Danke für den Hinweis !Original geschrieben von eck@rt
Deutschland ist das, was du siehst, wenn du aus dem Fenster guckst.
eckrt
Aber was hat das mit deutschen Comics zu tun ?
Das Problem, was ich bei deutschen Künstlern habe, ist, daß ich das GEfühl habe, daß zuweilen ein Kaufmich gefordert wird, obwohl die Konkurrenz aus dem Ausland IMO um Meilen äh Kilometer besser ist, nur weil das ein deutscher Künstler gezeichnet hat ( aber ich glaube diese Diskussion gab es schon in einem anderen Threat ).Original geschrieben von eck@rt
Sag das mal den deutschen Zeichnern und Autoren!!! Jeder Verlag wäre froh, "deutsche" Comics zu haben - die kann er nämlich besser bewerben.
Eine Podiumsdiskussion in Erlangen über die Vermarktung von Comics in D fänd ich übrigens auch nicht schlecht. Eventuell vorher mit einem kleinen Brainstorming mit interessierten Lesern; vielleicht ergeben sich dann ja neue Wege oder Ideen.
Sören
Danke für den Hinweis !Original geschrieben von eck@rt
Deutschland ist das, was du siehst, wenn du aus dem Fenster guckst.
eckrt
Aber was hat das mit deutschen Comics zu tun ?
@Mr. C: Es soll ja Leute geben, die das Fenster mit dem Fernseher verwechseln und glauben, sie seien in Hollywood. Und das ist es dann, was sie in ihren "deutschen" Comics verarbeiten.
eckrt
einen kommentar möchte ich doch mal los werden:
hatte bei meinem letzten japanbesuch die möglichkeit, mich länger in der redaktion eines großen verlagshauses aufzuhalten und macht eine für mich neue erfahrung.
der redakteur ist derjenige, der dem künstler oder zeichner sagt, wo es lang geht. wie seiten auszusehen haben, wie der aufbau zu sein hat, um in ein magazin zu passen und verkäuflich zu sein. da werden seiten zurück gegeben mit aufforderung, dieses zu ändern und hier neu zu zeichnen.
wenn ich mich an meine arbeit mit dt. zeichnern erinnere, dann hatte ich oftmals "künstler" vor mir, die ihr ding durchgezogen haben, ohne dass ein redakteur korrigierend eingreifen durfte. änderungen hatten da oft den ruch von majestätsbeleidigung.
vielleicht ist diese unterschiedliche auffassung von "berufsethos" auch ein teil zum erfolg...?
efwe
Wenn ich mich nicht sehr täusche, veröffentlich comicplus+ eine ganze Reihe von Comics, die nicht am Wohnort der Autoren spielen (Carolyn Baldwin, Westminster etc.).
Und auch die französischen Klassiker Buck Danny, Mick Tanguy, Blake und Mortimer, Oumpa Pah, Jerry Spring und Lucky Luke fallen in diese Kategorie. Und auch Tintin und Spirou erleben die meisten Abenteuer im Ausland.
Das ist also kein ausschließlich deutsches Problem.
@efwe: Das macht ja nur Sinn, wenn der Redakteur mehr Ahnung vom Aufbau und der Gestaltung eines Comics hat, als der Zeichner. In Deutschland haben aber die Zeichner in der Regel mehr Comics gezeichnet als die Redakteure betreut haben. Und das führt dann nur zu Verschlimmbesserungen und letztendlich zum Scheitern des Projektes (es gibt da einige hübsche Anekdoten).
Geändert von ICOM (06.04.2002 um 07:28 Uhr)
Caroline Baldwin ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man nicht (nur) aus dem Fenster gucken sollte, um Comics zu schreiben bzw. zu zeichnen. Bei Interesse für Cohibas, Mojito, Daiquiri, Trinidad de Cuba, Ernest Hemmingway, Barcadi etc.bitte hier klicken. (Vorsicht: mit Spoiler!)
Sorry, aber für mich ist das etwas Unbekanntere wesentlich interessanter als das etwas Bekanntere vor der eigenen Haustür bzw. vor dem Fenster.
Ciao
Martin
Geändert von Martin 37 (06.04.2002 um 08:03 Uhr)
Ich finde es SEHR wichtig, daß Literatur auch die Lebensumstände im eigenen Land abbildet. Wenn mir ein deutscher Zeichner zwei gleichwertige Serien anbieten würde, von den eine in Hamburg und eine in New York spielt, würde ich sofort die "deusche" nehmen.
Es kommt allerdings so gut wie gar nicht vor, daß wir bei comicplus+ überhaupt Comics von deutschen Zeichnern angeboten kriegen, diie in unser Programm passen. Und deswegen greifen wir auf ausländische Produktionen zurück, die natürlich nur selten ein "deutsches" Thema haben.
eckrt
@ eck@rt
Ich bin froh, dass Du Wasser predigst und Wein anbietest. Da kann ich als Konsument nur froh sein, dass es so wenig Wasser gibt.
Ciao
Martin
__________________________________________________ ____________________________________________________ __Original geschrieben von efwe
einen kommentar möchte ich doch mal los werden:
der redakteur ist derjenige, der dem künstler oder zeichner sagt, wo es lang geht. wie seiten auszusehen haben, wie der aufbau zu sein hat, um in ein magazin zu passen und verkäuflich zu sein. da werden seiten zurück gegeben mit aufforderung, dieses zu ändern und hier neu zu zeichnen.
efwe
Ist eben wie beim Film. Manchen Filmen hat es gut getan, dass nicht der Regisseur den Endschnitt hatte, sondern der Produzent. Sieht man an den ganzen überflüssigen Director´s Cuts und special editions, die heutzutage so rauskommen. Eine moderate Orientierung am Massengeschmack hat noch nie geschadet.
@ efwe
sorry, aber das ist ein bisschen "einseitig".
so mancher künstler wünscht eine engere
zusammenarbeit mit (s)einem redakteur. wenn
der jedoch eine seite 3x zeichnen lässt, dann
muss er auch bereit sein, sie 3x zu bezahlen?
wieviel mehr verdienen denn die mangakas im schnitt?
das doppelte, das dreifache oder vielleicht sogar
das zehnfache?
eine engere zusammenarbeit beinhaltet auch ein
ähnliches lohnniveau. auch auf einer "normalen"
baustelle erwartet man von dem "bierholer"
nicht die gleiche leistung, wie vom "architekten".
und ich weis auch, das es in japan viele gering-
verdiener unter den mangakas gibt. jedoch lockt
dort wenigstens die möglichkeit einer finanziellen
karriere. das nennt man den "hollywood-effekt".
den gibt es bei uns eben nicht!
horst
Geändert von horst (07.04.2002 um 00:27 Uhr)
*wieder hochhol*
Meine Fresse, was für ein Spaß, das nach 10 Jahren wieder zu lesen.
Danke, dass das Zeug noch lesbar ist - und danke an Hate* für den "Verlink-Thread" mit den großen Diskussionen.
---------------------------
*Hate, bist du noch da?
Ich lese mit.
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Ich kann mir zwar vorstellen, daß deutsche Redakteure gerne so agieren würden, wie von efwe beschrieben. Ich kenne aber keinen, der dazu wirklich die Kompetenz hätte.
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Witzig zu lesen fast 20 Jahre danach ...
Die die damals den damaligen Markt positiv eingestelt waren, haben heute einen entsprechenden erfolgreich florierenden Verlag (horst mit Splitter, Jo Kaps mit Altraverse oder sind noch bei ihrem erfolgreicher den je beschäftigt Schwarz bei Carlsen/Manga ) die Masstsäbe und Innovationen setzen.
Die anderen eher damals pessimistisch oder fordernd eingestellten (Markt muss sich so und so nach uns richten ) haben ihren Verlag entweder schon lange verkauft, sind inzwischen (fast) damit in Rente oder es erscheint gar nix mehr
Geändert von Huckybear (11.02.2021 um 21:24 Uhr)
Ein
Herz
für Hardcover
Das stimmt so ja nun auch nicht: bernd.biestig hat die Situation damals auch eher positiv gesehen und sich trotzdem dann später zurück gezogen. Nur mal so zum Beispiel.
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Du weißt aber schon in welchem Alter er sich zurück gezogen hat? Er hat sein Lebenswerk übergeben und alles weitere war tragisch, hätte aber überall passieren können.
Der müsste bei der Übergabe fast 60 gewesen sein, müsste Jg 50 sein.
Geändert von Borusse (12.02.2021 um 11:30 Uhr)
Ja, aber das war ja nicht die Frage.
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Doch. Er hat das positiv gesehen, aber sich auch aus Altersgründen zurück gezogen. Kamen sicher noch andere Gründe dazu, wenn ich mich recht an mein letztes Gespräch mit ihm erinnere, aber der grundsätzliche Glauben am Markt bestehen zu können war nicht weg. Er wollte auch jedes Jahr noch Geld erwirtschaften.
(Das Einzige, was ich am damaligen Kult nicht zukunftsfähig fand, waren diese aufgrund des Mitdruckens günstigen Gelegenheiten B-Serien bei den Slowenen mit zu drucken. Das war halt nett, aber auch verzichtbar und landete dann irgendwann auf den Stapeln verschiedener Resteverwerter.)
Taugt also nicht als Beispiel für "positive Marktsicht - trotzdem weg".
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Ah so. Na ja, die negative Marktsicht hätte ich ja zur Not, in Rente darf ich trotzdem nicht.
Ernsthaft: Zukünftig wird das nicht ganz falsch sein. In fünf Jahren werden die jetzt noch aktiven Verleger der (von der Sprechblase so genannten) Generation Lehning es vermutlich nicht mehr sein. Und für FB Stoffe der Kauka und ZACK-Ära tickt die Uhr ebenfalls, in 10 Jahren dürfte das durch sein, vor allem was die Funnies der Kauka Zeit angeht.
Nein, der Lauf der Dinge.
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