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Thema: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen? [Bewertung + Review]

  1. #4151
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von Diskomo Beitrag anzeigen
    Der zweite kann schon deshalb nix tauchen, weil er ohne Devo dahergekrochen kommt.
    Ach nee, Stop, Kritikerpapst Ellison befindet Devo in seltener Eloquenz als "ächz und stöhn", was damit den zweiten Film automatisch zum cineastischen Meilenstein und damit auch noch besser als den Vorgänger macht.
    Und du meinst nicht, dass Ellison nur die Popgruppe nicht mag, die zu der Zeit gerade so hip war wie nach ihr nur noch die NDW? Und du machst hier den Fehler des Umkehrschlusses. Wenn Ellison aufzählt, was er ächz und stöhn findet, dann heißt das nicht, dass er alles andere mag. Eher im Gegenteil heißt es, dass man sich eben ganz schön ins Zeug legen muss, um von Ellison gemocht zu werden. Und dass könnten wir heute ruhig auch mal sein: wählerisch. Denn eine Sendung auf Netflix gut zu finden ist eine Sache, aber Netflix gut zu finden, dass geht gar nicht.
    Geändert von Jovis (07.09.2023 um 15:15 Uhr)

  2. #4152
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Ich finde Netflix super. Dafür beide HM-Filme eher mau. In einem seiner allerersten Vorworte schrieb Raymond Martin übrigens, bald komme ja der Film in die deutschen Kinos, der in den USA Heavy Metal heiße, in Frankreich Metal Hurlant und in Deutschland natürlich...na, wie wohl? Tja, der Plan ist dann wohl nicht ganz aufgegangen, weil der deutsche Verleiher irgendwie nicht verstanden hat, dass die deutsche Ausgabe des Magazins, auf dem der Film beruhte, eben nicht Heavy Metal hieß. Schon schräg, so als hätte der Tim&Struppi-Film in Deutschland plötzlich auch irgendwas mit Tintin geheißen.

  3. #4153
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Ich finde Netflix super.
    Das sei dir belassen. Ich tu mich da schwer. Ich fand toll, dass die die 6-teilige Serie von Sion Sono's Forest Of Love haben. Und Bonding fand ich auch toll. Aber Netflix...argh. Das ist wie MacDonalds gut finden statt Big Mac. Das kriege ich nicht über mich. Die töten permanent Serien. Die verbrennen Geld in rauhen Mengen. Die machen aus Geschichten Ausscheidungsprodukte. Ich lasse gelten, dass jemand sagt, dass er Netflix gut findet. Aber ich werde es nie verstehen. Ich war auch früher keiner der Pro7 gut fand, trotz Stefan Raab. Oder Tele5 wegen derr nächtlichen Punkkonzerte. Oder RTL2 weil sie Twin Peaks fortgesetzt haben. Ich mochte Raab, Punkkonzerte und Twin Peaks. Ich mag Sion Sono. Aber doch keine Streamingkanäle.

  4. #4154
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Ich mag Sion Sono. Aber doch keine Streamingkanäle.
    Diese Aussage finde ich in ihrer Verallgemeinerung unsinnig. Würdest du auch sagen, du magst einzelne Comicserien, aber doch keine Comicverlage? Wieso sollte man Streaminkanäle grundsätzlich mehr ablehnen als TV-Kanäle, Filmstudios oder Verleiher?

    Ich liebe z.B. arte. Was die ständig an älteren Filmen ausgraben, ist unglaublich. Zzt. gibt's in deren Mediathek Alain Resnais' "Das Leben ist ein Roman" (extrem experimentell und durchgeknallt, aber mit der Creme de la creme des französischen Kinos von Fanny Ardant bis Geraldine Chaplin, übrigens mit Kulissen von Enki Bilal!) und "Die letzte Ausgabe" mit Simone Signoret, ein Abgesang auf eine Tageszeitung (Kampf ums Überleben eines engagierten Journalismus, der am Ende gegen rein kapitalistische Interessen keine Chance hat) von Ende der 1970er, der thematisch heute wieder topaktuell ist. Da könnte mal jemand ein deutsches Remake machen, müsste nur die "Libre Republique" durch das "Neue Deutschland" ersetzen.

  5. #4155
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Spider-Man: Across the Spider-Verse

    Ein großes Fest für Fans der freundlichen Spinnen aus den unzähligen Nachbarschaften. Es wird vollkommen abgeliefert, sei es Optik, Humor, Story oder Charaktere. Als Fortsetzung zeigt sich auch, wie sehr man auf den vorherigen Film aufbauen kann und einige Figuren so ihre Entwicklungen durchmachen. Am Anfang wird sich nochmal viel Zeit für die Hauptfiguren genommen, dann geht die Action und das Drama so richtig los. Nur ein klassisches Ende bleibt verwehrt, dafür muss man auf den nächsten Teil warten.

  6. #4156
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Diese Aussage finde ich in ihrer Verallgemeinerung unsinnig.
    Haha. Da hast du bestimmt Recht.

    EDIT (ich bin so stur manchmal. ): Wobei ich schon finde, dass man nach einer so verallgemeinernden Aussage wie "Ich finde Netflix super." keinem anderen mehr vorwerfen darf, verallgemeinernde Aussagen zu machen.
    Geändert von Jovis (08.09.2023 um 08:17 Uhr)

  7. #4157
    Mitglied Avatar von franque
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    Devo taugen noch was in HM, obwohl auch schon weniger als bei "Mongoloid" etc. Ganz schlimm in 80er Matsch degeneriert war dann ihr OST zu dem dämlichen "Slaughterhouse Rock", in dem sie auch mit Toni Basil, bekannt durch das schauderhafte "Mickey", kollaborieren. Allerdings wurde ihr Leader ja nachher ein brauchbarer Filmkomponist.

  8. #4158
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von Diskomo Beitrag anzeigen
    Ach nee, Stop, Kritikerpapst Ellison befindet Devo in seltener Eloquenz...
    Wer ist denn "Kritikerpapst" Ellison? Von dem habe ich noch nie im Leben was gehört.

  9. #4159
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Zzt. gibt's in deren Mediathek Alain Resnais' "Das Leben ist ein Roman" (extrem experimentell und durchgeknallt, aber mit der Creme de la creme des französischen Kinos von Fanny Ardant bis Geraldine Chaplin, übrigens mit Kulissen von Enki Bilal!)
    Tipps noch für total durchgeknallten Resnais: "Je T'Aime, Je T'Aime" und vor allem den englischsprachigen "Providence" mit Gielgud, Bogarde, Burstyn & Warner.

  10. #4160
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von franque Beitrag anzeigen
    Wer ist denn "Kritikerpapst" Ellison? Von dem habe ich noch nie im Leben was gehört.
    Harlan Ellison ist eine SF-Legende (der allerdings auch einiges andere geschrieben hat und selbst gar nicht als SF-Legende gesehen werden wollte)! Er hat zum Beispiel seinerzeit DIE Star Trek Season 1 Episode geschrieben: "City on the Edge of Forever" Als Kritikerpapst kenne ich ihn eher nicht. Er ist halt ein enorm einflussreicher Schriftsteller gewesen. Ich hab ihn nur kürzlich zitiert aus seinem Vorwort zu Corbens "Neue Geschichten aus Arabischen Nächten", wo er sich unter anderem gegen Devo und Walt Disney und etliches andere positioniert. Und den "Kritikerpapst" verstehe ich als kleine Spitze, die auf mich abzielt? Nicht sicher, aber möglich.

  11. #4161
    Mitglied Avatar von franque
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    Harlan E kenne ich natürlich, u.a. von der ST-Episode (meiner liebsten jemals) und von "A Boy And His Dog". Dass der Papst ironisch war hatte ich nicht mitgekriegt. Okay.

  12. #4162
    Mitglied Avatar von Diskomo
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    Wenn da „Kritikerpapst Jovis“ gestanden hätte, wäre es möglich gewesen.
    Nur dann.
    Sonst eher… Nööö.
    Ellison ist mir schon vor 6743 Jahren im Weltraumhitlersonderheft missliebig aufgefallen, als er sich selbst eine „spitze Zunge“ diagnostizierte. Ist wie mit den Leuten, die diese „Ich kann ganz doll ironisch sein“-Schörts tragen. Immer, wenn mir einer von denen entgegenkommt, ich die „Gefällt mir!“-Geste mache und „Geiles Schört!“ rufe, werden die vor Freude ganz rot.
    Geändert von Diskomo (08.09.2023 um 23:07 Uhr)
    Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.

  13. #4163
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Interessant. Ich habe gar keine schlechten Assoziationen mit Ellison. Im Gegenteil. Ich mag City On The Edge of Forever und ich habe es immer ein wenig ihm angerechnet, dass Babylon 5 so großartig geworden ist. Ich stolpere eher immer über Neil Gaiman. Wenn der mal ne Folge schreibt, klatschen immer alle Beifall und ich sitz da und weiß nicht so Recht.

    Und ICH ein Kritikerpapst? Das würde supergut ins 21. "Höret die Stimme des gerade noch unteren Mittelmaßes und preiset sie" Jahrhundert passen. Ich hab grad mal ne Meinung.

  14. #4164
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von franque Beitrag anzeigen
    Tipps noch für total durchgeknallten Resnais: "Je T'Aime, Je T'Aime" und vor allem den englischsprachigen "Providence" mit Gielgud, Bogarde, Burstyn & Warner.
    Von ersterem habe ich schon mehrmals Positives gehört, aber den gibt's ja nirgends auf Deutsch bzw. mit UT zu sehen.

    Gestern endlich nochmal "The Mule" gesehen (bei Netflix ). Tolles Spätwerk von und mit Eastwood nach einer wahren Geschichte oder neudeutsch True Crime. Dabei interessiert sich das Drehbuch eigentlich gar nicht für den kriminalistischen Aspekt. Vielmehr geht es um die Fragen, was im Leben wirklich wichtig ist, und ob man Fehler der Vergangenheit im Alter doch noch wieder gutmachen kann. Sehr effektiv inszeniert, im Grunde keine Geste zuviel. (Nur, dass der über 80-jährige Held zwischendurch mehrmals noch mit jeweils zwei jungen Frauen gleichzeitig rummacht, hätte man sich besser sparen sollen. Beim zweitenmal wenigstens ironisch gebrochen, wenn Eastwood sagt, er brauche einen Kardiologen.)

  15. #4165
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Star Trek - Der Film (Directors Edition von 2022, Bluray auf deutsch)

    Ich fand den damals als Kind im Kino schon super und so ist es heute noch. Wenn ich keine Lust auf ihn habe, kann ich ja noch 5 andere gute TOS-Kinofilme gucken. Laut Schnittberichte ist diese Version die eigentlich beste, obwohl es eben nicht die längste Fassung ist. Ich selbst bin etwas enttäuscht, weil sie den Film ja wirklich bemerkenswert aufgepeppt haben, auch sprachlich, aber nicht den saublöden Übersetzungsfehler mit dem "Captain", wo im Original Decker von Scotty gemeint ist, Kirk das auf sich umformuliert und Scotty dadurch erkennt, dass Kirk wieder Captain ist, was seine Mimik dann auch erklärt. In der deutschen Übersetzung haben sie diesen Dialog ganz offensichtlich nicht verstanden und falsch übersetzt. Diesen üblen Faux-Pas haben sie beibehalten. Schade eigentlich. Ich werde letztlich doch die ganz lange 144 Minuten-Fassung in englischer Version haben wollen, sobald die nicht mehr exklusiv als UHD zu kriegen ist.

    Jedenfalls arbeitet dieser Film mit all den Sehnsüchten, die wir seinerzeit mit dem Start der Voyager-Sonde verbunden haben, und viel besser als es diese alte TOS-Episode tut, mit der der erste Kinofilm immer verglichen wird. Und ich finde völlig okay, dass dieser Film im Grunde anders ist als die Serie. Durch den Wechsel ab Wrath of Khan kriegen wir doch alles was wir wollen und können hier die "andere Vision" doch einfach mal mitnehmen. Ist ne schöne Abwechslung, finde ich. Und witzigerweise finde ich den Film ungeheuer spannend, wie diese unglaublich langsame Annäherung an Veeger gestaltet ist. Echt toll. Aber scheinbar machen da ganz viele Zuschauer nicht mit. Dann halt nicht.

    Visuell greift der Film 2001 - A Space Odyssey auf, was außer ihm nicht mal die Fortsetzung von 2001 sich traute und erinnert dabei auch noch an Druillets Lone Sloane, was beides den Film nochmal interessanter macht. Vielleicht sollte man sich insgesamt davon lösen, dem TOS-Serienfeeling hinterherzuweinen und den Film als ganz eigenständige Serienfortsetzung begreifen. Denn der oft bemängelte Mangel an Handlung funktioniert ziemlich gut, wenn man den Vergleich mit der Serie einfach unterlässt und sich auf das fokussiert, was man bekommt, statt auf das, was man nicht bekommt.
    Geändert von Jovis (09.09.2023 um 18:24 Uhr)

  16. #4166
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Aber scheinbar machen da ganz viele Zuschauer nicht mit. Dann halt nicht.
    Ah ja, "Star Trek: The Motion Picture", auch bekannt als "Star Trek: The emotionless Picture", da werden sich wohl immer die Geister scheiden... ich finde, es ist ziemlich deutlich, dass Roddenberry und Wise mit dem Film ein etwas überambitioniertes Konzept verfolgt haben. Man wollte eine große philosophische Space Opera im "2001"-Stil erschaffen, hat dann aber doch nur eine alte TOS-Folge durch überlange Szenen und die Konflikte von langweiligem Personal (Ilia, Decker) ins Pseudo-Epische aufgebläht. Es ist ja bezeichnend, dass alle neu eingeführten Figuren (Sonak, Ilia, Decker) gnadenlos gekillt wurden, sie hatten zum Star Trek-Franchise nichts beizutragen und waren letzten Endes total überflüssig. Decker und Sonak wurden ja nur eingeführt, weil nicht klar war, ob das Franchise mit Shatner und Nimoy weitergeführt werden konnte - eine erzählerische Notwendigkeit gab es nicht. Bei Persis Khambatta kommt noch dazu, dass sie schauspielerisch offensichtlich völlig unbedarft war und neben den ausgebufften Star-Trek-Profis aussah, als käme sie gerade vom Laientheater. Man muss es allerdings den erfahrenen Filmemachern Wise und Roddenberry ankreiden, dass sie eine zentrale Rolle mit einer völlig überforderten Darstellerin besetzt haben.

    Schlimm finde ich die verfehlte Charaktersierung von Spock als arrogantem Freak, die TV-Serie war da zehn Jahre vorher schon viel weiter. Da war Spock im Lauf der Jahre vom bizarren satanischen Freak zu einem mehrdimensionalen Charakter geworden. Nimoy war ja auch sehr unzufrieden mit dem Film bzw. mit der Charakterisierung von Spock. Er kannte den Charakter nun Mal besser als jeder andere und hat ihn dann in den späteren Filmen auch wieder in die Spur gebracht.

    Ich würde nicht sagen, dass "Star Trek" ein schlechter Film ist. Die Thematik ist grundsätzlich interessant, und die Wiedervereinigung der legendären Originalcrew zu sehen, das macht schon Spaß. Weniger Bombast und weniger Laufzeit (meines Erachtens hätte man problemlos 30-40 Minuten rauskürzen können) hätten dem Film aber sehr gut getan, und irgendwer hätte Trumbull bei den psychedelischen Effekten ausbremsen müssen. Aber anscheinend hat Paramonut unbegrenzt Kohle in den Film gepumpt, weil man auf der "Star Wars"-Welle reiten wollte. Schlimm finde ich seit jeher öde Love Story von Decker und Ilia. Die fand ich beide schon 1980 nervig. Ich habe nicht die geringste Empathie, nicht das geringste Interesse für diese Figuren und ihre Probleme und habe es daher immer stark begrüßt, wenn sie am Ende desintegriert wurden. Das kann aber kaum die Intention der Filmemacher gewesen sein. Vielleicht erfreuen sich Decker und Ilia seit 1979 ja an einem kosmischen Dauerorgasmus, es sei ihnen gegönnt...

    Sehr eigenartig sind hier außerdem die Nicki-Schlafanzüge, die man der Crew als Uniformen verpasst hat. Auch in dieser Hinsicht hat man das Franchise in Teil II wieder auf die Spur gebracht. Außerdem gab es da mit Khan/Montalban endlich einen Charakter, der einen wirklich starken Eindruck hinterließ.

    In der Hierarchie der nicht ganz so überzeugenden "Star Wars"-Epigonen nimmt "Star Trek I" für mich allerdings immer noch eine Spitzenposition ein, rangiert also auf jeden Fall vor "Kampfstern Galactica", "Das schwarze Loch", "Buck Rogers", "Flash Gordon" oder der David Hasselhoff-Bombe "Star Crash".
    Geändert von BobCramer (09.09.2023 um 21:14 Uhr)

  17. #4167
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Respekt, Jovis, dass Du Dir 144 Minuten langes rumgeKirke antun möchtest. Die arme Khambatta hatte vorher schon eine Karriere, wo sie z.B. in Nachtfalken zusammen mit Rutger Hauer den Knocky an die Wand gespielt hat. Sie konnt in Star Drek nix für. Da wär auch Yulja Brynner gescheitert.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

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  18. #4168
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    Weniger Bombast und weniger Laufzeit (meines Erachtens hätte man problemlos 30-40 Minuten rauskürzen können) hätten dem Film aber sehr gut getan, und irgendwer hätte Trumbull bei den psychedelischen Effekten ausbremsen müssen.
    Faszinierend. Ich kenne all diese Argumente und ich kann sie auch verstehen und einsehen. Und doch... teile ich sie nicht. Wie ich oben schon beschrieb finde ich gerade das Langsame und das Visuelle total reizvoll. Ich habe aber jetzt gerade noch Zorn des Khan hinterhergeguckt und sehe ganz deutlich, dass DAS natürlich die Königsklasse des Kino-Star-Trek-Versums ist. Aber ich wenn ich umso mehr überlege, den Star Trek 1 gar nicht als Star Trek 1 zu sehen, sondern unabhängig, dann finde ich den einfach gut. Als einer, der sich Star Trek insgesamt und alle seine Kinonachfolger schon 5 mal leid geguckt und wieder schön geguckt hat, bleibt mir Star Trek 1 völlig unabhängig davon irgendwie wertvoll. Gehört für mich in die Zeit, die mir auch Silent Running geschenkt hat. Und diese schwelgerische Reise in den Veeger-Nebel... ja, die hätte wegen mir auch noch 30 Minuten länger dauern können. Dabei kiff ich gar nicht.

    @frank1960: Die Version, die ich jetzt geguckt habe, ging ja auch schon 137 Minuten. Da würde ich natürlich DIE 7 Minuten jetzt locker noch mitgucken. Bei den MCU-Filmen nach Avengers 4 schaffe ich das übrigens nicht mehr. Die meisten davon kriege ich nicht mal bis Minute 5! Aber ich habe eh ein Problem mit Hollywood des 21. Jahrhunderts.

    Ich sehe ein, dass das womöglich sehr subjektiv ist und davon abhängt, was man in sich selber so rumträgt. Die besagte TOS-Folge zum Beispiel transportiert ja das Thema gar nicht wirklich. In Motion Picture sind eben alle unsere, bzw. meine Sehnsüchte sehr gut aufgegriffen, dass es mehr gibt in meinem Leben als der Weg in Richtung Atomkrieg oder den Ressourcenverbrauch, heute die Klimakatastrophe. (Das wird im Film ja auch mindestens 2x fast wörtlich so gesagt.) Und damals sind wirklich Leute hingegangen und haben diese Sonde losgeschickt. Das ist für heutige Begriffe SEHR abgedreht. Aber sie haben es gemacht. Und Motion Picture hat unsere, meine Sehnsüchte IN die Voyager-Sonde hineintransportiert und mit dieser Sehnsucht den Weg zurück zu ihrem Schöpfer machen lassen. Das sehe ich überhaupt nicht emotionslos. Und in den Momenten wo man die kleine Enterprise so ausgiebig durch den riesigen Veeger-Nebel fliegen lässt, ist es für mich fast ein Rausch. Ich kann's nicht ändern. Für mich ist das so.
    Geändert von Jovis (09.09.2023 um 21:52 Uhr)

  19. #4169
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von frank1960 Beitrag anzeigen
    Die arme Khambatta hatte vorher schon eine Karriere, wo sie z.B. in Nachtfalken zusammen mit Rutger Hauer den Knocky an die Wand gespielt hat.
    Na ja, "Nachtfalken" kam zwei Jahre später, und da hat Rutger alle an die Wand gespielt... aber ohne Persis... die klebte eher mit Stallone an der Wand...
    Geändert von BobCramer (10.09.2023 um 04:03 Uhr)

  20. #4170
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Stimmt. Wieso spukte bei mir das Jahr '77 im Kopf rum? Gespenstisch. Aber wie auch immer. Da hat sie mir gefallen.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

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  21. #4171
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Aber ich wenn ich umso mehr überlege, den Star Trek 1 gar nicht als Star Trek 1 zu sehen, sondern unabhängig, dann finde ich den einfach gut. Als einer, der sich Star Trek insgesamt und alle seine Kinonachfolger schon 5 mal leid geguckt und wieder schön geguckt hat, bleibt mir Star Trek 1 völlig unabhängig davon irgendwie wertvoll.
    Man könnte sagen, es spricht für den Film, dass er nicht nach gängigen Franchise-Rezepturen produziert wurde, sondern dass die Filmemacher innerhalb des Star Trek-Universums hohe Ambitionen verwirklichen wollten... das steht auch immer in meinen Arbeitszeugnissen: "Er hat sich bemüht".

    Mit dem Film waren ja nicht viele Menschen zufrieden, am allerwenigsten Leute wie Shatner oder Nimoy, die schon bei den Dreharbeiten gemerkt hatten, dass der altgediente Filmemacher Wise eigentlich null Ahnung von "Star Trek" hatte. Wahrscheinlich hätte es dem Film gutgetan, wenn er nicht von einem überalterten Routinier inszeniert worden wäre, sondern von einem der jungen Wilden der Spielberg/Lucas-Generation, die noch frische Ideen hatten und eher zu den TOS-Sehern gehörten als Wise. Warum nicht jemanden wie Brian de Palma engagieren? Der hätte vielleicht Schwung in den Laden gebracht, wer weiß.

    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Gehört für mich in die Zeit, die mir auch Silent Running geschenkt hat. Und diese schwelgerische Reise in den Veeger-Nebel... ja, die hätte wegen mir auch noch 30 Minuten länger dauern können. Dabei kiff ich gar nicht.
    Die große psychedelische Space Flight-Szene ist bei Douglas Trumbull einfach ein Muß! Bin ich auch grundsätzlich dafür zu haben, aber bei "Star Trek" war es dann doch ein bißchen zu viel des Guten...

  22. #4172
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Klar, das wäre ja auch alles noch zu tun. Star Trek von Tarantino. Abel Ferrara wäre auch geil gewesen, aber der ist ja jetzt auch alt. Oder tot? Red Sonja von Rodriguez... Aber jetzt haben wir eben nur Star Trek 1 von Robert Wise und der steht neben meinem Kanonenboot vom Yangtse-Kiang trotzdem ganz gut. Ich kann mir nicht helfen. Ich hab ein Ding mit Motion Picture und diese DC-Version von 2022 sieht auch einfach gerade in den Aspekten die ich an ihm mag ziemlich gut aus.

    So, guck ich jetzt noch Search for Spock oder nicht? DEN find ich ja doof.

    Gespannt bin ich jetzt natürlich auf die Reaktion auf meine Meinung zu Final Frontier. Den find ich nämlich auch ziemlich gut. Ihr könntet mir vorab schon mal helfen: In der allerersten TOS-Folge fliegen sie durch einen rosa Nebel, der die Galaxis umgibt. Denselben Nebel versuchen sie in Staffel 2 zu durchfliegen, als sie von Wesen gekapert werden, die die Galaxis verlassen wollen. Meiner Ansicht nach fliegt die Enterprise in Final Frontier WIEDER in genau diesen Nebel und findet dort Gott oder was immer das ist und löst damit diesen offenen Handlungsstrang auf. Es ist optisch eindeutig an diese beiden Folgen angelehnt und es wäre ja wirklich mal an der Zeit gewesen, diesen einzigen folgenübergreifenden Handlungsfaden mal aufzulösen. In der deutschen Synchro aber fliegen sie angeblich zum Mittelpunkt des Universums, meinen aber wahrscheinlich die Mitte der Milchstraße? Gibt es irgendwo eine Erörterung zur Aufklärung DIESES Kontinuitätsproblems?

    @BobCramer: Und vielen Dank, dass du dir dann doch Mühe gegeben hast, versöhnliche Worte für meine Zuneigung zu Motion Picture zu finden. Das rechne ich dir hoch an und werde mich ggf. revanchieren.
    Geändert von Jovis (09.09.2023 um 22:23 Uhr)

  23. #4173
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Aber jetzt haben wir eben nur Star Trek 1 von Robert Wise und der steht neben meinem Kanonenboot vom Yangtse-Kiang trotzdem ganz gut. Ich kann mir nicht helfen. Ich hab ein Ding mit Motion Picture und diese DC-Version von 2022 sieht auch einfach gerade in den Aspekten die ich an ihm mag ziemlich gut aus.
    Trotz aller Vorbehalte gehört "Star Trek I" zu den Must-Haves. Habe mir deshalb auch die neue UHD besorgt. Die arrogante Visage von Decker macht mich aber immer irgendwie aggressiv...

    Robert Wise ist natürlich eine Legende. "Der Tag, an dem die Erde still stand", "U 23", "Kanonenboot", "Andromeda", "Die Hindenburg"... Klassiker, die in jedes wohlsortierte Filmregal gehören, oder, wie in meinem Fall, in einen wohlsortierten Filmkoffer, denn ich habe einfach nicht genug Regalmeter für die 1500 essentiellen Filme...

  24. #4174
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Gibt es irgendwo eine Erörterung zur Aufklärung DIESES Kontinuitätsproblems?
    Vielleicht hier? https://www.startrek-index.de/

  25. #4175
    Mitglied Avatar von franque
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    Wise interessierte sich eben am meisten wieder für seinen Technik-Fetischismus wie auch bei "The Andromeda Strain" und "The Hindenburg". Das dauert ja ne halbe Ewigkeit, bis das Ding in Fahrt kommt.

    Khambatta war noch recht gut in Ralph Nelsons Anti-Apartheid-Traktat "The Wilby Conspiracy" und endete praktisch mit dem letztens bei Schlefaz verewigten Schwachsinn "Megaforce".

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