The Authority: Kev von Garth Ennis und Glen Fabry (Panini, limited PB zur Comic Action)
Der Band enthält den One-Shot Kev und die nachfolgende Miniserie More Kev
Der nächste Brite, bitte! Nach Moore, Ellis und Millar holt Jim Lee also nun Ennis an Bord der SS-Wildstorm.
Gestatten Kevin Hawkins. Ehemaliger SAS Offizier und inzwischen, also halt nach der Sache mit dem Tiger, ne Art Doppelnullagent für's britische Empire.
Kev bekommt von seiner Vorgesetzten den Autrag sich der leidigen Authority zu entledigen. Nachdem Amerika da ja nix auf die Reihe bekommt, versuchen es eben nun die Engländer. Und so wird Kev ausgerüstet mit einer Waffe die vermutlich diese mächtigen Wesen oben auf dem Carrier erledigen könnte. Mit Hilfe eines Tricks und dem Überraschungsmoment gelingt ihm das scheinbar unmögliche, er tötet die gesamte Authority. Das dies nun nicht alles ist sollte klar sein und auch Kev bekommt recht schnell aufgezeigt das er nur wieder benutzt wurde. Ist halt doch irgendwie scheiße wenn man, seit dieser Sache mit dem Tiger, immer nur der Arsch ist. Dazu kommt auch noch das Kev's Homophobie immer wieder durchbricht und das finden das "Dynamische Duo" Midnighter und Apollo nun mal gar nicht so witzig.
In der Miniserie bricht Ennis die Authority runter auf eben genau die beiden Mitglieder die wieder einmal mit Kev zu tun bekommen. Leider ist Kev nicht ganz unschuldig daran das die Erde mal wieder in ganz große Gefahr gerät, was vor allem an dieser einen Sache, also die mit dem Tiger, liegt. Und so müssen die nicht allzu homogenen Charaktere zusammenarbeiten um diesen schönen blauen Planeten zu erretten. Am Ende darf sich Midnighter dann *noch mit Kev über dessen Homophobie unterhalten, aber klar das da bei so einem Honk wie Kev nicht viel rumkommt, aber ist halt immerhin mal wieder ein weiteres Kneipengespräch.
Das alles ist von Ennis gewohnt schwarzhumorig und unterhaltsam geschrieben mit den üblichen Ennis Zutaten: Kneipengespräche, etwas irische Politik und ganz viel Abneigung gegen Superhelden.
Mir war es dann doch etwas zu flach, aber eben auf Ennis Niveau zu flach. Der Mann kann dies alles etwas besser auch wenn er zumindest von Glen Fabry aufs beste unterstützt wird. Seit Preacher ist Fabry eh sehr eng mit Ennis verbunden und auch als Innenteil Zeichner macht dieser einen hervorragenden Job
Schade das die beiden weiteren Miniserien mit Kev nie das deutsche Licht erblickten, evtl. steigert sich das alles ja noch. Und die Sache mit dem Tiger kommt in den späteren Ausgaben wohl auch zum Abschluß.
War ok, viel Humor, viel Gewalt aber alles nicht so überdreht wie zuletzt das Lobo Treffen, trotzdem ist dies nicht gerade Ennis beste Arbeit.
Für wen geeignet? Für alle die wissen wollen was es mit dieser Tiger Sache auf sich hat
PS: Christian Langenhagen vs. Bernd Kronsbein
Ich hab mir den Spaß gemacht und den One-Shot Kev, der zuerst bei mg erschien und später nochmal bei Panini, mal hinsichtlich der Übersetzung zu vergleichen. Beide sind doch recht unterschiedlich aber immer nah am Original(welches ich online vorliegen hatte). Langenhagen eher etwas flapsig, was aber imho auch zur Sprache der Ennis Iren passt, Kronsbein versucht da näher am Text zu bleiben, was dann ab und an etwas hölzern wirkt. Lesbar und gut getroffen sind beide Versionen, aber daran merkt man wie schwer es ist den richtigen Wortlaut bei einer Übersetzung zu treffen. Beispiel?
Original Ennis "No one touched me like you ..."
Langenhagen: "Niemand berührte mich wie du ..."
Kronsbein: "Niemand streichelte mich wie du ..."
Point Blank von Ed Brubaker und Colin Wilson (Cross Cult)
Kommt'n Ami in nen englischen Pub...... oder so ähnlich.
Nachdem die erste und zweite britische Invasion schon für WS tätig war, darf jetzt mal ein Amerikaner ran. Und Bru nimmt sich das feinste aus dem WSU und verpackt das alles zu einer Art Superhero Crime Noir. Grifter von den Wildcats und Lynch von Gen13 bekommen es in einer recht düsteren Crime Story mit dem von Alan Moore geschaffenen TAO zu tun, der ja am Ende seines Runs bei den Cats noch mal ein kleines Lebenszeichen von sich gab.
Von Bru mit seinen üblichen Krimi-Zutaten versehen, gibt er allerdings auch ein gewaltige Prise Superhelden dazu und vermengt das zu einem eher übersinnlich-mystischen Thriller. Immer wieder durchsetzt mit Gastauftritten vieler WS All Stars und auch sonst merkt man ihm an das er sich mit dem Universum ausgiebig beschäftigte. Da gibt's die Stammkneipe Clarks (welches jetzt, wohl nach dem Kauf Wildstorms von DC The Domino heißt) , den Puls, "Tür" und natürlich Tao, der schon den Cats ordentlich zusetzte und nun Lynch und Cole ausgiebig manipulieren darf. Am Schluss darf dann auch Holden Carver sein Stelldichein geben.
Sehr schön wie sich Bru im Wildstorm Universum austobt, falsche Fährten legt und den Leser dabei immer mitnimmt und unterhält. Wirkt die Story, gerade anfangs, teils etwas sprunghaft, so ergibt sich am Ende das Gesamtbild. Ist halt so wenn man gegen den größten Manipulator des WSU antritt
Colin Wilson macht ebenfalls einen sehr guten Job und passt für mich nicht viel schlechter zu Brubaker als Philips
Schöne Miniserie, die auch sehr gut für sich allein stehen kann ohne Vorwissen des WSU, hebt aber den Spaß ungemein wenn man alle Andeutungen oder Verknüpfungen kennt. Kann auch ganz ohne die Folgeserie Sleeper gelesen werden und ist somit ein gutes Ding zu unverbindlichen Annäherung an die bunte Welt von Lee's Wildstorm Universum.
Was mich bis heute beschäftigt, wie hat eigentlich CC die Rechte an Sachen von DC bekommen? (Darauf hat mir damals @El Duderino gut geholfen, daher poste ich hier die Aussage von Amigo bzw CC):
"Wir hatten auf der Frankfurter Buchmesse ein Gespräch mit DC Comics. Wir möchten euch nicht vorenthalten, dass es für Warlord leider keine guten neuen Nachrichten gibt. Im Gegenteil: Da Warner Bros. immer mehr mitmischt bei DC Comics (die Comic-Abteilung wird intern nicht mehr als "Publishing" angesehen, sondern läuft unter "Merchandising" für die Filme, sic!) haben sie ihre Politik dahingehend verschärft, dass sie um alles einfach und effizient zu halten, mit immer weniger Verlagen zusammenarbeiten möchten. Was Deutschland angeht, gibt es also den Master Deal mit Panini und sonst wohl nichts mehr. Ergo werden wir Warlord definitiv nicht fortsetzen können. Was uns sehr leid tut. Die meisten der anderen DC Lizenzen sind in der Zwischenzeit ausgelaufen, so dass wir auch Sleeper, Point Blank und The Life Eaters aus dem Programm nehmen werden. Bei Gregory haben wir das ja eh schon gemacht. Schade drum. Aber wir verstehen die Haltung von DC Comics. Wir haben wohl mehr Aufwand als Einnahmen "verursacht"."
Sleeper vol. 1 von Brubaker und Phillips (Cross Cult Band 1+2)
Nachdem sich Bru mit Point Blank einen gewissen Freiraum innerhalb des WSU erbaut hat, kann er nun stark losgelöst vom etwas engerem Korsett loslegen und bringt hier eine überaus gute Crime-Noir-Superhelden Story zu Papier. Natürlich kann das dann nicht ganz an sein imho Magnum Opus Criminal heranreichen, allerdings hatte er da ja komplett freie Hand und konnte sich weit mehr entfalten als eben bei Sleeper.
Mit Superhelden kommt der Mann ja eh gut klar, wie seine Runs bei Batman (fand ich sehr gut), Daredevil (fand ich gut) oder Cap. America (fand ich besser) zeigten. Allerdings haben die genannten eigentlich keinerlei "Superkräfte" wenn man Cap's Stärker mal ausnimmt und so ist Sleeper quasi seine erste Storyline mit richtigen Metawesen (selbst Iron Fist würde ich da rausnehmen) und das bringt ihn in die Nähe von Garth Ennis, der ebenfalls eher auf die "menschlichen" Superhelden steht und diese auch sehr spannend mit Leben einhauchen kann. Andererseits aber auch in die Nähe von Frank Miller, wie dessen Batman oder Daredevil zeigen. Sin city ist wohl Millers Opus Magnum, wer was anderes findet, gerne und das hat auch wieder starke Züge von Criminal. Beides episodenhafte Miniserien die irgendwie miteinander verzahnt sind und eben gerade deshalb als ein sehr runder Kosmos wirken.
Mit Sleeper schöpft eben Bru das möglichste aus und bringt uns eine typische Undercover-Cop Story wie wir sie schon x-mal gelesen oder gesehen haben. Macht ja nix, solange das gut umgesetzt wird. Ja und das kann Bru, schade halt nur das er auf anderer Linie eher der Volldepp ist und hierzulande schon zwei Verlage hinter sich gelassen hat. Mal sehen wie sich der nächste Kandidat anstellt, ich glaub Splitter ist daran
Das lustige an Brus Vita ist auch das ständig erwähnt wird, dass er ja schon mit vielen bekannten Zeichnern gearbeitet hat, wie ua Jim Lee. Ja, eine Ausgabe
Dafür hat er mit Phillips seinen Haus- und Hofzeichner gefunden und für seine Crime Storys passt der auch sehr gut zum Erzählstil Brubakers. Bei den minibooks von CC kommen die Zeichnungen allerdings weniger zur Geltung, da wäre ein Original Format schon wünschenswerter.
Wer jetzt hier irgendwie eine Art Rezension des Comics erwartet hat - Pech gehabt. Lest halt das was Mein Gott Walter geschrieben hat oder gebt euch das Ding einfach! Natürlich ist Sleeper nicht so Anspruchsvoll wie Batman: Metal und wohl eher für den Mainstream Leser gedacht als für experimentierfreudige mündige Erwachsene, aber einen Versuch für Leser denen ua Sin City zugesagt hat ist es einen Blick wert.
Wie stand es gestern Abend beim deutschen Klassiker Die liebestollen Handwerker auf Beate Uhse TV so in etwa im Vorspann:
Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Verstorbenen sind rein zufällig. Sollten sie allerdings Ähnlichkeiten bei sich selbst entdecken, dann ist das ihr Problem, kommen sie damit klar!
Edit: da sind jetzt so ein paar Insider des PF dabei, bitte einfach drüberlesen, die hab ich jetzt nicht extra rausgenommen
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