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Thema: StoryJAM2-Storyline

  1. #76
    Mitglied Avatar von Matrix
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    Sie liefen noch eine Weile schweigend weiter, ehe Neno das Gespräch begann.
    „Naira ich weiß, dass dies für dich alles unglaublich ist und du nicht verstehst wieso das alles passiert. Doch du musst mir vertrauen, denn sonst wirst du hier nie wieder lebend heraus kommen,“ sprach Neno ruhig zu ihr, ohne auch nur einen Augenblick sie anzuschauen. Naira merkte, dass es ihm unheimlich schwer viel überhaupt etwas zu sagen und sie hatte das Gefühl, als ob er für jedes Wort unheimlich lange nachdenken musste. Was wollte er damit sagen?
    „Egal was passiert, du musst genau das tun was ich dir sage und das auch ohne irgendeine Anweisung zu hinterfragen, egal wie unglaubwürdig oder verrückt es ist,“ sprach er ruhig weiter. Naira blieb plötzlich stehen und blickte ihn an.
    „Was willst du mir sagen, was ist so verrückt und unglaubwürdig?“ platzte es aus ihr heraus.
    „Es ist schwer es dir so zu erklären, dass du es verstehst was wir jetzt tun müssen, damit es alles wieder so läuft, wie es zu laufen hat.“
    Naira unterbrach ihn scharf, so langsam reichte es ihr:“ Dann versuche es!“
    „Bis jetzt war noch keiner wirklich ehrlich zu dir. Ich kann dir das jetzt noch nicht erklären, erst wenn es soweit ist. Es war nur so, es war kein wirklicher Zufall das Nortagem bei dir war. Du bist wichtiger für das Ganze, als dir das jetzt bewusst ist,“ sprach er mit mühe.
    „Mehr kann ich dir im Moment wirklich nicht erzählen.“

  2. #77
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    Die folgenden Wochen vergingen wie im Flug. Sie kamen ohne grosse Probleme weiter voran. Sie hatten leicht hügelige Gebiet hinter sich gelassen und näherten sich nun bereits dem grossen Flussdelta, auf welchem die Hauptstadt des Königreichs erbaut worden war. Neno hatte sich mit Naira seither nicht mehr über wichtige Dinge unterhalten. Ihre Gespräche waren kaum vorhanden und wenn, dann ging es nur um Belanglosigkeiten. Naira hatte es aufgegeben Neno danach zu fragen, was nun so speziell an ihr sein soll, denn sie erhielt ja doch keine Antwort. Ihre Neugier allerdings blieb dennoch bestehen und so verbrachte sie viel Aufmerksamkeit darauf, Neno genau zu beobachten und das was er tat und sagte genau zu analysieren. Vielleicht konnte sie sich so irgendwann mal einen Reim darauf machen. Nortagems Spur konnten sie erst vor kurzem wieder aufnehmen. Im letzten Dorf hat er wohl die Räucherkammer eines Bauern geplündert. Nun wussten sie wenigstens, dass auch er sich tatsächlich in diese Richtung bewegte und wohl zur Hauptstadt wollte.
    Das Reisen mit Neno war recht angenehm. Da er wohl über genügend Geld verfügte konnten sie sich nach Bedarf in den Wirtshäusern einquartieren. Ab und an liessen sie sich von einem Bauern oder Händler mitnehmen, um nicht immer zu Fuss unterwegs zu sein. Pferde jedoch kauften sie sich nicht. Neno erklärte ihr, dass das in dieser Umgebung viel zu auffällig war, da man Reiter nur selten sah und diese meist bekannte Persönlichkeiten waren. Trotz den langsamen Ochsenkarren, kamen sie recht zügig voran, zumindest ging Naira davon aus. Eine solch lange Strecke war sie noch nie unterwegs gewesen.

    Neno drehte sich zu ihr um. "Naira schau, das da vorn ist das letzte Dorf vor der Hauptstadt. Dort werden wir ein letztes Mal übernachten bevor wir uns zur Stadt begeben." Naira folgte seinem ausgestreckten Arm und sah in der Ferne den Fluss, der sich in viele Arme aufteilte und die Silouette einer Stadt, die auf, über und zwischen diesen Armen ihren Platz fand. Dahinter konnte sie bereits das dunkelblaue Meer sehen. Sie war noch nie am Meer gewesen.
    So mal bisserl vorwärts geschoben das ganze *hust*
    Nächster!

  3. #78
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    Ihr Blick wandte sich von links nach rechts um das ganze Panorama zu überblicken. Um die Stadt herum waren Felder, die durch das Delta gut mit Wasser versorgt werden. Zwischen dem letzten Dorf und der Haupstadt waren kaum Bäume vorhanden. Nur Felder...
    Die Stadt selbst war gigantisch. Hundertausende von Häuser waren eng in das Delta gequetscht, indem sich auch die scheinbar unüberwindbaren Stadtmauern befanden. Innerhalb dieser muss wirklich jeder Quadratmeter verbaut worden sein, denn sie konnte Baustellen außerhalb der Mauern erkennen. Hier und da, waren sogar schon einzelne Häuser fertig gebaut. Im Meer waren unzählige Schiffe und Boote, deren Ziele unendliche Fernen waren, wovon Naira nicht mal Vorstellungen hatte. Sie fragte sich, wie das Leben auf einem Boot sein müsste, wenn man soviel reisen kann.
    "Lass uns weiter gehen!", hörte sie Nenos Stimme hinter sich. "Es wird gleich dunkel."
    "Warum übernachten wir im Dorf und nicht in der Stadt?", fragte sie.
    "Du kennst die Stadt nicht. In der Nacht sind wir dort so sicher wie auf einem Schlachtfeld. Zwielichtige GEstalten warten nur darauf, Menschen wie uns von hinten die Kehle durchzuschneiden und unsere Wertgegenstände zu klauen. Aber so ist das nunmal. Fressen oder gefressen werden. Aber Tags, wenn die Straßen voll sind, ist es sicher."
    Das beunruhigte Naira, aber sie war froh, dass sie im Dorf übernachten würden. Sie wollte wissen, was passiert, wenn sie die Stadt erreichten, aber sie wussete, dass Neno ihr jetzt keine Antwort geben würde. Also fragte sie erst gar nicht.
    .


  4. #79
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    Ich fange mal ein neues Kapitel an...
    KAPITEL 3
    Norgtagem war auf seinem weiteren Weg zur Stadt eher schlecht als reht vorangekommen und plante damit, im letzten Dorf vor der Hauptstadt zu übernachten. Das Pferd, welches er gestohlen hatte, war krank und er ließ igrnedwann mitten in der Heide zurück. Du Wurst aus der Räucherkammer, die er geplündert hatte, schmeckte ausgesprochen schlecht und deshalb warf er sie weg. Sollte sich ein Vagabund doch dran erfreuen. Doch weder die Tatsache, dass er weite Strecken zu Fuß zurücklegen musste, noch der Hunger bedrückten ihn. Es war der Verfolgungswahn. Er benebelte seinen Kopf. Er konnte nicht mehr klar denken. Große Pyramieden und das ewige Feuer. Halb Nuevo Fareen und Leo im Nacken. Wo er hinsah Machtgier und Mord. Größenwahn und Ignoranz. Er wusste, dass es auf dieser Welt nur einen Menschen gab, den er vertrauen konnte und zwar sich selber. Selbst sein Großvater war nicht viel mehr als einer dieser größenwahnsinnigen Irren, die sich satte Belohungen der Duomonarchie jenseits des Ozean versprachen, wenn sie zu Verrätern an Vainesien wurden. Die große Pyramiede im besitz von Nuevo Fareen, dessen paranoide und dekadente Gesellschaft solche Monster wie Leo hervorbrachte... Immerhin hatte er diese Gefahr aus der Welt geschafft - vorerst. Denn die Spione waren ihm auf dem Fersen - Leo war ihm auf den Fersen. Letzteren vermutete er hinter jeder Ecke, hinter jedem Baum und hinter jedem Stein und immer wieder musste er sich die Frage stellen, warum Leo ihn nicht einfach bei ihrem letzten Aufeinandertreffen getötet hatte, wo doch Nortagem selbst einmal versucht hatte, sich jener Pest zu entledigen. Vielleicht hatte sein Tod keine Eile, oder vielleicht spielte Leo mit ihm - aus Rache. Töten konnte er ihn immer noch mit dem roten Kristall. Jederzeit. Und sollte er mit ihm Spielen, so war Leo dabei höchst erfolgreich, denn Nortagem hatte Angst. Entsetzliche Angst. Und so musste er das ewige Feuer Finden und dem Feuer etwas opfern, denn das Feuer würde ihn retten, ihm grenzenlose Macht verleihen. Dann würde er die Welt regieren und er würde sie - so war er sich sicher - gut und gerecht regieren. Gerechter als die heuchlerischen möchtegern Demokraten mit ihrer gelangweilten Dekadenz und Gerechter als die größenwahnsinnige Königen von Vainesien. Und er kannte das geheimnis des Feuers, er wusste was er tun musste, was er opfern musste. Nur finden. Das war das Problem. Er musste es finden, bevor die verrückte Königen die Pyramiede fertig stellen konnte. Zum Glück war hier Nuevo Fareen erst mal aus dem Rennen, denn die bescheuerte Königen und ihre noch bescheuerteren Berater und das oberbescheuerte Gefolge würde erhablich länger brauchen, als die klugen Köpfe jenseits den Ozeans. Bis dahin hätte er das Feuer gefunden, er glaute fest daran, er vertraute auf das kleine Lederöllchen mit der Karte und vertraute auf seine Fähigkeiten, sie irgendwann zu entschlüsseln.

  5. #80
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    Irgendwann würde er es schaffen und er hoffte bald. Er wusste, dass er Fehler gemacht hatte, Fehler die ihn fast aus dem Rennen gebracht hatten, doch irgendwie hatte er es doch so weit geschafft, auch wenn Glück dabei gewesen war. Aber was spielte das für eine Rolle?
    Plötzlich hörte er hinter sich ein rascheln. Er zuckte zusammen und drehte sich langsam um, er würde doch nicht entdeckt worden sein? Nicht hier und nicht jetzt. Diesen Weg den er nahm war gut versteckt und nicht der kürzeste in die Stadt, aber der sicherste. Hier würde ihm keiner gefolgt sein.
    Als er erblickte was das Geräusch erzeugt hatte, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht auf, es war nur ein Reh, was sich soweit nach vorne getraut hatte und ein wenig fraß.
    Nortagem lief weiter zu seinem Ziel, der Höhle. So kam er direkt in die Innenstadt. Es gab ein längst vergessenes altes Tunnelsystem das ihn dorthin bringen konnte wo das Feuer sein sollte, in einem alten Tempel. Doch bevor er dorthin konnte, musste er noch eine Kleinigkeit erledigen. Eine Sache von der alles noch abhing.
    Nortagem entzündete seine Fackel mit Feuerstein und trat in die Höhle ein. Er hoffte, dass die Karte den richtigen Weg zeigen würde und er nicht in einem Labyrinth landete und nie wieder das Tageslicht erblicken würde.

  6. #81
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    Das innere der Höhle war angenehm Kühl. An einigen Stellen lief Wasser, die Wände hinab. Laut der Karte musste er schon bald an eine Verzweigung gelangen. Nach einigen Metern stand er schliesslich auch schon vor der ersten Verzweigung. Jetzt blos keinen Fehler machen, sonst finde ich aus diesem Labyrinth nie wieder hinaus, dachte Nortagem als er sich für den rechten Gang entschied. Diese Höhle führte bis unter die Stadt und war dementsprechend gigantisch. An vielen Stellen drang der Fluss in die Gewölbe ein, so dass sich manche Abschnitte unter Wasser befanden oder durch Wasserläufe und Wasserfälle ausgewaschen wurden. Wenn er nicht aufpasste würde er sich hier unten verirren und das Tageslicht nie wieder sehen. Solange er jedoch die Karte hatte konnte ihm nicht all zu viel passieren, schliesslich musste er zum Feuer gelangen. Doch auch das war nicht ganz so einfach wie die Reise bis hier her. Er hatte vor Nachts in den Tempel zu gelangen um genügend Zeit für die Opferung zu haben, doch das war alles andere als leicht zu bewerkstelligen, denn der Tempel war nachts durch gigantische Tore verschlossen. Er musste also zu erst zum Tempelvorsteher und dort unbemerkt den Schlüssel für den kleinen Seiteneingang am Westeingang an sich zu nehmen. Noch wusste er nicht wie er das genau bewerkstelligen sollte, allerdings wäre es ungeschickt den Vorsteher zu töten, da sonst sehr schnell Wachen oder andere Priester darauf aufmerksam werden würden. Der Schlüssel musste irgendwie verloren gehen, ohne dass ein Verdacht auf Nortagem fallen würde. Inzwischen war er schon tief in die Höhle vorgedrungen und ein kühler Hauch aus einem Seitengang liess die Flamme der Fakel wild tanzen.
    .

  7. #82
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    Er musste zunächst parrallel dem Verlauf des unterirdischen Flusses folgen, der einge hundert Meter zu seiner rechten durch den Fels donnerte, so sagte es ihm die Karte. Eigentlich wollte er zunächst nur den Eingang zur Höle etwas genauer ansehen und sich doch den Plan, sich danach in der kleinen Ortschaft vor der Hauptstadt über Nacht auszuruhen und morgen wach und mit Elan die Sache anzugehen, war verflogen als er den ersten Schritt in das Labyrinth gemacht hatte. Als hätte der Gedanke nie existiert. Auf magische Weise wurde er immer tiefer in den dunklen Schlund hineingezogen, verglich ständig Karte und Weg. In der Dunkelheit war das Licht der Fakel grell und schmerzte in den Augen, die Hitze dengte seine Haare an. Einmal links ab und danach zwei mal rechts und das Rauschen des Flusses niemals aus den Ohren verlieren, solange es da war, war alles in Ordnung, war er auf der richtigen Spur. Er hielt kurz inne, damit der Hall seiner Schritte nicht weiterhin das Rauschen und Donnern übermalen konnte, um sich ganz sicher zu sein, es noch irgendwo schwach vernehmen zu können. Er hörte nichts. Nur seinen Athem.
    .

  8. #83
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    Eiskalt lief es ihm den Rücken herunter. Diese unheimliche Stille. Nortagem hatte Angst. Er hasste es durch Höhlen zu laufen und vielleicht nie wieder die Oberfläche zu erreichen. Hatte er sich eben verlaufen? Doch dies war unmöglich, er hatte die Karte genau befolgt. Doch das Rauschen des Flusses war weg.
    „Verdammt!“ durchdrang es ihn. Was sollte er jetzt tun? Er verharrte. Wo war er nur falsch gelaufen? Er wusste es einfach nicht. Ängstlich warf er einen Blick auf eine Karte. Er studierte sie kurz, nein er war nicht falsch gelaufen. Er war genau dort wo er sein sollte. Das einzige was falsch war, war dass er den Fluss nicht mehr hörte. Schritt für Schritt lief er weiter. Dafür musste es doch eine Erklärung geben. Nur welche?

  9. #84
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    Unverhofft stand Nortagem vor einer scharfen Biegung. Der Gang bog scharf nach rechts ab. Noch immer unsicher ob er sich nicht doch verlaufen hatte, folgte Nortagem der Biegung. Erst sah es so aus als ginge der steinerne Höhlengang ganz normal weiter, doch nachdem Nortagem einige Schritt weit gegangen war ging ihm ein Licht auf. Hier war Holz verbaut! Dicke Eichenstämme stützten die Decke an den Seiten des Ganges. Ungläubig strich Nortagem über einen der Pfeiler. Sie mussten schon vor Jahren angebracht worden sein und zwar von Menschenhand. Ein erleichtertes Grinzen flog über sein Gesicht. Der Ausgang musste ganz in der Nähe sein. Mit schnellen Schritten folgte Nortagem dem künstlichen Stollen. Hinter einer weiteren Biegung entdeckte er einen schwachen Lichtspalt. Das musste es sein. Er wollte schon losrennen, doch dann besann er sich. Er musste leise sein. Der Ausgang befand sich zwar innerhalb der Stadt, jedoch an einem recht gefährlichen Ort, wo er schnell entdeckt werden könnte. Geräuschlos schlich Nortagem vorwärts, während er die Karte wieder verstaute und die Fackel löschte.

    Der Ausgang war mit einer Bretterwand verstellt. Lediglich an einer schrägen Kante am Boden und an der Seite fiel Licht in den Stollen. Suchend tastete Nortagem an der Wand entlang. Irgendwo war ein Schalter versteckt. Er musste ihn nur finden. Hinter einigen Spinnweben und Staub fand er schliesslich den Mechanismus der Tür. Doch noch wollte er ihn nicht betätigen. Nortagem musste erst einmal sicher stellen, dass niemand vor dem Ausgang war und ihn so entdecken konnte, denn unpassender Weise endete der Stollen direkt in der Waffenkammer der Stadtwache. Vergeblich versuchte er durch die dünnen Lichtspalten etwas zu erkennen, bis er schliesslich in dem Holz der Bretterwand ein Astloch fand. Mit ein bisschen Druck eines Fingers konnte er den Holzpfropfen eindrücken und erhielt ein Guckloch. Nach einem schnellen Blick durch das neu geschaffene Guckloch, konnte Nortagem endlich die geheime Türe öffnen. Das Regal schwang sich nahezu geräuschlos zur Seite. Schnell betrat Nortagem die kleine Waffenkammer am Südturm der Stadtmauer. Kaum durchgegangen schloss sich die Tür wieder und nichts erinnerte mehr an den längst vergessenen Fluchttunnel. Nortagem atmete erleichtert auf. Jetzt musste er nur noch durch die Quartiere der Stadtwachen.
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  10. #85
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    Doch zunächst machte er sich daran, die Waffenkammer ein wenig zu plündern. Er wollte nichts Großes mitnehmen, damit es nicht sofort auffiel, dass etwas fehlte, wenn jemand an den Waffenschränken und Speerhalten vorbeilief. Also kramte er leise und vorsicht eine Kiste unter einem Schwertschrank hervor und fand wie erfhofft eine illustere Auswahl an alleilei Messern und Dolchen darin. Er steckte einen kleinen unscheinbaren, alten und rostigen Dolch ein, den sicher niemand so schnell zwischen all den neueren mit Goldgriffen verzierten Schmuckstücken vermissen würde. Und so ein zusätzliche, heimliche Bewaffnung konnte bei all den Feinden, die ihn nun auf den Fersen waren und nach sein Leben trachteten, sicher nicht schaden. Er schloss die Kiste und schob sie vorsichtig unter den Schwertschrank zurück, richtete sich auf und schlich auf Zehenspitzen zur Tür der Kammer, legte das Ohr an und horchte. Er hoffte vom ganzen Herzen, dass nicht jemand gehört hatte, wie die Geheimtür sich öffnete und schloss, er hoffte, nicht die besorgten Stimmen der Wachleute zu vernehmen, die sich daruf vorbereiteten, in Kammer zu schauen, um die Ursache dieser rumpelnden Geräusche auf dem Grund zu gehen. Aber Nortagem hörte nichts. Keine Schritte und keine Stimmen. Er war unendeckt und allein.
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  11. #86
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    So konnte er seinen Marsch fortsetzen. Langsam lief er zu der Tür, die auf den Gang führte. Leise schob er den Riegel von innen zur Seite und öffnete sie einen Spaltbreit. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand hier in der Nähe war, wollte er gerade den Raum verlassen, als er Stimmen vernahm Stimmen von Soldaten. Er hatte Glück, sie hatten ihn noch nicht entdeckt. Schnell schloss er wieder die Tür der Kammer und blickte sich hilflos um. Wo sollte er sich hier verstecken?
    Die Schritte der Wachen, es waren wahrscheinlich zwei kamen immer näher. So langsam geriet er in Panik. Wenn sie ihn entdecken würden, würde er in einen Kampf verwickelt werden den er wahrscheinlich verlieren würde. Auch wenn er gegen sie eine Chance hatte, würde das Verschwinden der Beiden, wenn es denn nur zwei waren, auffallen und nach ihnen würde gesucht werden.
    Sein Blick suchte den Raum nochmals ab, ehe er an einem der Waffenschränke hängen blieb. Konnte dies klappen? Er war sich nicht sicher. Jedoch war es seine einzige Möglichkeit. Er sprang lautlos zu dem Schrank, riss ihn auf und quetschte sich hinein. Keine 2 Sekunden nachdem er ihn wieder verschlossen hatte, wurde die Tür der Kammer geöffnet.

  12. #87
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    Naira hatte noch nie eine solch grosse Stadt gesehen. Staunend blickte sie sich um, während sie hinter Neno her ging. Sie musste höllisch aufpassen, dass sie ihn nicht aus den Augen verlor, denn auf den engen Strassen waren sehr viele Leute und Händler unterwegs. Am liebsten hätte sie sich bei Neno eingehakt oder sich irgendwo an ihm fest gehalten, damit sie ihn nicht verlieren konnte und zeit hatte sich umzusehen. Beim Gedanken daran lief sie unvermittelt rot an. Wie konnte sie nur an so etwas denken! Neno mag zwar ganz nett sein, aber wer garantiert ihr, dass er nicht genauso heimtükisch ist wie Kelt? Sie sollte die einzige Person sein auf die sie sich verlassen konnte. Sie selbst und niemand sonst. Naira ballte die Hände zusammen, hob den Kopf und schritt selbstsicher hinter Neno her. "Wohin gehen wir nun?" fragte sie den Agenten in störrischem Ton. Ohne sich um zu drehen antwortete dieser: "Wir suchen uns eine Unterkunft und danach nehme ich Kontakt zu meinen Freunden auf, die sich hier in der Stadt befinden." "Aber die wissen doch auch nicht wo sich Nortagem aufhällt!" "Das mag sein, aber so kann ich ihnen zumindest sagen, dass er hier her unterwegs ist und sie können Ausschau nach ihm halten. Schliesslich wissen wir nicht ob er vor oder nach uns in die Stadt kommt, bei den scharfen Kontrollen die an den Toren durchgeführt werden." Naira seufzte leise, Neno hatte wie immer recht. Sie kam sich schon wieder dumm und albern vor. "Ausserdem wäre es nicht schlecht, wenn wir schon mal hier sind, für eine angemessene Ausrüstung zu sorgen." "Was denn für eine Ausrüstung?" weitere naive Fragen bahnten sich ihren Weg, ohne dass Naira etwas dagegen unternehmen konnte. "Warte ab, das wirst du schon noch herausfinden." meinte Neno und schickte ein neckisches Grinsen über die Schulter zu Naira.
    .

  13. #88
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    Sein grinsen erstarb, als er etwas weiter hinten eine Person zu erkannte, die er zu erkennen glaubte, aber nicht ganz zuordnen konnte. Er ließ sich nichts anmerken und schaute wieder nach vorne. Naira war es bestimmt nicht aufgefallen, dass ihm plötzlich unbehaglich war. Die Person, das war klar, folgte ihnen und jenes nicht einmal unauffällig. Nein, diese Person hatte ihn sogar noch angelächelt. Als sich Neno kurze Zeit später nocheinmal umdrehte, war die Person nirgends zu sehen und Neno fragte sich bereits, ob alles nur einbildung gewesen sein könnte.
    Aber dem war nicht so. Leo, der mit Nortagem noch eine Rechnung offen hatte und dabei auch ganz eigene Ziele verfolgte, war ihnen ein Stück gefolgt, um die beiden anderen Verfolger seines Erzrivalen genauer unter die Lupe nehmen zu können. Freilich kannten sich Leo und Neno nicht und waren sich auch nie über den Weg gelaufen. Warum Leo Neno so vertraut war, musste also andere Gründe haben.
    Kurz nach der kleinen Namenlosen Stadt, in der Leo Nortagem aufgelauert hatte und schwer aus dem Konzept gebracht hatte, kreuzte das Pärchen seinen Weg ohne ihn zu bemerken. Damals fing Leo einige Gesprächsfetzen der beiden auf, der Name Nortagems fiel und von da an hatte er ein interesse an den beiden. Und da sie jetzt hier in der großen Stadt auftauchten, konnten sie auf jeden Fall nicht allzu dumm sein. Vielleicht konnte er die beiden für seine Zwecke missbrauchen
    .

  14. #89
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    Vielleicht würden sie ihn dort hinbringen, wo er hinwollte. Und dann konnte er das tun, was er tun musste, seinen Plan erfüllen! Er blickte kurz zu den Marktständen und schaute sich die Teppiche, die aus einer weit entfernten Stadt stammten, an. Er konnte nicht verstehen, wie jemand solch ein Vermögen für so etwas hässliches ausgeben konnte. Auch wenn sie schön anzusehen gewesen wären, so war der Preis einfach eine Unverschämtheit.
    Naira und Neno waren inzwischen ein wenig weitergelaufen, aber immer noch so in der Nähe, dass Leo sie erblicken konnte. Warum ließen sie sich so viel Zeit? Wahrscheinlich hatten sie ihn endlich bemerkt. Doch das war ihm egal, bzw. eigentlich recht. Sie konnten ja auch nicht denken, so wie sie hier in aller Öffentlichkeit herumspazierten, dass sie niemand finden würde. Besonders Neno nicht, der eh überall bekannt war. Er stellte sich hierbei nicht sonderlich geschickt an. Er hatte zwar mitbekommen, wie beide Entkommen waren, doch das musste mehr Glück als Verstand gewesen sein. Eine andere Erklärung dafür gab es nicht.
    Langsam schlenderte er wieder hinter ihnen her. Bald würden sie in einen etwas ruhigeren Teil kommen und dort konnte seine Falle zuschnappen. Erpressung funktionierte immer! Und er war darin ein Meister.

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