Children of Men

[Marcus]

Der Film wäre wahrscheinlich vollkommen an mir vorübergezogen, wenn mich ein Freund nicht auf ihn aufmerksam gemacht hätte. Scheint publicity-technisch ziemlich unterm Radar zu fliegen, dieses Sci-Fi-Drama; anscheinend hat's hier auch noch niemand zur Kenntniss genommen.

Worum geht's? Der Mensch ist eine vom Aussterben bedrohte Rasse: Aus ungeklärten Gründen werden Frauen nicht mehr schwanger, können keine Kinder mehr gezeugt werden. Die Menschheit wurde ihrer Zukunft beraubt. Im Jahre 2027 - vor ca. 18 Jahren wurde das letzte Baby geboren - sind die meisten Städte und Nationen der Anarchie anheimgefallen. In Großbritanien wird der Status Quo mehr schlecht als recht durch ein faschistisches Regime aufrecht erhalten, welches illegale Einwanderer gnadenlos verfolgt und in Konzentrationslager deportiert. In diesem trostlosen Szenario wird der ehemalige Aktivist und Freidenker Theo (Clive Owen), mittlerweile ein resignierter Alkoholiker, in Ereignisse verstrickt, die das Schicksal der Zivilisation besiegeln könnte: Er begegnet der jungen Kee (Claire-Hope Ashitey), die im achten Monat schwanger ist...

Leute, von mir gibt's eine absolute Empfehlung für den Film, der trotz seines fantastischen Szenarios, weniger SciFi- oder Actionfilm als vielmehr Drama ist; und ein ausgesprochen packend, bitterböses und beklemmend realistisch inszeniertes obendrein! Der Zuschauer wird hier auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen geschickt. Clive Owen in einer seiner besten Rollen, möchte ich behaupten. Und auch sonst erlaubt sich der Film in Sachen Cast, Handlung und Inszenierung keine nennenswerten Schwächen.

[M@MAX]

muss mich bedingslos anschliessen. cuaron schickt usn hier auf eien höllentrip sonders gleichen. am anfang wird das geschehen zwar ab udn zu durch lustige sezen aufgelockert aber nur, um dann wieder sofort ins negative umzuschlagen. durch diese technik wird man extrem teif in die handlugn reingezogen udn die letzte hlabe stunde topt an intensität (wenn auch gottseidank nicht am blutgehalt) sogar die eröffnungszene von saving private ryan.

auch noch erwähnt werden sollte das michael caine in einer kleien aber feien rolle als alt hippie udn freund (oder vater?) von theo dem film den letzten schliff gibt

einziger negativ punkt ist die syncro von Kee die am anfang etwas arg hölzern rüberkommt

auch von mir gibt es dafür 4 von 5 killern

mindestens

[ADrian]

Ich war ebenfalls schon in "Children of Men" und war vollkommen weggeblasen. Imho einer der besten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe und der intelligenteste SciFi-Film seit sehr langer Zeit.

Die Story ist sehr interessant und toll umgesetzt. Die kinderlose Welt des Jahres 2027 wurde absolut glaubhaft umgesetzt, die technische Weiterentwicklung ist sehr subtil und völlig glaubhaft, während die politischen Entwicklungen viel deutlicher sichtbar, aber eine logische Entwicklung aus der heutigen Situation sind (zumindest im Zusammenhang mit der Unfruchtbarkeit).

Die Regie von Cuarón ist einfach wunderbar, die Atmosphäre pendelt zwischen absoluter Trostlosigkeit und Depression und aufkeimender Hoffnung. In den Actionszenen fühlt man sich mittendrin im Geschehen, dank einer sehr überzeugenden Handkameraführung (teilweise klebt sogar Blut an der Linse...) und sehr gutem Timing. Der Film nimmt einen emotional so mit, dass es geradezu anstrengend ist, aber es lohnt sich! Und die Schauspieler (besonders Clive Owen und natürlich Michael Caine) sind auch fantastisch.

Also: Unbedingt anschauen! (10/10)

[Marcus]

Freut mich, daß der vermeintliche Geheimtipp so geheim doch nicht ist.

[Major Tom]

Bin jetzt auch endlich dazu gekommen. Für den Film hätt ich echt gern ne Rezi geschrieben, leider zu spät...

Ganz klar einer der besten Filme, die ich heuer gesehen hab!! Hätte absolut verdient, einige Nominierungen für den Oscar zu erhalten, zB bester Film (wegen der Brisanz) und beste Regie. Das Ganze ist so weit weg vom Hochglanz Hollywood, dass es manchmal schon fast an eine Nachrichtensendung erinnert. Das Opfer des Bombenanschlags am Anfang, sie ist zB nur 2 Sekunden im Bild, und ehe man sich erschrecken kann, dass sie ihren Fuß in der Hand hält, ist es schon vorbei. Man merkt deutlich, dass Cuaron die ganzen Schockmittel nur einsetzt, um die Trostlosigkeit der Lage zu verdeutlichen, nicht als billigen Effekt...

Marcus hat schon ganz recht, das alles ist eigentlich Drama pur, die Actionelemente wirken aber nie aufgesetzt und gehören einfach dazu. Hab schon lange nicht mehr bei einem Film derart mitgefiebert und gelitten. Dazu trägt auch die erstklassige Musik bei, ein Gänsehautmoment reihte sich bei mir an den anderen. Weiß man, wer diese wunderschöne Version von Ruby Tuesday singt? Muss ich haben!!!

Genug geschwafelt, kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, "Children of Men" ist Pflicht!!!!

[NikiMaus]

Schon erstaunlich, ich habe im Vorfeld - und auch jetzt noch - so gut wie nichts von dem Film mitbekommen. Ein Kinobesuch wird aber leider nicht hinhauen. Schade.

Dafür kann ich hier helfen (auch wenn das keine große Kunst ist ):

Original geschrieben von Major Tom
Weiß man, wer diese wunderschöne Version von Ruby Tuesday singt?

Franco Battiato

[Batch]

Habe ihn gestern auch gesehen, wir hatten danach ordentlich Diskussionsstoff, was schonmal ein gutes Zeichen für einen Film ist. Allerdings waren wir uns darüber einig, daß es dem Film weitaus besser getan hätte, wenn er sich nur auf eines der beiden zentralen Themen - die globale Unfruchtbarkeit oder das Flüchtlingsproblem - konzentriert hätte. So wirkte er in meinen Augen etwas unausgegoren, etwas unschlüssig, welche "Botschaft" er überhaupt vermitteln wollte.

Trotzdem durchaus empfehlenswert, wie ich finde .