zaktuell: Ich glaube, dass der Grund in der Abwesenheit von Eltern in vielen Kindercomics eigentlich gar nichts mit Prüderie, Kinderschutz (zumindest nicht in sexuellem Bezug) oder ähnlichem zu tun hat.
Ist ein Kind nicht aufgeklärt, hält es Eltern einfach nur für Mami und Papi und es schlägt gar nicht den gedanklichen Bogen zum Sex (wohl eher zum Storch).
Wieso sollten kindliche Leser also durch die Existenz von Eltern in ihrer Comic-Lektüre "auf den Trichter" kommen. Papi und Mami gibt's bei ihnen zuhause (im Idealfall) ja auch.
Ich halte den Grundgedanken, der hinter der elterlosen Comickinder steht, für viel einfacher (d.h. eigentlich ist's ein zweifacher):
1. Comics sind ja nicht nur für Erwachsene Eskapismus. Auch Kinder wollen dem Alltag entfliehen.
Eltern bedeuten für viele Kinder auch Stress; und noch einiges mehr in Zeiten, in denen die Comics entstanden von denen wir hier schreiben (nicht immer wurde ein freundschaftliches Eltern-Kind-Verhältnis gepredigt).
Die Kinder sollten ihre Eltern beim Lesen von Comics wohl mal für ein paar Minuten vergessen dürfen.
Comics wie Batman (Robin) sprechen Bände: Lieber mit einem coolen erwachsenen Freund (der Typ von nebenan mit dem coolen Wagen und den tollen Frauen) aufregende Abenteuer erleben als mit meinem langweiligen, tagsüber im Büro sitzenden Vater, der mich abends auch noch zu Hausaufgaben ermahnt.
2. Die Comic-Kids sind manchmal doch etwas rüpelhaft, spielen derbe Streiche usw. Dabei sehen die Erwachsenen nicht immer sonderlich gut, manchmal einfach nur lächerlich aus.
Würden die Kleinen ihre Schandtaten an ihren Eltern ausüben, würden sie deren Autorität untergraben.
Als Disney und Kauka loslegten hätte man denen daraus problemlos Probleme machen können.
Ein Onkel ist da schon neutraler.
Edit: Mußte noch zuschreiben, dass die Antwort für zaktuell ist, da albert-enzian inzwischen ein statement abgab und so der direkte Bezug verloren gegangen ist
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