Bis auf die Materialkosten kann ich nur zustimmen.
Oft treffe ich auf Leute, die wissen wollen wie das Leben eines Comiczeichners ist oder es gibt Leute, die eine viel zu romantische Vorstellung davon haben.
Da muss ich leider oft aufklären. Die Realität eines Zeichners hat sich in den letzten 100 Jahren eigentlich nicht viel geändert...
Zitat - Bericht aus COMICZEICHNER.TVWenn ihr jetzt denkt, Zeichnen ist einfach und man hat dabei viel Spaß, dann ihr irrt euch. Zeichnen ist eine Präzisionsarbeit, es benötigt absolute Konzentration und langes angesammeltes Wissen und gute Feinmotorik, es macht einen arm (denn das ganze Zeichenmaterial was man braucht ist oft teurer als ein Neuwagen), raubt einen die Zeit (man sitzt immer länger an einer Zeichnung als man es selbst gedacht hat), es schmerzt oft körperlich (man sitzt falsch, Sehnenentzündungen, Rückenschmerzen, Blindheit…), es bringt einen zur Verzweiflung, es macht einen krank (man schläft zu wenig, ernährt sich schlecht – trinkt zu viel Kaffee, bewegt sich zu wenig, man geht kaum aus dem Haus, Urlaub gibt es nicht…) und zerstört Beziehungen (…ich kann heute nicht mit ins Kino, diese Zeichnung muss bis morgen fertig sein, sonst haben wir kein Geld für die Stromrechnung – Schatz, bring bitte die Kinder hier weg, denn ich muss das #*%&$$ Ding hier fertig kriegen, ich habs doch schon tausend mal gesagt…) und am Ende ist man nicht mal mit den Ergebnis zufrieden und geht unglücklich ins Bett (und man macht sich Gedanken, ob man lieber einen “anständigen” Job versuchen sollte, sogar wenn es nur eine Stelle im nächsten Imbiss ist). Ach ja, die Bezahlung ist auch meistens nicht so toll (viele Auftraggeber denken sogar, man zeichnet umsonst, weil es ja so viel Spaß macht, es ja ein tolles “Hobby” ist und es ja “schnell” geht…) und am Ende steht man mit kaum Geld da, da man als Freiberufler alles selber bezahlen muss (Krankenkasse, Versicherungen etc.) und die Steuern auch ziemlich happig sind.
Das ist die Realität.
Wer Bock auf so ein Leben hat, der sollte unbedingt Illustrator, Comiczeichner oder Mangaka werden.
NEU:
- Manga MEIN ERSTES MAL - das Debütwerk von Manga-ka Niloo Romance / Josei
COMICZEICHNER.TV - COMIC MANGA ILLUSTRATION Tipps, Tricks und Videos - regelmäßige Updates und neue Beiträge zu den Themen WIE WERDE ICH COMICZEICHNER / MANGA-KA.[/LIST]
Bis auf die Materialkosten kann ich nur zustimmen.
"zu viel kaffee... zu wenig aus dem haus.." ja.. aber der rest...
Blindheit ist mit Verlaub nun wirklich überzogen.
Ich bin noch nie vom zeichnen Blind geworden :-)
Das mit den sozialen Kontakten ist aber echt ein Problem.
Was die Gesundheitsrisiken angeht kann man sich als Zeichner wirklich nicht beklagen finde ich.
Man muss halt Ausgleichsport machen um den Bewegungsapparat nicht verkümmern zu lassen.
Im Alter stehen die Bauarbeiter mit kaputten Gelenken da,
die Grundschullehrerin hat Tinitus und ein Alkoholproblem,
der Manager Burnout.
Der Pilot Krebs,
und der Zeichner? der hat halt was mitm Rücken.
Lässt sich wohl allgemein auf Freelancer im grafischen Bereich übertragen, wobei dort die Bezahlung und Auftragslage vielleicht noch etwas besser ist.
Na ja, es gibt halt das Glas, das halb voll ist, und jenes, das halb leer ist. Deines ist letzteres.
Bisschen arg einseitig, der Eingangspost. Ich empfinde Zeichnen auch als nicht einfach, soweit stimme ich zu, aber ich habe trotzdem durchaus Spaß daran. Und über die Bezahlung kann ich in der Regel auch nicht klagen. Klar ist Zeichnen nun einmal Arbeit, wenn man damit Geld verdienen will, aber welcher Job ist das nicht?
Ich finde es auch ein TICKERLE zu melodramatisch, Mig. Sowohl du als auch Geier, ihr seid Ausnahmetalente mit einem enormen Spektrum. Sucht euch die richtigen Projekte, und ihr werdet abgehen wie nix. Ich sehe um mich herum viele Zeichner, die weniger talentiert sind, aber offensichtlich besser darin, sich zu präsentieren, zu verkaufen und Projekte zu organisieren, die ihnen ein gutes Leben ermöglichen. Es gibt KEINEN Grund, weshalb euch das nicht auch gelingen sollte.
Ich zitier mal Loomis "Die Talentfrage ist noch ungeklärt ...". Schätze, dass Geier und Navi einfach auch viel geübt haben und üben mussten bis sie da sind wo sie sind.
Speziell Navi ist ja jetzt auch nicht gerade ein leiser Charakter. Der macht schon ordentlich Lärm (Marketing) scheint mir. Ich find die beiden sind solide, gute Berufszeichner/Illustratoren aber im Vergleich mit Leuten wie z.B. Marko Djurdjevic sieht man doch noch einen Unterschied, finde ich.
Aber gut, ich kann es letztlich nicht beurteilen, weil ich den Markt auch gar nicht kenne. Ich bin weder Auftraggeber noch -nehmer in dem Bereich. Gut möglich dass es auch "betriebswirtschaftliche/marktetingtechnische" Gründe hat, dass das Arbeitsleben von Navi so hart ist.
Off Toipic, CH: Du kannst SEHR froh sein, dass andere dich nicht auf dieselbe Weise be- und abwerten, wie du das gerne bei anderen tust. Marko Djurdjevic kann, was er kann, und die beiden können, was sie können. Und da sind viele Dinge dabei, die Marko D. nicht ebensogut kann.
ich auch-weiss nicht mit was der gute arbeitet
und nun die vorteile;
man muss sich nicht täglich rasieren (gilt für beide geschlechter)
man kann ab und an den wecker auf stumm stellen-ziemlich oft sogar
man kann die kaffeekosten von der steuer abziehen
man hat keinen noch dooferen chef, als man selbst einer ist
man kann mit der arbeit teilweise echte freude bereiten
die bezahlung wird mittelfristig überall unter druck geraten-als kontrast zu den milliarden die verschoben werden
Geändert von Gretchenfrage (25.11.2012 um 14:15 Uhr)
Der Beitrag ist natürlich etwas "überspitzt", aber es ist die Realität vieler Berufsillustratoren, die wirklich davon 100% leben.
Es gibt aber wirklich sehr viele Zeichner, die mit großen gesundheitlichen Schäden zu kämpfen haben und trotz der Tatsache, das sie auf sich aufpassen. Irgendwann macht jede Sehne schlapp und jede Netzhaut brennt ab, wenn man stundenlang auf ein weißes Blatt oder Monitor starrt...
Zu den Kosten, wenn man sich ein Wacom Cintiq, zwei Riesen Monitore, ein Macbook Pro oder PC, 100er Box Copics plus zu jeder Farbe Nachfüllflasche, 100 Aquarellstifte, 100 Aquarellfarben, Pinsel, 100 Fineliner, Feder plus Tusche, Bleistifte, Radiergummis, Papier, Programme wie Photoshop, Indesign, Premiere, Flash etc. besorgen muss, dann wollt ihr nicht auf die Rechnung schauen ))
@Coffeehouse
ich sehe mich eher als kommerziellen Illustrator, Marko ist eher ein Künstler, der seinen eigenen Stil vermarktet (und sich wohl mit anderen Zeichenstile schwer tun würde). Ich muss immer in der Lage sein jeden gefragten Stil umzusetzen (alleine oder mit Hilfe). Das ist eher der Unterschied und das verschafft mir natürlich mehr Möglichkeiten Arbeit zu finden.
NEU:
- Manga MEIN ERSTES MAL - das Debütwerk von Manga-ka Niloo Romance / Josei
COMICZEICHNER.TV - COMIC MANGA ILLUSTRATION Tipps, Tricks und Videos - regelmäßige Updates und neue Beiträge zu den Themen WIE WERDE ICH COMICZEICHNER / MANGA-KA.[/LIST]
Das alles ist "von vorne bis hinten" überspitzt ... und
somit eher eine Verzerrung, denn eine Realität!
Erstens würde ich gar nicht auf die Idee kommen,
den Illustrator, den Comiczeichner, den Cartoonisten
und den Mangaka in einen Topf zu werfen - dazu
sind die realen Lebens- und Verdienstmöglichkeiten
viel zu unterschiedlich.
Und zweitens ist der Blick auf Kosten, Kosten und
noch einmal Kosten nur mit diesem einseitigen und
verzerrten Blick ein Problem.
Tatsächlich kann man Heute für einen "Bruchteil" gegenüber
der Kosten der letzten Jahrzehnte ein professioneller
"Kreativer" sein und außerdem sind die wirklich erfolgreichen
Illustratoren deswegen mit großen Einnahmen/Verkaufsauflagen
gesegnet, "weil" sie selbst mit einem billigsten
Bleistift auf Kopierpapier die besten Kunstwerke
umzusetzen fähig sind. Es gibt wenige Berufe, wo
man "so viel Geld" mit so wenig Equipment
verdienen kann, wie im illustrativen Bereich.
Geändert von horst (27.11.2012 um 00:48 Uhr) Grund: schreibfehler korr.
Ja gut, Djurdjevic war vielleicht ein blöder Vergleich, weil der ja hauptsächlich Cover und Konzeptart macht.
@Spong: Möchte mal was per PN mit dir besprechen.
Boah, da hat jemand ein echt halb leeres Glas. Wie hält dieser Mensch einen Job aus, der blind macht, Beziehungen zerstört, und gar noch zu mieser Ernährung führt?
Ein Illustrator, Comiczeichner, Mangaka, etc. (Ja, ich weiß, wie verschieden diese Dinge sind!) muss in erster Linie sein Handwerk beherrschen und das Geschäftliche genauso gut beherrschen. Und viele konzentrieren sich nur auf das Handwerk, aber das reicht nicht. Man muss, knapp gesagt, seine Rechte kennen und durchsetzen, seine Preise kennen und durchsetzen, und den Markt kennen und wissen, in welche Nische(n) man passt. Ich kenne mehrere Illustratoren, die um Längen grandioser zeichnen als ich, aber sich als Unternehmer nur schwer zurechtfinden.
Miese Ernährung? Dann lernt man Kochen, Einfrieren und bereitet jede Menge Gemüse und Eiweiß im Voraus vor. Eine gesunde Lunchbox ist in 20 min. fertig.
Beziehungskiller? Dann findet man einen Partner, der einem in dem, was man tut, voll unterstützt und fördert - vielleicht sogar einen, der (wow!) stolz auf einen ist! Ihr könnt darauf wetten, dass ich für meinen Freund, diesen wunderbaren Gentleman, so ziemlich alles tue!
Körperlich harte Arbeit? Ich finde es, mit Verlaub, nicht anstrengender als jeden 08/15-Bürojob. Die machen allerdings alle mehr oder weniger krank - da stimme ich dem Verfasser halbwegs zu.
Man geht kaum aus dem Haus? Doch, man kann sich einen Studioplatz mieten, und zusammen in einem Atelier oder Büro mit anderen Kreativen zusammenarbeiten. (Und dann gibt's in vielen größeren Städten jeden Monat die Illustratorenstammtische der IO). Ich mag darauf überhaupt nicht mehr verzichten.
Aber gut, er liebt seinen Job Ich auch. Es ist schwer, aber noch lange nicht so schwer.
Ihr könnt euch überhaupt nicht vorstellen, wie wunderschön Navis Katalog für jemanden klingt, der in der Woche 16 Stunden unterrichtet, 20 korrigiert, 6 auf Konferenzen und 8 auf nem Tag der offenen Tür ist und in 3 Elterngespräche führt, weil wieder jemand nen Schülerausweis ans Jesuskreuz genagelt hat.
Zumal mein Zeichneralltag aber nicht ein Achtel so schlimm ist wie das, was Navi beschreibt. Siehe Maidith.
Ich hab auch eher die Billigvariante. Hab dieses Jahr den großen iMac (refurbished) und ein CS6 gekauft, zusammen für weniger als 3000 Tacken. In den nächsten drei bis fünf Jahren plane ich keine weiteren Investitionen in Hard- und Software.
Ein Dédé-Album (46 Seiten) kostet 25 € für Papier, 20 für Tinte und Tusche, 20 für Radiergummis, 10 für Bleistifte. Farben kommen aus der Steckdose . Farbausdrucke krieg ich fürn Abendesen (selbstgekocht). Alle drei Jahre brauche ich nen neuen Füller für 80 bis 120 Euro. Auf meinem alten Macmini (mit Monitor für unter 1000 €) hab ich fünf Alben zusammengebastelt.
Das Problem bleiben die Zeit und das wenige Geld, das durch Tantiemen oder Vorauszahlungen reinkommt.
blog.eriks-deae.de
Klar will man da nicht auf die Rechnung schauen, aber auf der anderen Seite - das was reinhaut, nämlich Monitore, Cintiq, Macbook und die Adobe-Programme, kauft man sich einmal und dann erst mal gut 10 Jahre (wenn nicht länger) nicht mehr. Das relativiert sich dann auch wieder... und ich bezweifle dass man immer die neuesten Programme braucht (und als Win-User bezweifle ich auch stark die Notwendigkeit eines Macbooks jeglicher Art Da kommt man mit Win einfach billiger weg...)
Aufm Blog ...und neuerdings auch auf tumblr
hmm.
Also ich ernähre micht super
bin eigentlich ständig außer Haus unterwegs
Habe Freunde
Bin fit
und sehe auch noch granatenmäßig gut aus.
Bezahlung stimmt auch
....
ach ja - upps. Ich bin ja auch kein Illustrator
Geändert von Jot (26.11.2012 um 16:56 Uhr)
TWITTER:
https://twitter.com/SheJot
TWITCH:
https://www.twitch.tv/shejot
WEBTOON (LINK)
@Jot: Callboy?
Ist aber alles erlogen! Der Beweis? Du bist hier aktivAlso ich ernähre micht super
bin eigentlich ständig außer Haus unterwegs
Habe Freunde
Bin fit
und sehe auch noch granatenmäßig gut aus.
Davon mal ganz ab. Also dieses Schwarzsehen kann man fast auf alle Berufe ausdehnen. Ich bin als Dozent unterwegs und reiße gerade zwölf bis vierzehn Stunden Tage ab. Geld gibt es auch, allerdings nur zum Überleben. Familie sehe ich kurz vorm ins Bett gehen. Ist das anstrengend? Klar. Habe ich es mir selbst ausgesucht? Klar. Mache ich es gerne? Klar. Insgesamt eigentlich doch sehr positiv.
Geändert von dino1 (26.11.2012 um 19:51 Uhr)
Wolltich grade sagen :--) man hat es schon verdammt schwer als weißer Westeuropäer mit abgeschlossener (Hochschul)ausbildung in Deutschland ...
Aufm Blog ...und neuerdings auch auf tumblr
Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges
- Splashbooks
- Splashcomics
- Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte Comicsalon Erlangen Lustige Taschenbücher |
Lesezeichen