Na ja, 1. weiß ich ja nicht sicher, ob sie mich ablehnen würde und 2. gibt es ja auch andere Sachen, über die man reden kann. Wir haben zwar oft sehr gegensätzliche Ansichten, aber das verhindert eine Freundschaft nicht und wir kennen uns eben schon sehr lange und haben einiges zusammen mitgemacht. Klar, es wäre wohl am besten, wenn ich es ihr einfach sagen würde, abe ich weiß nicht, wie ich damit umgehen würde, wenn sie dann tatsächlich so ablehnend wäre.
Da sieht man eben mal wieder, dass Blut eben nicht immer dicker als Wasser ist. Ich denke oft ist es eben auch das Beste, wenn man den Kontakt dann lässt, Familie hin oder her. Aber schön, dass dein Vater dir dann immer zur Seite gesprungen ist.Zitat von Angel of Death
Ja, bin ein Papakind, schon immer gewesen. Mein Papa hat zu meinen Outing damals auch nur gesagt, dass es ihm egal ist, solange ich glücklich bin ^^ Das war damals gut zu hören, vor allem wenn man von der Reaktion der Mutter so enttäuscht wird. Ich meine ich bin froh, dass sich das Verhältnis zu meiner Mutter wieder gebessert hat, aber es verletzt mich eben auch, dass sie einen ganzen Teil von mir so ablehnt. Ich weiß auch, dass es meine Mutter oft traurig macht, dass unser Verhältnis bei weitem nicht so eng ist wie zwischen mir und meinem Papa, aber dass ihre Abwehrhaltung bei der Thematik das nicht gerade besser macht, scheint sie nicht zu sehen ...Zitat von Angel of Death
Mit einem Gewehr vom Hof?! Das ist wirklich krass, werde nie verstehen, wie Eltern ihr Kind, dass sie jahrelang geliebt und aufgezogen haben, derart behandeln können ... Das erinnert mich an etwas, was ich mal gelesen hatte, als ich für mein Referat in Englisch recherchiert hab (hatte damals das Thema "LGBTQ-Community"). Da hatte ich was gefunden, dass wohl 40% der obdachlosen Jugendlichen sich als LGBTQ identifzieren, aber nur 7% der gesamten Jugend, was heißt, dass viele Jugendliche deswegen von zu Hause rausgeschmissen werden. Glaube die Statistik bezog sich aber auf die USA.
Hier direkt leider nicht, in Stuttgart gibt es das bestimmt (ich erinnere mich, das irgendwann mal gegoogelt zu haben), aber ich weiß nicht, ob das was für mich wäre, weil ich sehr schüchtern bin. Gut, jetzt mit Corona sind solche Einrichtungen ohnehin noch eher vom Tisch.Zitat von Angel of Death
Ja, eigentlich sollte ich es einfach allen meinen Freunden sagen, aber ich hab nicht so viele Freunde und irgendwie bevorzuge ich es da noch immer, lieber zu schweigen, solange ich mir nicht relativ sicher sein kann, dass das gut ausgeht. :/
Also es ist nicht so, als hätten wir nie darüber geredet, kurz nachdem ich mich geoutet hatte, war ihre Reaktion zwar kein richtiges Gespräch, aber da sie als erstes schockiert gefragt hat, was denn dann mit Kindern (und somit Enkelkindern für sie) wäre, ist das wohl ein wichtiges Thema für sie. Ich hab ihr zwar dann gesagt, dass es ja auch andere Möglichkeiten gibt, aber das hat ihr auch nicht gefallen, weil sie eigentlich dagegen ist, dass gleichgeschlechtliche Paare Kinder erziehen. Da verstehe ich ihr Problem nicht so ganz, denn einerseits pocht sie auf Enkel, andererseits will sie die eben „nicht so“. Dabei hat die Orientierung mit der Kinderwunschgeschichte nicht wirklich was zu tun, gibt ja auch Heterosexuelle, die keine Kinder möchten. Ich gebe zu, ein richtiges Gespräch könnte wohl Klarheit verschaffen und das hatte ich mir eigentlich auch vorgenommen, aber weil sie danach erstmal kaum mit mir geredet hatte und auch ziemlich beleidigt war (warum auch immer), hab ich es dann vor mir hergeschoben. Und jetzt käme es mir komisch vor, sie wieder direkt darauf anzusprechen, seit meinem Outing sind schon drei Jahre vergangen und ich weiß, dass das wieder zu Konflikten führen würde.Zitat von Black Sheep
Das wird es wohl sein. Das Traurige ist, vor meinem Outing haben wir den ein oder anderen Film zusammen geschaut, bei dem es auch um die Thematik ging und da war sie immer schockiert, wenn Eltern die Kinder nach dem Outing irgendwie ablehnten oder so. Aber in der Realität war‘s bei ihr leider auch so, bei anderen kann man es eben ignorieren, aber bei der eigenen Tochter ist das schwierig.Zitat von Black Sheep
Das kann ich nachvollziehen. Es gehört zum guten Ton, dass man sich als Gastgeber Mühe gibt und den Gästen nicht das Gefühl gibt, sie wären ihm lästig. Aber klar, wenn deine Tante schon einmal Depressionen hatte, dann könnte es durchaus sein, dass das Ganze eine psychische Sache ist. Vielleicht solltest du sie darauf mal ansprechen? Aber gut, wenn sie ansich eher abwehrend darauf reagiert, wenn man sie auf ihre charakterlichen Veränderungen anspricht, dann bringt das womöglich auch nichts.Zitat von Black Sheep
Nicht wirklich, meine Familie hat zwar einen christlichen Hintergrund und ich wurde auch getauft, aber meine Eltern sind beide aus verschiedenen Gründen aus der (evangelischen) Kirche ausgetreten. Ich glaube meine Mutter glaubt zwar im Gegensatz zu meinem Papa durchaus an Gott, aber der Glaube spielt hierbei keine Rolle, ich bin zu Hause auch nicht wirklich übermäßig religiös erzogen worden.Zitat von Anti
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