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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #5376
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Kürzlich wieder gelesen und gerade die Rezi dazu eingestellt -> Gotham by Midnight Vol. 1 - We Do Not Sleep.
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  2. #5377
    Mitglied Avatar von xmilchx
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    Das klingt ja mega interessant. Würdest du das Englisch als leicht verständlich bezeichnen oder dich eher gehoben?

  3. #5378
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Ich fand es absolut lesbar und hatte keine nennenswerten Verständnisschwierigkeiten. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl wesentliches verpasst zu haben. Und ich bin wahrlich kein native speaker.
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  4. #5379
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    Rough Riders: Lock, Stock and Barrel - The Complete Collection

    Mein erster Comic aus dem Hause Aftershock. Das Hardcover im Überformat (a la "Spawn Origins Collection") enthält die komplette Comicreihe. Also die drei Mini-Serien sowie das Sonderheft. Außerdem finden sich sämtliche Cover, ein Einblick in die Entstehung ebendieser, der Prozess vom Skript zum Comic und ein kurzes Interview mit den Machern.

    Das sind einerseits der Autor Adam Glass, den man vornehmlich aus dem Fernsehbereich kennt. Er schrieb unter anderem für "Supernatural" Episoden. Zeichner Patrick Olliffe ist hingegen dank seiner langen Karriere wesentlich mehr Comic-Fans ein Begriff. Ich kannte seine Arbeit zum Beispiel noch von Dark Horse's "Barb Wire".

    Vom Konzept her klingt die Reihe jetzt vielleicht nicht sonderlich Bahnbrechend: Eine Gruppe bekannter, wichtiger und vor allem realer Personen kommt zusammen, um gegen übernatürliche Bedrohungen zukämpfen. Sie bilden die "Rough Riders" und bestehen in der ersten enthaltenen Geschichte aus dem Anführer Teddy Roosevelt (der später Präsident der USA wird), dem weltbekannten Magier Harry Houdini, der Revolverheldin Annie Oakley, dem afroamerikanischen Boxer Jack Johnson sowie niemand geringerem als Thomas Edison. Letzterer war entweder einer der größten Erfinder aller Zeiten oder einer der größten Betrüger aller Zeiten - je nachdem welchen Historiker man fragt. Gemeinsam kommen sie einer Alien-Verschwörung auf Kuba auf die Schliche. Ihre eigene Regierung sowie die reichsten Männer des Landes (wie Rockefeller oder J.P. Morgan) sind ebenfalls in die Sache verstrickt.

    Satte 7 US-Hefte beansprucht die erste Mini. Diese Entscheidung war richtig, gibt sie Adam Glass doch die Chance, alle Figuren vernünftig einzuführen und gleichzeitig eine interessante Geschichte zu erzählen. Das para-historische Setting ist äußerst gelungen und bietet einige sehr coole Ideen. Aus dem an sich bekannten Konzept holt der Autor einiges raus. Die Zeichnungen von Olliffe gefallen ebenso. Es gibt vielleicht Kollegen, die detailliertere Arbeiten abliefern. Dafür überfrachtet Olliffe seine Bilder nicht und ist außerdem ein hervorragender Storyteller. Man weiß jederzeit, wer wer ist und was passiert. Die erste Mini endet dann auch mit einem fetten Cliffhanger.

    In der zweiten Story wird der US-Präsident von Anarchisten getötet. Dadurch winkt Teddy Roosevelt zwar eine Beförderung (er ist bereits Vizepräsident), dennoch will er das Attentat untersuchen und die Hintermänner aufspüren. Zusammen mit den anderen Rough Riders kommt er einem Komplott auf die Schliche, das in eine gänzlich andere Richtung geht als zunächst vermutet. Das Team bekommt zudem neue Unterstützung durch den Verbrecher Monk Eastman. Der hatte in der ersten Geschichte bereits eine kleine Gastrolle, hier tritt er nunmehr in den Vordergrund.

    Diese zweite Mini "Riders on the Storm" läuft über 6 US-Hefte. Am gelungenen Tempo, mit dem sich die Story entwickelt und den schicken Zeichnungen ändert sich nichts. Autor Glass nutzt die Chance, um den Hintergrund einiger seiner Figuren zu erweitern. Außerdem kommt es zu Streitigkeiten innerhalb der Gruppe, die die Dynamik deutlich ändern. Auch der Humor kommt in "Riders on the Storm" mehr zur Geltung. Die Reihe versteht sich durchaus mi teinem Augenzwinkern.

    Im dritten und letzten Abenteuer der Rough Riders dreht sich dann alles um eine Bedrohung aus dem Reich der Toten. Okkultismus, Rituale und viel Blut beherrschen die Story "Ride or Die". Als besonderen Bonus wird eine weitere reale Figur ins Team integriert: H. P. Lovecraft persönlich gibt sich die Ehre und unterstützt die Riders in ihrem Kampf gegen die übernatürliche Bedrohung. Hier kommt an einigen Stellen auch ein gewisses Supernatural-Feeling auf, was beim oben genannten Hintergrund des Autors nicht weiter überrascht.

    Zeichnerisch habe ich dieses Abschlusskapitel als ein wenig schwächer empfunden. Hin und wieder wirkt Olliffes Arbeit etwas zu grob für meinen Geschmack. Dafür ist das Design der Untoten und des Sensenmannes wieder sehr gelungen. Tatsächlich bringt Glass die Geschichte um die Rough Riders hiermit auch zu einem runden Abschluss. Insgesamt bleibt lediglich eine Plotline aus der ersten Mini unvollendet. Wobei der Epilog von "Ride or Die" sowie das enthaltene Sonderheft klar stellen, dass es im Laufe der Geschichte verschiedene Rough Rider-Teams gegeben hat. Somit könnte sich theoretisch auch ein anderes Team mit der verbliebenen Alien-Bedrohung auseinandergesetzt haben.

    Zusammenfassend habe ich diesen ersten Kauf aus dem Hause Aftershock nicht bereut. Eine temporeiche und unterhaltsame Story, gelungenes Setting, interessante Charaktere, tolle Zeichnungen und ein Hardcover in sehr guter Qualität. Alle Fans von para-historischen Stoffen mit übernatürlichem Einschlag sollten einen Blick riskieren. Die einzelnen Minis gibt es übrigens auch als günstigere Softcover-Versionen.

    The Black Hood I: The Bullet's Kiss

    Noch ein Erstkauf meinerseits, dieses Mal aus dem Hause Archie. Die sind eigentlich eher für anderes Material bekannt, haben aber auch ein eigenes Superhelden-Imprint namens "Dark Circle Comics." Vor einiger Zeit hat man (erfolglos) versucht, dieses einem Reboot zu unterziehen. Geprägt war das Projekt aber vor allem von ewig verschobenen Release-Daten und sehr niedrigen Verkaufszahlen. So blieb am Ende nichts übrig als ein paar kurze Mini-Serien.

    Die einzige Ausnahme ist "The Black Hood" von Autor Duane Swierczynski. Der ist nicht nur Superhelden-Lesern ein Begriff, sondern auch für seine gelungenen Crime-Stories bekannt. Letzteres Talent kommt nun bei dieser Reihe zum Tragen, die insgesamt aus drei Bänden besteht.

    "The Bullet's Kiss" enthält die US-Hefte 1-6. Erzählt wird die Geschichte des Cops Gregory Hettinger, der während eines Einsatzes eine Ladung Schrot ins Gesicht bekommt. Mit neuem Look der Marke "Two-Face" und abhängig von Schmerzmitteln, vegetiert er mehr oder weniger nur noch vor sich hin. Schmerzmittel sind allerdings teuer. Also beginnt er, als Cop Dealer auszunehmen und vergreift sich an deren Produkt. Durch eine Verstrickung verschiedener Ereignisse kommt es irgendwann so weit, dass er völlig zugedröhnt mit der namensgebenden Black Hood auf dem Kopf ein paar Schläger aufmischt. Von diesem Moment an schlüpft er quasi unfreiwillig in die Rolle jenes Vigilanten, den er bei oben erwähntem Einsatz selbst erschoss - und lernt schon bald die Vorzüge und Nachteile einer solchen zweiten Identität kennen.

    Swierczynski konnte mich schon mit dem atmosphärisch ähnlichen "Ex-Con" (erschienen bei Dynamite) überzeugen. Das hier ist durch und durch ein Crime-Comic und hat mit irgendwelchen strahlenden Superhelden nichts zu tun. Keine Superkräfte, keine Helden in dem Sinne, kaputte Figuren, Korruption, Polizeigewalt, usw. Hin und wieder ist Swiercyznskis Storytelling vielleicht ein wenig zu sprunghaft und die Beziehung zur Sprachtherapeutin wirkt ziemlich aufgesetzt, ansonsten weiß die Geschichte aber wirklich durchgehend zu überzeugen. Hervorragend sind die Zeichnungen von Michael Gaydos, der die Ausgaben 1-5 in einem sehr passenden, dreckigen, realistischen Stil abliefert. Ein krasser Stilbruch folgt dann in Ausgabe 6, die praktisch den Epilog zum ersten Arc darstellt. Hauptfigur Hettinger begibt sich in den Entzug, gezeichnet von Howard Chaykin. Den mag ich als Autor wirklich gar nicht (was einem hier glücklicherweise erspart bleibt), seine Zeichnungen sind eher durchschnittlich und passen meiner Meinung nach nicht zu diesem Projekt.

    Zusammenfassend sollten alle Crime-Fans "The Black Hood" eine Chance geben. Zumindest Band 1, den man auch problemlos für sich stehend lesen kann, bietet sehr hohe Qualität. Die nächsten beiden Bände gehe ich als nächstes an.
    Geändert von Clawfinger1986 (12.05.2020 um 17:39 Uhr)

  5. #5380
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Sehr schön. Black Hood passt gut zu meinem Star-Team Reread.
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  6. #5381
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Zitat Zitat von xmilchx Beitrag anzeigen
    Ich weiß was du meinst, an den Zeichenstil musste ich mich auch erst gewöhnen und das war gar nicht so leicht. Auch jetzt finde ich ihn noch teilweise unpassend, was aber die Story nicht schmälert.
    Vielleicht bekommst du den ersten Band ja mal günstig und kannst mal reinschnuppern. Ist wirklich sehr gelungen!
    Mhmhmh ... Eigentlich bin ich ja durchaus eher der Lesertyp, dem die Story weitaus wichtiger ist, als das Artwork ... Ich werd mal die Augen offen halten.


    Zitat Zitat von LaLe Beitrag anzeigen
    An I, Vampire fand ich Sorrentino großartig. Die Nummer wäre mit einem anderen Zeichner nur halb so gut rübergekommen.

    Und Old Man Logan vom Duo Lemire/Sorrentino dürfte auch großartig geraten sein. Ich hatte da immer überlegt mal reinzuschauen.
    Oh, erwischt.
    Zumindest bei Old Man Logan werd ich bestimmt auch irgendwann nochmal einen Blick riskieren (müssen). Die Vorlage von Mark Millar war wohl einer der kurzweiligsten Comics, die ich überhaupt je gelesen habe.

  7. #5382
    Mitglied Avatar von God_W.
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    H. P. Lovecrafts: Die Farbe aus dem All – Ein breites Spektrum



    Wie ich so manches mal schon anklingen ließ bin ich schon seit meinen Jugendjahren ein Lovecraft-Jünger. In letzter Zeit habe ich öfter mal überlegt, wie es überhaupt dazu kam und bin zu dem Schluss gekommen, dass ein anderer Horror-Autor, nämlich Stephen King hierfür die Verantwortung trägt. In den 90ern war Stephen King, wie auch aktuell mal wieder, aufgrund eines Booms von Verfilmungen seiner Werke in aller Munde und wer was auf sich hielt musste im Schulhof mitreden können, wenn es um die gruseligen Streifen ging, die man eigentlich noch gar nicht sehen durfte. In unserer Clique waren mit mir dann immerhin drei Leute, die sich auch an die Bücher des „Meisters des Horrors“ ranmachten. Es muss dann in einem seiner vielen, recht ausführlichen und schön persönlich anmutenden Vorworte gewesen sein, in denen Mister King einen mir damals noch unbekannten Howard Phillips Lovecraft als den größten Horror-Schriftsteller aller Zeiten (oder so ähnlich) betitelte. Da war es für mich klar, dass ich mir das mal genauer anschauen muss und „the Rest is History“ wie man so schön sagt.

    „Die Farbe aus dem All“ war eine dieser Geschichten, die sich schon beim ersten Lesen in meine Gehirnwindungen gegraben hat. Eine faszinierende Atmosphäre, ein wohliges Gruseln und schließlich beklemmende Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung durchdringen die Idylle nach und nach. Auch nach mehrmaligem Lesen über die Jahre hat die Story nichts von ihrer Intensität verloren, im Gegenteil, die Faszination bleibt zumindest gleich hoch, wenn sie nicht sogar noch ansteigt mit dem veränderten Blickwinkel, den man auf das Geschehen einnimmt, einfach durch einige Jahre und Erfahrungen, die man im eigenen Leben gemacht hat. Scheinbar hat die „Farbe aus dem All“ nicht nur mich enorm beeindruckt, sonst hätten nicht schon so viele Kreative versucht ihre eigene Version der Erzählung umzusetzen.


    Zwei aktuell erhältliche Möglichkeiten, wenn man die Originalgeschichte mal lesen möchte und auf Hardcover steht.


    Ganz aktuell wurden wir Lovecraft-Fans gleich mit zwei weiteren Adaptionen der „Farbe aus dem All“ beglückt. Zum einen mit Gou Tanabes Manga, der Mann konnte mich mit seinen vorherigen Adaptionen schon fesseln, zum anderen mit einer weiteren filmischen Variation, die mit einer interessanten Cast/Regie-Konstellation punkten kann. Letzteren gibt es sogar in einer von Extras überbordenden, vom guten @Clint Barton ganz schön gefeiert wird, gegen deren Erwerb ich mich aber entschieden habe, weil ich viele der enthaltenen Extras schon in anderer Form besitze und mir dafür dann der stolze Preis irgendwo zwischen 90 und 120€ doch zu teuer war, so wurde es nur die normale Blu-ray. Grund genug für mich meine bisherigen Erfahrungen mit den früheren Adaptionen nochmals aufzufrischen, mich mit den aktuellsten Versionen zu beschäftigen, aber auch meinen Lese-K2 nach weiteren Möglichkeiten zu durchforsten, und auch da bin ich fündig geworden. Die vergangene Woche stand für mich somit vollends im (älteren) Zeichen eines unsagbaren, unbeschreiblichen außerirdischen Leuchtens (und einigen weiteren H. P. L.-Geschichten).


    Gou Tanabes Manga und Richard Stanleys Kinoauswertung, produziert von Elijah Wood, scheinbar ebenfalls Lovecraft-Fan.


    Für all jene, die trotz der vielen Adaptionen von Lovecrafts Sci-Fi-Horror Kurzgeschichte nicht wissen worum es geht vielleicht noch ein kurzer Abriss zur Story. In den 1920er Jahren soll ein Staudamm zur Sicherung der Wasserversorgung der Stadt Arkham errichtet werden. Zu diesem Zweck macht sich ein Landvermesser auf den Weg in ein abgelegenes Gebiet östlich der Stadt. Dort findet er neben der Ländlichen Idylle auch einen tot und verdorrt anmutenden Landstrich genannt die „verfluchte Heide“, in dessen Mitte sich ein verlassener Bauernhof befindet. Auf der Suche nach weiteren Informationen zu diesem seltsamen Stück Land trifft er auf den alten Einsiedler Ammi Pierce, der ihm eine unglaubliche Geschichte erzählt.

    In den 1880er Jahren lebte auf dem verlassenen Hof der Nahum Gardner mit seiner Familie ein glückliches, beschauliches, von ländlicher Arbeit geprägtes Leben. Die Familie Gardner waren Ammis Nachbarn, gute Nachbarn, und wie damals noch üblich half man sich gegenseitig aus, wenn mal bei einem die Ernte nicht so gut ausfiel oder ein Tier krank wurde. So lebten alle in der Gegend ein gutes, wenn auch arbeitsreiches Leben. Bis eines Nachts etwas außergewöhnliches geschieht, ein Komet schlägt auf dem Grundstück der Gardners ein. Dieser Meteorit wird natürlich erstmal zu einer lokalen Sensation! Wissenschaftler der Miskatonic Universität kommen um Proben zu nehmen, Schaulustige sind sogar bereit Eintritt zu zahlen. Doch nach und nach verschwindet der Meteorit, das Interesse der Menschen flaut ab und zurück bleibt nur ein seltsames, unheimliches, nächtliches Leuchten in einer Farbe, ja, einer Farbe wie sie noch kein Mensch auf Erden erblickt hat – und so beginnt es.

    Ja, so manches Bruchstück dieser Geschichte mag auch denen bekannt vorkommen, die rein gar nichts mit Lovecraft und seinem Schaffen am Hut haben, was aber natürlich daran liegt, dass sich Unmengen an Schreiberlingen, Regisseuren und sonstigen Kreativen daran bedient haben und in schier unendlichen Variationen aufgegriffen und neu verarbeitet haben. Aber eines Bleibt H. P. Lovecraft vorbehalten: Er war der Erste und somit ist sein Werk so etwas wie der Prototyp, an dem sich alle Nachfolger messen lassen. Für mich mit ein Grund, weshalb mich sein Schaffen derart fasziniert. Ihr merkt natürlich schon, weshalb eine 1:1 Adaption weder als Film, noch als Comic möglich ist, denn eine Farbe zu erschaffen, die noch niemand gesehen hat, das menschliche Auge in einer Form wahrnimmt, wie es noch nie dagewesen ist, oder die unser Geist nicht in der Lage ist zu erfassen ist schlicht unmöglich. Wir müssen uns also einfach auf die Vision des jeweiligen Erschaffers einlassen und uns mit auf seine eigene Reise in Lovecrafts Welt begeben. Wenn man dazu bereit ist gibt es viel Gutes bis Hervorragendes zu entdecken!


    Gelungene Hörspielbearbeitung aus der generell zu empfehlenden Gruselkabinett-Reihe.


    Ganz ohne Visualisierung kommt neben dem Buch, also der Geschichte an sich, natürlich die Hörspieladaption von Titania Median aus, die in der Gruselkabinett-Reihe als Ausgabe 90 erschienen ist. Die hält sich relativ dicht an der Vorlage, auch wenn, wie so oft bei Höradaptionen, Hilfscharaktere eingebaut wurden denen jemand etwas erzählen kann. Eine andere Möglichkeit hat man ja kaum, wenn man nicht auf in Wort gefasste Gedanken oder einen Erzähler zurückgreifen möchte. Das gleicht dann auch gleich etwas den Mangel an weiblichen Charakteren in der Story aus, stört also nicht wirklich. „Die Farbe aus dem All“ ist, wie fast alle Hörspiele der Reihe, hochwertig produziert und mit den deutschen Stimmen von Daniel Craig, Richard Crenna, Gregory Peck, Halle Berry, Ben Affleck u. A. hochkarätig besetzt. Auch wenn kein richtiger Horror aufkommt, so wird doch eine wohlig schaurige Atmosphäre geschaffen, die natürlich umso intensiver wird, je mehr man sich als Zuhörer drauf einlässt.

    Lovecrafts Geschichte selbst ist im Pulp Magazin „Amazing Stories“ im Jahre 1927 erstmals erschienen und da der Wert seines Schaffens sich, wie so oft bei heutigen Ikonen und Klassikern, sich zu seinen Lebzeiten noch nicht wirklich herumgesprochen hat, dauerte es dann doch 38 Jahre bis sich erstmals jemand an eine Adaption für die große Leinwand wagte. Ein immerhin 104 Seiten starkes Reprint des Amazing Stories Magazins vom September 1927 findet sich übrigens in der zugegebenermaßen fett ausgestatteten Ultimate Edition zum neusten Film, jetzt aber zum Leinwand-Erstling mit der „Farbe aus dem All“.

    Das Grauen auf Schloss Witley, oder Die, Monster, Die! Bzw. Monster of Terror wie die noch reißerischeren Originaltitel lauteten, ist leider ein Beweis dafür, dass große Namen in klassischem Setting noch lange keinen großen Klassiker ergeben. Die zugrundeliegende Geschichte wurde bis auf wenige Ausnahmen bis zur Unkenntlichkeit zerstückelt und abgeändert. Das fängt schon damit an, dass die Handlung von einem ländlichen Bauernhof auf ein altes Schloss/Herrenhaus verlegt wurde. Horror-Stories mussten in den 60ern vermutlich so aussehen und so hat man wohl versucht mit schauriger Musik, waberndem Bodennebel und dem alten Gemäuer im Hintergrund die Atmosphäre der britischen Hammer Studios heraufzubeschwören. Das klappt leider nur bedingt, passt vom Setting her aber halt auch gar nicht zu Lovecrafts ursprünglicher Story. Zu allem Überfluss muss ich leider sagen, dass mir auch Horror-Legende Boris Karloff in dem Streifen gar nicht zu gefallen weiß, der hat sich wahrlich schon besser präsentiert. Einziger Lichtblick ist für mich, als alter Kaiju- und Godzilla-Fanboy Nick Adams, der den Helden, den es in der Form in Lovecrafts Geschichte auch nicht gibt, äußerst sympathisch gibt. Ich sehe den Mann immer gerne, auch wenn ich dabei immer an sein tragisches Ende in Form einer Überdosis (Suizid?) denken muss, den er Gerüchten nach aus Liebeskummer begangen hat, weil seine Avancen für die japanische Schauspielkollegin Kumi Mizuno nicht erwidert wurden. Andererseits war der Mann bereits verheiratet und hatte zwei Kinder, also wer weiß?


    Die alte DVD-Auswertung hat leider ein unsägliches Bild, welches selbst mit gutem Upscaling-Equipment an den Interlaced-Modus bei den Videos in älteren PC-Spielen erinnert. Die aktuelle Blu-Ray, die sowohl einzeln erhältlich ist, als auch der Ultimate Edition des aktuellsten Films als Bonus beiliegt ist viel VIEL besser!


    Nach diesem nicht sonderlich erfolgreichen Versuch dauerte es bis 1987 zur Verwirklichung der nächsten Filmauswertung, der wieder der deutliche Stempel ihrer Produktionszeit aufgedrückt wurde. Der typische 80er Jahre Horror The Curse setzt auf Blut- und Ekeleffekte, was bei Zombie-Altmeister Lucio Fulci als Mitproduzent nicht verwunderlich ist, und den damals bereits durch Stand by me zum Jugendstar avancierten Wil Wheaton. Der lange Jahre auf den Index verbannte Film bietet handgemachte Effekte und die so typischen Synthesizer-Soundtracks, nur dass die Effekte zu keinem Zeitpunkt das Niveau der Freddy Krüger-Reihe und der Soundtrack weit entfernt von einem Meister wie Carpenter bleibt. Dafür ist mit der Farm, dem Meteoritenabsturz und der Veränderung der Flora und Fauna doch einiges von H. P. L.s Story erhalten geblieben. Die Charaktere und ihr Zusammenspiel hat im Gegenzug leider gar nichts von Lovecraft.



    Nach der Indexstreichung 2014 gibt es den Film seit Dezember 2018 endlich ungekürzt bei uns zu bestaunen, wenn auch recht teuer als 2-Disc Version im auf 888 Stück limitierten Mediabook. Wer die Bonusscheibe nicht braucht: In der Ultimate Edition zum aktuellen Cage-Streifen ist auch dieser Film auf Blu-ray als Goodie enthalten.



    Mit Colour from the Dark, oder wie er bei uns heißt, H. P. Lovecrafts Saat des Bösen hat der italienische Regisseur Ivan Zuccon den Schauplatz der Geschichte kurzerhand auf einen isolierten Bauernhof im ländlichen Italien der Franco-Ära verlegt. Das Setting passt super und auch wenn der Flic deutlich an Geldmangel leidet wird die Stimmung von Lovecrafts Geschichte ziemlich gut transportiert. Die Darsteller wirken teilweise leider etwas hölzern und an einigen Stellen, vor allem hinten raus, hat der Film dann doch mehr von einer wilden Mischung zwischen Zombie-Horror und dem Exorzisten. Dennoch erfasst mich das Gefühl der ausweglosen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, wie es auch bei Lovecraft transportiert wird. Über weite Strecken wird hier also viel richtig gemacht. Ich sag mal ein interessanter, aber zwiespältiger Beitrag zum Thema.



    Die DVD ist für Ihr Alter (2009) sauber produziert und hat sogar ein paar Extras an Bord. Kann man für so eine günstige Produktion durchaus stehen lassen – und nein, dieses schon etwas ungewöhnliche kleine Filmchen bekommt Ihr NICHT in der Ultimate Edition der Richard Stanley Verfilmung.



    Jetzt kommen wir zu meinem persönlichen kleinen Highlight in der Geschichte der „Farbe“ und in Lovecraft-Adaptionen im Allgemeinen. Schlicht Die Farbe nennt sich der deutsche, äußerst niedrig budgetierte, dafür aber umso ambitioniertere Studentenfilm, der mit wenig Fördermitteln, dafür mit umso mehr Leidenschaft produziert wurde. Nein, ich kenne die Macher nicht persönlich und will hier auch nicht wild die Werbetrommel rühren. Allerdings war ich einer derjenigen, die zur Zeit der Produktion nach jeglichem auf Zelluloid gebannten Fetzen mit dem „Markenzeichen Lovecraft“ lechzten und war gleich an vorderster Front, als die Blu-ray endlich verfügbar wurde. Die Scheiben wurden von den Machern damals noch in Eigenregie über die eigene Webseite vertrieben und kamen nicht aus dem Presswerk, nein, da hatte man trotz offiziellen Kaufs einen gebrannten, allerdings professionell bedruckten Rohling in der Hand. Der steckte in einem dünnen, aber stimmig gestalteten Digipack.



    Hier das Digi mit der gebrannten Original-Scheibe. Ein kleines Kuriosum in meiner Filmsammlung, dass ich stets in Ehren halten werde. Wer Interesse an dem Projekt hat: In standardmäßig gepresster Form hat Koch Media auch diesen Streifen auf Blu-ray seiner Ultimate Edition zu Die Farbe aus dem All beigepackt.



    Scheinbar wird es langsam zur Tradition, dass die Macher eines Lovecraft-Films dessen Handlung in heimische Gefilde verlegen. So hat Huan Vu seine Handlung in den Schwäbisch-Fränkischen Wald zur Zeit des Endes des zweiten Weltkriegs verlegt. Das funktioniert bestens und der Kniff den Film in Schwarz/Weiß zu drehen macht das ganze nochmal stimmungsvoller. In manchen Bereichen wird die Handlung etwas ausgeweitet, dafür werden aufwändigere Dinge, die teure Effekte oder Maskenbildner benötigt hätte außen vor gelassen. Dennoch gibt es kaum eine Lovecraft-Verfilmung, welche die bedrohliche Grundstimmung und den sich langsam aber unaufhaltsam ausbreitenden Schrecken derart stimmig herüberbringt. Ja, die Schauspieler sind noch keine fertigen Profis, gedreht wurde großteils an frei zugänglichen Freilichtmuseen und sogar die Ausrüstung musste mangels Patte geliehen werden. Dennoch, oder gerade deshalb, strahlt der Film eine greifbare Authentizität aus, die der Horror greifbarer und realistischer macht und die wenigen Effekte, die dann wirklich drin sind sehen überraschend gut aus. Klare Empfehlung von meiner Seite!
    Kleiner Fun-Fact bzw. unnützes Wissen: Für eine der Nebenrollen konnte Wolfgang Krätke gewonnen werden, der zwar schon sehr viel Film und Fernsehen gemacht hat, mir und meiner Frau aber vor allem als Urobe in Bully Herbigs Wickie-Film in Erinnerung blieb. Für diese Rolle nahm er auch an dem öffentlichen Casting Teil, das Michael Herbig ja in einer TV-Show abhielt.

    So langsam nähern wir uns dem aktuellsten Werk, aber nicht ohne zuvor noch auf den Kurzfilm einzugehen, den der deutsche Regisseur Patrick Müller 2017 in England drehte. In dem experimentell anmutenden Werk von gerade einmal fünf Minuten Länge versucht er in Stummfilm-Manier mit eingeblendeten Texttafeln ein Gefühl der beklemmenden Atmo von Lovecrafts Werk zu vermitteln. Mit einer uralten Kamera auf speziellem LomoChrome 16mm-Filmmaterial gedreht entstand ein durchaus sehenswerter Beitrag zur „Farbe“-Mythologie, den sich jeder kostenlos zum Beispiel auf Vimeo anschauen kann oder – Ihr ahnt es bereits – man besorgt sich die Ultimate Edition des Nicolas Cage Streifens, denn da findet sich der Shorty auch im Bonusmaterial.



    Endlich mal eine Lovecraft-Verfilmung mit halbwegs vernünftigem Budget, einem bekannten Cast und von einem Regisseur, der nicht nach Schema F vorgeht, denn eines sind weder H. P. Lovecraft noch Regisseur Richard Stanley -> 0815. Mit Nicolas Cage wurde dann auch gleich noch ein Hauptdarsteller gefunden, der zwischen unglaublich erfolgreichen Bruckheimer-Blockbustern und extrem miesen B- und C-Actionern das gesamte Portfolio abdeckt, der in den letzten Jahren aber eine Nische unbequemer, kunstvoller Genre-Perlen für sich entdeckt hat, in die er perfekt reinpasst, die ihm gut zu Gesicht steht und, vielleicht am wichtigsten von allem, ihm sichtlich die Freude am Schauspiel zurückgebracht hat, denn die war ihm bei seinen vielen Schrott-Arrangements um aus der Schuldenfalle raus zu kommen sichtlich abhandengekommen. Ja, ich bin ein kleiner Nicolas Cage Fanboy und seine Hardcore-Hasser, von denen ich im Freundeskreis ebenfalls einen habe, wird dieser Film auch nicht bekehren. Allen anderen, die mit klassischem Geisterhaus-Horror, etwas speziell inszenierter Science-Fiction, John Carpenter oder natürlich H. P. Lovecraft etwas anfangen können sei ein Blick auf diese neuste Adaption einer Story des Gentlemans aus Providence von wärmstens empfohlen.

    Die erste Zusammenarbeit zwischen Regisseur Stanley und Hauptdarsteller Cage habe ich mir vor Kurzem ebenfalls zu Gemüte geführt, lag schon lange auf meinem „Watch-Stapel“. Dazu hatte ich sogar ein paar Zeilen hiergelassen: Mandy

    Eine kleine Entwarnung an weniger experimentierfreudige Filmfans kann ich geben: So künstlerisch, psychedelisch und experimentell wie Mandy kommt die neuste Zimmerarbeit der beiden bei weitem nicht daher. Das wird Hardcorefans des Erstlings und des Regisseurs im Allgemeinen (macht der immer solche Sachen?) vielleicht gar nicht schmecken, aber einen Mainstream-Horrorsteifen haben wir hier dennoch in keinster Weise im Player. Zuerst das allerwichtigste: Der Film ist von vorne bis hinten wirklich sehr dicht an der Vorlage und der Einfluss von H. P. ist somit stets erkennbar. Durchsetzt ist das Werk allerdings von ganz vielen eigenen Ideen und Verbeugungen vor Werken, die der Regisseur wohl selbst seit langem verehrt. Genaueres erfährt man vielleicht bei der Sichtung des Bonusmaterials, aber mir hat es unter den Nägeln gebrannt und ich wollte endlich anfangen über meine faszinierende „Farbwoche“ zu schreiben.

    Auf jeden Fall ist der freundliche Nachbarsbauer aus Lovecrafts Story zu einem abgedrehten, in einer Art Wohnwagen im Wald hausenden Schamanen-Elektriker mutiert, statt Kühen stehen Alpakas im Stall der Farm der Familie Gardner, die von Nicolas Cage übrigens persönlich gemolken werden (also die Alpakas, nicht die Familie )! Die Tochter des Hauses, bei Lovecraft sind es drei Söhne, aber diese Änderung ist wahrlich zu verzeihen, praktiziert dunkle Magie und heidnische Rituale und auch bei den Körperlichen Veränderungen der Familienmitglieder gibt es so manche Überraschung zu erleben. Augenscheinlichste Änderung ist natürlich die Verlegung der gesamten Handlung in unsere heutige Zeit, die aber recht problemlos funktioniert. Lovecrafts Schrecken sind halt einfach zeitlos.

    Noch kurz um Film selbst. Der beginnt grundsätzlich wie ein klassischer Haunted House Horrorstreifen, hält sich im Mittelteil, abgesehen von einigen innovativen Einfällen, überraschend dicht an die Vorlage und wird hinten raus zu einer großen Verbeugung vor den 80er Jahre Horror-Klassikern eines John Carpenter oder (weniger bekannt) Stuart Gordon, der leider in diesem März von uns gegangen ist. Dieser hochinteressanten Mischung verleiht Richard Stanley seinen eigenen Rhythmus und Style und lässt einen entfesselten Nicolas Cage von der Leine, dessen Schauspiel von urplötzlichen Gefühlsausbrüchen in jedwede Richtung geprägt ist und sich mit geerdeten, von Vernunft geprägten Passagen so unvorhersehbar abwechselt, dass der Lovecraftsche Drift zum Wahnsinn perfekt rüberkommt. Hier ist Cages Hang zum Overacting so passend wie selten zuvor. All denjenigen, die den ein oder anderen Splattereffekt gegen Ende kritisieren sei gesagt, dass es auch bei H. P. L. Körper gibt, die sich auflösen, so mancher Ekeleffekt also durchaus gerechtfertigt ist, und hier nur ein Schritt weiter gegangen wurde um eine Hommage an Legenden des Genres einzubinden. Ihr merkt schon, ich bin recht angetan.

    Frage an alle Liebhaber von Fun-Facts oder unnützem Wissen: Im Film kommt es zu einer Szene in der Alpaka-Milch aufgrund von Laktose-Intoleranz abgelehnt wird. Im Zuge unserer Oman-Reise habe ich mich über Kamelmilch informiert (fragt nicht warum) und die ist von Natur aus laktosefrei. Ist das bei Alpakamilch auch der Fall? Dann wäre das nämlich ein Filmfehler, den vermutlich nur die wenigsten entdecken.




    Zack, sind wir schon durch mit den mir bekannten Verfilmungen der „Farbe“, können uns jetzt also endlich den Comics widmen, also zumindest denen, die sich auf meinem Lese-K2 angesammelt haben. Den Anfang will ich dann auch gleich mit der aktuellsten Variante, nämlich H. P. Lovecrafts Die Farbe aus dem All von Mangaka Gou Tanabe machen. Wie eingangs bereits erwähnt konnte er mich mit seinem ersten Band voll Lovecraft-Stories „Der Hund und andere Geschichten“ bis auch ein paar kleine Mankos nahezu vollends überzeugen, voller Vorfreude folge ich ihm jetzt also auf die „verfluchte Heide“. Die erste freudige Überraschung erwartet mich gleich nach dem Aufschlagen, irgendwie befand ich mich in dem Irrglauben, dass auch in diesem Band wieder mehrere Erzählungen Lovecrafts bearbeitet werden, aber nein, Meister Tanabe nimmt sich ganze 190 Seiten Zeit allein für „meine“ Farbe aus dem All.


    Damit eröffnet er sich die Möglichkeit dichter an der Originalstory zu bleiben, als die beiden anderen Comic-Adaptionen, die da noch kommen und als die filmischen Varianten sowieso. Ob das eine Eigenart von Comicschaffenden ist, möglichst dicht an einer Vorlage zu bleiben und Regisseure im Gegenzug immer den Drang haben ihre eigene Vision auf Zelluloid zu bannen vermag ich gar nicht zu sagen. Als langjähriger Kaiju-Fan und Interessierter an der japanischen Kultur kann ich mir gut vorstellen, dass das in diesem Fall hier einfach ein Stück weit der Mentalität der Japaner geschuldet ist. Die haben großen Respekt vor Älteren und vor Meistern ihres Fachs und als Solcher gilt H. P. nun mal weltweit. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einfach auch eine Frage der Ehre ist sich hier dem Meister voll und ganz unterzuordnen, und ihm mit einer möglichst werkgetreuen Adaption zur Ehre zu gereichen. Vielleicht reime ich mir in meiner romantisierten Vorstellung des Samurai-Ehrenkodexes aber auch nur Blödsinn zusammen.


    Auf jeden Fall ist es ein wahrer Augenschmaus mit welcher schon an Wahnsinn grenzenden Detailversessenheit sich Gou Tanabe dem grausigen Vorgehen auf der Farm der Gardners annimmt. Die schaurig schönen Bilder sind ein wahrer Augenschmaus, überlassen im Gegenzug aber halt auch kaum etwas der eigenen Fantasie, aber bei einem Artwork in dieser Perfektion kann ich das nicht als Negativpunkt ankreiden. Der Erzählrhythmus ist Mangatypisch vielleicht ein bisschen zu flott, das kann man aber mühelos ausgleichen indem man einfach länger bei den wundervollen Bildern verweilt. Das schleichende Grauen und die bedrückende Atmo werden dennoch nicht zu hundert Prozent transportiert, dafür sind die Bilder vielleicht sogar einen Tick zu faszinierend schön. Im Gegenzug sitzen dafür aber die Schockmomente perfekt und wurden effektvoll auf die Seiten gebracht. Starke Adaption mit absolut spektakulären Schauwerten. Ich bin gespannt, was Tanabe aus den Bergen des Wahnsinns herausholt, die ja sogar zwei Bände spendiert bekommen, und Der leuchtende Trapezoeder steht ja auch noch auf dem Programm.

    8,5-9/10




    Wenn wir uns auf unsrer kleinen Farbe-aus-dem-All-Comic-Reise von Japan aus nach Westen bewegen landen wir irgendwann in Europa, wo sich der preisgekrönte Zeichner Erik Kriek mit seinem Band Vom Jenseits und andere Erzählungen einen kleinen Traum erfüllt hat. Ganze fünf Stories hat sich Herr Kriek vorgenommen, darunter selbstredend auch „Die Farbe aus dem All“, und der avant-Verlag versammelt diese in einem absolut passend gestalteten, 112 Seiten starken Hardcover-Album. Für mich ist es ein Erstkontakt, denn von ihm ist mir bislang weder als Autor noch als Zeichner etwas untergekommen. Sein Wikinger-Band „Der Verbannte“ hat bei Ankündigung jedoch mein Interesse geweckt, vielleicht schau ich da beizeiten auch mal rein. Jetzt aber zu seinem Ausflug nach Neuengland zu Beginn des 19. Jahrhunderts, der neben einem prägnanten, keineswegs eines gewissen Humors entbehrenden, aber wenig ausschweifenden Schreibstil vor allem durch das Artwork hervorsticht.

    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Erik Krieks Stil als „Post-Modern ironisch, mit einem Touch Retro-Comic und Pop-Kultur Sensibilität angereichert“ bezeichnet wird. Mich erinnern seine Zeichnungen an wunderbar liebevollen 50er Jahre Science-Fiction Style, der sicherlich eine ordentliche Prise ironischen Humor beinhaltet, in manchen Panels fast zur Karikatur mutiert, aber dennoch die fühlbare Spannung der Vorlagen einzufangen weiß. Damit nimmt er Lovecrafts Schrecken komplett aus dem Kontext und schafft eine ganz neue Variation, die in eine gänzlich anders geartete Welt eingepasst wird. Das nimmt ihm den Zwang Lovecrafts nicht visualisierbaren Beschreibungen gerecht zu werden, und gibt ihm die Freiheit die es braucht seine ganz eigene Vision zu etablieren, und das auf eine in sich äußerst stimmige Art und Weise.


    Mit „Der Aussenseiter“ starten wir mit einer fiesen kleinen Story, die vom Rollentausch, also dem geänderten Blickwinkel auf die Dinge lebt und mit einem leicht schaurigen, aber vielmehr tragikomischen Finale aufwartet. Danach kommen wir mit der „Farbe aus dem All“ zum Hauptgrund, weshalb der Band mit in diese Besprechung aufgenommen wurde. Mit 25 Seiten Umfang vergleichsweise knapp gehalten gelingt es Herr Kriek dennoch die wichtigsten Teile der Originalstory auf vorzügliche Weise in sein Fünfzigerjahre-Sci-Fi-Kleid zu hüllen. Lustigerweise hat er den Anfang der Geschichte, quasi das Intro, in die Zeit verlegt nachdem der Staudamm bereits gebaut wurde, was insofern interessant ist, da das Regisseur Huan Vu in der deutschen Filmproduktion ebenso gehandhabt hat. Am Ende gelingt Erik Kriek dann noch ein dermaßen eleganter Übergang zur nächsten Geschichte, dass sich unweigerlich ein Breites Grinsen in meinem Gesicht ausbreitete. „Dagon“ ist dann zwar mit sechs Seiten ein richtiger Shorty geworden, aber hey, Seemannsgarn und ich, Ihr wisst schon…

    „Vom Jenseits“ ist eine wahrhaft faszinierende Geschichte und vielleicht durfte die Story dem Band deshalb seinen Titel verleihen, weil sie geradezu prädestiniert ist in Erik Kriegs Fifties-Style gegossen zu werden. Optisch irgendwo zwischen Frankensteins Labor, der „Invasion vom Mars“ und Stuart Gordons kultiger Verfilmung des Stoffes „From Beyond“ mit dem famosen Jeffrey Combs angesiedelt bleibt am Ende, genau wie bei der Lovecraft-Story, die Frage: Kann das vielleicht wirklich so sein?


    Als krönender Abschluss steht mit „Schatten über Innsmouth“ neben „der Farbe“ eine weitere meiner bevorzugten Lovecraftschen Schauermären auf dem Programm. Klar, Seemannsgarn und so… Die Geschichte des dynamischen Jünglings, der voller Lebensmut in die Welt hinauszieht, dann aber in einem seltsam unheimlichen Küstenstädtchen landet, in dem irgendetwas ganz und gar nicht seine Richtigkeit zu haben scheint und von einem alten, dem Alkohol verfallenen Seebären die schrecklichsten Geschichten aufgetischt bekommt ist einfach absolut mein Beuteschema.
    Aber auch abseits davon bleibt die Geschichte nicht nur mysteriös, spannend und wirklich creepy, sondern besticht vor allem durch das Wecken von Urängsten, der Angst vor dem Älterwerden, der Angst vor körperlicher Veränderung oder gar von Verfall oder – vielleicht am schlimmsten – der Angst davor die größten und fürchterlichsten Abgründe in uns selbst zu entdecken. Wunderbar stimmungsvoll liefert Herr Kriek, der sowohl für die Zeichnungen als auch für die Bearbeitung der Geschichten verantwortlich zeichnet, zum Abschluss des Bandes nochmal ein Highlight, auch wenn die von mir favorisierte Bearbeitung der Geschichte gleich noch folgt.

    8/10




    Asien, Europa, und was kommt jetzt? Richtig, (Süd-)Amerika. Einen sehr mutigen, vielleicht aber auch den einzig richtigen Weg ging der in Uruguay geborene Argentinier Alberto Breccia bereits vor über 60 Jahren, indem er gerade eins nicht tut, dem Schrecken ein Gesicht verleihen. Nein, seine Bilder bleiben abstrakt, wirken stets ein Stück der Wirklichkeit entrückt und erinnern zuweilen gar an Rohrschachtests. Sein großes Hardcover-Album bringt auf 128 Seiten reichlich Text mit und trägt schlicht den Titel Lovecraft Klar, kann man schon machen, wenn man (mehr oder weniger) der Erste ist, der sich an die grafische Darstellung der Werke des Meisters macht. Davon abgesehen war Alberto Breccia selbst längst eine lebende Legende, als er Anfang der 1970er Jahre damit startete Lovecraft zu visualisieren. Aufgrund seines Status konnte er es ich erlauben viel zu Experimentieren und auch unorthodoxe Techniken anzuwenden und genau das hat er bei „Lovecraft“ auch ausgiebig getan. Da wird mit feinsten Details gezeichnet, gröbste Pinselstriche dahingeschleudert, Bilder werden ins Negativ verkehrt, Wasserfarben auf Folien verteilt, es wird ausgeschnitten, zerrissen, neu arrangiert, mit Fotos Kombiniert und vieles mehr, was mir vermutlich nicht mal aufgefallen ist, oder ich als Laie einfach gar nicht zu beschreiben weiß.

    Was ich allerdings weiß ist, welchen Eindruck das auf mich gemacht hat, und der ist enorm gewesen! Auch wenn das mein erster Breccia ist kann ich schon sagen, der Mann ist ein Meister seines Fachs und sein Ruf ist vollkommen verdient. Überbordende Kreativität trifft auf schöpferische Kraft und den Mut ohne Rücksicht auf Konventionen das auf die Seiten zu zaubern was nötig ist, um Lovecrafts Werk gerecht zu werden. So manchen Comicleser mag die enorme Textlastigkeit vielleicht abschrecken, aber gerade dadurch schafft es Norberto Buscaglia, für die Adaption der meisten enthaltenen Geschichten verantwortlich war, die Eindringlichkeit der ursprünglichen Texte nahezu beizubehalten. So ist die hier vorliegende Bearbeitung von „Schatten über Innsmouth“ die erste seit langer Zeit, die es geschafft hat mir echte Gänsehaut über die Arme zu treiben. Eine gänzlich anders geartete Adaption, die mich aber in ähnlichen Stress und Schweißausbrüche treiben konnte ist übrigens Bethesdas „Call of Cthulhu – Dark Corners of the Earth“, ein leider ziemlich in der Masse untergegangenes, grandios inszeniertes 3D-Action-Adventure, in dem man einige Lovecraft-Stories, unter Anderem „Schatten über Innsmouth“ selbst erleben kann und die ersten Stunden tatsächlich komplett ohne Waffe bestreiten muss. Grandioses Gameplay und Storytelling in damals schon nicht wirklich aktueller Grafik, aber das nur am Rande.


    Ohne noch weiter abzuschweifen, und um auch so langsam zum Ende zu kommen, hier noch eine kleine Gesamtübersicht über die in „Lovecraft“ enthaltenen Geschichten: „Das Fest“ empfand ich ehrlich gesagt von Lovecraft schon nicht als großen Knaller, und so bleiben auch hier die Zeichnungen bzw. Bilder das große Highlight. „Das Ding auf der Schwelle“ war für mich schon immer eine der gruseligsten Erzählungen von Lovecraft, was Breccia auch bei seiner Adaption eindrucksvoll unter Beweis stellt, auch wenn die Geschichte eher personenbezogen ist und keine mächtigen Schrecken von Außerhalb für Terror sorgen. Vielleicht ist es gerade das, was die Story so furchteinflößend macht. Dann kommt besagter „Schatten über Innsmouth“, bevor wir uns mit der Reise in die „Stadt ohne Namen“ in einen direkten Vergleich mit Gou Tanabe stürzen können. Schwierig, aber aufgrund der Entdeckungen „kosmischen“ Ausmaßes im Verlauf der Geschichte passt Breccias Style einfach besser, weshalb er die Nase knapp vorne hat.

    „Das Grauen von Dunwich“ gehört ehrlicherweise zu den Geschichten, die von H. P. zwar relativ groß aufgezogen wurden, deren übergroße Beliebtheit bei vielen Fans ich aber irgendwie nie nachvollziehen konnte. Kam mir in der Summe von Lovecrafts Werk immer ziemlich durchschnittlich vor und auch, dass Autoren von Brettspielen immer mit als erstes zum „Grauen“ griffen erschloss sich mir nie so wirklich. Eine gute Story, vielleicht auch sehr gut, aber im Vergleich zum Rest eher Mittelfeld. Erst mit Alberto Breccias Version konnte mich das Geschehen erstmals richtig fesseln! Das soll schon was heißen. „Cthulhus Ruf“ gehört natürlich zu den absoluten Klassikern und auch hier ist Breccias Bearbeitung recht gelungen, in der Hinsicht geht aber nichts über den Low Budget Streifen in S/W und Stummfilmoptik von der HPLHS (Howard Philips Lovecraft Historical Society). Von denen gibt es auch einen Schwung seltener DVDs mit ganz billig produzierten Fanfilmen, aber das würde jetzt zu weit führen…


    Dann, endlich, kommen wir zum Grund für die Einbeziehung dieser Ausgabe in die vorliegende Review. „Die Farbe aus dem All“ kann mit einem herausragenden Einstiegspanel aufwarten, ist auch ansonsten sehr gut gelungen, bleibt aber schlussendlich hinter Highlights, wie beispielsweise „Schatten übber Innsmouth“ zurück und muss sich im direkten Vergleich auch Gou Tanabes beinahe schon genialer Bearbeitung des Stoffes geschlagen geben. Dennoch absolut sehens- und lesenswert, genauso wie „Der leuchtende Trapezoeder“, dem es allerdings nicht ganz gelingt die Stimmung von Lovecrafts Vorlage zu erreichen. Bin schon gespannt, ob Gou Tanabe das noch besser hinbekommt! „Der Flüsterer im Dunkeln“ ist dann ein würdiges Finale, auch wenn das explosivste Pulver bereits früher im Band verschossen wurde.

    Auch ohne den dreiseitigen Bonusteil mit einem Nachwort, Interviewauszügen mit dem bereits 1993 verstorbenen Künstler und einigen Skizzen wäre dieser Band zwar insgesamt der am schwersten zugängliche der drei hier besprochenen, aber auch der, in dem das – ebenfalls nicht ganz leicht zu erschließende – Werk H. P. Lovecrafts am stimmigsten in Bilder fasst. Auch wenn die Einzelgeschichten unterschiedlich starke Wirkung entfalten, so ist das Gesamtbild, und das bei mir ausgelöste Gefühl, doch bestechend dicht am Original.

    9,5/10


    Ein „Wahnsinns“-Trio, diese drei Bände. Kein Ausfall, stets Lovecraft auf höchstem Niveau und letztlich kann ich Unterschiede in der Bewertung nur aus Nuancen ableiten und vom eigenen Geschmack abhängig machen. Noch stimmiger und schauriger wird das Ganze, wenn man sich während der Lektüre leise vom passenden Soundtrack in die finstere Welt des Gentlemans hineintreiben lässt. Neben dem Soundtrack des aktuellsten „Farbe“-Films, der – Ihr ahnt es – der Ultimate Edition des selbigen als CD beiliegt, kann ich Sachen in dieser Richtung empfehlen:


    “Cthuloide Musik“, wie hier von Nox Arcana, gibt es eigentlich reichlich und wird gerne als Hintergrunduntermalung bei entsprechenden Rollenspielen verwendet. Daneben seht Ihr den Soundtrack zum oben erwähnten Schwarz/Weiss-Stummfilm „The Call of Cthulhu“ der HPLHS. Äußerst gelungen, sowohl Film als auch Soundtrack!


    Um eines noch klarzustellen. Ja, die Farbe ist undefinierbar, unbeschreiblich und was weiß ich noch alles. Aber eins ist sie keinesfalls: Grün! Alles was so in Etwa in Richtung Purpur, Lila oder Pink in jedweder Variation geht, vielleicht noch mit etwas Rosa dabei, einem undefinierbaren Leuchten und wasauchimmer – das geht dann schon grob in die Richtung. Aber was uns Fantasy Flight Games für ihre Arkham Horror Spielefamilie (Arkham Horror, Eldritch Horror, Villen des Wahnsinns etc…), die ich grundsätzlich wirklich sehr mag, als „Farbe aus dem All“ auftischt passt leider kein bisschen. Ein böser Fauxpas und für mein Empfinden ein bisschen Schade.


    Im Vordergrund “Die Farbe aus dem All” wie sie von den Spieledesignern umgesetzt wurde, im Hintergrund eine Auswahl Cthuloider Brett-, Karten- und Würfelspiele.



    Ihr merkt schon (auch am Umfang), mir liegt das Thema sehr am Herzen und ich kann meine Leidenschaft (oder ist es schon Wahnsinn?) nur schwerlich zügeln. Nach @Clint Barton s Antriggern und der Erkenntnis, dass die Bildquali meiner alten Die, Monster, Die!-Scheibe wahrlich unter aller Kanone ist, begann ich also doch so langsam mit der Koch Media Ultimate Edition zu liebäugeln. Und wie soll es anders sein? Als das große A dann auch noch just zum richtigen Zeitpunkt eine 20%-Aktion ausrief gab es kein Halten mehr und so hielt die wirklich außerordentlich schön gewordene und üppigst ausgestatte Box für vergleichsweise schlanke 71,19€ doch noch Einzug in meine Lovecraftschen Sammelsurien.








    Neben den ganzen oben bereits genannten Extrafilmen, dem Reprint des Magazins, dem eigentlichen Film auf Blu-ray UND Ultra HD 4k Scheibe nebst reichlich Bonusmaterial plus dem Soundtrack beinhaltet die Schicke Box noch ein Booklet in DIN-A4, zwei Poster und einen Schwung Retro-Kinoaushangfotos. Schon ziemlich geil.



    Wenn Euch das Thema ähnlich begeistert wie mich, Ihr aber den Großteil der früheren Verfilmungen noch nicht Euer Eigen nennt könnt Ihr bedenkenlos zugreifen! Euch Anderen hoffe ich einen kleinen Einblick in den Kosmos von H. P. Lovecraft, dem Gentleman aus Providence verschafft zu haben und sollte er auch sonst zu nichts taugen, so ist dieser Text vielleicht zumindest der Beweis dafür, dass seine Geschichten tatsächlich (zumindest) eine Form des Wahnsinns auslösen können.

    Ich schlürfe jetzt noch genüsslich den Rest Earl Grey aus meiner Miskatonic University Tasse und verbleibe herzlichst als Euer ergebenster

    God_W.
    Geändert von God_W. (13.05.2020 um 21:46 Uhr)
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  8. #5383
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    Zitat Zitat von Clint Barton Beitrag anzeigen
    "Klaus" ist so mit das, was mir von ihm am besten gefallen hat. Neben "All-Star Superman" (enthält immer noch eine der wichtigsten und besten Comicseiten der letzten 20 Jahre), "Kill Your Boyfriend", "We3" und "Vinamarama". Eigentlich gefallen mir in der Regel nur die Sachen, die er mit Quitely oder Bond gemacht hat (und halt Mora)…..
    „I kill your boyfriend“ ist zeitlos und cool – „Vinamarama“ so ziemlich das exakte Gegenteil.:D „Flith“ mag ich bspw. imma noch – vieles anderes eher weniger...

    Ich bin ja wirklich ein Morrison (nahezu) Allesleser, aber wenn man mal ehrlich ist, zitiert sich der gute Mann doch seit 25 Jahren nur noch selbst. Eine gerade zu "narzisstische" Hommage einer Hommage einer Hommage...., um hier mal das, irgendwie billig vorbehaftete Wörtchen „Recyclen“ zu vermeiden. :-D
    Alleine die knapp 50 Hefte „Doom Patrol“ dürften wahrscheinlich gute 90% all seiner„Meta-Ideen“ abdecken. Mindestens. (klar, viele davon auch quasi parallel bzw.relativ zeitnah in „Animal Man“ etc..)

    Einer der interrassentesten Morrison Titel der letzten 5 Jahre, Heftchenweise gelesen, war für mich übrigens „Annihilator“ (Legendary Comics)

    Jetz aber bloß, nich falsch verstehen, finde Morrison ja so gut wie immer „lesenswert“, selbst für dieses schwülstige Vinamarama gabs von mir nochn „Gut“. So isses ja nicht....:-D


    Vinamarama
    (Vertigo) Grant Morrison, Philip Bond

    Esoterischer Buddhismus trifft auf spirituellen Bollywood-Klamauk.

    Ein von Morrison geschriebener, 3 Hefte umfassender, traumdeuterischer Mix aus Teeny-Romanze, Kirby-esker (Hindu)Götter-Action und jeder Menge Komik, rund um das Aufweichen und Sprengen von Grenzen - - Grenzen des menschlichen Verstandes, Grenzen des Mediums an sich, sowie Grenzen zwischen Religionen, Nationen und sonstiger Barrieren....naja, Morrison, eben. :D

    In der Umsetzung für seine Verhältnisse jedoch mehr als seicht, lediglich mit einem Hauch von Story, und auch sonst ziemlich schwach auf der Brust - verhältnismäßig gesehen, zumindest. Kurzweilig isses aber schon. :D 6/10

  9. #5384
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Zitat Zitat von Karate Lothar Beitrag anzeigen

    Alleine die knapp 50 Hefte „Doom Patrol“ dürften wahrscheinlich gute 90% all seiner„Meta-Ideen“ abdecken. Mindestens. (klar, viele davon auch quasi parallel bzw.relativ zeitnah in „Animal Man“ etc..)
    Ich kam mit "The Invisibles" zu Morrison und habe erst Jahre später genau das festgestellt: vieles war früher in "Doom Patrol" & "Animal Man" schon irgendwie als Prototyp realisiert.

    Kurz-Review (kann ja nicht jeder so ausschweifend):

    Ein Jahr ohne Cthulhu

    Ich bin über einen Comicgate-Tipp darauf aufmerksam geworden; und bezogen auf lovecraft'sche Thematiken ist dies auf dem ersten Blick die Antithese zur gruselig-gothischen Vorlage: stylische Zeichnungen, die mich frappierend an Illustrationen und Film-Intros aus den 60-70er-Jahren erinnern, neon-poppige Farbgebungen, was ist hier los?!?
    Einiges. Der Comic möchte einerseits Nostalgie an die 80'er-Jahre des französischen Jugendlandlebens sein, andererseits eine Hommage an Rollenspiel-Sessions auf Friedhöfen, Liebeserklärung an Pen & Paper-Rollenspiele und zu guter Letzt eine Collage zu allen Sujets in Bezug auf Lovecraft und seine Schöpfungen rund um den Cthulhu-Mythos.
    Funktioniert das?
    Jein.
    Die Handlung holpert kräftig dahin, vieles wirkt aufgesetzt um der Überhöhung willen. Trotzdem ist die Charakterstudie und der schleichende Horror an einigen Stellen realistisch umgesetzt worden. Die übernatürlichen Elemente sind dabei wie hereingequetscht, was aber Absicht sein kann und etwas Surrealismus atmet.
    Grafisch ist es gewöhnungsbedürftig, aber häufig gut arrangiert, prima und sicher inszeniert.

    Wertung: "Coming of Age" meets Lovecraft-Horror, der nicht immer klappt, aber fein anzusehen ist

  10. #5385
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Kopiere die Rezi doch in den Thread zum Comic im Carlsen-Forum, dann wird sie später besser wiedergefunden. Ich fand den Comic erzählerisch auch nicht immer zu 100% gelungen, liebe aber das Artwork.

  11. #5386
    Mitglied Avatar von LaLe
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    In LaLes DC Dark ReRead Reloaded ging es mit Gotham by Midnight Vol. 2 Rest in Peace weiter. Gotham meets Horror und mittendrin der Spectre. Sehr lesenswert.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  12. #5387
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Das Grauen auf Schloss Witley, oder Die, Monster, Die! Bzw. Monster of Terror wie die noch reißerischeren Originaltitel lauteten, ist leider ein Beweis dafür, dass große Namen in klassischem Setting noch lange keinen großen Klassiker ergeben.
    Einen gewissen Lovecraft-Touch hat die Lucio-Fulci-Trilogie aus "Ein Zombie hing am Glockenseil" ("Paura Nella Città Dei Morti Viventi"), "Über dem dem Jenseits"/"Die Geisterstadt der Zombies" ("...E Tu Vivrai Nel Terrore: L'aldilà") und "Das Haus an der Friedhofsmauer" ("Quella Villa Accanto Al Cimitero"), alle 3 mit Catriona MacColl*. Das sind natürlich keine offizielle Adaptionen, aber ein HPL-Feeling ist da, und die sind mMn besser und interessanter als die meisten "richtigen" Verfilmungen, incl. denen von Gordon oder "The Haunted Palace" von Corman.



    *deren Debüt übrigens kurz davor in Jacques Demys "Lady Oscar" stattfand, einer Verfilmung des Mangas "Die Rosen von Versailles" (!)

  13. #5388
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ja, die Klassiker von Meister Fulci sind natürlich bekannt, allerdings würde ich den Lovecraft-Anteil doch eher als hintergründig bezeichnen. OK, beim Haus an der Friedhofsmauer sicher deutlicher spürbar, als beispielsweise beim "Glockenseil". Die Gordon-Verfilmungen sind meines Erachtens ganz eigene Interpretationen, die im Grunde mehr "Gordon" als "Lovecraft" transportieren, stimmt schon, das aber in einem kultigen, wiedererkennbaren Style (der mir ganz gut gefällt). Dagon ist da noch eine Ausnahme, die stimmungsmäßig dichter an der Lovecraft-Stimmung dran ist.

    Zitat Zitat von franque
    *deren Debüt übrigens kurz davor in Jacques Demys "Lady Oscar" stattfand, einer Verfilmung des Mangas "Die Rosen von Versailles" (!)
    Interessanter fact, das wusste ich nicht!
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  14. #5389
    Mitglied Avatar von yoorro
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    Gerade beendet: Holmes 4 Der ältere Bruder. Wieder einmal ein wirklich schönes Album. Diese weichen Zeichnungen mit diesen sanften Tönen getuscht. Einfach grandios. Die unterschiedlichen eingefärbten Zeitlinien sind seit dem ersten Band ein hervorragendes Stilmittel. Man weiß immer genau wo man gerade ist. Das kenne ich auch anders. Die Geschichte ist absolut interessant und scheinbar immer noch nicht zu Ende erzählt. Mal sehen wie das weitergeht. Das war schon Mal ein toller Start zum Vatertag.

  15. #5390
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    100%ige Zustimmung. Hoffentlich lässt sich Cécil mit dem Abschlussband nicht wieder so viel Zeit.

  16. #5391
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    LTB Classic Edition 6, Barks

    Einfach wunderbar wie hier ein Kracher auf den anderen folgt. Besonders faszinierend wie sehr meine Tochter drauf abfährt. Sie liebt die Barks Geschichten und war eingeschnappt, als sie auf Band 6 warten musste. Die anderen LTBs sind okay, aber sie findet die Barks einen Tick besser. Ich habe sie nicht beeinflusst, kam aus ihr raus.
    War gut und bleibt gut, allerdings wieder die olle Fuchsübersetzung die meine Freude minimal trübt.

  17. #5392
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Stört sich Deine Tochter eigentlich an der alten Rechtschreibung?

  18. #5393
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von Simulacrum Beitrag anzeigen
    Stört sich Deine Tochter eigentlich an der alten Rechtschreibung?
    Da sie in der dritten Klasse noch nicht so Rechtschreibung bewandert ist überhaupt nicht.

  19. #5394
    Mitglied Avatar von yoorro
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    Weiter ging es mit Rummelsdorf - Enigma. Ich bin ja bis jetzt noch nicht sehr tief in das Spirou Universum eingetaucht. Bis jetzt gefallen mir die Spezial Bände aber sehr gut. Enigma ist einfach fantastisch erzählt und noch besser gezeichnet. Das passt perfekt zusammen. Ich hatte die ganze Zeit den Film mit dem Cumberbatch im Hinterkopf. Ich muss da, glaub ich, noch ein paar weitere Bände anschaffen.

  20. #5395
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Skybourne, Frank Cho, Boom

    Lazarus zeugte drei Kinder, hier erfahren wir was zwei von ihnen so treiben. Einer, Thomas, möchte gerne sterben, aber kann natürlich nicht, so endet er nach dem dreimillionsten Suizidversuch in einem chinesischen Kloster, wird aber von einem katholischen Agenten einer Geheimorganisation aufgespürt und über den Tod seiner Schwester informiert. Damit es noch bizarrer wird wurde diese, eigentlich ebenso unsterbliche Dame, von einem schrägen Herren gemeuchelt. Wer es ist wird nicht verraten.

    Rasante Action in schöner Verpackung, diesmal, Schockschwerenot keine Dinosaurier, aber keine Sorge, natürlich machen jede Menge Drachen und andere mythologische Wesen und Monster mit. Es gibt nur einen Busenbezug, für Cho-Verhältnisse sehr mau.

    Hat mir gut gefallen, klasse Gags dabei und Cho gibt gar nicht erst vor inter... äh, intellektuell zu sein. Wer Klopperei garniert mit tollen Zeichnungen mag kann zugreifen. Alle anderen kaufen bitte bei Avant.

  21. #5396
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Mir hat Skybourne gut gefallen. Hirn aus, Augen auf und der Typ, der lange nicht herauskam, war echt gut.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  22. #5397
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    Clever & Smart 5, Auf in den Kampf, Torero, Ibáñez, Carlsen

    Ich denke zu C&S muss man nicht viel sagen, zwei Geheimagenten denen nix gelingt und auch diesmal ist es nicht besser. Es gilt eine Formel wiederzubeschaffen, was sich natürlich viel schwieriger gestaltet als man annehmen kann, zumal auch noch ein sehr missgelaunter Stier mitmischt.

    C&S wie man sie kennt, da ich kein Spanisch kann weiß ich nicht, wie es im Original ist, aber so Angleichungen in den Übersetzen an die jeweils aktuelle Zeit finde ich oft nicht so gelungen. Hier muss z.B. in einem Gag ein Metallica Manager herhalten. Naja, ist nur so meine Meinung.

    Ansonsten bedient sich Ibáñez mal wieder fleißig bei Meister Franquin, von Autos zu Lieferwagen, Händen, Bewegungsabläufen etc. Trotzdem kann ich ihm nicht böse sein, denn er schafft es dabei irgendwie seine eigene Handschrift mit zu verwursten.

    Kennt man einen, kennt man alle, und trotzdem liebe ich C&S, diese durchgeknallten Typen, Gags und rasante Action erfreuen mich über alle Maße. Allein die Sprechblasen mit den Flüchen sind es wert ein Album zu kaufen.

    Klassiker in schöner Neuauflage der einfach Spaß bringt.

  23. #5398
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Die Lektüre liegt zwar schon eine Weile zurück aber zur Rezi bin ich erst jetzt gekommen -> Das ruhmreiche Star-Team 5.

    Spannender und besser als die Superheldengeschichten fand ich die enthaltenen Mystery-Stories.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  24. #5399
    Mitglied Avatar von Clawfinger1986
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    Outlaw Nation, Band 2: Kreuzfeuer (Dantes Verlag)

    Jamie Delanos ganz besondere Familiensaga geht in die zweite Runde. Einen Versuch, den Inhalt mit seinen vielen Figuren hier kurz zusammenzufassen, wage ich nicht einmal. Zu komplex ist das Ganze, zu speziell. Man muss "Outlaw Nation" definitiv selbst lesen. Das zugrunde liegende Konzept, die Dialoge, die herrlichen Charaktere und die vielen Anspielungen - ich lese ziemlich viel und auch gerne querbeet, dabei ist mir aber niemals etwas untergekommen, das auch nur halbwegs Ähnlichkeit mit "Outlaw Nation" gehabt hätte. Außerdem fordert "Outlaw Nation" den Leser, man liest es nicht mal eben weg wie den typischen Star Wars- oder Superhelden-Comic. Das hier ist kein Mainstream, keine reine Unterhaltung und sicherlich nicht für jeden geeignet. Wer aber zur Abwechslung auf der Suche nach einer ganz anderen Lektüre ist, wird hier vermutlich glücklich. Ich bin jedenfalls froh, mich auf Delano als Spitzen-Autoren verlassen zu haben und freue mich schon auf den abschließenden dritten Band.

    Was gibt es sonst zu diesem zweiten Band zu sagen? Hauptzeichner Goran Sudzuka bekommt Unterstützung durch Goran Parlov. Die beiden teilen sich nicht nur denselben Vornamen, ihre Zeichenstile sind auch kaum voneinander zu unterscheiden. Ganz ehrlich, ohne den entsprechenden Hinweis im Inhaltsverzeichnis wäre es mir gar nicht aufgefallen. Die Zeichnungen bleiben also durchweg hervorragend und kommen in schwarzweiß einfach perfekt rüber. Die deutsche Ausgabe bietet zudem noch zwei sehr feine Extras. Erstens: Goran Sudzuka persönlich hat ein exklusives Cover für diesen deutschen zweiten Band gezeichnet. Zweitens: Der Übersetzer erweitert mit seinen vielen Fußnoten und Anmerkungen das Allgemeinwissen der Leser.

    Jetzt stellt sich für Band 3 natürlich die alles entscheidende Frage: Bekommt Jamie Delano es hin, diese außergewöhnliche und einzigartige Comic-Reihe auch vernünftig abzuschließen?

  25. #5400
    Mitglied Avatar von JRN
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    Mit 1000 Grüßen,
    der Übersetzer

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