Darum geht's doch! Wie kann ich ein Album
oder ein Magazin gegenrechnen!?
Es spricht nichts dagegen, dass nicht frankobelgische
Inhalte drin sein dürfen ... aber wie finanziert sich
das Teil? Das ist die Frage ... und wenn der niederländische
Comicanteil, event. Werbeschaltungen, sowie längere
Standzeiten hier einen finanziellen Spielpraum geben,
dann kann das durchaus funktionieren.
Aber bei uns funzt das dann trotzdem nicht, denn wir
haben diesen Spielraum nicht. Wir haben keine regelmäßige
deutsche Comicproduktion*, der Werbesektor ist quasi
nicht vorhanden und mit den "doppelten" Kosten (siehe
noch mal meine Auflistung) - also den in Deutschland
üblichen Lizenzanteilen - rechnet es sich eben nicht.
Wie ich schrieb: ich gehe davon aus, dass wir am Kiosk
durchaus von einem Titel 30.000 Alben verkaufen könnten
... aber der nötige Gewinn bliebe trotzdem aus!
* die einzig relevante - Mosaik - macht ihr Ding.
Naja, aber wo glaubst du kaufen die Gelegenheitsleser das klassische LTB oder den neuen SC Asterix? Lucky Luke mag durchaus etwas anders gelagert sein, ist aber nur mein Gefühl! Beim LTB spielt die Nummer übrigens kaum eine Rolle, die sind wirklich sehr lange in den Ständern, Asterix und LL auch.
Deshalb auch hier die FRage ob man nicht zwischen Neuerscheinungen und Backlist unterscheiden sollte.
Irgendwie ist es wie Schattenfechten, die Verlage, die könnten wollen halt nicht, allen voran Egmont. Für andere zahlt es sich nicht aus bzw. ist nicht sinnvoll, da bin ich voll bei horst.
Intereressant wäre auch, welches Genre sich evtl. in der Masse verkaufen würde.
Mein Tipp ist eindeutig SCI-FI, gefolgt von Horror. An Western glaub ich gar nicht, deshalb Blueberry ja nicht und deshalb macht hier eine Sammleredition mehr Sinn.
Man kann Egmont ja viel vorwerfen, aber wie das Geschäft am Kiosk läuft wissen sie wohl von allen Comicverlagen am besten. Und natürlich sind sie nicht auf der heiligen Mission zur Rettung der Comics, sondern rechnen einfach aus, was es bringt. Selbstverständlich muß sich ein Kioskprodukt selbst tragen, durch Verkauf und Werbung (das wäre ja mal ein neuer Versuch: Comicalben mit 16 Seiten Werbung). Alles andere ist Schwachsinn. Auch bei Asterix würde es sich nicht rechnen, wenn die Kioskalben durch die Hardcover querfinanziert werden müßten.
Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!
Was würde eigentlich passieren , wenn bei Egmont einer auf die Idee kommen würde, den jeweils neuen Asterix ausschließlich zwecks Gewinnsteigerung plötzlich nur noch als Hardcover anzubieten (2 € teurer als das bisherige SC bsw.) SC wird ersatzlos gestrichen oder das erscheint als Billigprodukt erst Jahre später so wie es bei anderen Artikeln üblich ist. erst die teure aktuelle Version und dann später viel wenn es nicht mehr aktuell wird, wird es günstiger .
Asterix wäre doch die einzige Serie bei dem man sich das theoretisch erlauben könnte (Klar, Gewohnheit und Afstand der bisherigen Sammler, aber nur rein theoretisch) , weil die Leute es eh kaufen würden. Oder würde die Rechnung doch nicht aufgehen weil die Leser in der Masse sich doch sich verweigern würden ?
Höhere Gewinnmarge , heimliche (Zwangs-) Umerziehung der Leser auf Hardcover Kultur als Standard (ähnlich wie LP - CD, Video-DVD-Blue-Ray usw.)
Ein
Herz
für Hardcover
Glaub ich nicht, dass das 1 zu 1 aufrechenbar ist, viele kaufen eben keine HC (wegduck).
Ich sehe bei mir auch keinen Vorwurf an Egmont. Dass sie könnten ist ja eher ein Lob, weil sie am Kiosk Markt etabliert sind. Und nach wie vor wird vollkommen vergessen, dass man so halt nur einen Auschnitt aus seinem Programm zeigt und wenn auch noch vollkommen fokusiert auf Funnys. Darum hat Egmont auch reagiert und ist eher dabei die HC Schiene (ECC), derzeit inhaltlich dem Kiosk Markt anzupassen und nicht umgekehrt.
Passt für sie weil das ihr Kerngeschäft ist, das ihnen in der Masse niemand streitig macht.
Man kann jetzt müssig darüber streiten, ob andere Themen/inhalte keine Masse anlocken, bei Mangas scheint es aber zu funktionieren, denn da werden doch auch die meisten Umsätze nicht im Fachhandel generiert oder? Da ist eher der Buchhandel am Zug.
Und die durchschnittlichen Verkaufszahlen liegen doch wohl auch über den meisten FB Titeln.
Bei Panini tippe ich bei den Heften (ohne die Zahlen zu kennen), dass auch ein relvanter Anteil über den Kiosk geht.
Da ist es eindeutig so, dass die Hefte am Kiosk auch Anreiz für das Gesamtprogramm generieren wollen (siehe inhaltliche Hinweise auf das Programm des Monats etc.).
Befreit
Wie sie das mit Yakari verbocken konnten, ist mir echt ein Rätsel. Vielleicht waren da auch deren Erwartungen wieder viel zu hoch. Ab sofort liegt übrigens das neue Asterix-Magazin am Kiosk (mit Ausschnitten aus 30 bis 40 Jahre alten Alben und einer auch nicht neueren zweiseitigen Kurzgeschichte), vielleicht bringt das ja den deutschen Magazinmarkt ins Rollen. Als Nächstes versucht es dann Ehapa noch mal mit dem vor 40 Jahren geplanten Lucky Luke-Magazin und darin könnten sie auch Blueberry abdrucken, womit sich der Kreis geschlossen hätte. 😉
Mal ernsthaft. Ist denn, entschuldige meine Unwissenheit, überhaupt einmal ein ernsthafter Versuch gemacht worden, FB Comics über den Fachhandel hinaus, einen breiteren Publikum zugänglich zu machen? Oder sind Daten erhoben worden, die die Angaben, Kurzfassung lohnt sich nicht, erhärten?
Ja, nannte sich ZACK. Davon hat ein gewisser Herr Axel Springer in den 1970er Jahren (das war im letzten Jahrtausend) erst jede Woche mehr als 100.000 Hefte verkauft und später Gerüchten zufolge viel Geld verloren. Immerhin hat er damit aber Serien wie Blueberry, Andy Morgan oder Comanche einem breiten (damals noch jugendlichen) deutschen Publikum überhaupt erst bekannt gemacht, wovon bestimmte Verlage heute noch profitieren, weil es sonst die (inzwischen gereiften) Menschen nicht gäbe, für die sie hochpreisige (bloß nicht mehr teure schreiben) Integral- und Gesamtausgaben produzieren könnten .
In den 1980en gab es dann auch noch Albenreihen wie Edelwestern (mit Blueberry und Comanche), Isnogud, Boule&Bill etc. am Kiosk. Die Älteren unter uns haben das sogar noch miterlebt.
Huxley hat das schon richtig - mit dem Sidekick
auf die Infrastruktur - beschrieben!
Das System funktioniert so nicht mehr...
Man muss dazu auch gar nichts ausprobieren,
denn es funktioniert schon rein von den Zahlen
her nicht (am Kiosk seit 30 Jahren nicht - dafür
aber seit 30 Jahren im Buchhandel problemlos).
Ich wundere mich schon, warum du nach Daten
fragst. Ich habe sie Gestern unter #190 beschrieben.
Wer meinen Beitrag gelesen hat, der weiß, dass
30.000 verkaufte Blueberry in den 80igern gerne
für Gewinne* ausgereicht haben. Heute fährt
man mit dieser Zahl Verluste ein. Und wenn
es 50.000 wären, dann wären die Verluste nur
umso größer.
Das System Kiosk funktioniert so nicht mehr! Nicht
mehr für 99% aller frankobelgischen Alben, wenn
sie denn den Buchhandelsausgaben ähnlich (Album,
ohne Werbung mit den üblichen Lizenzen) sein sollen.
* wahrscheinlich trotzdem magere
Das Problem dabei ist: Es wird keinen neuen Lucky Luke oder Asterix mehr geben, weil die Grundvorraussetzung dafür eine Präsenz, über den Fachhandel hinaus wäre. Der FB Comic ist damit verurteilt den Weg alles Wäschers in die Vergessenheit, abseits von Expertenwissen, zu gehen.
Mein Sohn hat als 12 jähriger vor Jahren sehr gern FB Comics gelesen. Am liebsten mochte er Blueberry. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm. Das hat aber leider nicht angehalten. Auf Nachfragen erhielt ich die Antwort, das er keine Lust hätte, immer eine "Weltreise" zu machen, um Comics zu kaufen bzw. nach welchen zu stöbern. Ich glaube nicht, dass das ein Einzelfall ist.
In der Stadt in der ich zu Hause bin, gibt es praktisch keine Comics. Bleibt für mich nur der gute und sehr zuverlässige Andys Comicexpress.
Mit langsam meine ich einen Prozess von 20-30 Jahren, denn dann wird wohl der größere Teil der Liebhaber des FB Comics, zu denen ich mich zähle, so wie ich das zu überschauen vermag, wohl nicht mehr unter uns weilen.
Ich meine den gesamten Markt. Sowohl Fachhandel wie auch Online. Ich hoffe sehr, ich habe unrecht.
Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges
- Splashbooks
- Splashcomics
- Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte Comicsalon Erlangen Lustige Taschenbücher |
Lesezeichen