In letzter Zeit sind mir hier unten im Süden Deutschlands ein paar Dinge passiert, die mich ehrlich gesagt narrisch machen. Wie geht es Euch bei solchen Sachen?

1. Erlebnis: Bowlingbahn
Ich gehe inzwischen etwas regelmäßiger bowlen, werde auch gleich wieder losgehen. Trotz Gewichtsverlust: Ich bin nicht leicht und wenn ich dann noch eine Kugel schwinge... Auf der Nebenbahn kam eine Familie mit kleinen Kindern an. Soweit ja kein Problem, ich finde es toll, wenn man Kinder da ran führt an diesen Sport. Aber dann war ich gerade mitten im Anlauf und die Mutter der Kinder stiefelte auf einmal in den Raum zwischen den beiden Bahnen. Ich habe natürlich den Wurf versäbelt, weil ich abbremsen musste, um nicht in sie reinzulaufen. Als ich sie auf ihren Fehler ansprach kam gar kein Verständnis herüber. Sie wär mir ja nicht in die Bahn gelaufen. Jo, schon, aber zum Ende des Anlaufs tendiere ich meist nach links, von wo sie her ankam. Und es würde ihr sicher nicht gut tun, wenn 120 Kilo auf sie prallen würden. Mir auch nicht.

2. Erlebnis: Nachbar
Wir haben einen Lehrer als Nachbar, der in der Schweiz arbeitet. Tagsüber nie zu Hause. Am Wochenende auch kaum mal. Aber er lässt sich ständig Materialien liefern, weil die Lehrer in der Schweiz alle Materialien für die Kinder einkaufen müssen. Die bekommen dort wirklich alles gestellt, inklusive aller Stifte. Nun gut, das wäre nicht so schlimm, wenn er sich alles postlagernd liefern lassen würde. Aber nein: Fast jeden Tag kommt da etwas. Wir haben für ihn sicher schon über 100 Pakete angenommen. Nun hat er es aber neulich zu sehr auf die Spitze getrieben. Es waren mal wieder Ferien in der Schweiz und er wollte zu seinen Eltern fahren. Doch statt sich die Briefpost lagern zu lassen, fragt er bei uns nach. Meine Frau sagte ihm das mit der Postlagerung auch. Aber die Antwort war ... "Das kostet ja Geld". Äh ja. Und wir Deppen eben nicht. Leider hat sie es sich dann doch wieder aufdrücken lassen. Ich war leider nicht da in dem Moment, sonst hätte der von mir richtig was zu hören bekommen.
Jedenfalls nehmen wir nun keine Pakete mehr für ihn an. Und wenn er wieder ankommt in den Ferien: Pech gehabt. Ich hab die Schnauze voll. Vor allem weil er sich auch nie bedankt. Er hat uns auch noch nie bei etwas geholfen. Ich sehe eine gute Nachbarschaft als "Quit pro quo" an. Hilfst Du mir, helf ich Dir. Aber der nimmt ja nur. Die anderen Nachbarn reagieren inzwischen auch schon allergisch, wenn sie hören, dass wieder ein Paket für ihn kommt und nehmen nichts mehr an. So kanns doch aber auch nicht gehen, oder?

Rücksichtnahme scheint mir heutzutage immer mehr abzunehmen. Ich weiß nicht, an was es liegt, aber scheinbar meinen viele, dass sie nur noch ihren eigenen Vorteil suchen müssen. Wie seht Ihr das?