ja, dazu dann mehr in der nächsten Rezi. Hier möchte ich nur nochmals anmerken – und nein, ich werde dessen nicht müde – dass es eine Schande für die deutsche Mangalandschaft ist, dass Großmeister Kazuo Koikes Opus Magnum, Lone Wolf & Cub bei uns nur noch in Teilen und zu völlig überzogenen Preisen zu erstehen ist. Der Mann ist eine internationale Legende und von seinen drei größten Werken, Lone Wolf & Cub, Crying Freeman und Lady Snowblood ist lediglich das Kürzeste bei uns verfügbar, Carlsen sei Dank. Die beiden anderen Großtaten des Meisters wurden seit über 10 Jahren nicht mehr neu bei uns aufgelegt, wo doch gerade sein Todestag im vergangenen Jahr ein Anstoß hätte sein müssen sein Lebenswerk zu ehren und adäquate Neuauflagen seiner beiden Hauptwerke zu uns zu bringen! Also, Manga Cult, Carlsen, Schreiber & Leser, Reprodukt und wie Ihr Manga-Verleger da draußen auch alle heißt: Fasst Euch ein Herz und haut endlich mal einen raus! In einer zeitgemäßen Deluxe-Ausgabe würden neben neuen Kunden bestimmt auch einige Alt-Fans nochmal zugreifen!
    9/10


    Durango Gesamtausgabe 4



    – Band 10: Die Beute der Schakale



    Ach, was ist das immer wieder schön! Schon die Anfangsszene am Brunnen, in der Durango mit einem Trupp zwielichtiger Typen, die eine indianische Frau bedrängen, kurzen Prozess macht würde jedem Eastwood- oder Django-Streifen zur Ehre gereichen. Allerdings macht er den Fehler einen der Jungs entkommen zu lassen. Der petzt natürlich umgehend, und wenn man einem Ring von Menschenhändlern in die Quere kommt kann schnell ein böses Ende nehmen, auch wenn man Durango heißt! Oder ist da vielleicht jemand, der unserem wortkargen Helden zur Seite stehen könnte?
    8,5/10


    – Band 11: Colorado & Band 12: Die Erbin



    Was für ein episch angelegter, großartiger Zweiteiler, ich meine sogar der Beste bislang! Natürlich sind die Motive und Charaktere die Swolfs einsetzt und aufstellt wieder weithin bekannt, aber nichtsdestotrotz weiß die Story von Beginn an zu fesseln und auf dem Weg zum Showdown erwarten uns neben grandiosen Landschaftsbildern auch schöne Frauen, beißende Ungerechtigkeit, abgrundtief schlechte Menschen, unverbesserliche Idealisten, politische Verwicklungen, spannende Shootouts und sogar ein wenig Spionageflair. Ein fettes Rundumsorglospaket mit hochdramatischen Entwicklungen und ich meine dem bislang höchsten Bodycount. Das Einzige was man der Story vorwerfen könnte ist über weite Strecken eine gewisse Vorhersehbarkeit, aber das ist wirklich nur ein winziger Wermutstropfen auf dem heißen Stein. Ach ja, und hatte ich die wundervollen Bilder schon erwähnt?
    9,5/10

    Insgesamt unter all den fabelhaften Bänden der Durango Gesamtausgabe in meinen Augen der bislang beste, und das soll schon was heißen! Was freue ich mich auf die fünfte Ausgabe, die seit kurzem auf meinem Lese-K2 eingetroffen ist.


    Lady Snowblood 3 – Auferstehung



    Da war die Geschichte um die wunderschöne Rächerin doch eigentlich längst beendet. „Eigentlich“? Das Wort, das ganze Sätze zerstört? Genau das! Denn diese Fortsetzung des in den Jahren 1972/73 entstandenen Hauptwerkes wurde erst im Jahre 2006 in japanischen Archiven gefunden und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Keine Ahnung, wann genau Koike und Kamimura diese Fortsetzung erdachten, aber ein gewisser Bruch zu den beiden Vorgängern ist schon deutlich zu verspüren. So ist auch in der Geschichte einige Zeit den Ereignissen in den ersten beiden Bänden vergangen und die Lady ist mittlerweile Gymnastiklehrerin an einer angesehenen Schule.

    Dass ausgerechnet diese Schwedische Gymnastik den Aufhänger der Story bietet mag für uns Westler vielleicht erstmal etwas befremdlich daherkommen, im Grunde werden die politischen Verwicklungen des damaligen Japan aber sehr gut dargelegt und so auch diese spezielle Brisanz deutlich gemacht, sodass auch wir es zu einem gewissen Grad nachvollziehen können. Ob es jetzt tatsächlich darum geht die Jugend mit westlichen Einflüssen zu manipulieren, oder doch eine Unterwanderung des Regimes auf diesem undurchsichtigen Wege eingeleitet werden soll, wird letztlich nicht abschließend geklärt. Der spannendere Plot war für mich eigentlich der um die Killerin, der es trotz aller ehrbaren Versuche letztlich nicht gelingen kann ihre gewalttätige Vergangenheit hinter sich zu lassen und der große Showdown hat wahrlich etwas episches und ich hätte gerne noch mehr von dem wunderschönen Racheengel gelesen.

    Also ja, schon etwas schwächer als die beiden Hauptbände, aber weit entfernt davon schlecht oder gar langweilig zu sein! Für alle Fans von Rache- oder Schwertkampfmanga ist die Reihe ein Must have, für Kill Bill Liebhaber ebenso. Noch dazu bietet Carlsen alle drei zusammen in einem hübschen Verbund mit Pappumrandung an, da kommt gar nicht erst in Versuchung nur die ersten beiden zu kaufen.
    7/10

    Wieder ein Mehrteiler beendet, in Bälde folgen zwei kleine Doppel zu einem der klassischsten aller Gruselgestalten aus Film und Horror-Literatur sowie zum berühmtesten Meeressäuger in der Literatur.


    Batman – Legenden des Dunklen Ritters: Gothic



    An anderer Stelle hat kürzlich jemand einen Thread über Autoren und ihr Schaffen aufgemacht. Da war auch Grant Morrison dabei, und um wenigstens ein wenig mitreden zu können, wollte ich auf die Schnelle noch ein Werk von ihm lesen. Gothic lag auf meinem Lese-K2 und ist eine Batman-Story, die man problemlos losgelöst von anderen Werken lesen kann, ein One-Shot der für sich alleine steht und in meinen Augen äußerst gelungen ist!

    Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass es hier alles andere als zimperlich zugeht. Blutig, brutal, finster und äußerst stimmungsvoll kommt „Gothic“ daher. Die Serienkillerhatz um den gruseligen Mörder, der sich nach und nach die Bosse aus Gothams Unterwelt vornimmt führt Batman zurück bis in die Vergangenheit seines eigenen Vaters und bringt so manch psychologisches Spielchen auf den Plan. Dazu verwebt Autor Grant Morrison allerlei Reminiszenzen an filmische und literarische Klassiker. Das Artwork, welches der Deutsche Klaus Janson beisteuert, macht dem Titel alle Ehre und schafft eine düstere, bedrohliche und beunruhigende Stimmung und ja, auch die ein oder andere Kirche wird gekonnt in Szene gesetzt. Ein kleines Juwel unter den „selbstständigen“ Bat-Stories.
    8,5/10

    Ich muss mich bald mal an einen richtigen Batman-Morrison-Run ran wagen, hab da schon einiges an Material zusammengetragen.

    VG, God_W.
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  19. #5594
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    Keine Müdigkeit vorschützen und gleich weiter zum nächsten Set. Genau wie bei Morrison war auch Warren Ellis Teil eines dieser Autoren-Threads. Jetzt habe ich den Transmetropolitan zwar komplett ungelesen hier stehen, aber auf die Schnelle wollte ich den natürlich nicht dazwischenschieben. Zum Glück hat einer meiner aktuellen Lieblingsverlage da gleich einen ganzen Schwung im Angebot und da ich ein großer Verehrer der klassischen Universal-Monster, und von Frankenstein im Besonderen bin, hatte ich da rein zufällig auch was auf dem Lese-K2:


    Frankensteins Schoß



    Der Band gehört zu Warren Ellis‘ Gedankenexperiment „Apparat“, in dem er versucht Comics bzw. Graphic Novels in einem Abenteuer- oder auch Gruselstil zu schreiben, wie sich die Neunte Kunst seiner Meinung nach entwickelt hätte, wenn die Erfindung von Superhelden niemals stattgefunden hätte. Eine äußerst faszinierende Ausgangsprämisse wie ich finde.

    Ich fand das 52 Seiten starke Heft im Prestige-Format echt toll, bin ich doch bekennender Fan des Original-Werkes von Mary Wollstonecraft Shelley und hier in wundervoll stimmungsvollen Bildern erleben zu dürfen, wie sie von Ihrer späteren Schöpfung als „Tourguide“ eine Führung ganz besonderer Art bekommt hat echt was. Ich kann das Werk bedenkenlos empfehlen und nur nochmal auf das wunderschöne Artwork von Marek Oleksicki hinweisen.

    Ellis‘ Versuch den Mythos um das Monster in eine von Mrs. Shelleys realen Reisen einzubinden, hat sie doch zu Lebzeiten mehrere recht erfolgreiche Reiseberichte verfasst, hätte für mich astrein funktioniert und eine perfekte Symbiose zwischen Schauermär und Wirklichkeit geknüpft – tja, wenn da nicht der (wie immer) äußerst versierte und scharfsinnige Übersetzer dazwischen gegrätscht wäre um Ellis Konglomerat an Zusammenhängen im wieder mal äußerst informativen und sauber recherchierten Glossar zu zerpflücken. Aber hey, Spaß gemacht hat’s dennoch.
    8/10

    Die weiteren „Apparat“-Bände werde ich mir wohl auch noch holen, Captain Swing und die elektrischen Piraten von Cindery Island habe ich mir ebenso auf den Wunschzettel gepackt (verdammt schade, dass das Hardcover hier nicht mehr verfügbar ist) und sollte ich diese Sachen von Ellis allesamt als gut befinden werde ich mir, als Liebhaber der VÖs des Dantes-Verlages, auch sicher noch Narben holen und, wenn mein Lese-K2 wirklich mal signifikant kleiner werden sollte, auch mal in Gravel reinschnuppern.



    Moby Dick – Illustrierte Klassiker: Die spannendsten Geschichten der Weltliteratur



    Wo wir gerade bei großen Klassikern sind, da gehört mein liebstes Seemannsgarn ganz vorne mit dazu. So freute ich mich umso mehr, eine weitere Adaption von Herman Melvilles Moby-Dick (ja, korrekt wird der mit Bindestrich geschrieben) zu finden, die ich bislang noch nicht kannte, noch dazu in einem limitierten Hardcover von Hethke, meins hat die Nummer 144 von 666 Exemplaren.

    Ehrlich gesagt bin ich mit nahezu null Erwartungen an den Band ran gegangen, aber auch wenn ich die Kleidung der Protagonisten und das Interieur als zu modern beurteilen würde, so versprühen die etwas unterkühlt wirkenden Bilder mit dem Schreibmaschinen-Lettering doch einen gewissen Charme. Noch dazu wurden auf den lediglich 50 Seiten überraschenderweise doch die meisten wichtigen Szenen der Geschichte untergebracht, sogar Starbucks Zweifel und Versuchung den eigenen Captain zu richten um Schiff und Crew vor der Verdammnis zu retten. Wer hätte es gedacht? Dazu gibt es als Bonus sogar noch eine Infoseite über den Autor der Romanvorlage. Nonplusultra bleibt aber immer noch die Adaption von Christophe Chabouté (bei Egmont erschienen).
    6/10



    Frankenstein – Ein Pop-Up-Buch



    Na, da schließt sich ja wieder ein kleiner Kreis. Gerade eine Moby-Dick Adaption rezensiert, jetzt kommt mein zweites Pop-Up-Buch. War doch mein Erstes eine Bearbeitung von Moby-Dick, ebenfalls von Sam Ita, und ebenso im Knesebeck Verlag erschienen. War ich beim letzten mal schon fasziniert vom Ideenreichtum und der kreativen, überraschenden Effekte im Buch (Highlight war, als der Wal während des Umblätterns unter der Pequod abgetaucht ist), so steht der brutalere und düsterere Frankenstein-Band dem in nichts nach. Schon auf der ersten Seite konnte mich das Buch fesseln, durfte ich doch live dabei sein, wie zuerst der Blitz in die Zinnen des düsteren, in finsteren Bergen gelegenen Schlosses einschlug, und im Anschluss die Kreatur des fehlgeleiteten Wissenschaftlers spektakulär zu neuem Leben erwachte!

    Klar, die Erzählung ist wieder recht simpel gehalten und beschränkt sich auf wenige Kernmomente der Vorlage und die Zeichnungen sind nicht die allergrößte Kunst, aber es ist doch immer wieder faszinierend die Mechanismen zu bedienen und zu bestaunen. Aufgrund der Brutalität ist das Buch allerdings für kleine Kinder nur bedingt geeignet.
    9/10 (Als Pop-Up Buch zum Entdecken für Erwachsene und Kinder)
    3,5/10 (Als Comic-Adaption von Mary Shelleys Frankenstein)



    Moby Duck – Lustiges Taschenbuch Nr. 467



    Da haben wir ihn also, den Übeltäter! Über zwei Jahrzehnte habe ich keine Duck- oder Micky Maus-Geschichte mehr gelesen – und dann kam das LTB467. Klar, das das kam jetzt nicht erst vor Kurzem raus, aber ich bin halt erst kürzlich darauf aufmerksam geworden. Eine Moby-Dick Adaption? Muss ich haben! Gerade wo ich Literaturbearbeitungen der Enten schon immer gerne mochte, war doch „Der Magische Ring“ (Variation der Nibelungensage) als Kind mein liebstes Lustiges Taschenbuch.

    Wie man es von den LTBs gewohnt ist, sind in dem Büchlein mehrere Geschichten versammelt, hier immerhin zehn Stück, und die Jagd auf den weißen Wal bildet lediglich das Kernstück des Bandes. Neben dem ein oder anderen lustigen Ein- oder Zweiseiter gibt es zum Start eine wunderbar einfallsreiche Dagobert-Story über einen Glückspilz, der durch eine Mischung aus Mathematik, Logik, Statistik und Empirie die wahnwitzigsten Dinge er- und überlebt. Es folgt eine Micky-Story über einen sagenumwobenen Film, eine Hollywood-Legende wie sie im Buche steht. Die Location auf der grünen Insel trägt ebenfalls zur Sagenbildung bei.

    Alsbald ist es dann so weit und mit den recht ungewöhnlichen Worten „Nein, ich heiße nicht Ismael“ beginnt Donalds (Deckname Ismael) abenteuerliche Reise an Bord der Pikuod, einem Walfangschiff unter der Knute des knallharten Kapitäns Quachab! Viel will gar nicht über die Fülle an Ideen verlieren, die hier in die Adaption meines Lieblingsbuches eingeflossen sind, nur so viel, es ist beeindruckend, superlustig, macht einen riesen Spaß UND ist wunderschön gezeichnet! Es ist wirklich schade, dass diese Story, die optisch wirklich weit über alle anderen in dem Band herausragt, der deutschen Leserschaft nicht in einem größeren Format zugänglich gemacht wird. In Frankreich gibt es das gute Stück im Albenformat, wie ich kürzlich erfahren habe. Aber das ist wirklich nur eine kleine Kritik.

    Danach geht’s wieder aufs Festland nach Entenhausen, wo uns eine typische Rivalitäts-Story zwischen Gustav Gans und seinem glücklosen Vetter Donald erwartet. Spaßig aber vorhersehbar, bevor mit „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ ein weiteres kleines Highlight wartet. Die Geschichte selbst gehört zu meinen Lieblingsbüchern von Jules Verne, war es doch der erste Roman von ihm den ich gelesen habe, damals noch in einer Jugendadaption. Später habe ich die Lektüre der ungekürzten Fassung nachgeholt und war nicht minder begeistert. Klar sieht Mickys und Goofys Ausflug ins Innere unseres blauen Planeten dann gänzlich anders aus, macht aber ebenfalls ungemein viel Freude zu lesen und weckt richtiges Abenteuerfeeling.

    In „Harte Heldenschule“ bekommt Phantomias einen ganzen Schwung ungewollte Lehrlinge an den Hals, um die er sich kümmern muss und abschließend versucht Onkel Dagobert sich mit allen Tricks und Kniffen um die Steuernachzahlung zu drücken, die ihm der Bürgermeister von Entenhausen aufbrummen möchte, um die Stadtkasse auszugleichen.

    Hach! Was hat das einen Spaß gemacht und Kindheitserinnerungen geweckt! Ja, ich bin oftmals schnell für etwas zu begeistern, aber diese Begeisterung hält für gewöhnlich auch an - immerhin begann ich vor ziemlich genau zwei Jahren mich für Spawn (und Comics allgemein) zu begeistern und hey, hier bin ich noch immer - Aber dieser erste Ausflug nach Entenhausen seit meinen Kindertagen hat da echt was gezündet. Umgehend begann ich mich in der Community über wichtige Veröffentlichungen, Zeichner etc… zu informieren und stellte fest, dass aktuell ein sehr guter Zeitpunkt für einen Einstieg in Disney-Comics ist. Die Don Rosa Library ist gerade gestartet (habe mir direkt die ersten beiden Bände im Schuber gesichert), die Carl Barks Collection ist zwar ausverkauft, das Material wird aber preiswert gerade in den „Lustiges Taschenbuch Classic Edition“-Ausgaben neu aufgelegt und mit der für Jahresende angekündigten „Floyd Gottfredson Library“ ist die dritte Legende der Disney-Truppe zugänglich.

    Dazu kommt für mich als Freund von Literaturbearbeitungen in Kürze ein Schuber mit vier Bänden zu Literatur Bestsellern, der nur ganz wenige Dopplungen mit den drei Hardcover-Bänden aus der „Entenhausener Weltbibliothek“ aufweist. Weitere Kindheitserinnerungen werde ich mit diversen Weihnachtsbänden befriedigen und der ein oder andere Themenband aus den „Enthologien“ hat auch schon den Weg auf den Wunschzettel gefunden. Ach ja, und da es im TV aktuell nur diese unsäglich hässlichen, modernen DuckTales zu sehen gibt bin ich am Überlegen für Krümelchen Disney+ zu abonnieren (nur für Krümelchen versteht sich ). Ich meine DuckTales, Chip & Chap, die Gummibärenbande… das kann man einem Kind doch nicht vorenthalten.

    Da sieht man mal, was EIN lustiges Taschenbuch alles anrichten kann…
    8/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  20. #5595
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Beim Abarbeiten meiner Rezi-Rückstände kam mir heute Batman und die Justice League 4 unter die Finger.

    Empfehlen kann ich die komplette Serie leider nicht.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  21. #5596
    Mitglied Avatar von yoorro
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    Ich habe heute Golden City Gesamtausgabe 1-3 von Bunte Dimensionen erhalten und sofort gelesen. Zum Inhalt brauche ich wohl nichts mehr sagen, kennt wahrscheinlich jeder schon lange. Ich hatte nur die ersten beiden Bände von Epsilon zu Hause. Der Rest war einfach nicht erschwinglich. Deswegen habe ich mich auch echt auf diese Neue Ausgabe gefreut. Wie immer bei BD satte Farben und gute Verarbeitung. Nur die Fehlerquote haben sie komplett in den Abgrund geschossen. Es fängt schon an mit : 1. Auflage 2018. Da kann man noch schmunzeln. Aber dann kommen doch so einige Fehler. Falsche Buchstaben, fehlende Worte, eine leere Sprechblase und bei Brasov/Brason sind sie sich auch nicht einig. Ich habe die Gesamtausgabe dann mit meinen beiden Epsilon Ausgaben verglichen und fest gestellt, das es auch neu übersetzt wurde. Oder neu Formuliert. Ich hätte mir da doch echt mehr Engagement seitens BD gewünscht. Ich hoffe sie machen es in den nächsten Bänden besser. Es schmälert schon sehr das Lesevergnügen.

  22. #5597
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Das ja schade. Ist eine tolle Serie, vor allem der 1. Zyklus. Ich werde meine alten Alben alleine schon wegen des Überformats behalten. Mir gefallen auch die alten Cover sehr. Sind die in der GA abgedruckt?

  23. #5598
    Mitglied Avatar von yoorro
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    Ich glaube ja, ich müsste noch Mal genau schauen.

  24. #5599
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Jetzt wo der gute Kal-L an anderer Stelle schon beim ersten „Savage Sword of Conan“-Omnibus angekommen ist muss ich auch mal in die Pötte kommen und ein paar Zeilen zum dritten Omnibus der regulären Reihe hierlassen.


    Conan der Barbar – Classic Collection Band 3



    Mit 836 Seiten Barbaren-Abenteuer hat Panini uns da wieder ein fettes Paket geschnürt. Ich als Leser der Geschichten von Robert E. Howard, und scheinbar auch ganz viele Fans in der Community, haben sehnsüchtig auf diesen dritten Band gewartet, denn hier steht endlich ihr großer Auftritt bevor! Die Rede ist natürlich von Bêlit, der Königin der schwarzen Küste, war sie es doch, die als erste Frau Conans Herz im Sturm eroberte. Oder hat Autor Roy Thomas da etwas zu viel in Howards Story hineininterpretiert? Aber dazu später mehr. Beschäftigen wir uns eingangs erstmal kurz mit den Rahmenbedingungen dieser dritten Ausgabe einer Reihe, die mich trotz meiner bisherigen Bewertungen von sieben und acht Punkten stärker begeistern kann als viele andere.

    Das liegt sicherlich daran, dass kaum jemand zu hoffen wagte, dass Panini Deutschland das Experiment wagen würde solch „altes“ Material in fetten Omnibus-Ausgaben, die ja preislich naturgemäß recht heftig zu Buche schlagen, hierzulande zu veröffentlichen. Noch weniger hätten vermutlich mit einem solchen Erfolg gerechnet, vielleicht nicht mal Panini selbst? Aber scheinbar war es endlich mal Zeit für diese Veröffentlichungsform, denn neben den drei neben Conan, zu dem uns kürzlich mit dem ersten „Savage Sword of Conan“-Omnibus bereits der vierte Band um den wilden Recken beglückte, stehen mit der „Gruft von Dracula“ und dem „Werwolf by Night“ auch klassische Monster auf dem Programm, Batman hat mit der Schwarz-Weiss Collection seinen ersten Omnibus erhalten und weitere Ausgaben in dem mächtigen Format wurden bereits angeteasert.

    Da ist es doch umso erfreulicher, dass Panini die anfänglichen Qualitätsproblemchen, zum Beispiel mit den in meiner Rezi zum ersten „Conan der Barbar Classic Collection“-Band erwähnten kleineren Knicken oder Wellen in den Seiten, mittlerweile in den Griff bekommen zu haben scheint. Ist von diesen kleinen Makeln in meinem Band dieser dritten Ausgabe doch kaum noch etwas zu erkennen und bei den, mit über 1.000 bzw. 916 Seiten Seiten sogar noch dickeren Brechern, „Savage Sword of Conan 1“ und „Batman Schwarz-Weiss“ keine Spur mehr zu finden. Gute Nachrichten wie ich finde und ich hoffe, dass uns in der Form noch viele tolle Veröffentlichungen ins Haus stehen. Ich denke da z.B. an Grant Morrisons Animal Man, seine Doom Patrol, Frank Millers Arbeiten an DareDevil, Walter Simonsons legendären Thor-Run usw… Weitere Conan-Bände sowie Ausgaben zu den klassischen Universal-Monstern wurden ja bereits angekündigt. Was freue ich mich über diese Entwicklung!

    Jetzt aber zurück zur „Conan der Barbar Classic Collection 3“, die neben 36(!) Ausgaben Conan natürlich auch mit massig Bonusmaterial bestückt ist. Das umfangreiche und informative Vorwort von Autor Roy Thomas ist dabei wieder das Herzstück, wobei es Sinn macht, zumindest wenn man die Geschichten noch nicht kennt und sich nicht spoilern möchte, dieses häppchenweise zu genießen. Es beginnt mit einem allgemeinen Teil und anschließend geht Roy, ebenso wie bei den im Anhang befindlichen Vorworten zu früheren Veröffentlichungen, spezifisch auf Hefte und Storyabschnitte ein. Ich bin mit den ersten paar Absätzen des Vorworts gestartet und habe dann immer im Wechsel erst ein paar Hefte gelesen und im Anschluss den Zugehörigen Abschnitt in der Einleitung sowie die Texte in den Anhängen dazu. So hat man immer die Infos zum gerade gelesenen Material und man „muss“ nicht die geballte Ladung „Roys Geschwafel“ am Stück lesen.


    Übersicht über die enthaltenen Hefte.


    In Howards Originalstory „Die Königin der schwarzen Küste“ werden wir mitten ins Geschehen geworfen und erleben gleich zu Beginn eine Fülle abenteuerlicher Ereignisse, bevor Conan auf Bêlit trifft. Da Roy Thomas‘ Variante der Conan-Erzählungen aber den Anspruch hat eine, mehr oder weniger, durchgehende, in sich schlüssige Chronik um den größten aller Barbaren aufzubauen, hat es sich der Autor nicht nehmen lassen eine äußerst stimmige Hinführung zu den Ereignissen in „Königin der schwarzen Küste“ zu verfassen. Dafür bediente er sich bei Robert Howards Kull-Story „Der Altar und der Skorpion“, die in der Kull-Ausgabe des Festa Verlags für deutschsprachige Leser zugänglich ist. Andere Abenteuergeschichten des Autors auf Conan umzumünzen hat ja bislang schon häufiger prima funktioniert, so auch hier, denn die Geschichte ist spannend, macht Spaß und nicht zuletzt wird, neben Wiederbegegnungen mit alten Bekannten, mit der Stiertänzerin Tara ein neuer Nebencharakter eingeführt, der mir persönlich extrem gut gefällt und viel Freude bereitet hat.

    So wurde der Weg nach Messantia, dem Hafen von Argos bereitet, denn dort setzt Howards Story um Bêlit ein. Bis es so weit kommt gehen auf der Reise dort hin allerdings noch fünf weitere Hefte ins Land. Die vergehen allerdings wie im Fluge, denn wie immer stehen allerlei Monster und Dämonen im Weg unseres Helden, die aus den verschiedensten Gründen bezwungen werden wollen. Der klassische „Monster of the Week“-Charme wird hier durch die Begleiter Conans und das am Ende stehende Ziel durch einen dünnen, roten Faden ergänzt, der dem Ganzen eine gewisse Beständigkeit verleiht. Dazu John Buscemas Artwork, was soll da schon schief gehen?

    Dann ist es endlich so weit, Conan steht als Zeuge in der Hafenstadt Argos vor Gericht. Nachdem er den hohen Herren in aller Form gesagt hat, was er von der „zivilisierten“ Welt so hält (eine der besten Szenen in Howards Original-Stories), und ganz nebenbei den Richter gemeuchelt hat, prescht er jetzt auf einem gestohlenen Hengst in wilder Flucht durch die Straßen, um nach einem gewagten Sprung auf einem Handelsschiff zu landen, welches seinen Weg an der schwarzen Küste entlang sucht. Wie heißt es so schön? The Rest is History. Es dauert nicht lange, bis der Cimmerier auf die unbändige Piratin mit dem klangvollen Namen trifft, und genauso leidenschaftlich wie der erste Kampf, den Conan an Deck der Tigerin, Bêlits Schiff, austrägt, so brennend entflammt auch die Leidenschaft zwischen den beiden kämpferischen Seelen.

    Fortan ziehen die beiden als Paar über die Meere, Flüsse und Ländereien des hyborischen Zeitalters. Bêlits eingeschworenes Ziel ist es ihren Thron zurückzuerobern, der ihr einst geraubt wurde, denn Roy Thomas hat einen Satz aus Howards Vorlage genommen und daraus eine recht stimmige Herkunftsgeschichte der Kriegerprinzessin gebastelt. Insgesamt ist es für Howard-Leser aber sicher erstaunlich, dass sich die Gemeinsame Zeit der Beiden fortan bis zu Heft Nr. 83 erstreckt, wo diese Ausgabe dann von der normalen Heftreihe übergeht in „King Size Conan“, in denen zum Ende des Bandes die Adaption von „Im Zeichen des Phönix“, der ersten jemals veröffentlichten Conan-Geschichte folgt.

    Bis zu diesem Zeitpunkt sind aber bereits 25 Hefte mit insgesamt über 500 Seiten an Material ins Land gegangen, die Bêlit und Conan, trotz einiger kleiner Unterbrechungen, Mehr oder weniger gemeinsam bestritten. Das ist insofern verwunderlich, dass die Vorlage von R.E.H. doch gerade mal 50 Seiten Zählt und Bêlits an deren Ende auch noch das Zeitliche segnet. Was war also geschehen? Klar, die „Königin der schwarzen Küste“ ist ein äußerst beliebter und auch faszinierender Charakter, in Conans Vita gibt es massig weiße Flecke, also leere Stellen. Was lag für Autor Roy Thomas da näher, als die Abenteuer der Beiden weiter auszubauen? Das tat er teilweise mit eigenen Geschichten, teils wurden aber auch wieder andere Abenteuer- oder Gruselstorys Robert Ervin Howards zu Conan-Stories umgemünzt. Eine wie immer sehr detaillierte und aufschlussreiche Liste diesbezüglich hat der Gute Kain an dieser Stelle wieder zusammengetragen:
    Conan der Barbar Classic Collection 3 – Bezüge zu Originalstories von Robert E. Howard


    Eine Auswahl an aktuell verfügbaren Büchern, die Originalstorys von Robert E. Howard enthalten, welche in diesem Omnibus adaptiert wurden.


    Zu Anfang war ich natürlich froh, dass Conan wieder einen so starken weiblichen Konterpart an seiner Seite hat. Die Adaption der Howard-Story ist dann auch recht gut gelungen, obwohl sich Thomas natürlich einige Freiheiten nehmen musste um den weiteren Storyverlauf vorzubereiten. Aber auch die nachfolgenden Geschichten machen reichlich Spaß, bieten Action und Abenteuer mit einem Hauch Mystik oder Magie, wie man es am liebsten hat. Der afrikanische Style und die Dschungelwelten bringen ordentlich Abwechslung zu den bisherigen Settings und die Geschichten um Amra, Roys „Tarzan-Version“, und wie Conan zu dessen Namen kam, ist ein wunderbares Highlight für mich.

    Dennoch finde ich, dass man die Zeit mit Bêlit zu langgezogen hat. Meiner Meinung nach wurde ihr Charakter mit der Zeit im Vergleich zur Vorlage zu stark verändert, und das nicht unbedingt zum Positiven hin, und ab der Mitte wird es teilweise echt ermüdend mit ihr. Da bin ich dann für jede Abwechslung dankbar, zum Beispiel wenn Conan für einige Hefte alleine loszieht um einen besonderen Auftrag zu erfüllen, oder wenn Red Sonja für ein kurzes Stelldichein dazwischengrätscht. Ich weiß, viele sehen das anders, finden Conans Solo-Stories in dieser Zeit eher schwach oder gar störend, ich finde das Gegenteil ist der Fall. Aber hey, die Geschmäcker sind verschieden und ich finde es schön, dass diese Meinungen nicht nur aktuell in der Community zu finden sind, sondern sich auch in den zeitgenössischen Leserbriefen wiederfinden, die zwischen den Heften (auf Englisch) zum Besten gegeben werden. Auch da gab es scheinbar sehr viele Bêlit-Fans, aber auch einige Kritiker, denen ihr Charakter nicht exakt genug getroffen wurde, oder die sich mehr Diversität gewünscht hätten. Es gibt also durchaus Dinge, die sich auch seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht geändert haben.

    Schließlich kommen wir zu den „Giant-Size Conan“-Ausgaben, wo uns auf gut 60-Seiten die bereits vorhin erwähnte, wirklich gelungene Adaption von „The Phoenix on the Sword“, der ersten jemals veröffentlichten Conan-Story erwartet. Das ist eine kleine Kuriosität, hatte Howard die Geschichte doch ursprünglich unter dem Titel „By this Axe I rule“ für einen seiner anderen Helden, Kull von Atlantis geschrieben. Diese wurde jedoch vom Verlag abgelehnt, woraufhin er sie etwas umarbeitete und als Conan-Story veröffentlichte. Eben dieser Kull von Atlantis taucht in diesem Omnibus bereits einige 100 Seiten früher in dem großen Cross-Over zwischen Conan, Bêlit, Red Sonja und eben Kull auf. Ein Brückenschlag über Heldengeschichten und Jahrhunderte.


    Zum Abschluss erwartet uns noch die Bearbeitung der Story „The Crawler in the Mist“, getuscht von Neal Adams und seinen Crusty Bunkers, für die damalige Hörspielausgabe, welche ein Stein des Anstoßes zwischen Roy Thomas und Neal Adams wurde, aber das könnt Ihr in den ausführlichen Kommentaren gerne selbst nachlesen. Im ebenfalls enthaltenen FOOM-Magazin gibt es unter Anderem ein ausführliches Interview mit Roy (in dem leider mal wieder sehr viel Zeug steht, was wir mittlerweile schon wissen) und abgesehen von ganz vielen weiteren (teilweise wieder doppelten und dreifachen) Infos erwartet uns im äußerst üppigen Bonusmaterial auch wieder wunderschöne Zeichenkunst, ob als fertige Cover von Sonderausgaben, oder als Originalzeichnungen in verschiedenen Stadien der Fertigstellung.

    Insgesamt wieder ein ganz toller Band der alles bietet, was das fantasiebegeisterte Abenteuerherz begehrt, von der Produktionsqualität über den beiden Vorgängern steht, und wieder mehr an Zusatzmaterial bündelt, als sich selbst der interessierteste Fan wünschen kann.

    8/10

    So, das waren meine 2 Cents zu dem Band, diesmal wieder etwas umfangreicher, weil ich ein wenig schlechtes Gewissen hatte, da meine Zeilen zu Band 2 so kurz gefasst waren. Die nächsten Rezis werden aber wieder Shorties, denn der Rezi-Stapel ist einfach noch viel zu hoch.

    VG, God_W.
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  25. #5600
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    Blade Runner 2019 - Los Angeles und Off World

    Wow, ich bin schwer begeistert! Es gibt da draussen tatsächlich ein paar "Licensed" Comics die mit viel Liebe gemacht werden. IDWs Transformers (vor allem MTMTE), Dynamites Bond und nun auch noch Blade Runner 2019. Eigentlich gar nicht so überraschend wenn man bedenkt, dass hier Michael Green mit an Bord ist. Der hat ja bereits 2049 grandios weitergesponnen und erweitert das Blade Runner Universum nun ebenfalls gekonnt im Comicformat. Band 1 Los Angeles ist eine typische Blade Runner Story im Film Noir Stil. Schöne Detektivarbeit inklusive zwielichtiger Gestalten und einer ordentlichen Prise Action. Band 2 trägt die Konsequenzen aus Band 1 weiter und begibt sich dazu auf die Off World Kolonien im All. Beide Geschichten treffen sehr gut den Ton der Filme und erweitern das Blade Runner Universum um neue Facetten. Alles sehr bedacht und mit viel Liebe zur Franchise umgesetzt. Vor allem die Off World Passagen hätten leicht in die Hose gehen können, da um diese Kolonien nach wie vor ein gewisses Mysterium besteht. Aber Green schafft es alles in seiner Geschichte homogen zusammen zu führen. Zu Beginn war ich noch etwas von den Zeichnungen enttäuscht. Handwerklich absolut solide aber leider kein unverwechselbarer Stil wie man vielleicht gerne hätte. Was hätte ein Sean Murphy oder Greg Tocchini aus dieser Cyberpunk Welt gemacht? Es bleibt aber meckern auf hohem Niveau. Vor allem mit Band 2 verändert sich noch einmal das Coloring und hinterlässt dann doch eine ganz eigene Note. Was bleibt noch zu sagen... im Comic-Talk wurde Blade Runner 2019 meiner Meinung nach zu Unrecht gescholten. Ich würde jedem Fan diese beiden bisherigen Comics empfehlen.

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