Finix Comics - Das Warten hat ein Ende

User Tag List

Seite 4 von 13 ErsteErste 12345678910111213 LetzteLetzte
Ergebnis 76 bis 100 von 311

Thema: Verlagspolitik und ihre Auswirkung auf den Kunden

  1. #76
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.071
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Es ist ja lobenswert, wenn Verlage auf Kundenwünsche eingehen. Nur den Kundenwunsch, eine Serie komplett zu veröffentlichen, bevor der sie dann kauft – oder auch nicht – KANN ein Verlag nicht erfüllen. Entweder aus finanziellen Gründen (eine längere Serie auf einen Schlag vorzufinanzieren überfordert die meisten Verlage, zumal es auch keinen Vorteil durch eine gleichzeitige Veröffentlichung aller Bände zu geben scheint – Finix Comics hat sich zumindest bei "Abersen" dagegen entschieden) oder logistischen (die Comics sind noch gar nicht gezeichnet) oder beiden (die Comics sind noch gar nicht gezeichnet, die Lizenz muß aber sofort bezahlt werden).
    Insofern schmierst du hier umworbenen Kunden Honig ums Maul. Auch Splitter kann (und will) die Forderung nicht erfüllen.

    @ Ollih
    Zuerst einmal ein Danke schön an Dich, der für mich - entsprechend meinem
    Bauchgefühl heraus - geantwortet hat! Und das erspart mir auch eine Menge
    doppelter Tipperei!


    @ Mick
    Zuerst einmal bleibt festzustellen, dass eine ganze Latte an Serien eingestellt
    wurden, wo es den Verlagen nicht im geringsten Weh getan hätte, wenn sie
    diese fertig geführt hätten. Im Gegenteil: jetzt leiden sie unter dem Vertrauens-
    verlust mit schlechteren Absatzzahlen.

    Und es bleibt festzustellen, dass es Verlage gibt die die hundertfache Finanzdecke
    von Splitter haben und trotzdem einstellen.

    Und da sich Splitter zu 100% aus den Verkaufserlösen ihrer Produkte refinanziert
    ist auch klar sich das "komplettieren" letztendlich lohnt! Wie sonst wäre das
    schnelle Wachstum zu erklären?

  2. #77
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.071
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Mit Verlaub: das ist Unfug. Kein Verlag kann eine Serie mit Eigenmitteln bis zu deren Beendigung finanzieren, er ist immer auf den Abverkauf des Titels angewiesen. Erfolgt dieser schleppend (weil die anvisierten Käufer bis zum Erscheinen des letzten Bandes warten, bevor sie den ersten kaufen) oder gar nicht, bricht die Finanzierung zusammen.

    Wieso muss ein Verlag, der vielleicht nur 3-4 Alben vorfinanzieren kann sich dann
    ein Serie mit vielleicht 20 Bänden ans Bein binden? Glaubst Du, es ist ein Zufall,
    dass wir zum Start viele Serien ausgewählt haben, die überschaubar beendet werden?

    Vierte Macht (3), Albatros (3), Verlorenes Paradies (4), UW1 (6) etc. Erkennst Du das Prinzip?
    All diese Titel (bzw. die Käufer, die uns vertrauen) finanzieren nun die Serien, wo wir
    8 Alben oder mehr herausbringen können. Wir "spielen" nicht mit den Serien, sondern
    wir "planen" vernünftig.

  3. #78
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.071
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Festabnahme ist was schönes und da ist Peter Poluda sehr zu loben. Ist aber in gewisser Weise ein Sponsoring und meines Wissens keineswegs die Regel. Und ein Schneeballsystem kann ich in der Comicszene nirgendwo entdecken.
    Wenn diese Festabnahme dazu führt, dass der Verleger
    die Wahrheit hinter den realen Zahlen aus den Augen
    verliert, dann ist dieses System kontraproduktiv. Ich
    kenne ja die einzelnen Auflagen der Verlage nicht,
    aber mehr Geld zu haben sollte sich z. B. nicht immer
    in höheren gedruckten Auflagen niederschlagen. Wir
    haben z. b. mit 1.700 angefangen und gehen erst
    jetzt auf 5.000er Erstauflagen.

  4. #79
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
    Registriert seit
    06.2001
    Ort
    D-25785 Nordhastedt
    Beiträge
    3.595
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von mschweiz
    @monsieur jean: Bei Sfar's schwarze Oliven wurden auf frz. bislang 3 Titel veröffentlicht - der letzte vor bald 6 Jahren im Januar 2003. Die Serie unterbricht dabei mitten in einem Zyklus und die Wahrscheinlichkeit, das Sfar diesen - obschon preisgekrönten - Titel wieder in Bälde aufnimmt - ist imho mehr als fraglich. Soll Epsilon den Titel unter solchen Bedingungen wirklich bringen, oder verkakeiert er damit nur die Leser, die nicht wissen, dass es völlig offen ist, ob die Geschichte zu Ende erzählt wird?
    Ob nun das Ende von Band 1 oder Band 3 offen ist, bleibt sich gleich, Gamaliels Erlebnisse in Band 2 und 3 sind es auf jeden Fall wert gelesen und somit auch veröffentlicht zu werden. Letztendlich ist "Ende" sowieso eine Illusion, weil das Leben immer weitergeht, ob es nun weitererzählt wird oder nicht.

    Zitat Zitat von mschweiz
    @Mark: Welche "Hobby-Verlage" im franco-belgischen Bereich außer Finix Comics meinst du eigentlich noch? Und wer behauptet, dass sie es besser machen? Finix Comics macht es anders, weil es sich von vorn herein im Prinzip auf Verlust einstellt, diesen natürlich nicht anstrebt, sondern diesen möglichst gering halten will.
    Die Frage müsste man eigentlich umkehren: Welcher Comic-Verleger kann ohne zusätzliche Einnahmen aus anderen Bereichen nur von Comics leben? Von den Zeichnern ganz zu schweigen.


    Zitat Zitat von mschweiz
    Thema: Neue Kunden - Welche Werbemaßnahmen hältst du für klug und finanzierbar, um neue Käuferschichten für Comics zu gewinnen? Und: Ist das Problem wirklich der fehlende Kundenstamm oder die eher sub-optimale Verteilung der Verlagswerbung?
    Neue potentielle Kunden für Comics zu interessieren ist eigentlich kein Problem. Wenn alle, die sich für Comics interessieren, diese auch kaufen würden, wären wir alle stinkreich. Aber niemand kann sich alles kaufen, was ihn interessiert. Dazu ist das Angebot der Medien und Freizeitindustrie viel zu groß, Geld und Zeit dagegen knapp. Um sich konkret für einen Kauf zu entscheiden, braucht man einen Anlass. Anlässe Comics zu kaufen, gibt es viel zu wenige. Mal ehrlich, wenn sich jeder Comic-Sammler, für den der Kauf von Comics eine Gewohnheit ist und der sich von sich aus informiert, was es auf dem Markt so gibt, fragen würde, welchen Anlass er hätte einen Comic zu kaufen, wenn er noch kein Sammler wäre, dann wäre die Antwort erscheckend. Filmwerbung wird uns an allen Ecken um die Ohren gehauen. Comics finden in der Öffentlichkeit praktisch immer noch nicht statt. Daran ändern vereinzelte Rezensionen wenig.
    Den Königsweg gibt es nicht, nur viele verschiedene kleine Schritte, die auch nur kleine Erfolge nach sich ziehen, in ihrer Summe aber das große Haus ergeben, das sich aus den einzelnen Steinen zusammensetzt. Messen, Anzeigen, Rezensionen, Interviews, Webseite, aber auch Mundpropaganda sind wichtige Bausteine, die regelmäßig gepflegt und auch ausgebaut werden müssen. Im Prinzip funktioniert das ja auch alles, ich bekomme ständig neue Kunden dazu. Nur die Summe der Kunden ist halt entscheidend, ob bzw. wie schnell sich etwas rechnet. Je länger sich das hinzieht, desto schneller gerät man in einen Teufelskreis von Verzögerungen, die weitere Verzögerungen nach sich ziehen. Wenn man ein komplettes Jahresprogramm vorfinanzieren und somit umsatzunabhängig produzieren kann, desto größer ist automatisch der Umsatz und desto besser wirkt auch die Werbung. Finanzierung einzelner Titel, ob mit oder ohne Investoren, hilft immer nur kurzfristig und bedingt. Grundsätzlich gilt für alle Branchen: Je mehr man investiert, desto größer ist der Umsatz.

    Zitat Zitat von mschweiz
    Thema: Warten bis zum Abschluss eines Zyklus. Meiner Meinung nach differenziert hier schon ein nicht zu vernachlässigender Anteil an Comic-Sammlern nach Verlag, sprich: während von Verlag X die Alben in gutem und bislang bestätigtem Vertrauen auf ein Zyklusende gekauft werden, ist man beim Verlag Y eher skeptisch. Also sollte Verlag Y sich überlegen, Serien zügig zu beenden und einfach auch den Mut, von der einen oder anderen Serie offen Abstand zu nehmen und sich auf die Veröffentlichung der nachfragestarken Serien zu konzentrieren.
    Was sich der Verlag überlegt, ist eine Sache, was er umsetzen kann, eine andere. Das hängt zum Teil auch von der Kooperationsbereitschaft von Geschäftspartnern ab. Lizenzgeber differenzieren nicht nach Serien, sondern werfen alles in einen Topf. Da lassen sich Tops und Flops dann nicht einfach mal so trennen und wenn man es mit einer Verlagsgruppe zu tun hat, wird es richtig kompliziert.

    Zitat Zitat von mschweiz
    Thema: König Kunde. Die Veröffentlichung von "Gurken" obwohl wesentlich vielversprechendere Titel schon des längeren ihrer Veröffentlichung harren, kannst du nun aber nicht wirklich dem Kunden anlasten. Und das Geld, welches erfolgreiche Serien rasch einspielen, fehlt dann eben und verlangsamt die Veröfentlichungen unnötig.
    Vielversprechend ist relativ. Was dem eine seine "Gurke", ist dem anderen sein "Sahnetörtchen" oder so. Es gibt nicht DEN Kunden. Es gibt viele verschiedene Kunden mit unterschiedlichen Interessen und Vorlieben. Fortsetzungen erfolgreicher Serien und Start neuer Serien und was zuerst kommt, hängen ursächlich nicht zusammen. Das läuft parallel und unabhängig voneinander. Natürlich fehlt immer Geld, wenn ein Titel nicht so richtig in die Gänge kommt, aber ein Titel für eine neue Zielgruppe, der Altsammlern vielleicht nicht gefällt, ist nicht automatisch eine "Gurke". Dem Kunden laste ich gar nichts an, nur mir wird immer schnell der Vorwurf gemacht, dass ich Risiken eingehe, die eigentlich den Kuchen vergrößern sollen. Für manche Titel, die angeblich keiner haben will, sind andere äußerst dankbar.
    Kein Großverlag produziert nur bestimmte Comics für eine Zielgruppe. Man muss sowohl alte als auch neue Zielgruppen optimal bedienen. Wenn sich eine Fortsetzung verzögert und "stattdessen" was Neues kommt, sieht das natürlich doof aus, aber ohne diese "Gurke" wäre die lang erwartete Fortsetzung trotzdem nicht schneller gekommen. Denn ohne Neuerscheinung kommt auch nicht mehr Geld rein.
    Geändert von hipgnosis (19.12.2008 um 11:13 Uhr) Grund: versehentlich auf Editier-Button gedrückt - wollte aber Zitieren - ist alles wieder hergestellt!!
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  5. #80
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Kreiswehrersatzamt
    Beiträge
    17.466
    Mentioned
    37 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Zuerst einmal bleibt festzustellen, dass eine ganze Latte an Serien eingestellt wurden, wo es den Verlagen nicht im geringsten Weh getan hätte, wenn sie diese fertig geführt hätten. Im Gegenteil: jetzt leiden sie unter dem Vertrauensverlust mit schlechteren Absatzzahlen.

    Und es bleibt festzustellen, dass es Verlage gibt die die hundertfache Finanzdecke von Splitter haben und trotzdem einstellen.
    Also ich gehe erst mal davon aus, daß es für alle Serien-Einstellungen finanzielle oder lizenzrechtliche Gründe gibt. Und die Verlage mit der großen Finanzecke unterliegen auch Zwängen, die mit denen von euch oder anderen Kleinverlagen nicht vergleichbar sind. So ist z.B. Gutenberghus (Egmont) eine Stiftung. Gewinne werden also vermutlich abgeschöpft und in die Stiftung gesteckt und nicht zur Stärkung der Finanzecke verwendet. Daß dann viele Projekte, die anstatt der abgebrochenen Serien erschienen, auch nicht der Bringer waren ist ein anderes Thema.

    Den angeblichen Schneeballeffekt hast du jetzt auch nicht erklären können, Horst.

  6. #81
    Moderator Finix Comic Club
    Registriert seit
    11.2000
    Ort
    Deutschland, Wiesbaden
    Beiträge
    4.647
    Mentioned
    67 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    mick: Du willst den Schneeballeffekt erklärt bekommen, gerne.

    Der Verleger will mehrere Serien bringen, hat aber wenig Geld, daher plant er den Folgeband mit dem Erlös des ersten Band zu bezahlen. Nun hat er eine sehr gute erste Serie die sich gut abverkauft, also startet er mit den Gewinnen nicht nur 2. Folgeband, sondern Band 1 einer weiteren Serie, die sich im folgenden nicht ganz so gut verkauft. Es fließt scheinbar mehr Geld auf Konto weil ja nun 3 Bände Umsatz generieren, also wird die 3. Serie gestartet, die sich noch schlechter verkauft. Die Einnahmen stagnieren nun, der Verleger hat aber nun schon drei Serien die er mit mehreren Bänden Fortsetzen muss, und hat bei Serie 3 wegen des schlechten Abverkaufs schon Bauchschmerzen. Und mit jedem Band der Serie 3 verringern sich seine Einnahmen merklich und fressen den Gewinn von der gut laufenden Serie 1 wieder auf. Wie deckle ich nun die Mindereinnahmen? Indem ich weitere neue Serien produziere, immer in der Hoffnung, dass sie mir Umsatz und dann hoffentlich auch Gewinn einspielen, damit ich davon die alten Serien weiter fortsetzen kann. Serie 4 läuft dann wieder gut, Serie 5 und 6 wieder schlecht. Insgesamt sinken jedoch die Einnahmen immer weiter nach unten. Wenn jetzt kein Eigenkapital vorliegt brauche ich Geldgeber, muss einen Kredit aufnehmen, falls ich dies für die Anschubfinanzierung nicht schon getan habe oder breche der finanziellen Not gehorchend schlecht laufende Serien wieder ab. Da ich ja Verleger bin verwende ich nun das frische neue Kapital um weitere neue Serien zu bringen, immer in der Hoffnung die abgebrochenen Serien irgendwann doch noch zu bringen. Es werden die Serie 7, 8 und 9 gestartet. Nun muss ich mich schon um 9 Serien kümmern, die meine Manpower beanspruchen. Der der Tag nun mal nur 24 Stunden hat, verlängert sich nun die Produktion der gut laufenden Serien 1 und 4, weil ich ja auch Energie für die Serie 2, 5 und 7, 8 und 9 brauche. Der Kunde ist genervt weil seine Serien nur noch selten oder vorerst gar nicht mehr erscheinen. Serie 1 und 4 wird er gezwungenermaßen weiter kaufen, aber auch nur wenn ihm der Verleger diese auch tatsächlich noch produziert (weil er ja nun mit Serie 10, 11 und 12 beschäftigt ist). Ob ich aber eine weitere Serie bei diesem Verleger kaufen werde, werde ich mir spätestens beim Erscheinen von Serie 10 reiflich überlegen. D.h. zusätzlich zum finanziellen Problem kommt ein Imageproblem, der mit einem Käuferschwund einhergeht und das ökonomische Problem des Verlegers vervielfacht, da im die Kundenklientel die er aus den Serien 1 und 2 generiert hat für die Bände 10, 11 und 12 weg brechen. D.h. die Qualität der neuen Comicserien ist für den Erfolg und Umsatz des Verlages nicht mehr entscheidend, weil sie durch andere Faktoren überlagert werden. Ein weiteres Dilemma tritt im Zuge dieses Systems auf. Mangels Kapital kann ich nun auch keine hochwertige Serie mehr lizenzieren, wie Serie 1 und 4, sondern nur allenfalls noch Serien der Qualität a la 2 und 5 im schlimmsten Falls sogar der "Serie 3". Dieses System kann ich dann solange weiterführen bis irgendwann kein Geld mehr da ist, im schlimmsten Fall die Überschuldung. Die Lawine ist dann angekommen.

  7. #82
    Moderator Splitter Forum
    Registriert seit
    04.2000
    Beiträge
    14.071
    Mentioned
    102 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Also ich gehe erst mal davon aus, daß es für alle Serien-Einstellungen finanzielle oder lizenzrechtliche Gründe gibt. Und die Verlage mit der großen Finanzecke unterliegen auch Zwängen, die mit denen von euch oder anderen Kleinverlagen nicht vergleichbar sind. .
    Ja was denn jetzt? Du glaubst also, dass kleine Verlage
    finanziell grundsätzlich im Vorteil sind?

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Daß dann viele Projekte, die anstatt der abgebrochenen Serien erschienen, auch nicht der Bringer waren ist ein anderes Thema.
    Eben nicht ein "anderes" Thema, sondern genau "das" Thema!

    Glaubst Du, wir wären erfolgreich, wenn wir die übliche
    Verlagspolitik der "eingestellten" Serien fahren würden?
    Glaubst Du, wir haben nicht auch Unterschiede in der
    Verkaufbarkeit unserer Serien?

    Natürlich haben wir das ... aber wir sehen eben keinerlei
    Grund, den Kunden mit dem Thema zu belasten, denn diese
    Serien haben "wir ausgesucht" und "wir zu verantworten"
    und deshalb müssen auch "wir das ausbügeln"!

    Und wir tun dies ... und es lohnt sich sogar!

    Allein, das ein Album bei uns erscheint, bedeutet mittlerweile,
    dass es sich besser verkauft ... weil eben das Vertrauen da ist!

    Warum wohl fahren wir in so kurzer Zeit Zweitauflagen von Serien,
    die andere eingestellt haben?

  8. #83
    Moderator Finix Comic Club
    Registriert seit
    11.2000
    Ort
    Deutschland, Wiesbaden
    Beiträge
    4.647
    Mentioned
    67 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Festabnahme ist was schönes und da ist Peter Poluda sehr zu loben. Ist aber in gewisser Weise ein Sponsoring und meines Wissens keineswegs die Regel.
    Sorry aber das sehe ich ganz und gar nicht. Festabnahme ist keinesfalls Sponsoring. Der Großhändler ist ein Kaufmann, der die Menge der Festabnahme genau kalkulieren muss. Er wird nur soviel ordern, wie er ungefähr glaubt auch wieder verkaufen zu können. Daher variiert die Menge der Festabnahme ja auch von Serientitel zu Serientitel. Und wenn der Großhändler von einer Serie keine Festabnahme anbietet, dann ist er von der Qualität des Produkts auch nicht überzeugt. D.h. Festabnahme ist immer dann die Regel, wenn das Produkt aus Sicht des Großhändlers Aussicht auf soviel Umsatz generiert, dass letztlich ein Gewinn oder anderer Mehrwert dabei herausspringt.

    Sponsoring ist eine Finanzierung durch Dritte, sei es aus Liebhaberei und Goodwill oder ist als Imagemaßnahme zu sehen und erfolgt nicht zwingend auf Basis kaufmännischen Gewinnstrebens.

  9. #84
    Verstorben Avatar von hipgnosis
    Registriert seit
    03.2001
    Beiträge
    12.932
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Ollih

    Schneeballsystem - kommt mir unglaublich realistisch vor - woher kenne ich das nur


    Thema Festabnahmen:

    Natürlich hilft das ungemein weiter, es wäre ja absurd etwas anderes zu behaupten. Ob es einen grossen Wettbewerbsvorteil gleichkommt kann man nur am jeweiligen Projekt definieren.
    Wenn ich an unsere Zusagen denke - empfinde ich es keinesfalls als Sponsoring - denn diese Abnahmen hätten wir in vielen Fällen ohnehin - auch ohne garantierte Zusage, das beweist letztendlich der Erst-Abverkauf unserer Alben.
    Nur so haben wir eine gewisse Sicherheit - die natürlich für uns sehr wertvoll ist.

    Problematisch wird die Sache - und da kommen wir dann in den Bereich von Sponsoring - wenn der Vertrieb über Maßen seine Zusage garantiert (extrem hohe Abnahme) oder sein Geld auch in vermeindlich extrem schlecht verkäufliche Comics investiert.
    In diesem Fall ist es natürlich ein gewisser Wettbewerbsvorteil, welcher im extremstem Falle völlig an der Realität vorbei geht - und dann sowohl für den Vertrieb, als auch für den Markt eher schädlich ist, weil Geld fehlt das sinnvoller und effizienter eingesetzt werden könnte.

    Schlimm ist es vor allem dann, wenn eine Scheinrealität entsteht und der so bevorteilte Verlag völlig die wahren Marktgeschehen verkennt - und weiter in Produkte finanziert, welche ihn immer mehr in die Bredoullie bringen.

    Damit ist dann wirklich Allen ein grosser Bärendienst getan.

    Dem Vertrieb - der Geld versenkt,
    dem Verlag - dem die Sicht vernebelt,
    dem Markt - dem erfolglose Produkte zugeführt werden
    dem Markt-Zuwachs - weil Geld für wertvolle Fördermassnahmen entzogen wird

    und letztendlich sogar dem Kunden, der die Auswirkungen verfehlter Politik ausbaden muss.


    Also eine ziemliche "Loss-Loss" Situation (ich spreche aber auch hier von völlig überzogenen Garantieabnahmen - nicht von kleinen Zusagen)
    Geändert von hipgnosis (19.12.2008 um 10:55 Uhr)

  10. #85
    Verstorben Avatar von hipgnosis
    Registriert seit
    03.2001
    Beiträge
    12.932
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mark O. Fischer
    Was sich der Verlag überlegt, ist eine Sache, was er umsetzen kann, eine andere. Das hängt zum Teil auch von der Kooperationsbereitschaft von Geschäftspartnern ab. Lizenzgeber differenzieren nicht nach Serien, sondern werfen alles in einen Topf. Da lassen sich Tops und Flops dann nicht einfach mal so trennen und wenn man es mit einer Verlagsgruppe zu tun hat, wird es richtig kompliziert.
    Hhmm - das möchte ich so nicht im Raum stehen lassen.

    Natürlich gibt es Vorgaben oder Reglemantationen die der Lizenzgeber einfordert. Bei Kooparationsprojekten - wie Mitdruckmöglichkeiten usw. - sicherlich noch bindendere als sonst.
    Das Lizenzgeber aber nicht differenzieren ist nicht die Erfahrung, welche ich bisher machen konnte.

    Und Tops und Flops trennen - was bedeutet diese Aussage?

    Sprichst du hier Material an, was längst lizenziert wurde und sich dann alssolche herausstellt?
    Hier würdest du dann gerne die Flops ersatzlos streichen und die Tops behalten?

    Oder redest du von vor den Lizenzverhandlungen - dann frage ich mich allerdings wie man geglaubte Flops anfragen könnte


    Generell hast du aber schon ein grosses Mitentscheidungsrecht bei den Lizenzverhandlungen. Auch wenn es Sachzwänge und Forderungen gibt, wird doch keiner der beiden Geschäftspartner genötigt den Vertrag einzugehen.

    Verträge einzuhalten hingegen ist natürlich eine völlig andere Sache. Und selbst hier habe ich schon öfter von Entgegenkommen der Lizenzgeber gehört - egal ob Verlagsgruppe oder Einzel-Verlagshaus.

    Das man auf Seiten der Lizenzgeber das Maximum aus seinen Verträgen rausholen möchte ist doch eine völlig nachvollziehbare Entscheidung. Jede Partei möchte doch das Beste für sein Produkt.
    Das dabei grundsätzlich alles in einen Topf geworfen wird ist auch nicht richtig. Wieoft werden Einzellizenzen vergeben. Gerade Kleinverleger lizenzieren oft gar von Album zu Album innerhalb einer Serie.
    Nun wenn das keine Differenzierung seites Lizenzgeber voraussetzt - na ich weiss nicht

  11. #86
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2008
    Beiträge
    419
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    8
    Vieles von dem was sich heute auf dem Comic-Markt abspielt, hat einfach damit zu tun, dass der Comic-Markt im Endeffekt auch nur ein Markt wie jeder andere ist. Das wird hier in der Diskussion im Comicforum immer wieder dadurch verdeckt, dass hier die überwiegende Mehrzahl der Kombattanten, äh ich meinte natürlich Diskuttanten keine "normalen" Comic-Verleger bzw. Comic-Käufer sind, sondern eine unwahrscheinlich große Leidenschaft für Comics besitzen.

    Verdeckt wird dadurch vor allem die Tatsache, dass die Masse der Käufer Comics nur konsumiert, d. h. sich aus dem Angebot aussucht was er bereits kennt oder was ihm bei oberflächlicher Prüfung zusagt. Diese Tatsache betrifft ganz extrem den Markt für Kiosk-Comics, aber prinzipiell auch den Markt für höherwertige Comic-Alben, auf den sich die Diskussion hier ja mehr oder weniger beschränkt.

    Dieser Markt ist grundsätzlich von der Nachfrage her beschränkt und lässt sich weder durch immense Investitionen in Werbung oder Steigerung des Angebots sprunghaft verändern. Sprunghafte Veränderungen wären allenfalls zu erwarten, wenn es zu irgendwelchen revolutionären Veränderungen der Rahmenbedingungen käme z.B. völlig neuartige Comics (siehe Manga-Boom) oder radikal Preissenkungen durch neue Produktionsverfahren (rein theoretisch).

    Wie auf vielen anderen Märkten auch, gibt es eine ziemlich zyklische Entwicklung. Seitdem ich vor 20 Jahren eingestiegen bin, habe ich 3 gefühlte Boom- und 2 gefühlte Rezessions-Phasen auf dem Comic-Markt erlebt. Und immer wieder das gleiche Muster: Erst allgemeiner Anstieg des Angebots, dann Serienabbrüche und vermindertes Angebot durch Verlage. Für mich selbst hieß das immer: Zu der einen Zeit musste ich mir eine Menge Serien verkneifen die mich interessierten, in der anderen Phase konnte ich immer wieder damit anfangen neue Serien zu sammeln.

    Zur Zeit befinden wir uns eindeutig in einem Boom mit einem großen Angebot und das heißt - auch wenn es vielleicht nicht jeder so sehen will - dass sich die Comic-Verlage zur Zeit in einer sehr harten Konkurrenz um die "leider" beschränkte Kaufkraft der Kunden befinden. Nur extreme Comic-Idealisten werden ihr Budget dem steigenden Angebot anpassen. Die daraus hervorgehenden wirtschaftlichen Sieger sind diejenigen Verlage die die attraktivsten Produkte anbieten. Attraktivität kann zum einen durch den Inhalt der Comics erzeugt werden, wobei jeder Verlag seine Tops und Flops ausweisen kann. Attraktivität kann aber auch durch Äußerlichkeit erreicht werden, wodurch sogar teilweise inhaltliche Mängel überspielt werden können. Der Trend zu Hardcover und hochwertigem Papier spricht für sich. Beide Möglichkeiten kombiniert führt zur Neuausgabe alter Erfolgsserien in Gesamtausgaben.

    Die Folgen für den Comicmarkt sind absehbar. Bei leicht gesteigertem Umsatzvolumen wird die Zahl der insgesamt abgesetzten Alben eher zurückgehen und sich stärker auf einzelne Serien konzentrieren. Letzteres wird unweigerlich dazu führen, dass eine Vielzahl von "kleineren" Serien wieder einmal über die Wupper geht bzw. gar nicht in Deutschland veröffentlicht wird. Verlage die sich gegen den Markttrend stellen, werden dies finanziell büßen müssen, aber auch erfolgreiche Verlage werden dies intern spüren, wenn sie weniger erfolgreiche Serien mitziehen wollen.

    Dementsprechend teilen sich Konsumenten und Verleger die "Schuld" daran, wenn Serien abgebrochen werden. Die einen Verleger werden schlecht laufende Serien offiziell abbrechen, weil sie insgesamt Gewinn erzielen müssen. Mehr idealistische Verleger werden Serien faktisch einstellen, weil sie sonst pleite gehen. Für die Liebhaber dieser Serien ist dies sehr schade, aber wenn es eben nicht mehr genügend Interessenten gibt, wirtschaftlich gesehen konsequent. Wer aber mit Sicherheit nicht als Schuldiger an den Pranger gehört, sind die sogenannten Komplettkäufer. Die gibt es zwar mit Sicherheit in einer gewissen Größenordnung, aber letztendlich ist es für den Comic-Markt besser, wenn diese weiter Comics kaufen, als wenn sie sich völlig von Comics als Nachfrager abwenden und ihr Geld wo anders ausgeben.


    MfG

    Fritz the Cat

  12. #87
    Moderator Epsilon Forum Avatar von Mark O. Fischer
    Registriert seit
    06.2001
    Ort
    D-25785 Nordhastedt
    Beiträge
    3.595
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Hhmm - das möchte ich so nicht im Raum stehen lassen.
    musst du aber, weil ich öffentlich nicht weiter ins Detail gehen kann.
    Alle Angaben ohne Gewähr

    www.epsilongrafix.de

    "Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)

    "Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)

  13. #88
    Verstorben Avatar von hipgnosis
    Registriert seit
    03.2001
    Beiträge
    12.932
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mark O. Fischer Beitrag anzeigen
    musst du aber, weil ich öffentlich nicht weiter ins Detail gehen kann.
    musst du auch nicht - habe doch schon erklärt das es sich nicht immer nur so verhält wie du sagtest!

  14. #89
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Kreiswehrersatzamt
    Beiträge
    17.466
    Mentioned
    37 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Gerade Kleinverleger lizenzieren oft gar von Album zu Album innerhalb einer Serie.
    Ich vermute ja, daß es Serien gibt, deren Erfolg abzusehen ist. Und da gibt es möglicherweise mehr als einen Interessenten. Unsere Erfahrungen bei Finix Comics basieren auf Serien, die kein Schwein mehr will und sind nicht so ohne weiteres auf andere Verlagskonzepte übertragbar.

    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Ja was denn jetzt? Du glaubst also, dass kleine Verlage
    finanziell grundsätzlich im Vorteil sind?
    Bei den Auflagen, die im Comicalbenmarkt die Regel sind, sehe ich keine Vorteile bei großen Verlagen. Die z.B. Serien bei Verkäufen einstellen müssen, die manchen Kleinverleger jubeln lassen.

    Zitat Zitat von Ollih Beitrag anzeigen
    mick: Du willst den Schneeballeffekt erklärt bekommen, gerne.
    Danke für die ausführliche Schilderung. Aber ein Schneeballeffekt ist das nicht.

  15. #90
    Moderator Finix Comic Club
    Registriert seit
    11.2000
    Ort
    Deutschland, Wiesbaden
    Beiträge
    4.647
    Mentioned
    67 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Danke für die ausführliche Schilderung. Aber ein Schneeballeffekt ist das nicht.
    Schon klar Mick...

  16. #91
    Mitglied
    Registriert seit
    01.2006
    Ort
    Bremen
    Beiträge
    121
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Jung Junge mir brummt der Schädel geht es auch etwas leichter, bin nur Konsument und das auch erst seit 58 Jahren.
    Den Hickhack
    zu lesen ist ja schwerer wie damals in der Schule ein Bilderheft unter dem Tisch zu zu lesen, da passte nur der Lehrer auf und wenn der das mitbekam war die Schwarte weg und er las sie dann im Klo oder sonst wo wo ihn keiner über die Schulter sah.
    So nun mal Spaß beiseite, für mich sieht es zum teil so aus, weniger Händler weniger bestellte Exemplare. Früher ging ich in den Comicladen und sah die Neuerscheinungen durch und kaufte, manches mal erwischte ich einen Band 6 und den fand ich dann so gut, das ich mir die ganze Serie nachkaufte, obwohl mir die ersten Bände zuerst nicht zusagten. Über zu spät ausgelieferte Serien
    nicht eingehaltene Zeitangaben für den Verkauf kann ich nichts sagen, das weiß doch nur der Verleger, aber wenn etwas angekündigte nicht erscheint , erwarte ich doch eine Erklärung warum!!!!!

  17. #92
    Verstorben Avatar von hipgnosis
    Registriert seit
    03.2001
    Beiträge
    12.932
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Ich vermute ja, daß es Serien gibt, deren Erfolg abzusehen ist. Und da gibt es möglicherweise mehr als einen Interessenten. Unsere Erfahrungen bei Finix Comics basieren auf Serien, die kein Schwein mehr will und sind nicht so ohne weiteres auf andere Verlagskonzepte übertragbar.
    Ausser dir glaubt ja auch keiner das ich es rein auf Finix Comics bezogen habe.

  18. #93
    Mitglied
    Registriert seit
    02.2007
    Beiträge
    2.791
    Mentioned
    1 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Einen Vorteil sehe ich bei großen Verlagen: Dass sie über eine weiter gefächerte Vertriebsstruktur verfügen.

  19. #94
    Verstorben Avatar von hipgnosis
    Registriert seit
    03.2001
    Beiträge
    12.932
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ist doch ohnehin völlig egal wo die Vor- und Nachteile eines Verlages liegen.

    Jeder muss doch nur nach seinen Möglichkeiten planen und schon passt auch die Kalkulation.

    Wenn ein Grossverlag sich eine Serie angelt, die im Absatz-Auflagen-Bereich der Kleinverleger liegt, dann darf man sich nicht wundern, daß ihr Verlagskonstrukt ihnen sogar einen Nachteil beschert.

    Warum greifen sie denn überhaupt so solchen Serien?

    Genauso wäre es andersherum - wenn ein Kleinverleger nach "den Sternen" greifen möchte. Dann benötigt er eben eine gute Finanzdecke - darf sich nicht über die grosse Lizenz-Konkurrenz wundern und die damit verbundenen hohen Auflagenforderungen seitens der Lizenzgeber.


    Da ein Grossverlag aber im Falle eines Flops durch andere Aspekte (Quersubventionen, Vertriebswege, usw.), diesen finanziell viel besser abfedern kann als ein Kleinverlag sollte wohl jedem klar sein.

    Insofern kann ich die Argumentationskette die Mick hier anlegt überhaupt nicht nachvollziehen.
    Er legt für beide Verlagsformen plötzlich die gleichen Masstäbe an - ja seit wann gelten diese Grundsätze dann

    Dann sind wir ja wirklich alle gleichsam bervor- oder benachteilt - und wir brauchen auch die Begriffe Gross- und Kleinverlag in den folgenden Diskussionen nicht mehr zu bemühen.

    Drum - ist alles Quatsch!

  20. #95
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Kreiswehrersatzamt
    Beiträge
    17.466
    Mentioned
    37 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Und genau das ist Quatsch. Natürlich ist Verlagspolitik auch davon abhängig, ob ein Groß- oder Kleinverlag auf dem kleinen Comicmarkt agiert.

    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Wenn ein Grossverlag sich eine Serie angelt, die im Absatz-Auflagen-Bereich der Kleinverleger liegt, dann darf man sich nicht wundern, daß ihr Verlagskonstrukt ihnen sogar einen Nachteil beschert.
    Warum greifen sie denn überhaupt so solchen Serien?
    Wahrscheinlich, weil man das vorher nicht weiß. Es gibt auch keinen verbindlichen Umrechnungsschlüssel "Verkauft in Frankreich x Exemplare = verkauft in Deutschland y Exemplare".

  21. #96
    Mitglied Avatar von Hinnerk
    Registriert seit
    01.2006
    Ort
    St. Pauli
    Beiträge
    2.463
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Es gibt auch keinen verbindlichen Umrechnungsschlüssel "Verkauft in Frankreich x Exemplare = verkauft in Deutschland y Exemplare".
    Mal aus Neugier, hat sich schon mal jemand an diese herkulische Aufgabe gewagt?

  22. #97
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Kreiswehrersatzamt
    Beiträge
    17.466
    Mentioned
    37 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Wahrscheinliche wäre das keine lineare Gleichung. "Titeuf" verkauft in Frankreich 2 Millionen, in Deutschland wohl zwischen 10 und 30 Tausend. Bei "Asterix" sind die Verkäufe etwa gleich (2,3 Millionen), "Largo Winch" in Frankreich 455.000, in Deutschland wohl etwa 4.000 (plus Minus 2.000). "Le Chat" verkauft in Frankreich und vor allem Belgien 320.000, in Deutschland ist die Serie noch nie erschienen (in der Schweiz gab es mal einen Versuch: Philippe Geluck: Ich Sokrates [Originaltitel: »Le Chat«]. Edition Olms, Zürich 1991. ISBN 3-283-00247-9). Zu "Spoon und White" hab ich die Verkäufe in Frankeich nicht parat (wahrscheinlich um die 50.000), bei ECC waren es 1.100. Tardi verkauft jeden Titel Frankreich/Schweiz-Deutschland etwa 100:1. Dagegen werden die Verkäufe der Titel bei Reprodukt wesentlich dichter an denen der Originale liegen.
    Eine Liste scheitert natürlich daran, daß die deutschen Verkaufszahlen nicht vorliegen, sondern geschätzt werden müssen (erscheint noch, hat also wohl mehr als 1.500 – oder bei einem Großverlag 4.000 – verkauft).

  23. #98
    Mitglied Avatar von Feivy_Browne
    Registriert seit
    08.2002
    Beiträge
    1.166
    Mentioned
    16 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Seitdem ich vor 20 Jahren eingestiegen bin, habe ich 3 gefühlte Boom- und 2 gefühlte Rezessions-Phasen auf dem Comic-Markt erlebt.
    Das ist doch mal ne Äußerung, die ich sofort unterschreiben kann.

    Schau mer mal, wie es weitergeht die nächsten Jahre.
    Es bleibt spannend !
    Ich bin jedenfalls mit der jetzigen Verlagslandschaft (mit ALLEN) und der jetzigen Angebotsvielfalt SEHR zufrieden.
    Es war noch nie so gut ein Comicfan zu sein !

    PS:
    Und natürlich selektiere ich:
    Was mich nicht interessiert, wird ignoriert.
    Wer mich als verlag schon mal enttäuscht hat, wird bei Serien-Neustarts kritischer beäugt.
    --> ABER auch da entscheide ich von Neuserie zu Neuserie unterschiedlich.

    Und gerade weil soviel Auswahl ist, das ich überaupt entscheiden kann, drum fühl ich mich als Kunde König !

    Also bitte alle weiter so in 2009 !

  24. #99
    Mitglied Avatar von Hinnerk
    Registriert seit
    01.2006
    Ort
    St. Pauli
    Beiträge
    2.463
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich würde mich auch gerne als König fühlen, leider teilte mir der Reichskanzler mit, dass das Volk (Familie) ob der hohen Steuern murrt.

  25. #100
    Mitglied Avatar von Feivy_Browne
    Registriert seit
    08.2002
    Beiträge
    1.166
    Mentioned
    16 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich würde mich auch gerne als König fühlen, leider teilte mir der Reichskanzler mit, dass das Volk (Familie) ob der hohen Steuern murrt.
    Hmm, da könnt ich jetzt was böses sagen. Mach ich aber nicht,

    Aber es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack (Comics) zu haben.....
    Wenn ich aber wiederum bedenke, was man teilweise z.B. für ne Tasse Kaffee bezahlen soll....

    Ich weiß, es ist irgendwie jetzt so gar nicht im Trend:
    Aber ich hab wirklich keinen Grund zum Motzen, Nörgeln oder Jammern wegen irgendwelcher Verlagspolitik.

    Im Gegenteil, ich find es gut und auch etwas beruhigend, das hier durchaus starke Unterschiede erkennbar sind.
    Schaut doch mal bei den Banken was passiert, wenn alle das Gleiche machen - und das dann nicht mehr funktioniert: Krise, Zusammenbruch.

    Ist doch gut, das es Unterschiede in der Verlagsstruktur im Comicbereich gibt. Wenn da mal ein Geschäftsmodell (z.B. Nachdruck alter Wäscher-Hefte) nicht mehr so gut funktioniert, bricht für uns Fans wenigstens nicht die ganze Branche zusammen.

    Mann bin ich zufrieden zur Zeit.
    ( Spür ich da etwa Weihnachtstimmung in mir ? Glühwein ? )

    PS: Aber Swamp Thing hätte trotzdem weitergehen sollen, sniff.
    Geändert von Feivy_Browne (23.12.2008 um 11:29 Uhr)

Seite 4 von 13 ErsteErste 12345678910111213 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •