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Thema: Comic-Stammtisch: Prinz Eisenherz

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  1. #10
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Don Geraldo Beitrag anzeigen
    Zu Anfang nimmt Foster sich grafisch deutlich zurück, sondern packt mit kleinen Panels möglichts viel Story auf eine Seite. Später - wenn die Leser von der Geschichte schon gefangen sind - werden die einzelnen Panels immer größer, auch mit dem Layout experimentiert er.
    Eigentlich lässt sich festhalten, daß bis einschliesslich der 11. Originalseite, Foster keine graphischen Experimente wagte und im klassischen Stripstil zeichnete. Danach begannen dann vereinzelte Überblendungen, die Größen der Panels variierten mehr und mehr und es kam auch zu den wunderschönen übergroßen Bildern.

    Interessant ist auch das Originalformat der Original-Zeichnungen - 74 x 38 cm
    Nur mal zum Vergleich - selbst die schöne Splitter-Ausgabe weist nur ein Format von knapp 37 x 29 cm auf.
    Die neue Bocola-Edition gar nur 32 x 23 cm
    Aber immer noch etwas größer als ein normales Album!

    Zitat Zitat von felix da cat
    So können wir in einer späteren Episode nachlesen, dass Sohn Arn erst dann zu einem "richtigen Mann" geworden ist nachdem er seinen ersten Feind getötet hat
    Soweit ich mich erinnern kann, wurde Eisenherz Sohn ja nach Prinz Arn genannt, seinen ehemaligen Rivalen um die schöne Ilene und späteren Freund und Gefährten!
    Interessanter Nebenaspekt hierbei ist, daß Hal Foster ursprünglich der ganzen Serie den Namen Prince Arn zugedacht hatte und diese nur Dank des Leiters des King Features Syndicate den Namen Prince Valiant bekam!

    Es wurde ja schon vermehrt auf die Anachronismen der Serie eingegangen.
    Ein weiteres Hauptmerkmal ist zweifelsohne die Einflechtung des Alltags in die Serie. Es wurden völlig atypische Szenen für damalige Abenteuercomics gezeigt - wie zum Beispiel die Reinigung der Wikingern nach dem Kampf gegen die Briten. Foster behielt dies stringent durch die ganze Serie bei. Auch wenn er einen eigenen Mix aus verschiedenen Epochen und Ereignissen kreierte und diesen mit dem Klischee damaliger Rittergeschichten vermengte, so achtete er doch stets auf ziemlich originalgetreue Details-Zeichnungen in punkto Waffen, Rüstungen usw.
    Dies alles ermöglicht der Geschichte ihre epische Breite, welche man auch von dem schon angesprochenen Herr der Ringe her kennt.

    Ein weiterer Aspekt möchte ich als revolutionär im Abenteuergenre - wenn nicht in der Comicgeschichte allgemein - hervorheben.

    Hal Foster lässt seinen Titelheld altern.

    Der Leser verfolgt in unzähligen Abenteuern das Leben des Prinzen vom Jüngling, über den Knappen zum Ritter, bishin zum Vater vierer Kinder und Ehegatten.
    Dabei verändert sich Eisenherz mit den Jahren - seine ganze Gestalt, seine Mimik und Haltung werden Erwachsen und gehen den Lauf der Zeit. Er bleibt nicht für immer der ritterliche junge Galan - sondern wird von seinen Erlebnissen geprägt und somit reift er, sowohl in Gestalt als auch in seiner Denkweise.
    Pikanterie am Rande ist, daß Foster viel mehr familäre Szenen in seine Geschichten zum späteren Zeitpunkt einbaute, welche in den älteren deutschen Ausgaben oft weggelassen wurden, da sie seinerzeit den Redakteuren der " Welt am Sonntag " als zu langweilig erschienen. Man sieht wie sich auch hierzulande der Anspruch an eine Geschichte gewandelt hat!
    Umgangen wurde das Problem des alternden Prinzen, daß nun mehr und mehr sein Sohn Prinz Arn die frühen Abenteuer Eisenherz wiederholte und so der Leser unterhalten wurde, bzw. bei Laune gehalten wurde.

    1970 fiel dann die Entscheidung Foster´s den Strip endgültig abzugeben, nachdem er schon Anfang der 60er Jahre immer mehr seinen Assistenten die Arbeit anvertraute. John Cullen Murphy wurde dann sein offizieller Nachfolger, nachdem sowohl er, als auch Wallace Wood und Gray Morrow je eine Probeseite des Strips anfertigte.
    Geändert von hipgnosis (29.06.2006 um 11:08 Uhr)

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