Ausgangspunkt des Films ist die „Operation Moses“, die der israelische Geheimdienst Mitte der 80er Jahre durchführte. Damals wurden (mit Hilfe der USA) tausende äthiopische Juden heimlich aus dem verfeindeten Sudan nach Israel ausgeflogen und gerettet. Sie hatten wegen ihres Glaubens aus ihrer Heimat fliehen müssen (die kommunistische Militärregierung in Äthiopien verfolgte religiöse Menschen jeden Glaubens, auch Christen und Moslems). Im „gelobten Land“ waren sie zwar vor Verfolgung sicher, hatten es aber sehr schwer anerkannt zu werden. Denn die äthiopischen Juden sind Schwarze und nicht wenige Israelis stritten ab, dass ein Schwarzer auch ein Jude sein könne. Zudem versuchten natürlich auch nichtjüdische Flüchtlinge aus den sudanesischen Lagern im Rahmen der „Operation Moses“ nach Israel zu gelangen. Diese „Illegalen“ waren keineswegs erwünscht und wurden (wenn man sie erwischte) sofort wieder abgeschoben. Regisseur Radu Mihaileanu („Zug des Lebens“) erzählt die Geschichte eines solchen falschen äthiopischen Judens, der in Wahrheit Christ ist
Ein kleiner Junge (Moshe Agazai) muss mit neun Jahren seine Mutter im sudanesischen Flüchtlingscamp zurücklassen, sich von nun an Schlomo (Salomon) nennen und darf das Geheimnis seiner nicht-jüdischen Abstammung keinem Menschen auf der Welt verraten. Auch nicht der linken, kaum religiösen israelischen Familie, die ihn bald adoptiert. Schlomo wächst auf, wird immer mal wieder mit dem (teilweise heftigen) Rassismus seiner Umgebung konfrontiert und glaubt deshalb, sich ganz besonders musterhaft „jüdisch“ verhalten zu müssen, um akzeptiert zu werden. Der äthiopische Rabbi Le Qès Amhra (Yitzhak Edgar) wird sein väterlicher Freund und Lehrer in Sachen Judentum. Er hilft ihm auch mit den Briefen, die er seiner Mutter heimlich schreibt. Dennoch entwickelt Schlomo zu seiner Adoptivmutter (Yaël Abecassis) und auch zu seinem Adoptivopa (Rami Danon) ein herzliches Verhältnis. Mit dem Adoptivvater läuft es dagegen nicht so gut. Als Teenager (Mosche Abebe) verliebt sich seine Klassenkameradin Sarah (Roni Hadar) in ihn und lässt sich auch von ihrer rassistischen Familie nicht davon abbringen. Als junge Erwachsene (Schlomo 3: Sirak M. Sabahat; Sarah: dieselbe) schließlich heiraten die beiden. Nur von seinem Geheimnis weiß Sarah auch nach zehn Jahren Freundschaft genauso wenig, wie irgendjemand anderes auf der Welt.
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