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Thema: Polemischer Zeitungsartikel

  1. #101
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    Der Link "Alles über" funktioniert bei mir aber nicht!
    Herzliche Grüße
    nc

  2. #102
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    bei mir hat er funktioniert - es müßten unten drunter direkt ein paar neue Links aufgezeigt werden, darunter der Archiv-Link. Versuche es bitte nochmal.

  3. #103
    Freiwillig ausgetreten Avatar von Brisanzbremse
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    Funktioniert bei mir nur mit IE, nicht mit dem bevorzugten Mozilla.

  4. #104
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    Wie ist es denn mit den anderen Comicverlagen der 50er und 60er Jahre? Tauchten Figuren, die mit jüdischem Akzent sprachen, in Comics von Ehapa, Bastei oder Lehning auf?

  5. #105
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    Zitat Zitat von Hate
    Wie ist es denn mit den anderen Comicverlagen der 50er und 60er Jahre? Tauchten Figuren, die mit jüdischem Akzent sprachen, in Comics von Ehapa, Bastei oder Lehning auf?
    Meines Wissens nicht!

    Lehning war aber verstärkt im Kreuzfeuer von Baumgärtner.
    Siehe hier:
    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?...MESO%3AIT&rd=1
    Herzliche Grüße
    nc

  6. #106
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    Wer sich nun wirklich über die "politische Phase" von Rolf Kauka informieren möchte, dem seien folgende Publikationen ans Herz gelegt:

    1.) Lupo modern (1964 bis 1966)
    1. Jg. Band 6 bis 37 + 2. Jg. Band 3 bis 14 (Siggi & Babarras)

    2.) TipTop 47 bis 53

    3.) Super TipTop
    Nr. 4 Fritze Blitz und Dunnerkiel
    Nr. 10 Pichelsteiner
    Nr. 12 Fritze Blitz und Dunnerkiel
    Nr. 14 Pichelsteiner
    Nr. 17 Pichelsteiner

    Und das war es dann auch schon weitgehend...
    Herzliche Grüße
    nc

  7. #107
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    Original geschrieben von brisanzbremse:
    Rein visuell könnte er als Jude durchgehen - dafür kann Kauka nix - ansonsten ist da tatsächlich nur das rollende (russische?) "R".
    Hatte einen anderen Akzent in Erinnerung ...
    Da muss ich wohl etwas durcheinander gebracht haben, offensichtlich meine Erinnerung um die Existenz eines heftigen Akzents und mein Wissen um die Originalveröffentlichung.
    Monulf - weiß nicht, wie der in FF hieß - fluchte in dieser nämlich hebräisch !
    Der Texter Yvan Delporte dazu: "Ich bekenne mich schuldig, ich war's, der diese "exzellente" Idee hatte ! In der Tat war ich es satt, in Comics immer nur chinesische Schriftzeichen anstelle von Flüchen zu sehen und ich sagte Peyo: 'Weißt Du, es gibt so viel andere Alphabete, deren Buchstaben wir nutzen können !' Ich habe ihm also einige schöne Flüche mit hebräischen Schriftzeichen geschickt ... und als ich das Aussehen der sie aussprechenden Person sah, habe ich mir in die Finger gebissen" (aus: Peyo, l'enchanteur).
    In der Albenversion waren die hebräischen Schriftzeichen dann weg.

  8. #108
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    Original geschrieben von hate:
    Wie ist es denn mit den anderen Comicverlagen der 50er und 60er Jahre? Tauchten Figuren, die mit jüdischem Akzent sprachen, in Comics von Ehapa, Bastei oder Lehning auf?
    O.K., nicht direkt eine Antwort auf Deine Frage, aber den von mir oben angedeuteten jüdischen Bösewicht von Dickens ("Oliver Twist") kann man in Storm 21 "bewundern", dort heißt er Fuggin, im Roman "Fagin" und bedient dort jedes erdenkliche Klischee (die Zeichnungen von Lawrence sind auch alles andere als schmeichelhaft).
    Wer diese Figur etwas differenzierter haben möchte, sei auf dieses Buch hingewiesen.

  9. #109
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    Zitat Zitat von Tempelritter
    Und wo findet man "diese" Zitate nun?
    "Das verwunschene Land" ("Le pays maudit") erschien 1969/70 in den FF-Heften 46 (17. Jg.) bis 3 (18. Jg.)

    (Die Schlümpfe hatten ihren ersten Auftritt übrigens nicht hier, sondern in der Geschichte "La flûte à six trous", die unter dem Titel "Prinz Edelhart und die Schlümpfe" schon einige Wochen zuvor in FF veröffentlicht worden war.)

  10. #110
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    ...nur mal als 'Zwischenruf': Für Komik, Ironie, Satire, Witze etc. ist die Verwendung von Klischees nahzu unausweichlich. Allein die Verwendung jüdischer oder eben auch anti-jüdischer Klischees ist noch kein Zeichen für Antisemitismus.
    Auch bei Goscinny findet man eine Fülle von Klischees: Der faule Neger, der geschäftstüchtige Jude, der unterwürfige Chinese (alle Lucky Luke), der saubere, pünktliche Schweizer, der leicht beleidigte Korse, der stolze Spanier, etc. (alle Asterix) ... Klischees, wohin man schaut und immer im Dienst des Gags, des Witzes, der Pointe.

    Den 'wuchernden' Juden bei Siggi & Babarras würde ich in dieser 'Tradition' sehen ohne den Machern Antisemitismus zu unterstellen. - Und um die 'Aufregung' der Autoren über die 'Germanisierung' im etwas breiter gestreuten Licht sehen zu können, ist es hilfreich zu wissen, dass Goscinny/Uderzo aus rein wirtschaftlichen Erwägungen den Verlag wechseln wollten und ihnen die 'Werktreue' da als Argument ganz genehm kam. - Gut, da ich grad keine Quelle dafür zur Hand habe, behaupte ich es jetzt mal nicht einfach so, sondern sage: Stellt Euch vor, es wäre so gewesen oder hätte so sein können. Was ich damit nur sagen will ist: Nur weil Goscinny oder Uderzo sich so oder so über Kauka geäußert haben, muss das nicht unhinterfragt zur absoluten Wahrheit hochstilisiert werden. Auch die hatten bestimmte Interessen und Motivationen, Dinge so oder so darzustellen...
    Gruss!,liver - Du bist von mir genervt? Kotz Dich hier aus!
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  11. #111
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    Wenn ein im Original nichtjüdischer Antagonist von Kauka bzw. in seiner Verantwortung zum Juden umgeschrieben wird, während zeitgleich in Frankfurt der Auschwitz-Prozess stattfindet, zeugt das zumindest von einer fast beispiellosen politischen Instinktlosigkeit. Eine solche ist kein Beweis, daß Kauka nicht auch antisemitisch war.

  12. #112
    XXXXXX
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    Hallo zusammen!

    Ich möchte voraus schicken, dass ich diesen Beitrag ganz bewusst als privaten Beitrag von mir sehe und nicht als "offiziellen" Kauka Beitrag. Das liegt auch darin begründet, dass meine Erkenntnisse auch auf meine private Meinung abzielen und auch die meiste Recherche zu dieser privaten Meinung aus der Zeit resultieren, als ich noch nicht in Lohn und Brot bei Kauka stand.

    Natürlich kenne ich auch den Artikel von Matthias Heine. Und auch ich halte ihn für sehr polemisch. Bewusst wird hier versucht Rolf Kauka in eine Ecke zu drücken, in der er nie war. Er war weder Rechts noch Antisemitisch.

    Rolf Kauka war gewiss, wie es hier in einem Beitrag hieß, "Wertkonservativ". Ich glaube schon, dass es das sehr genau trifft. Und sicher war er auch geprägt durch seine Zeit. Wer ist das aber nicht? Wir sind das ganz sicher auch.

    Auch ich interessierte mich dafür ob den Kauka Rechts oder Antisemit war und befragte sehr viele Personen, die lange mit ihm gearbeitet haben. Von "Schwachsinn" bis "ein Nazi war er nicht, aber ganz sich ein "Kommunistenfresser" hörte ich alles. Dass er Judenhasser oder Anhänger der ewig gestrigen war, hörte ich nie.

    Und das er ein "Kommunistenfresser" war, war zu dieser Zeit nicht unüblich. Denkt bitte daran: Adenauer hatte gerade abgedankt, prägte aber unseren Staat deutlich - bis heute. Und selbst Onkel Walter D. aus dem fernen Amerika war es und übte seine Überzeugung noch deutlicher aus. Das Rolf Kauka sicherlich nie die SPD wählte, dürfte wohl auch klar sein. Und das er die Wiedervereinigung Deutschlands wollte ist wohl kein Verbrechen. Und hier dürfte er wohl selbst mit Willy Brandt der gleichen Meinung gewesen sein. Dass wohl nicht alle die damalige DDR so toll fanden, beweisen wohl die unzähligen Fluchtversuche damals. Immerhin war auch zurzeit der Asterix-Kauka Veröffentlichung der Bau der Mauer nicht vergessen.

    Rolf Kauka war auch Geschäftsmann. Warum nicht. Auch er hatte in seiner Familie einige hungrige Mäuler zu stopfen. Ihn, wie es in einem Beitrag hier hieß, aber nur als "Verleger" anzustempeln und den Rest nur seinen Zeichnern zu zuordnen, ist aber meiner Meinung auch zu einfach. Immerhin schuf er mit Fix & Foxi die bislang erfolgreichste Comic Serie Deutschlands. Und ohne Kauka kein Neugebauer, Karabajic, Magdic, Fischer etc. Ohne die künstlerische Leistung der Zeichner zu schmälern, so gehörte damals alles zusammen.

    Doch zurück zum Artikel und der Asterix-Kauka-Version. Wie wurden denn damals Comics bearbeitet? So behandelt, wie heute, wurden sie nicht. Es wurde getextet, wie man wollte, denn Comics galten damals nicht als Kunstform. Das ist heute ganz anders, sicher, aber betrachtet das einmal nicht aus der Brille von heute. Ein Fehler, den Matthias Hein auch machte. Versucht Euch einmal genauer in die damalige Zeit, und damit in die damilige Denke, hinein zu versetzen. Das meine ich nicht nur mit Kauka, sondern ganz allgemein. Ganz sicher: Aus heutiger Sicht sagt jeder: Die Kauka Asterix Version war nicht ein Glanzpunkt. Das letzte Asterix Album und die Deutsche Fassung von Walz aber auch nicht. Qualitätsmässig sehe ich beide auf dem gleichen, niedrigen Niveau.

    Bei Springer geschieht nichts ohne Zufall, so hieß es hier in einem Beitrag. Als Ehemaliger aus diesem Hause -und dann auch noch bei dem Blatt mit den großen Buchstaben- darf ich mir ein Urteil dazu erlauben: Ja und Nein! Wenn aber etwas nicht aus Zufall passiert, dann kommt es von "ganz oben". Von diesem Artikel wusste jedenfalls Friede Springer und Matthias Döpfner (Springer Chef) nichts.

    Heine versucht Rolf Kauka zu diskreditieren. So jedenfalls wurde hier geschrieben. Sehe ich auch so. Besonders im Vergleich mit Walter D. Dabei ist das ein Vergleich mit Äpfel und Birnen. Sicherlich wollte Rolf Kauka gerne Zeichentrickfilme machen, aber dennoch verlegte er sich später mehr auf das herausgeben von Comics. Ganz sicher, weil er damit mehr Geld verdienen konnte. Walter D. dagegen wollte lieber Zeichentrickfilme machen. Für ihn waren die Comics mehr ein Abfall-Produkt. Weil man damit Geld verdienen konnte um gute Zeichentrickfilme zu machen. Unterm Strich waren beide aber Geschäftsleute. Ich weiß also nicht, worin Rolf Kauka seinem amerikanischen Kollegen nacheifern sollte. Und das er sich lieber in der Tradition von Wilhelm Busch sah, ist sicherlich auch nicht verwerflich. Wenn wir Deutschen Schiller und Goethe loben, dann ist auch Busch möglich.

    Der Artikel von Heine war sicherlich schlecht recherchiert. Denn er hätte noch genau Personen fragen können, die damals dabei waren, als Asterix bei Kauka gemacht wurde. Und er gab in einem Schreiben an mich dieses auch zu, dass er nicht alle Quellen nutzte.

    Mich persönlich wundert es immer wieder, wie mit Rolf Kauka ins Gericht gegangen wird, dabei aber andere Personen ganz unkritisch angenommen werden. Goscinny und Uderzo waren auch keine Heiligen. Selbst Deutschfreundlich waren beide nicht. Wer "Asterix und die Goten" einmal genau ließt, wird das feststellen. Und beide waren auch Geschäftsleute. Der Rückruf der Asterix-Rechte von Dargaud hatte nur den einen Zweck: Mehr Geld zu verdienen. Und Uderzo ist nur zu einem "Freund der Deutschen" geworden, weil er hier gut verdient. Das gilt auch nicht nur für diese beiden, auch für andere. Jeder muss Geld verdienen. Der eine will mehr, der andere weniger. Im Prinzip geht es aber nur ums verdienen. Zum erwähnten Uderzo-Interview in der Frankfurter Rundschau sei erwähnt, dass ich Uderzo's Äußereungen, soweit sie keine Tatsachen über dessen Agenten darstellen, für absolut daneben halte. Auch im Hinblick, dass Rolf Kauka noch nicht so lange Tod war. Aber, das zeigt auch, wie der Charakter der Person auch dort zu sehen ist. Sachlich war das jedenfalls nicht und, wie ich aus meinen oben zitierter Recherche weiß, auch nicht Wahr.

    Ich rufe nicht dazu auf Rolf Kauka unkritisch zu sehen. Das mache ich auch nicht. Rolf Kauka machte Fehler. Aber: Die machen wir doch alle! Wer das jetzt bezweifelt, den erinnere ich gerne aus dem Spruch aus dem Neuen Testament, wovon die Rede ist, der den ersten Stein werfen solle, wer frei von Sünde ist. Ich werfe jetzt mal nicht..

    Nur sehe ich es nicht, dass es bei Rolf Kauka nur schwarz oder weiß gibt. Die Wahrheit liegt meistens im "Grau". Es hieß hier, dass Rolf Kauka verschiedene Facetten hatte und nicht einfach in eine Schublade gestopft werden kann. Stimmt! Stimmt aber auch für alle Menschen. Und das sollten wir auch so sehen.

    Am Rande einmal angemerkt fällt mir auf, dass sich die Journalisten meist mit dem frühen Rolf Kauka beschäftigen und alles nach seinem Verlagsverkauf nicht mehr berücksichtigen (wollen?). Er war ja nicht danach Tod, nur in den USA. Dort hatte er übrings eine jahrelange (bis zum Tode Rolf Kaukas), persönliche Freundschaft mit Art Leonardi, dem Macher des Pink Panther. Leonardi ist Jude.


    Beste Grüsse




    PS: So, jetzt habe ich nach langer Zeit einmal wieder einen Beitrag hier geschrieben. ´Wird hoffentlich auch bis zum nächsten wieder eine Zeit dauern und ist sowieso nur als privater Beitrag zu sehen.
    Geändert von scribble (06.03.2008 um 15:00 Uhr) Grund: Auf Wunsch des Betroffenen editiert

  13. #113
    Mitglied Avatar von Laura Vernet
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    Da kann ich mich nur anschließen.
    Um Rolf Kaukas politische Einstellung exakt aufarbeiten zu können, müsste man als erstes sämtliche "Euer Rolf"-Vorworte auswerten.
    Das kann ich nicht alleine, da meine Sammlung unvollständig ist. Wer sich hier daran beteiligen will, sollte das tun. Dann könnten wir anhand konkreter Beispiele diskutieren und uns nicht völlig sinnlos gegenseitig beschimpfen.
    Ich starte die Forschungsreise in Rolf Kaukas Vergangenheit mit einem Vorwort aus Fix & Foxi Nr. 308 vom 10. Jahrgang >1961. Die Kubakrise dürfte auf ihrem Höhepunkt gewesen sein.
    Rolf Kauka schreibt dazu sein Märchen -

    Der Einsam

    Wenn Ihr abends zum Fenster hinausschaut und wenn der Himmel klar und wolkenlos ist, dann seht Ihr ganz links einen kleinen, aber helleuchtenden, silbernen Stern. Es ist ein trauriger Stern, denn er hat noch keinen Namen. Die Astrologen, die eigentlich dafür zuständig wären, haben ihn einfach übersehen. Ja, und da habe ich ihm einen Namen gegeben, denn ich muß ihn ja anreden können. Ich habe ihn "Einsam" genannt, weil er so ganz allein am Himmel steht.

    Das Besondere an Einsam ist, daß er gar nichts Besonderes mehr hat. Er ist nämlich leer. Kein Baum wächst auf ihm, kein Strauch steht dort, keine Häuser, keine Menschen. Nichts. Er brennt und leuchtet. Aber das war nicht immer so.

    Vor vielen, vielen Jahren wohnten dort Lebewesen. Sie sahen so ähnlich aus wie die Menschen auf der Erde. So wie Du und ich, wie wir. Sie aßen, tranken, arbeiteten, schliefen, freuten und ärgerten sich. Und nur eines hatten sie, was sie von uns unterschied. Das Volk, das links wohnte, also im Westen, hatte die Eigenschaft, nur mit dem rechten Fuß aus dem Bett zu steigen. Und die anderen, die rechts, die im Osten wohnten, stiegen immer nur mit, dem linken Fuß zuerst aus dem Bett. Das war oberstes Gesetz bei den beiden Völkern. In Rechtsland, das links lag, und in Linksland, das rechts lag. Man nahm es sehr genau damit. Die kleinen Kinder zum Beispiel lernten als erstes nicht Gehen. 0 nein! Sie lernten das Aufstehen, und zwar mit dem linken Fuß aufstehen in Linksland und mit dem rechten Fuß aufstehen in Rechtsland.

    Dieses Links und Rechts wurde so ernst genommen, daß sich die Bewohner von "Einsam" bald verfeindeten. Die Linksfüßer schimpften auf die Rechtsfüßer. Sie sagten, sie seien gegen den Fortschritt. Sie seien habgierig und böse. Denn ein Mensch, der mit dem rechten Fuß zuerst aufsteht, kann gar nicht anders sein. Die Rechtsfüßer wiederum lachten die Linksfüßer aus. "Ihr seid ja dumm, laßt uns in Frieden. Mit so törichten Gestalten wie ihr, die immer zuerst mit dem linken Fuß aufstehen, wollen wir nichts zu tun haben."

    So beschimpfte man sich jahrein, jahraus. Aus dem Schimpfen wurde ein Schreien. Und schließlich bauten die aus Linksland eine hohe und dicke Mauer quer durch Einsam, um zu zeigen, daß sie als fortschrittliches Volk mit den anderen nichts mehr zu tun haben möchten, Einige alte Leute wollten den Streit schlichten. Sie sagten: "Es ist doch ganz gleich, mit welchem Bein man zuerst aufsteht. Wir gehen ja schließlich auch auf beiden Füßen. Also laßt jeden aufstehen, wie er will und vertragt euch miteinander." Ihr hättet hören sollen, wie man sie auslachte. Wie kann ein vernünftiger Mensch nur so etwas Dummes sagen! Und so blieb es dann dabei. Hier linker Fuß, hier rechter Fuß, und in der Mitte eine dicke Mauer. Etwas ganz Wichtiges hätte ich bald noch vergessen. Die Oberfläche des Einsam war nicht aus Erde und Stein wie bei uns, sie bestand aus Kohle. Die Felder waren Braunkohle, die Berge Steinkohle, es war ein richtiges Kohlenparadies. Weil nun, wie Ihr alle wißt, Kohle sehr gut brennt, war die Verwendung von Feuer auf dem Stern Einsam ganz streng verboten. Nur die Regierung hatte in einem fest verschlossenen Haus, das unter der Erde lag, ein immer brennendes Feuer. Es wurde stark bewacht, denn Ihr könnt Euch vorstellen, was passiert wäre, wenn irgendeiner das Feuer auf die Erde draußen geworfen hätte. Der ganze Stern hatte angefangen zu brennen.

    Eines Tages nun sprangen über die große Mauer zwei Linksfüßer. Sie traten vor die Regierung von Rechtsland und baten, aufgenommen zu werden. Sie wollten und konnten nicht mehr in ihrer Heimat bleiben. Der eine nämlich hatte links einen Plattfuß, und der andere hatte ein steifes Knie. Und so kam es, daß beide heftige Schmerzen beim Aufstehen verspürten. Es wäre wohl das einfachste der Welt gewesen, mit dem rechten Fuß aufzustehen. Das aber verbot ihnen die Regierung. Und weil die beiden nicht mehr ein noch aus wußten und keine Schmerzen mehr leiden wollten, flüchteten sie zu den Rechtsfüßern. Diesen erzählten sie nun, daß hinter der Mauer ein ganz breiter und tiefer Wassergraben angelegt würde. Alle Menschen müßten mit daran bauen.

    Die Rechtsfüßer lachten und wollten das gar nicht glauben. Sie sagten: "Ist denen die Mauer noch nicht dick genug? Warum wollen die jetzt noch einen Wassergraben? Haben die etwa Angst, daß wir zu ihnen rüberlaufen? Hahaha, da können sie lange warten!"

    Die beiden Linksfüßer aber warnten: "Nehmt das nicht zu leicht, denn gleich hinter dem Wassergraben werden überall Katapulte aufgestellt. Auf jedem Katapult liegt ein Pfeil, und vorn ist ein Behälter, in den man Feuer legen kann." Die Rechtsfüßer lachten immer noch und wollten auch dies nicht glauben. Als aber einige von ihnen vorsichtig über die Mauer schauten, sahen sie tatsächlich die Katapulte mit den Pfeilen und den Behältern für Feuer. Und nun lachten sie nicht mehr. Jetzt wußten sie, was die Linksfüßer vorhatten. Sie wollten Feuer mit den Katapulten schießen, um Rechtsland zu verbrennen.

    Die Ältesten der Rechtsfüßer setzten sich zusammen und berieten. Schließlich einigte man sich. Es sei nicht wahr, was man da alles gesehen habe, denn so bös könne ein Linksfüßer nicht sein, das heilige Feuer aus dem Gewahrsam des Tempels zu nehmen. Die jungen Leute waren anderer Meinung. Sie liefen zusammen und forderten: Baut auch solche Katapulte! Baut noch größere Katapulte, damit die Linksfüßer Angst bekommen und das Feuer im Tempel lassen.
    Damit sich die Leute beruhigten, ließ die Regierung einige kleine Katapulte bauen. Man stellte sie recht auffällig hin, damit alle Linksfüßer sie sehen konnten. Sofort schimpfte die Regierung von Linksland auf die Rechtsfüßer. "Ihr bedroht uns! Ihr seid Kriegstreiber! - Sie schrieen so laut, daß die Bevölkerung von Rechtsland glaubte, sie hätte zuerst die Katapulte gebaut.

    Linksland verlangte, die Katapulte in Rechtsland müßten weg. Sie seien eine Bedrohung des Friedens. Ihre eigenen Katapulte dagegen seien zur Erhaltung des Friedens.

    Bald wußte die Bevölkerung nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Diesen Zustand nannten sie Politik. Dann entsandte jedes Land einen Politiker. Der Rechts- und der Linkspolitiker setzten sich eine Ecke der Mauer, dort wo es schön schattig war und wo besonders weiches Gras wuchs. Sie wollten einen Weg finden, wie man die Katapulte beseitigt. Man müsste doch schließlich Umdenken, so sagten sie, wenn der eine Teil des Sternes zu brennen anfinge, vielleicht brenne dann der andere auch und wie schnell sei der ganze Stern verbrannt.

    Die beiden redeten viele Jahre. Die Rechtsfüßer gaben sich damit zufrieden, freuten sich ihres Lebens und glaubten, es sei alles in bester Ordnung. Die Linksfüßer aber bauten inzwischen noch größere Katapulte mit noch größeren Feuerbehältern. Und als sie fertig waren, stieg der Anführer der Linksfüßer auf die Mauer, nahm ein Sprachrohr und schrie laut ins Land der Rechtsfüßer: "Ich habe die stärksten Katapulte! Ihr müßt jetzt machen, was ich will! Sieben Tage gebe ich euch Zeit, dann muß jeder von euch auch mit dem linken Fuß zuerst aufstehen. Wenn ihr es nicht tut, beschieße ich euch mit Feuer, denn ihr gefährdet den Frieden!"

    Da war großes Jammern und Wehklagen bei den Rechtsfüßern. Einige sagten, man solle sofort, noch bevor die sieben Tage verstrichen seien, mit den kleinen Katapulten das Land der Linksfüßer in Flammen schießen, damit alle ihre Katapulte verbrennen und endlich Ruhe auf dem Stern herrsche. Die Gelehrten der Rechtsfüßer aber wollten das nicht hören. Es geht gegen das Gesetz, sagten sie. Es ist verboten, das Feuer aus dem Tempel zu nehmen. Das Volk fragte die Gelehrten, wer garantiert uns, daß sich die Linksfüßer an dieses Gebot halten? Es ist Gesetz, sagten die Gelehrten, denn sie waren sehr ehrbare und weise Männer. Viele Rechtsfüßer bekamen Angst. Als der Anführer von Linksland wieder einmal über die Mauer schrie: "Es ist ein Verbrechen mit dem rechten Fuß zuerst aufzustehen", begannen einige von ihnen heimlich zu üben, mit dem linken Fuß aufzustehen.

    Ja, es waren schlimme Zeiten. Die Regierung von Linksland beschloß, den Rechtsfüßern noch mehr Angst einzujagen. Wieder stieg der Anführer der Linksfüßer auf die Mauer. Er zog seinen linken Schuh aus, damit jeder sehe, wer er sei. In der Hand aber trug er eine Fackel, eine Fackel mit dem Feuer aus dem Tempel. Er schwenkte sie über seinem Haupt und rief: "Seht her, ihr Menschen von Rechtsland, mit diesem Feuer können wir euch vernichten!"

    Die Regierung von Linksland, die hinter der Mauer unter ihrem Anführer stand, rief zu ihm hinauf: "Gib es ihnen, drohe noch mehr, sage nicht, wir können euch vernichten, sage, wir werden euch vernichten!"

    "Was habt ihr gesagt?" fragte der Anführer. "Ich verstehe euch so schlecht! Hier auf der Mauer zieht es zu sehr!"

    "Nicht können, werden"" riefen sie im Chor. Werden!

    Der Anführer stutzte einen kleinen Moment, dann schrie er laut: Jawohl, werfen! Und er warf die Fackel in das von der Sonne ausgetrocknete Rechtsland. Mit einem lauten Knall explodierte die staubige Kohlenerde. Da half kein Wassergraben der Linksfüßer. Mit rasender Geschwindigkeit breitete sich das Feuer aus, alles vernichtend, was sich ihm in den Weg stellte. Es fraß die Rechtsfüßer, es fraß die Linksfüßer! Nichts ließ es übrig, als einen ewig brennenden und verloren durch das All ziehenden Stern, den EINSAM.

    Und das alles nur, wegen der Verwechslung eines kleinen Buchstabens. Ist das nicht eine dumme Geschichte?

    Euer Rolf


    Im Internet fand ich auch noch folgendes Zitat das man auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen müsste. Ob es Rolf Kaukas Spandau-Zitat wirklich gibt, oder ob das nur eine verleumderische Erfindung ist, weiss ich nicht!

    Zitat: "Deutsch-Nationales hat die Redaktion des ARD-Politmagazins ZAK kürzlich auch in den Lebensratschlägen geortet, die Rolf (Kauka) in seinen Editorials den Lesern mitgab: Der ehemalige Berufssoldat verbreitete in seinen Elogen ein Weltbild von armen Deutschen, die nach dem Krieg "schuldlos" in Kriegsgefangenschaft saßen, von Russen bedroht und Amerikanern ausgebeutet wurden, sich aber nicht mit genügend Waffen schützen durften.
    Außerdem polemisierte er gegen Entwicklungshilfe, die die Schwarzen aufsässig macht, und forderte gar die Freilassung "der unschuldig Gefangenen in Spandau" um Kriegsverbrecher Rudolf Hess."
    Geändert von scribble (06.03.2008 um 01:23 Uhr) Grund: Auf Wunsch des Betroffenen editiert

  14. #114
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    Original geschrieben von :
    Mich persönlich wundert es immer wieder, wie mit Rolf Kauka ins Gericht gegangen wird, dabei aber andere Personen ganz unkritisch angenommen werden. Goscinny und Uderzo waren auch keine Heiligen. Selbst Deutschfreundlich waren beide nicht. Wer "Asterix und die Goten" einmal genau ließt, wird das feststellen. Und beide waren auch Geschäftsleute. Der Rückruf der Asterix-Rechte von Dargaud hatte nur den einen Zweck: Mehr Geld zu verdienen. Und Uderzo ist nur zu einem "Freund der Deutschen" geworden, weil er hier gut verdient.
    Wer hat noch ein paar Zeilen höher Anderen vorgeworfen, sie würden polemisieren und diskreditieren ?
    Uderzo hat (wie wir lesen konnten) - ebenso wie Goscinny - hierzu andere Aussagen getroffen.
    War dies gelogen und wenn ja, woher wissen Sie dies ?
    Einem Menschen, der wie Goscinny mehrere Verwandte in deutschen KZs verloren hat, zu unterstellen, er habe sich in Wahrheit gar nicht an Figuren wie Schiberius und - drücken wir es vorsichtig aus - politisch tendenziell veränderten Inhalten gestört sondern habe die Angelenheit nur unter monetären Gesichtspunkten betrachtet, ist schon ziemlich starker Tobak.
    Gleiches gilt für die Behauptung, Uderzo sei nur ein "Freund der Deutschen" geworden, weil er hier gut verdient.
    Woher wissen Sie das ? Nennen Sie mir bitte die Quelle, der Uderzo das verraten hat, denn in seinen Kopf können Sie ja wohl nicht gucken.

    Zum erwähnten Uderzo-Interview in der Frankfurter Rundschau sei erwähnt, dass ich Uderzo's Äußereungen, soweit sie keine Tatsachen über dessen Agenten darstellen, für absolut daneben halte. Auch im Hinblick, dass Rolf Kauka noch nicht so lange Tod war. Aber, das zeigt auch, wie der Charakter der Person auch dort zu sehen ist. Sachlich war das jedenfalls nicht und, wie ich aus meinen oben zitierter Recherche weiß, auch nicht Wahr.
    Waren Sie auf der fraglichen Veranstaltung ?
    Wie sah Ihre Recherche in dieser Sache denn konkret aus ?
    Wer wurde befragt ?
    Hatte er Begleitung von der Sie den Vorfall geschildert bekamen ?

    Sorry, aber eine Person dadurch besser dastehen zu lassen, dass man Andere runterputzt, entspricht nicht ganz meiner Vorstellung von Fairness !
    Geändert von scribble (06.03.2008 um 01:25 Uhr) Grund: Auf Wunsch des Betroffenen editiert

  15. #115
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    Zitat Zitat von Laura Vernet
    Um Rolf Kaukas politische Einstellung exakt aufarbeiten zu können, müsste man als erstes sämtliche "Euer Rolf"-Vorworte auswerten. Das kann ich nicht alleine, da meine Sammlung unvollständig ist. Wer sich hier daran beteiligen will, sollte das tun. Dann könnten wir anhand konkreter Beispiele diskutieren und uns nicht völlig sinnlos gegenseitig beschimpfen.
    Diese Arbeit habe ich bereits gemacht. Und ich habe in dem Sammlermagazin Comicpress eine dreiteilige Artikelserie veröffentlicht, die sich speziell mit "Rolf Kaukas Vorworte mit politischen Inhalts" konstruktiv (auch ein bischen euphemisch) auseinandersetzt.

    Zitat Zitat von Laura Vernet
    Im Internet fand ich auch noch folgendes Zitat das man auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen müsste. Ob es Rolf Kaukas Spandau-Zitat wirklich gibt, oder ob das nur eine verleumderische Erfindung ist, weiss ich nicht!
    Zitat: "Deutsch-Nationales hat die Redaktion des ARD-Politmagazins ZAK kürzlich auch in den Lebensratschlägen geortet, die Rolf (Kauka) in seinen Editorials den Lesern mitgab: Der ehemalige Berufssoldat verbreitete in seinen Elogen ein Weltbild von armen Deutschen, die nach dem Krieg "schuldlos" in Kriegsgefangenschaft saßen, von Russen bedroht und Amerikanern ausgebeutet wurden, sich aber nicht mit genügend Waffen schützen durften.
    Außerdem polemisierte er gegen Entwicklungshilfe, die die Schwarzen aufsässig macht, und forderte gar die Freilassung "der unschuldig Gefangenen in Spandau" um Kriegsverbrecher Rudolf Hess."
    Das stimmt, manche dieser Hinweis kam von mir. Ich habe 1995 dem zuständigen Redakteur zugearbeitet. Das mit den "Schwarzen " kam allerdings von Dulle-Weinkauf - und das fand ich übertrieben und aus dem Zusammenhang der bewußten Comic-Geschichte genommen.

    Nun, nach der Ausstrahlung vom 12.02.1995 habe ich mir dann so meine Gedanken gemacht und überlegt, wem dieser Bericht eigentlich nützt. Niemanden. Was gilt der Prophet im eigenen Land? Nichts!
    Warum sollte man einen verdienten Verleger, der auch mir durch seine Arbeit so unendlich viele schöne Stunden bereitet hat, so dermaßen bloßstellen?
    Wer hat einen Nutzen davon? Niemand!
    Vielmehr sollten wir stolz sein, daß es überhaupt hier im Anti-Comicland einen Verleger von diesem Kaliber gab. Kaum ein anderer hat hierzulande in diesem enormen Umfang Comics produziert. Andere Verlage leb(t)en von Lizenzen oder lassen im Ausland produzieren.
    Natürlich hat auch Kauka Fehler gemacht - welcher Mensch macht keine? - aber man braucht diese wenigen Fehler doch nicht so aufzubauschen.

    Schämen sollte man sich, wenn man aus purer Lust im Dreck anderer Leute wühlt!
    Geändert von nc-schmitt (18.04.2005 um 15:14 Uhr) Grund: vom Saulus zum Paulus
    Herzliche Grüße
    nc

  16. #116
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    Zitat Zitat von Laura Vernet
    Ich starte die Forschungsreise in Rolf Kaukas Vergangenheit mit einem Vorwort aus Fix & Foxi Nr. 308 vom 10. Jahrgang >1961. Die Kubakrise dürfte auf ihrem Höhepunkt gewesen sein.
    Nein, die Kuba-Krise allein war es nicht.
    Dann setze ich mal fort und zitiere den unbestrittenen Fix und Foxi-Fachmann und bekannten Kaukalogen Thomas S.:

    Anlass des ersten Vorwortes mit politischen Inhalt und vermutlich auch Auslöser zum Start der eigentlichen Artikelreihe war der Bau der Mauer am 13. August 1961, der quer durch die deutsche Bevölkerung als große Ungerechtigkeit angesehen wurde. Das Vorwort in Heft 302 vom 26.09.1961 besprach erst einmal die neue Situation und welche Möglichkeiten Fix und Foxi-Leser hätten, dem positiv entgegenzuwirken. Nämlich durch regen Briefwechsel die Kluft zwischen beiden Staaten nicht größer werden zu lassen. ZITAT: „Und deshalb rufe ich euch alle auf, HELFT MIT!“ (...) „Beschafft euch Adressen von Jungen und Mädchen, die hinter dem eisernen Vorhang wohnen. Schickt ihnen eure Fix und Foxi-Hefte, die ihr gelesen habt.“ (...) „... schreibt an mich, ich vermittle euch Anschriften“ (...) „... denn die Jugendlichen von heute sind morgen Erwachsene in leitenden Stellungen in Politik, Wirtschaft und Industrie.“ ZITATENDE
    Kaukas ehrliche Empörung über das andere Regierungssystem spiegelte sich in Heft 308 vom 07.11.1961 und dem Weihnachtssonderheft 1961 wieder. In FF 308 erzählte er eine Fabel vom Stern Einsam, auf dem es früher einmal Leben gab. Nämlich die Rechts- und die Linksfüßer, die jeweils mit besagtem Fuß zuerst aufstanden und den anderen vorschreiben wollten, es auf die gleiche Weise zu tun. Die Auseinandersetzung wurde immer heftiger und da der Planet aus Kohle bestand, drohte man mit Fackeln. Durch ein Mißverständnis wurde ein alles vernichtendes Feuer gelegt.
    Rolf Kauka befürchtete wohl, daß das geteilte Deutschland der Auslöser für den dritten Weltkrieg - einem globalen Atomkrieg - werden könnte. In der Tat standen sich Ende Oktober 1961 amerikanische und russische Panzer an der Sektorengrenze feuerbereit gegenüber. Doch der gefährlichste Höhepunkt des kalten Krieges kam ein Jahr später als der amerikanische Präsident John F. Kennedy zum Atomschlag bereit war wegen der Stationierung russischer Raketen mit Nuklearsprengköpfen in Kuba. Glücklicherweise lenkte der russische Präsident Nikita Chruschtschow ein und befahl den Rückzug. Doch dies ahnte Kauka zu diesem Zeitpunkt nicht. (Übrigens, 1980 erschien im Herbig Verlag das Buch „Roter Samstag“ von Rolf Kauka, der auf 350 Seiten schildert, wie der „2-Tage-Atom-Krieg“ der Supermächte sich nur auf deutschem Boden abspielt.)
    Im Weihnachtssonderheft 1961 prangert Kauka den Zustand in und um Berlin in einem recht polemischen Stil an. Man sieht ein schwarz-weißes Bild mit Mauer und Stacheldraht. Dazu in großen Buchstaben der Text: „Durch diesen Stacheldraht kommt das Christkind nicht!“ ZITATENDE
    Man darf voraussetzen, daß Rolfs Engagement ehrenhafte Motive besaß. Er setzte seine Hoffnungen auf eine bessere Welt in die Jugend von heute. Leserbriefe zum Thema „Briefwechselwünsche“ aus und mit der Ostzone wurden regelmäßig bis Fix und Foxi Nr. 37 des 16. Jahrgangs (1968) veröffentlicht. Dann hatte man sich im Hause Kauka anscheinend nach etwa sieben Jahren mit der Existenz der DDR abgefunden und sie als gegeben akzeptiert.
    Herzliche Grüße
    nc

  17. #117
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    Also ich finde, man sollte es jetzt dabei belassen und diesen Thread schließen.
    Der Artikel in der WELT ist eben wie er ist, und Rolf Kauka war eben so wie er war.
    Es ist eigentlich alles gesagt.

    Ich denk, es wäre sinnvoller sich hier in Zukunft mit den Geschichten in FF auseinander zu setzen - den alten und (vielleicht) den guten neuen.
    Geändert von Laura Vernet (19.04.2005 um 20:20 Uhr)

  18. #118
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    Zitat Zitat von Laura Vernet
    Also ich finde, man sollte es jetzt dabei belassen und diesen Thread schließen.
    Der Artikel in der WELT ist eben wie er ist, und Rolf Kauka war eben so wie er war.
    Es ist eigentlich alles gesagt.

    Ich denk, es wäre sinnvoller sich hier in Zukunft mit den Geschichten in FF auseinander zu setzen - den alten und (vielleicht) den guten neuen.
    Im Prinzip ist alles gesagt.
    Schließen muß nicht sein - einschlafen lassen ist besser.
    Vielleicht möchte sich ja doch noch jemand irgendwann dazu äußern.

    Ich hätte mir abschließend noch die Quintessenz des Themas gewünscht. Eine Zusammenfassung der Fakten.
    (Aber wenn ich sie schreibe, kann man mir vorhalten, daß ich voreingenommen sei - was ja auch irgendwo stimmt.)

    Machst Du ein neues Thema auf bezüglich der Vorworte?
    Herzliche Grüße
    nc

  19. #119
    Mitglied Avatar von Laura Vernet
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    Zitat Zitat von nc-schmitt
    Machst Du ein neues Thema auf bezüglich der Vorworte?
    Dazu ist, wie gesagt, meine Sammlung nicht vollständig genug. Es ist ausserdem sehr zeitintensiv die Vorworte mit einem Texterfassungsprogramm zu bearbeiten. Ausserdem, was soll es bringen? Es ist alles gesagt. Eine Zusammenfassung von dir wäre doch okay, finde ich.

  20. #120
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    Zitat Zitat von Laura Vernet
    Also ich finde, man sollte es jetzt dabei belassen und diesen Thread schließen.
    Warum sollte man diesen Thread "schließen"?

    Kopfschüttelnd,

    L-W

  21. #121
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    Zitat Zitat von Lupo_Wien
    Warum sollte man diesen Thread "schließen"?

    Kopfschüttelnd,

    L-W
    Wenn von dir noch sinnvolle Beiträge kommen, dann kann er natürlich offen bleiben.
    Bin gespannt was da aus Wien jetzt noch kommt!

  22. #122
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    Zitat Zitat von Laura Vernet
    Wenn von dir noch sinnvolle Beiträge kommen, dann kann er natürlich offen bleiben.
    Ob ich noch etwas poste oder nicht, ist unerheblich, weil es auf mich nicht ankommt. Aber Du mußt offenbar noch lernen, daß es auch auf Dich nicht ankommt: Ein bißchen sich zurücknehmen in der Formulierung stünde Dir gut an, liebe Laura, Du sprichst hier nur für Dich selbst und nicht für andere ("Es ist alles gesagt", fettgedruckt).
    Wer im übrigen das Schließen eines Threads fordert, nach dem, was in der Diskussion kurz vor dem Fast-Ende dieses Forums hier abgegangen ist, zeigt IMO ein gerüttelt Maß an fehlender Einfühlung.

    L-W

    P.S. Mir ist klar, daß wir mit diesem Beitrag wieder hart an der Threadschließung wären, hätte MS hier noch die primäre Moderation. Mal sehen, was von Markus kommt.

  23. #123
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    "Lupo Modern" war jedenfalls eins der interessantesten Comichefte der 60er Jahre.

  24. #124
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    Zitat Zitat von Hate
    "Lupo Modern" war jedenfalls eins der interessantesten Comichefte der 60er Jahre.
    Da ich plane, mir wenigstens eine der drei "Siggi und Babarras"-Reihen wieder anzuschaffen: Welche ist Deiner Meinung nach
    a) die am meisten "ideologische"?
    b) die als Comic beste und am dichtesten gestaltete?
    Oder überlappt sich das?
    Welche der drei sollte man gelesen haben, wenn man sich für eine entscheiden muß?

    L-W

  25. #125
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    Die Goten-Geschichte ist die Beste!
    Herzliche Grüße
    nc

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