„Wir brauchen mehr Studienplätze, um wieder ausreichend Ärzte für die Patientenversorgung zur Verfügung zu haben. Dringend notwendig ist eine Steigerung um zehn Prozent.“ Die Ärzteschaft geht dafür von jährlichen Kosten von rund 300 Millionen Euro aus.
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Dass die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage und damit auch die Medizinerversorgung generell bisher politisch kein ganz großes Thema ist, hängt wohl damit zusammen, dass Deutschland Zuwanderungsland für Ärzte ist. Laut Ärztekammer waren Ende 2016 gut 42.000 Ärzte mit ausländischem Pass hierzulande tätig. Binnen zwei Jahrzehnten hat sich die Zahl fast vervierfacht. Ohne sie ginge es nicht mehr.
„Deutschland darf sich nicht darauf verlassen, seinen Medizinerbedarf mit ausländischen Kräften zu decken. Das gebietet auch unsere Verantwortung als reiches Land“, sagt Ärztepräsident Montgomery. Es dürfe nicht sein, dass Länder etwa im Osten Europas mit schwächeren Volkswirtschaften ihre gut und teuer ausgebildeten Ärzte verlieren. „Wir müssen unsere medizinische Versorgung möglichst autark gewährleisten können.“
Quelle:
Welt
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