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  1. #1
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    Minnie & Co Anfangs im LTB - Wie sich Charaktere komplett verändert haben.

    Ich lese mal wieder die ganzen LTBs von Band 1 an durch und da fällt mir einiges auf, das zu dieser Zeit GANZ anders ist, als später.

    Minnie zB schreckt nicht vor Gewalt zurück, zickt grundsätzlich bei jeder Gelegenheit nur rum und ist der reinste Egoismus. Unerträglich diese Person.

    Goofy ist ja auch heute nicht intelligent, aber in den ersten LTBs ist er nicht nur "nicht gerade intelligent" sondern strunzdoof. Lustig ist das nicht.

    Karlo / Trudi: heute beides nur noch nette Möchtegerngauner, die auch nicht gerade die Intelligenz in sich tragen, damals jedoch tatsächlich brandgefährliche Verbrecher, die kein Problem mit Mord haben und sehr intelligent vorgehen.

    Schnauz: Heute nur noch der (noch dümmere) Sidekick von Karlo: damals aber ein gefährlicher Verbrecher.

    Panzerknacker: Das gleiche wie bei Karlo und Trudi. Damals wirklich geschickte Verbrecher, die über Leichen gehen - heute nur noch sehr gutmütige Trottel, die selbst einem Baby nicht mehr den Lutscher klauen können.

    Micky: Heute ein ekelhafter Besserwisser, dem man wirklich wünscht ins Gras zu beißen - damals noch ein sehr gut erzählter und sympathischer Charakter.

    Plattnase / Phantom: Damals ging er noch schlimmer als alle anderen über Leichen, kannte das Wort Skrupel nicht - heute nur noch ein Comicrelif von sich selbst, der zwar behauptet bitterböse zu sein, aber nö, man merkt, dass auch er längst ein Netter geworden ist und nur noch selten eine echte Gefahr darstellt.

    Hunter: Damals war er recht kompetent. Je besserwisserischer Micky wurde, umso dümmer wurde Hunter.

    Was haltet ihr davon, dass sich all diese Personen nach und nach komplett geändert haben?

    Bei Minnie ist es auf jeden Fall zu begrüßen, aber wozu musste man die anderen derart umschreiben, dass es neue Charaktere sind?

  2. #2
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    Teilweise würde ich bei den Beschreibungen widersprechen/teils widersprechen. Grundsätzlich sollte aber gesagt werden, dass diese Entwicklung nur für die italienischen Comics gilt (was nicht heißt, dass die Entwicklung anderswo komplett anders war).
    Gewalt war nun mal in den früheren italienischen Geschichten "normal" und auch, dass z.b. mit Pistolen Geschossen wurde. Zur Gewalt gab es eine grundsätzliche Entwicklung in eine andere Richtung, die eben viele Charaktere betrifft. (Auch Donald und Dagobert)
    Ich persönlich finde v.a. die Veränderungen der Gauner nicht so schön bis doof. Karlo wird teils als kleinkrimineller oder so porträtiert, was mir gar nicht gefällt. Dass Micky heute ein ekelhafter Besserwisser ist finde ich nicht, auch wenn er nicht immer besonders sympathisch ist.

  3. #3
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Naja, zumindest bei Casty und neuerdings Nucci/Casty ist das Phantom ja wieder sehr böse und skrupellos. Auch dass Micky in den aktuellen italienischen Geschichten als Besserwisser oder unsympathisch rüberkäme, kann ich nicht erkennen. Das trifft doch wohl eher auf die Egmont-Studioproduktionen aus den 80ern zu (überwiegend 4-Reiher im MMM, das damals noch einfach MM hieß).

    Auch für die Vergangenheit lässt sich vieles nicht so pauschalisieren. Beim frühen Scarpa z.B. war Minnie keine zickige oder nervige Person, ganz im Gegenteil. Lies doch mal das Grüne Korallenkänguru(h), da ist Minnie nicht nur gleichberechtigt zu Micky, sondern sogar mutiger und cleverer. Scarpa hat sich ja bei seinen eigenen Storys sehr am frühen Gottfredson orientiert, wo Minnie auch eine weitgehend gleichberechtigte Figur war.

    Was sicher stimmt, ist, dass Goofy früher allgemein als blöder dargestellt wurde. Barks meinte ja mal, er könne nicht verstehen, was an einer Figur, die offensichtlich geistig behindert sei, lustig sein solle. Heute ist er ja meist eher der etwas verschrobene Sonderling und "Querdenker" (nicht im politischen Sinne gemeint), der aber keine auffällige Intelligenzminderung hat.

  4. #4
    Mitglied Avatar von Johnny_Hazard
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    Naja ,
    das ist wie bei Clark Kent alias Superman. Zivil ein Trottel und im Spandex ein Genie.
    Ebenso Goofy alias Super Goof ( durch Erdnüsse im eigenen Garten) halt ein Superheld in langem rotem Unterwäschebody inklusive Klappe um die Notdurft zu verrichten. Insofern geht ein Pluspunkt an Super Goof, frag mich nur was Superman in dem Fall macht? Einlagen oder Windeln?

  5. #5
    Moderator Anime- und Mangaforum Avatar von Meister Yupa
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    Zu Hunter: Der Polizist muss dumm sein, damit der Held glänzen kann (der eh den Vorteil hat, dass er keine gerichtsfesten Beweise liefern muss). Ihm riecht ein mündliches Geständnis, dass der Täter vor Gericht aber jederzeit widerrufen kann.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Johnny_Hazard Beitrag anzeigen
    ... Notdurft zu verrichten. ... frag mich nur was Superman in dem Fall macht? Einlagen oder Windeln?
    Das erledigt Superman hintenrum per Superpups. Der verwandelt seine Hinterlassenschaft in Bruchteilen von Sekunden in duftbefreites Plasma. Da brauchts nicht mal einen Not(durft)Ausgang. Vornerum isses problematischer:
    https://i.chzbgr.com/full/6183235328...ve-nice-things

  7. #7
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    Zitat Zitat von Loxagon Beitrag anzeigen
    Panzerknacker: Das gleiche wie bei Karlo und Trudi. Damals wirklich geschickte Verbrecher, die über Leichen gehen - heute nur noch sehr gutmütige Trottel, die selbst einem Baby nicht mehr den Lutscher klauen können.
    Zum Thema Verweichlichung der Panzerknacker gibt's eine ganz interessante Geschichte namens "Zu allem entschlossen" von Vitaliano aus 2010, die hierzulande in LTB 454 veröffentlicht wurde. In der besagten Story moniert sich Opa Knack darüber, dass die Panzerknacker, im Gegensatz zu früher, zu verweichlichten Hühnerdieben geworden sind und fordert sie auf, wieder zurück zu alter Stärke zu finden. Die Panzerknacker werden wieder zu skrupellosen Gangstern, entführten Dagobert und Klever und stürtzen beide von der Klippe.

    Die Geschichte erschien zu einem Zeitpunkt, als das LTB voll war von Storys, in denen die Panzerknacker dumm-dämlich in ihrem Wohnwagen vor sich hinhockten und nur noch ein Schatten ihrer selbst war. Ich war damals richtig erstaunt, als ich LTB 454 in der Hand hielt - und aus aus einem Band mit Casty, Cavazzano, Phantomias-Gervasio, Faccini, DoppelDuck und Andersen, ausgerechnet die Panzerknacker-Geschichte als Topstory des Bandes auserkoren hab - nachdem die monatliche Panzerknacker-Story zu der Zeit sonst immer das Schlußlicht in meinen Rezensionen ausmachte. Ein ähnlichen Überraschungseffekt hatte ich damals nur noch bei LTB 331, wo überraschenderweise der Kaschperl die Topstory war. ("Ein teuflisches Täuschungsmanöver)

    Plötzlich waren die Panzerknacker wieder brutal, gingen über Leichen und waren für Dagobert und Klever ernstzunehmende Gegner und gewissermaßen auf Augenhöhe.
    Eigentlich schade, daß man dieses Experiment nicht mehr weitergeführt hat.
    Wenige Wochen nach der LTB-Veröffentlichung von "Zu allem entschlossen" erschien 2014 in Italien noch eine Fortsetzung, die bei uns allerdings in die Nebenreihe LTB-Crime abgeschoben wurde und ausgerechnet zu Anfangszeit des harten Corona-Lockdowns erschien, wo die Menschen die Läden damals nur noch einzeln, mit je einem Einkaufswagen pro Person, und nur zu absolut-nötigen Einkaufen aufsuchen sollten (#WirBleibenZuHause), so daß der Band damals an mir vorübergegangen ist.

    Die Fortsetzung ist in Italien aber auch schon wieder 10 Jahre her - daher zweifelhaft ob da noch was kommt.
    Aber eine nette Abwechslung war's auf jeden Fall.

    Was das Phatom angeht, so ist's momentan ein bisschen Licht-und-Schatten.
    Unerwartete Komplikation aus LTB 445, was unlängst im Crime nachgedruckt wurde, ist zum Beispiel sehr slapstick-lastig. Da ist Plattnase kein wirklicher Schurke, sondern eher unfreiwllig-komisch. (Die Story hätte vielleicht mit Karlo oder einem anderen Schurken besser funktioniert).

    In Albtraum auf der Koralleninsel (LTB 575) ist das Phantom jedochw ieder richtig skrupellos und böse. Allein die Tatsache, dass er Micky hier mehrere Monate kostbare Lebenszeit im Knast absitzen lässt - wo sich doch normalerweise die Fälle immer innerhalb weniger Tage aufklären - zeigt, wozu er fähig ist. Die ganze Geschichte hat etwas unheimlich-bedrohliches, fast schon kafkaeskes an sich. Da wurde das Phantom wieder zurück zu alter Stärke gebracht.

    Bei Kater Karlo ist definitiv eine Verweichlichung, im Vergleich zu früher erkennbar -wobei ich mir nicht sicher bin ob das evtl. sogar von den Autoren so gewollt ist. War Karlo noch ein gefürchteter Gegner, der nicht davor zurückschreckte Micky Haien oder ähnlichem dem Fraß vorzuwerfen, haben die beiden heute, spätestens seit den 400er-LTBs, schon ein fast schon freundschaftliches Verhältnis. Während Micky Karlo in den alten LTBs teilweise noch siezte, fahren die beiden heutzutage schon gemeinsam in den Urlaub (Muscheln in Zimtsoße, LTB 422). Karlo hat seinen einstigen Schrecken verloren, er ist immer mehr zu einer komischen Figur geworden. Das muss aber nichts Schlechtes sein, es gab ja auch immer mal wieder Storys, die aus seiner Sicht erzählt sind oder in denen man zeitweise sogar mit ihm sympathisiert ("Kater Karlos Klassentreffen", LTB 170 ; "Der mächtige Maschinenmann", LTB 190, "Der Raub der Queen Antonia", LTB 405).

    Ähnlich mit Trudi, die ja teilweise mittlerweile sogar schon Stammgästin bei Minnies Damenkränzchen ist, also auch schon eine freundschaftliche Rolle einnimmt.

    Minni(e) ist eher so bisschen die Abteilung Schlumfpdipumpf. In den alten LTBs oft die klassische "Damsel in distress", oft nur da um von Micky gerettet zu werden - oder, ganz besonder schlimm, "Die Piraten des gelben Meeres" (LTB 9) um herumzuzicken.
    Storys wie Scarpas Korallenkänguru da noch die wohltuende Ausnahme.

    Aber das ist halt generell ein Problem an den LTB-Geschichten. Zu wenig Frauenrollen und wenn dann meistens zu zickig, oder das altbackende "Damenkränzchen"-Klischee.
    Und wenn dann doch mal versucht wird Frauen in populärere Rollen zu schlüpfen, dann meist nur in den Young Comics oder anderen Nebenreihen und total "auf Krampf" gemacht. So nach dem Motto: "Seht her, wir können auch selbstbewusste, unabhängige starke Frauen machen!" - das ist dann aber meistens nur zu besonderen Geschichten und paar LTBs weiter, liest man dann doch wieder die klasssichen Damenkränzchen-Storys.

    Ganz großer Tiefpunkt - die Reihen "Entenstarke Frauen", wo dann auf den Cover die Damen mit Nudelholz portraitiert worden.
    Willkommen im Jahre 1955!

    Schade eigentlich.

    Also mir fehlt so bisschen, die Kontinuität in dem Fall.
    Wenn Frauen in den Comics mal als stark und unabhängig dargestellt werden, dann meistens so als Ausnahme-Situation, so dass gleich ein Riesen-Drama dargestellt wird, wie beispielswiese in "Donald blickt durch" (LTB 374). Daisy eröffnet eine Mode-Kollektion und die ganze Story macht dann ein Riesenfaß auf, ob Daisy das überhaupt machen soll und ein Konkurrenzkampf mit Dagobert entbrannt und am Ende kehrt eh wieder alles zum Status-Quo zurück.
    Oder in den ganzen Phantomime-Geschichten, die sich nur darum drehen, daß Phantomime auch als Frau eine Heldin sein kann - aber letztlich nie den Nimbus eines Phantomias erreicht und im nächsten LTB schon wieder vergessen ist.

    Mir fehlt irgendwie so eine starke, toughe, unabhängige Frau.
    So 'ne Art Candide Sampson (aus der MTV-Serie "Clone High"), nur in Entenhausen.
    Beispielsweise als Geschäftskonkurrentin zu Dagobert, die ihm das Leben schwer macht und ihn, durch Raffinität und Cleverness und Moderne Technik, alt aussehen lassen würde.
    Gitta ist zwar in machen Storys sein Konkurrentin, aber auch nur wieder der Liebe wegen, mit dem heimlichen Ziel, daß er ihr Beachtung schenkt.
    Es fehlt mir so bisschen an weiblichen Charakteren, die nicht dazu da sind, den männlichen Charakter zu supporten (Minnie) oder zu vergöttern (Gitta).

    So Figuren wie Tabea Trifftig sind da schon mal ein Start in die Richtung.

    Was mich übrigens immer noch wundert ist, dass wir im Jahre 2024, immer noch keine homosexuelle Figur haben.
    Verschläft Disney da etwas?
    Ich meine jetzt nicht irgendwelche pädagogischen Geschichten, in denen zeigefinger-mäßig "Schwul ist cool" propagiert wird, aber so ein kompletter Ausschluss von Homosexualität in Entenhausen grenzt schon fast an Realitätsverlust. (Sofern man bei sprechenden Enten von Realität sprechen kann. ).

    Ein fiktiven Beispiel:
    Szenario 1: Im Fähnlein Fieselschweif kommt ein neuer Junge und der ist schwul. Er wird gemobbt und dann gibt's ein Riesen-Tara und am Ende helfen ihm die Neffen sich zu outen und der Oberstwaldmeister hält einen Vortrag, dass es okay ist, homosexuell zu sein. Wäre eine gute Botschaft für die Kinder, aber mir persönlich zu zeigefinger-mäßig und gewollt. So sollte die Einführung der Homosexualität in Entenhausen für mich nicht aussehen.

    Szenario 2: Micky muss ja immer wieder bei irgendwelchen Milliardären vorbeischauen, denen ein Diamant oder ähnliches geklaut wurde. Wenn Micky, Goofy und Hunter dann z.b. in einer Villa sind um den Tatort zu begutachten, könnte der Milliardär z.b. sagen "Danke, dass Sie gekommen sind, Herr Maus. Einen Augenblick, ich hole nur kurz meinen Mann" - oder so was in dert Art. Also einfach dass so etwas natürlich ist und auf natürlichen Wege eingeführt wird, ohne großes Tamtam draus zu machen.
    Als ich letztens Mal wieder in Der Tiereskreisstein - Teil 1 : Die zwölf Namen (LTB 156) reingeblättert hab, wo ja die Vettern Jack und John gemeinsam in einer Villa leben, könnte ich mir so ein Szenario, in dem z.b. in einer Villa eines homosexuellen Paares eingebrochen wird, gut vorstellen, um eben auch homosexuelle Charaktere in den LTBs zu etablieren.
    Geändert von Lavaking (Gestern um 18:15 Uhr) Grund: bei "[url=https://inducks.org/story.php?c=I+TL+2844-1]"Zu allem entschlossen"[/url]" die Klammer in [url] nicht richtig geschlossen, so daß der Link ins Leere lief.

  8. #8
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    Wobei in Teil 2 dann rauskam, das Opa Knack und Onkel Dagobert einen Deal hatten, um die Knacker mal wieder zu motivieren und Opa war ja froh, dass seine Jungs keine Killer mehr sind.

    Daisy: stimmt. Gerade als Phantomime nutzt man sie nie sinnvoll. Ebenso Gitta. An sich ergibt es ja keinen Sinn, das Dagobert derart gegen eine Hochzeit ist und in fast jeder Story mit ihr durchblicken lässt, dass er sie eigentlich sehr mag. Gitta wäre sein Zaster ja völlig egal. Warum nicht mal einige Storys mit beiden als Ehepaar? Brächte mal neuen Schwung in alles.

    Karlo und Trudi: das ist es ja. Früher waren sie extrem clever und heute erinnern sie eher an Dick & Doof. Eine echte Wandlung gab es ja auch nicht, sie waren einfach über Nacht erst dumm und dann noch gut. Und meist hocken ja Minni und Trudi zusammen und jammern im Duo über ihre Männer.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Cap'n Kuda
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    Zitat Zitat von Lavaking Beitrag anzeigen
    Was mich übrigens immer noch wundert ist, dass wir im Jahre 2024, immer noch keine homosexuelle Figur haben.
    Verschläft Disney da etwas?
    Disney hat eine lange Tradition darin, Themen wie Sexualität in seinen Comics sehr vorsichtig und konservativ zu behandeln. Es braucht nicht jede Gruppe von Menschen repräsentativ in diesen Geschichten zu sein, obwohl Repräsentation grundsätzlich wichtig für Inklusion und Sichtbarkeit ist. Die klassische Familie kommt ja auch kaum vor. Die Altersempfehlung für das Lustige Taschenbuch liegt bei sechs Jahren, und viele Eltern möchten möglicherweise nicht, dass ihre Kinder in diesem Alter von Disney über sexuelle Orientierungen aufgeklärt werden. Aus marktwirtschaftlicher Sicht könnte es zudem riskant erscheinen, wenn man bedenkt, dass der Anteil der Menschen in Deutschland, die nicht-heterosexuelle Lebensweisen ablehnen, bei etwa 15% liegt. Wenn wir annehmen, dass dieser Anteil unter Disney-Comics-Lesern in etwa dem in der Gesamtbevölkerung entspricht, könnte das problematisch sein. Natürlich müsste man auch berücksichtigen, dass Inklusion möglicherweise neue Marktsegmente erschließen könnte. Es bleibt aber fraglich, ob viele neue Leser LTBs kaufen würden, nur weil irgendwo in der Geschichte ein Milliardär seinen Mann vorstellt.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Loxagon Beitrag anzeigen
    Wobei in Teil 2 dann rauskam, das Opa Knack und Onkel Dagobert einen Deal hatten, um die Knacker mal wieder zu motivieren und Opa war ja froh, dass seine Jungs keine Killer mehr sind.
    Aaah, danke für die Info. Das wußt ich gar nicht.
    Wie gesagt, LTB Crime 8 ging damals komplett an mir vorüber, da es zu der Zeit erschien, als jeder Supermarkt-Besuch noch einem "Spiel mit dem Feuer" gleichkam und man froh war, wenn man so schnell wie mögllich aus dem engen Laden voller potenzieller Virenträger hinauskam. Einfach mal kurz innehalten und entspannt in der Zeitungsabteilung das Crime durchblättern, war damals nicht!
    Jetzt weiß ich, welcher Band auf meine mentale Nachkauf-Liste gehört!

    Zitat Zitat von Loxagon Beitrag anzeigen
    An sich ergibt es ja keinen Sinn, das Dagobert derart gegen eine Hochzeit ist und in fast jeder Story mit ihr durchblicken lässt, dass er sie eigentlich sehr mag. Gitta wäre sein Zaster ja völlig egal. Warum nicht mal einige Storys mit beiden als Ehepaar? Brächte mal neuen Schwung in alles.
    Ich denke eine Hochzeit würde seinem Image als eiskalter Geschäftsmann entgegen wirken.
    Er betont ja immer, daß er keine Zeit für Sentimentalität oder Gefühle hat - auch wenn er natürlich in Wahrheit ein Herz aus Gold hat.
    So genießt er wahrscheinlich Gittas Nähe, aber er würde es halt niemals zugeben. Sei es aus Stolz, Geschäftsgründen - oder vielleicht auch eventuell sogar auch aus Schüchternheit . Quasi als Schutzmechanismus vor seinen eigenen Gefühlen. So kann er jederzeit sagen "Ich bin ein Geschäftsmann, ich hab keine Zeit zum Heiraten!" und somit sämtlichen Verbindlichkeiten entgehen.Die Frage ist auch, ob Dagoberts Gefühle für Gitta wirklich romantischer Natur sind. Er schätzt sie sicherlich sehr als enge Freundin der Familie (auch wenn er das natürlich nie zugeben würde), aber ob er wirklich in sie verliebt ist...?
    Und dann wäre ja noch Nelly, die ja - zumindest in den Don-Rosa-Storys, permanent in Dagoberts Kopf rumspuckt und als sein größer Schatz gilt.
    Ganz amüsant wäre da vielleicht mal eine Geschichte, in der Nelly und Gitta um Dagobert konkurrieren und versuchen ihm den Kopf zu verdrehen. Würd mich mal interessieren, wie er da drauf reagiert.

    Zitat Zitat von Loxagon Beitrag anzeigen
    Und meist hocken ja Minni und Trudi zusammen und jammern im Duo über ihre Männer.
    Ein typischer LTB-Trope sozusagen, dass Frauenfiguren oft verwendet werden, um sich über Männer zu monieren. Meistens dann noch mit Klarabella im Anhang, die sich über Rudi beschwert.

    Wobei ich dieses, fast-freundschaftliche Verhältnis zwischen Minni und Trudi eigentlich fast schon wieder amüsant finde.
    Ihre Verlobter hat in den alten LTBs mehrfach versucht Micky umzubringen, und dann sitzen sie beide bei einer Tasse Kaffee zu Hause und traschten über Männer.

    Hehe jepp, also in diesem Punkt kann man Karlo wirklich nicht mehr Ernst nehmen. Es wirkt eher so als wäre er schon ein Freund der Familie, der halt eben abundzu noch diese Marotte hat, sich in Kleinkriminalität zu üben. Er ist mehr eine komische Figur geworden.
    Sieht man eigentlich auch ganz gut an "Der Raub der Queen Antonia" (LTB 405), in der Karlo auch mit dem Image zu kämpfen hat, dass ihn niemand mehr ernst nimmt.

    Aber dafür wird das Schwarze Phantom, wie von Herrn Hase schon bemerkt, jetzt eben in letzter Zeit wieder etwas skrupelloser und böser dargestellt.

    Goofy fand ich übrigens nie dumm, geschweige denn behindert.
    Er hat halt eben seine ganz eigene Goofy-Logik auf die Welt und nicht selten gibt es ja Geschichten, in denen er Micky - bewusst oder unbewusst - sogar übertrifft, indem er ihm am Ende den entscheidenen Hinweis gibt.

    Wer sich innerhalb kurzerer Zeit sehr stark verändert hat, war Gamma, der am Anfang in den Walsh/ Gottfredson-Geschichten ja noch teilweise dieses sonderliche, fast kindliche an sich hatte und dann relativ schnell zu einem zweiten Micky, quasi dessen Seelenverwanden, heranreifte. Glaub nach "Der Mensch aus der Zukunft", wo er ja noch, ähnlich wie Goofy, seine ganz eigene Sicht auf die Welt hatte und auf den Micky quasi als Betreuer aufpassen musste, wurde er relativ schnell zu einer normalen Figur, der mit Micky auf Augenhöhe agierte und dieses Sonderbare - bis auf seine Erfindungen - vollständig ablegte.

    Wer übrigens immer noch skrupellos bgeblieben ist, ist Moneysac.
    Lange Zeit wurde die Figur ja synonym zu Klever verwendet.
    Heutzutage gilt Klever eher als die unfreiwillig-komische Figur, während Moneysac weiterhin über Leichen geht. (LTB 452 "Alle gegen einen").

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