Ein Satz aus COMIXENE 92 geht mir nicht aus dem Kopf:
"Hier bestätigte sich mehr als eindrücklich, dass neue Leserschichten kaum noch vom Fachhandel erreicht werden können."
Woran liegt das und wie kann man das ändern? Oder soll man das so hinnehmen und was wären die Konsequenzen?
Der Comic-Fachhandel ist doch entstanden, weil das wachsende Comic-Angebot vom Buchhandel nicht mehr umfassend aufgenommen werden konnte. Daraufhin schrumpften die Comic-Abteilungen in den Buchhandlungen. Wenn der Fachhandel jedoch keinen Nachwuchs anlockt, wird der Comic-Markt insgesamt schrumpfen. Und was heißt das für die Verlage, die auch für den Nachwuchs produzieren wollen? "Buchhandel als Rettung" funktioniert aus dem Fachhandel-Entstehungsgrund nur begrenzt für Ausnahme-Titel, die meistens auch nur für Erwachsene sind, die im Buchhandel danach fragen. Jugendliche in der Orientierungsphase fragen nicht gezielt, sondern schauen sich um, was es so gibt, entdecken gerne Sachen, von denen sie schon mal gehört haben. Doch wenn inzwischen schon sogar der Fachhandel teilweise nur noch auf Nachfrage bestellt, wo soll das hinführen?
Die Jugend muss in die Comic-Shops, wo sie nicht nur ein großes Angebot, sondern auch für sie interessante Titel finden (unabhängig von Format oder Herkunftsland).
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