Zum Teil stimmt dies. Jedoch ist fraglich, ob man "Pokemon" als "grossen Titel" nennen kann. Natürlich ist Pokemon ein weltweit sehr bekannter Franchise-Titel. Doch bezüglich Einnahmen aus Home Video-Verwertung ist der Titel doch eher in der 2. Reihe und da macht es Sinn, wenn man lieber einen kleineren Publisher nimmt, für den der Titel seine Nummer 1 sein kann, als bei einem grossen Publisher, der dies als "Neben-Release" ansieht. Denn Pokemon erwirtschaftet die Umsätze (und Gewinne) natürlich erheblich stärker aus der TV-Präsenz, den Games und dem Merchandise.
Aber es gibt natürlich andere Beispiele wie z.B. im Manga-Bereich gerade mit dani books, wo der Titel "Neck mich nicht Nagatoro-san" gerade sehr erfolgreich ist. Für den kleinen Verlag ist der Titel gerade die klare Nummer 1 und entsprechend hat Jano als Verleger auch viel Zeit und Marketing reingesteckt. Bei einem grossen Manga-Verlag wäre es nur ein kleiner Titel unter vielen. Entsprechend hätte der grosse Verlag den Titel wesentlich geringer vermarktet.
Natürlich gibt es dann auch noch Unterschiede bei der Kostenstruktur. Da haben kleinere Verlage (und Anime-Publisher) auch gewisse Vorteile und könnten Titel (auch finanziell) erfolgreich vermarkten.
Es bleibt jedoch dabei: wenn es um die ganz grossen Titel geht, so werden diese grundsätzlich auch lieber die grossen Publisher suchen. Denn diese Marken sind in der Community bekannt. Viele Anime-Fans schauen sicherlich öfters auf der Kazé-Seite (Webseite, social Media, etc.), was gerade lizenziert wurde. Währenddessen sind Labels wie Animoon, Polyband, etc. sicherlich weniger im Fokus der Fans.
Es macht deshalb keinen Sinn, wenn die Lizenzgeber von Dragonball einen anderen Publisher suchen, nur weil Kazé mit One Piece (und andere bekannte Titel) bereits einen grossen Titel veröffentlicht.
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